Aufbau der Reihe
Mentor - Lektüre Durchblick am Beispiel von

Theodor Fontane´s Effi Briest
 
Die Reihe Mentor-Lektüre Durchblick schafft es tatsächlich, dem Leser in einmaliger Weise einen Durchblick in das Geschehen der jeweiligen Lektüre zu verschaffen. Kurz und prägnant werden die wichtigsten Zusammenhänge und Vorkommnisse beschrieben und dem Leser die Thematik erläutert. Die Mentor Reihe versteht es vorzüglich, Zusammenhänge mit Schaubildern zu visualisieren und somit zu verdeutlichen. ... Das Lesen dieser Lektürehilfe ist eine wahre Freude

 

 
   

Die
Thematik



Fontanes Romane sind Gesell-schaftsromane; sie üben vehement Kritik an den Auswüchsen der preußischen Gesellschaft: ihrer Inhumanität, ihrer Verachtung des Natürlichen und ihrer Äußerlich-keit.
»Effi Briest« entlarvt in mehrfacher Weise Schwächen der adeligen preußischen Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
• Der Adel lebte mit einem starren Korsett von Werten und Normen, die nicht in Frage gestellt werden und an denen der Einzelne gnadenlos gemessen wird.
• Mit der Kritik an dem Ehrenkult und der Duellpraxis entlarvt Fontane den sich als ideal betrachtenden, militarisierten preußischen Staat als Götzen und Teufel, der Menschenopfer forderte.
• Mit Figuren wie Innstetten und Wüllersdorf (und anderen) stellt der Roman preußische Tugenden wie unerbittliches Pflichtdenken und Prinzipientreue als inhuman bloß.
• Fontane zeigt die Menschen in einem Zustand der Entfremdung. Wegen der gesellschaftlichen Enge konnten sie ihre Natürlichkeit, ihre Emotionalitäl, ihr Menschsein nicht leben, sondern wurden zu Standeskreaturen verbogen -oder sie wurden zu Außenseitern.
• Insbesondere als Frau wurde man in diesem System Opfer -wenn man es nicht vorzog, das System so zu verinnerlichen, dass auch frau zum Täter wurde, d. h. gesellschaftliche Erwartungen rücksichtslos durchsetzte.
In Form und Gestaltung ist der Roman ein Musterbeispiel des Bürgerlichen Realismus.
   

Die
Handlung
in Kürze

Die blutjunge Effi Briest ist in ihrer Ehe mit dem Karrierebeamten Innstetten so unglücklich, dass sie eine kurze Affäre mit Major Crampas eingeht, die Jahre später zufällig ans Licht kommt. Crampas fällt im Duell, Effi gerät ins soziale Aus und stirbt schließlich.

Die 17-jährige Landadelstochter Effi von Briest aus dem brandenburgischen Hohen-Cremmen heiratet den zwanzig Jahre älteren Baron von Innstetten. Landrat im hinterpommerschen Kessin. Da ihr karriereorientierter Mann sich kaum um sie kümmert und sie in Kessin außer einem alten Mann keine Freunde findet, auch nicht unter dem dümmlichen Landadel, droht Effi in ihren Bedürfnissen nach Anregung und Lehen und in ihrer natürlichen Art auszutrocknen. So hat sie mit dem ..Damenmann" Major Crampas eine kurze Affäre, die sie aber keineswegs glücklich macht und daher gern beendet, als ihr nichtsahnender Mann ins Ministerium nach Berlin berufen wird.
Dort scheint doch noch alles gut zu werden: die Ehe bessert sich, das gesellschaftliche Leben ist anregend und von Erfolg begleitet. Während eines Kuraufenthaltes von Effi findet Innstetten zufällig alte Liebesbriefe von Crampas an seine Frau. Obwohl die Affäre seit Jahren vorbei ist und obwohl Innstetten seine Frau liebt und keinen Hass empfindet, vermag er sich vom Ehrenkodex seiner Schicht nicht zu distanzieren. Er tötet Crampas im Duell und lässt sich von Effi scheiden: sie darf ihre Tochter nicht mehr sehen und lebt von nun an sozial völlig isoliert, da auch ihre Eltern sie zunächst nicht aufnehmen.

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Hinweis:
Da es sich um eine von mir bearbeitete Darstellung des Buches handelt, können Schriftgröße, Schrifttyp und allgemeines Layout vom Original abweichen. Für eventuelle Fehler des Texterkennungsprogramms wird keine Haftung übernommen.
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