Staatlicher oder privater Bildungskredit –was ist sinnvoller?
Ein redaktioneller Beitrag des Gastautors Thomas Meier

Ein optimaler Start ins Berufsleben
(Quelle: pixabay.com)

Wie teuer das Leben ist, stellen viele Schüler nach dem ersten Abschluss beim Übergang ins Studium fest. Wenn die erste eigene Wohnung, Energie und Versicherungen zur echten Belastung werden, kann eine externe, finanzielle Unterstützung die Lösung sein. Der Abschluss von Bildungskrediten, um einen finanziell gesicherten Start ins Berufsleben zu haben, wird von immer mehr Familien in Erwägung gezogen. Doch bietet sich eher ein staatlicher Bildungskredit oder der klassische Kreditabschluss bei einer Bank an?

Auch ohne Rücklagen zur idealen Ausbildung

Während das Thema Geld in den ersten Grundschuljahren noch im Hintergrund steht, ist die Planung von Ausbildung oder Studium gegen Ende der Schulzeit essenziell wichtig. Nicht jeder deutsche Haushalt verfügt über genügend Vermögen, um den eigenen Nachwuchs über Jahre hinweg studieren zu lassen. Selbst der Nebenjob während des Studiums wird nicht allen Kosten gerecht.

Falls Englisch oder anderen Fremdsprachen intensiv studiert werden soll, bietet sich ein Auslandsaufenthalt während des Studiums an. Dies bringt Zusatzkosten mit sich, die über die Lebenshaltung in Deutschland hinausgehen. Die Finanzierung über einen Kredit muss per se nichts Schlechtes sein, sollte bei den verschiedenen Kreditformen in Deutschland jedoch klug geplant werden.

Bildungskredite verschiedener Anbieter prüfen

Für einen Kreditabschluss, um die Ausbildung oder das Studium günstiger zu finanzieren, ist grob zwischen zwei Anbietern zu unterscheiden. Förderkredite und -zahlungen wie das Bafög oder Sonderkredite der KfW stehen klassischen Ratenkrediten von Banken und Kreditinstituten gegenüber. Auch diese haben die finanzielle Not von Studierenden erkannt, speziell in früheren Jahren der Studiengebühren. Mit speziellen Kreditangeboten grenzen sich diese privaten Anbieter vom klassischen Konsumentenkredit ab.

Grundsätzlich sind beide Formen der Finanzierung geeignet, um die Lebenshaltungskosten in einem Studium zu decken und finanziell unbesorgter zu studieren. In den Varianten staatlich und privat gibt es jedoch einige wesentliche Unterschiede, die bei der Wahl des idealen Kredits zu bedenken sind.

Wichtige Unterschiede zwischen den Krediten

Wer auf eine höhere, monatliche Unterstützung angewiesen ist, sollte eher über einen staatlichen Förderkredit nachdenken. Dieser wird im Regelfall bedarfsgerecht in höheren Summen als ein Privatkredit ausgezahlt, bringt hierfür jedoch längere Tilgungszeiten mit sich. Ist der Berufseinstieg nach dem Studium gelungen, wird die Rückzahlung des Kredits den ehemaligen Studenten länger begleiten.

Wurde Bafög erfolgreich beantragt und wird dies als einzige Förderung genutzt, muss der Studierende im Regelfall nur die Hälfte des Kreditbetrags zurückzahlen. Hierbei sind Zeitpunkt und Höhe der Rückzahlung klar festgelegt, während bei einem Privatkredit deutlich höhere Flexibilität herrscht.

Für einen Privatkredit ist außerdem egal, welches Vermögen die Eltern mitbringen. Dies ist gerade beim Bafög anders. Verfügt der elterliche Haushalt über ein höheres Einkommen oder Vermögen, ist die staatliche Förderung sehr unwahrscheinlich. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Eltern tatsächlich finanziell unterstützen oder nicht.

Möglichkeiten der finanziellen Entlastung suchen

Neben dem Abschluss eines Kredits für die Ausbildungs- oder Studienzeit sollte über weitere finanzielle Faktoren des jungen Lebens nachgedacht werden. Hierzu gehört, ob die Familienversicherung der gesetzlichen Krankenkasse der gesundheitlichen Absicherung dient oder ein spezieller PKV-Vertrag für Studierende reizvoll ist.

Sich frühzeitig beim nahenden Schulabschluss zu informieren, hilft Schüler und Eltern weiter, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dieses zusätzliche Wissen für den Alltag geht weit über das Schulwissen hinaus und schafft eine Grundlage, später fundiert mit Geld und Haushaltskosten umzugehen.


Hinweis: Dies ist ein Artikel der Gastautors Thomas Meier für Schule-studium.de.
Für den Inhalt des Artikels ist ausschließlich der Gastautor verantwortlich.


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