Wie Lehrer ihre Schüler motivieren können:
Fünf wichtige Tipps


Wenn ein Kind gerade erst in die Schule gekommen ist, ist es gegenüber allen neuen Lernthemen noch unglaublich wissbegierig. Dieser Trieb, zu lernen, wird als intrinsische Motivation bezeichnet. Aber mit der Zunahme des Leistungsdrucks in den höheren Klassen verwandelt sich die intrinsische in die extrinsische Motivation: Der Antrieb ist jetzt fremdgesteuert. Lehrer können dafür sorgen, dass Schüler trotzdem nicht die Lust am Lernen verlieren.

Tipp 1: Belohnungen und Feedback geben
Am wichtigsten ist beim Lernen, dass die Schüler Erfolge bemerken. Dabei hilft es, eine große Aufgabe in mehrere Teilschritte zu unterteilen. Jede kleinere Station führt dann auch zu einem kleinen Erfolgserlebnis und die Kinder bleiben am Ball, anstatt das Gefühl zu entwickeln, dass sie der großen Aufgabe nicht gewachsen sind.

Eine Unterstützung stellen außerdem Belohnungssysteme dar. Gerade bei jüngeren Kindern sind motivierende Stempel sehr gut geeignet. Damit kann auch noch etwas gelernt werden, wenn die Stempel im Englischunterricht zum Beispiel auch in englischer Sprache verfasst sind:
Don't give up! You can do it!


Tipp 2: Die Einstellung fördern, dass jeder verstehen kann

Viele Kinder und Jugendliche verlieren die Lust am Lernen, weil sie das Gefühl haben, sie würden den Lernstoff ohnehin nie verstehen. Damit es dazu nicht kommt, sollten Lehrer stattdessen eine positive "Alles-ist-möglich-Einstellung" fördern. Das bedeutet, die Kinder sollen verstehen, dass das Gehirn wie ein Muskel ist, der gestärkt und gefördert werden kann. Ein solches Prinzip wirkt auch, wenn Kinder zum Sport motiviert werden sollen: Sie müssen verstehen, dass jeder die gleichen Möglichkeiten hat.


Tipp 3: Die Schüler loben statt kritisieren

Lob aktiviert Kinder weitaus mehr als Kritik es je könnte. Während Kritik das Selbstwertgefühl reduziert und den Schüler deprimiert, setzt Lob Glückshormone frei und gibt dem Schüler somit mehr Energie für das Weiterlernen. Deshalb muss der Schüler immer mehr positive als negative Formulierungen hören. Einige Verhaltensforscher empfehlen sogar, allen Schülern anfänglich eine gute Note zu geben, um deren Erhalt sie kämpfen müssen, anstatt sie erst am Ende gut oder schlecht zu bewerten.

Tipp 4: Verschiedene Lernmethoden

Schüler wollen direkt in den Lernprozess eingebunden werden. Sie sollten allein an der Lösung eines Problems arbeiten dürfen anstatt sich frontal erklären zu lassen, wie sie zum Ergebnis kommen. Denn: Je mehr Kinder und Jugendliche selbst machen dürfen, desto interessierter sind sie am Thema.
Diese Einbindung funktioniert mit verschiedenen Methoden: Projektarbeiten mit Bauen, Zeichnen, Schreiben oder Filmen sprechen unterschiedliche Hirnregionen an. Dadurch bleiben die Schüler aufmerksam und können das Gelernte intensiver verarbeiten.

Tipp 5: Den Kontext erklären
Fakten kann heutzutage jeder im Internet recherchieren - vor allem von Jugendlichen. Ein Grund mehr, weswegen Lehrer ihren Schülern den Kontext des Lernstoffes erklären sollten und warum er später relevant sein wird. Bei Kindern hilft es, den Stoff in eine spannende Lerngeschichte zu verpacken. Für Teenager kann es Sinn machen, mit einer alltäglichen Fragestellung anzufangen. Was der Lernstoff mit diesem Problem zu tun hat, kann dann schrittweise herausgearbeitet werden.

Fazit: Schüler zum Lernen motivieren

Wichtig für die Motivation von Kindern und Jugendlichen sind vor allem gezieltes Feedback durch ein Belohnungssystem und eine "Alles-ist-möglich-Einstellung". Die Aufgaben sollten so strukturiert werden, dass die Schüler den Unterricht direkt mitgestalten können. Zuletzt ist es gerade bei Teenagern von Bedeutung, zu erklären, wann der Lernstoff später relevant sein wird.
 


Hinweis: Dies ist ein Artikel der Gastautorin Nadine Scheiner für Schule-studium.de. Für den Inhalt des Artikels ist ausschließlich die Autorin verantwortlich.



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