Geprüfter Betriebswirt - Voraussetzung, Aufgaben und Karrierechancen |
Aufgrund des universellen Einsatzgebietes in nahezu jeder Branche der Arbeitswelt ist eine Fortbildung zum Betriebswirt ein von vielen angestrebtes Ziel. Jedes Unternehmen besitzt natürlich auch eine Führungsetage, doch um eine lukrative Zukunft für die Firma zu garantieren, ist das wirtschaftliche Verständnis und die Organisation der sprichwörtlichen Zahnräder in ihrem Getriebe eines geprüften Betriebswirts unabdingbar.
Die Anforderungen für eine Fortbildung Dass der Beruf des Betriebswirtes von Arbeitnehmern und Selbstständigen aller Couleur angestrebt wird, hat in der Vergangenheit nicht selten zu dem fortlaufenden Witz geführt, dass es sich um einen Beruf für Unentschlossene handelt. Doch ist eher das Gegenteil der Fall. Wer nicht weiß, was er will und keine gute Fähigkeit zur Eigeninitiative besitzt, wird sich schnell in der Fortbildung verlieren. Möchte man nämlich ein durch die IHK geprüfter Betriebswirt werden, muss man eines sein: eine geborene Führungskraft. Besitzt man rein menschlich nicht sonderlich viel Durchsetzungskraft, wird man es in diesem Job eher nicht weit bringen und sollte womöglich von dieser Fortbildung die Finger lassen.Das liegt nicht nur am Einsatzort – nämlich zumeist das mittlere, bis obere Management – sondern auch an der hohen Nachfrage und der dementsprechend ebenso zahlreichen Konkurrenz, die der inhaltlich sehr groß gefasste Berufszweig mit sich bringt. Ebenso kommt man im Idealfall aus dem kaufmännischen Bereich, da die meisten Betriebswirtinnen und Betriebswirte Büroarbeit leisten und auch wenn die Weiterbildung den Lernenden alles beibringt, um ein eigenes Geschäft bzw. eine Selbstständigkeit in wohl jedem möglichen Bereich aufzubauen, wird eine BWL-Tätigkeit eher praktisch veranlagte Arbeiter auf Dauer wohl wenig Freude bereiten. Sieht man sich trotz genannter Einschränkungen dennoch immer noch in diesem Bereich, lohnt es sich, sich bereits vorher einen genauen Überblick über die Lerninhalte der Aufstiegsfortbildung zu informieren, um nicht irgendwann überrumpelt und/oder vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Zum einen sollten Fragen zu den persönlichen Ausbildungs- und später Berufsschwerpunkten früh beantwortet werden: Sieht man sich eher in der Informatik, im Bereich Recht oder doch im Personalmanagement? Tätigkeit und Einsatzgebiete als geprüfter Betriebswirt Die Hauptaufgabenbereiche eines geprüften Betriebswirtes sind wie bereits angeschnitten:
Der Bereich der Finanzierung bietet sich für alle an, die ein tieferes Verständnis für Geldfluss besitzen. Die Aufgabe des Betriebswirtes ist es, in diesem Bereich die Finanzverwaltung für das Unternehmen zu übernehmen. Er überprüft die Liquidität wie auch die nötige Beschaffung finanzieller Mittel für das Unternehmen. In den Bereich des Rechnungswesens fallen Aufgaben wie Lohn- und Finanzbuchhaltung. Hier übernimmt die Betriebswirtin eher das Management über die Ausgaben eines Unternehmens. Es werden Investitionen wie auch Kostenpläne erstellt und verwaltet. Hier kann es sogar Überschneidungen mit der Personalabteilung geben, wenn die Personalentwicklung nicht der Zielsetzung der Finanzen entspricht oder aber Lohnerhöhungen gefordert sind. Das Management der Marketingabteilung analysiert den fluktuierenden Markt, vor allem im unternehmensspezifischen Zweig und passt seine wirtschaftliche Strategie auf jeweilige Veränderungen an. Ebenso fällt unter den Aufgabenbereich eines Betriebswirtes im Marketing auch Qualitätsmanagement der eigenen Produkte, Verkauf und Public Relations. Im Personalwesen übernehmen die Betriebswirte die Planung der Einsatzorte und -zeiten der Mitarbeiter. Ebenso sind sie für die Umsetzung der Ziele der Personalentwicklung zuständig und übernehmen auch die verantwortungsvolle Tätigkeit am Arbeitsplatz für die notwendige Einhaltung der Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und Unfallverhütung zu sorgen. Optimierung der Personalkosten und Lohnstabilität fällt ebenfalls noch gerade so in diesen Bereich, doch gibt es hierÜberschneidungen mit dem Aufgabenbereich im Rechnungswesen. Betriebswirte im Bereich der Unternehmensplanung sind für die stetige Verbesserung des Unternehmens zuständig, sei es im Prestige, im Warenwert, im Umgang mit den Mitarbeitenden und mehr. Er oder Sie übernimmt zudem die Logistik und garantiert im besten Fall eine lukrative Zukunft für die Firma. Betriebswirte in der Produktion haben einen vergleichsweise praktischen Arbeitsalltag. Sie stimmen sich mit den Technikern ab und sind zumeist mit den einzelnen Produktionsschritten bestens vertraut und versuchen sie mit den Facharbeitern zusammen möglichst zu optimieren.Zu den theoretischen Aufgaben gehören zum Beispiel das Materialverwertungsmanagement, Outsourcing einzelner Produktionsschritte und auch nötige Zertifizierungen. Der letzte große Bereich ist der der Rechtswissenschaften.Gerade das Wirtschaftsrecht ist umfangreich, da alle Firmenprozesse juristisch geprüft werden müssen bzw. einer juristischen Überprüfung standhalten müssen. Hierzu zählt jeder vorstellbare Bereich wie die Rechtslage in Handel, Arbeitsschutz oder Sozialversicherung. Auch Gerichtsverhandlungen werden in manchen Fällen von den Betriebswirten und Betriebswirtinnen geprüft. Aufstiegschancen als Betriebswirt Aus dem vielfältigen Aufgabenbereich ergibt sich natürlich auch die Möglichkeit zur Weiterbildung,wenn der Lernprozess als geprüfter Betriebswirt noch nicht abgeschlossen sein soll.Da es sich bei dem erfolgreichen Ende der Fortbildung allerdings um den höchsten nicht-akademisch zu erreichenden Abschluss handelt, ist es von hier an nur noch an einer Hochschule möglich, sich weiter zu spezialisieren. Auch wenn sich das durchschnittliche Gehalt von Betriebswirtinnen und Betriebswirten mit 3400 bis 5100 Euro Monatsbrutto durchaus sehen lassen kann, lassen sich die Gehaltsaussichten mit dem geeigneten Studium noch aufbessern. Dies geschieht allerdings am besten berufsbegleitend und in einem Unternehmen, in dem man schon Fuß gefasst hat. Da man sich mit einem Studium nämlich nur weiter spezialisiert, ist es auch wichtig, die geeigneten Lerninhalte für den ausgeübtenBeruf auszuwählen. Je nach Unternehmen kann es sich zum Beispiel um ein Studium der Wirtschaftsinformatik oder auch der Rechtswissenschaften handeln. Die Möglichkeiten sind an dieser Karriereetappe natürlichoft durch das Unternehmen begrenzt, in dem man bereits ein berufliches Zuhause gefunden hat, jedoch lohnt sich die Absprache zu einer fachlichen Spezialisierung mit Blick auf das eigene Einkommen allemal. |
Hinweis: Dies ist ein Artikel der Gastautorin Stephanie Kolbe für Schule-studium.de |
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