Natürliche Leistungssteigerung durch eine anregende Lernumgebung
Ein redaktioneller Beitrag von Anika Kipp

Der Raum ist der dritte Pädagoge – Ein Konzept, das vor allem der Erziehungswissenschaftler Loris Malaguzzi im Zuge der immer lauter werdenden Reggio-Pädagogik nach Ende des zweiten Weltkrieges vorantrieb und heutzutage fest in pädagogische Konzepte integriert ist. Die Idee dahinter ist, dass Kinder und Jugendliche in erster Linie sich selbst unterrichten, der Erzieher oder Lehrer lediglich an zweiter Stelle unterstützt und schließlich der Raum selbst, in dem gelernt wird, als wichtige Stütze als Inputgeber fungiert.

Schulunterricht von Zuhause
(Quelle: pixabay.com)
Unterm Strich bedeutet das, dass ebenso wie bei fehlender Motivation oder falschen Ansätzen desLehrkörpers ein anreizarmer Lernort dazu führen kann, dass die Lernbereitschaft der Schüler sinkt. Eine freundliche, bedachte und optimierte Lernumgebung allerdings kann für Inspiration sorgen, die Konzentration fördern und Arbeitsbereitschaft erhöhen. Auch Piaget stellte wiederholt fest, dass die Wahrnehmung der Umgebung und
ihrer Beziehungen sich in der geistigen Entwicklung widerspiegelt
und sie
zwangs-läufig unterstützt. Wie also kann das Klassenzimmer optimiert werden, um unsere
Schüler mithilfe dieses dritten Lehrkörpers zu motivieren?

Wie auch bei uns Erwachsenen ist Ergonomie ein Schlüsselbegriff. Obwohl in erstaunlich vielen Klassenzimmern noch immer die klassischen Holztische und -Stühle stehen,
gibt es mittlerweile
kindergerechte und ergonomisch geformte Möbel, die das geforderte Sitzen
über längeren Zeitraum
nicht nur angenehmer, sondern auch gesünder formen. Im Zuge der Digitalisierung ist eine komfortable Ausstattung mit moderner Technik ebenfalls wünschenswert. Digitale Schulen werden immer salonfähiger und verbreiteter – ein Muss, in der heutigen Zeit.
Nicht nur Projektor und
Leinwände, interaktive Whiteboards statt klassischer Tafeln oder Monitore – auch die Schulhefte werden digitalisiert. Kabeldurchführungstüllen und Leisten können dabei helfen, Kabelsalate durch Laptops oder Tablets der Schüler zu vermeiden und Organisation beizubehalten – denn Unordnung ermöglicht zusätzlichen Konzentrationsverlust und Ablenkung. In einem Raum, der Platz und Struktur für all sein Inventar bietet, quasi eine klare und saubere Tabula Rasa, unterstützt aktiv die Kognition und Gedankenfindung.


Auch die Helligkeit spielt eine große Rolle – im Klassenzimmer sollte, ähnlich wie am Arbeitsplatz, eine Mindesthelligkeit von 500 Lux, unter Umständen sogar bis 750 Lux herrschen; nicht nur, um das Sehvermögen zu schützen, sondern auch aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden und dem Vertreiben von Müdigkeit. Die Investition in helle LED-Lampen lohnt sich – immerhin kann sich durchaus nicht aufs Tageslicht verlassen werden. Und da visuelle Reize den Löwenanteil unserer Auffassung einnehmen, sollte hierauf durchaus große Priorität gelegt werden.


Vor allem mit dem allgemeinen Trend, Schulen immer mehr zu Ganztagsschulen auszubauen,
nehmen die Räumlichkeiten eine immer immensere Rolle ein – schließlich wissen wir selbst, wie
ausschlaggebend eine angenehme Umgebung für unser Wohlbefinden ist. Eine klar definierte,
organisierte und helle Lernumgebung unterstützt aktiv die Bereitschaft der Schüler und des
Lehrkörpers und sorgt für entspanntere und gleichzeitig motiviertere Schultage.

Hinweis:
Dies ist ein redaktioneller Beitrag der Gastautorin Anika Kipp für das Schul- und Studienportal. Für den Inhalt ist ausschließlich die Autorin des Artikels verantwortlich. Ein herzliches Dankeschön an Sie.



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