Artikel-Nr: 12266
EAN: 9783960404330
Bei einer „Bewegungslandschaft“ werden übliche Turn- & Sportgeräte zu neuartigen Gerätekonstellationen zusammengestellt. Es entsteht ein Spiel- & Übungsangebot, das zum Steigen, Klettern, Rutschen, Hangeln, Schaukeln, Stützen, Kriechen, Balancieren etc. auffordert. Dieser Band, vorgesehen zum Einsatz in der Grundschule im 1.-4. Schuljahr sowie in der Sekundarstufe im 5.-13. Schuljahr, zeigt auf, wie man Bewegungslandschaften organisiert, nennt den Geräteeinsatz und Sicherheitsmaßnahmen.
Pädagogen und insbesondere Sportlehrer weisen immer wieder auf die oben angesprochene besondere Bedeutung des Sports hin, wobei das Ansprechen natürlich nicht ausreicht, überzeugender ist ein guter Sportunterricht im Schulalltag.
Die Institution Schule selbst und jeder Sportlehrer „vor Ort“ muss sich fragen, ob der herkömmliche Sportunterricht „noch ankommt“ und/oder ob die Inhalte und die Gestaltung evtl. verändert werden müssen. Heute springen junge Leute über Geländer und Absätze aus Beton. Alles was so in der Stadt herumsteht wird als Hindernis benutzt und soll ohne Hilfsmittel überwunden werden. Man spricht vom Trendsport „Parcours“. Diese Form des Sporttreibens/Bewegens fördert Kraft, Ausdauer, Koordination und Geschicklichkeit. In veränderter Form hat es das früher auch schon gegeben, man nannte so etwas Hindernisturnen. Ist es nicht möglich, ähnliche Bewegungsangebote in der Sporthalle im normalen Sportunterricht zu organisieren? Natürlich müssen das fachliche Angebot so ausgewählt und die Organisation so gestaltet werden, dass die Aufsichts- und Fürsorgepflicht der Schule und des Sportlehrers gewährleistet sind.
Wenn im Sportunterricht die traditionellen Sportgeräte „alternativ“ genutzt und zu Gerätearrangements zusammengestellt werden, entsteht auch ein „Parcours“. Ausgehend von den Grundtätigkeiten Balancieren, Wälzen, Rollen, Hangeln, Schaukeln, Schwingen, Hüpfen, Springen, Stützen und Steigen, Klettern etc. machen die Schüler dabei ganz neue Bewegungserfahrungen, erfahren Abenteuer, Risiko und Wagnis – die Sporthalle wird zu einer „künstlichen Abenteuerwelt“. Die Großgeräte werden so kombiniert und arrangiert, dass sie einem „Abenteuerspielplatz“ gleichen. Die Schüler werden die neuen und zunächst ungewohnten Bewegungsaufgaben mit hoher Motivation angehen und diese Vielfalt individuell nutzen.
Man darf nicht vergessen, Bewegungslandschaften in Form eines „Parcours“ oder eines Gerätearrangements machen nicht nur Spaß, sondern ermöglichen auch außergewöhnliche Erfahrungen mit Schwerkraft, Gleichgewicht und Raumlagen. Außerdem kann durch die sorgfältige Auswahl der Inhalte, der Mut und die Risikobereitschaft der Schüler angeregt werden.
Dieses Buch veranschaulicht mit viel Praxis, wie die traditionellen Turn- und Sportgeräte alternativ genutzt und zu Gerätekombinationen zusammengestellt werden können. Zu den genannten Grundtätigkeiten Balancieren, Wälzen, Rollen, Hangeln, Schaukeln, Schwingen, Hüpfen, Springen, Stützen, Steigen und Klettern finden Sie eine Vielzahl von „Bausteinen“, die die vielfältigen Übungsmöglichkeiten veranschaulichen. Aus diesem Angebot kann sich jeder Sportlehrer schnell geeignete „Bausteine“ heraussuchen und zu einer Bewegungslandschaft für seine Klasse zusammenstellen. Ziel muss es sein, Bewegungslandschaften – Abenteuerturnen nicht nur an Projekttagen, in einer Projektwoche, an besonderen Sporttagen, an Schulfesten etc. durchzuführen, sondern auch in einer ganz normalen Sportstunde von 45 Minuten bzw. in einer Doppelstunde von 90 Minuten zu organisieren. Auch dafür bietet dieses Buch Hilfen und nennt am Ende jedes Kapitels ein einfaches Beispiel für eine normale Sportstunde von 45 Minuten und ein etwas aufwendigeres Beispiel für eine Doppelstunde von 90 Minuten. Die nach Grundtätigkeiten geordneten Bausteine bieten die Möglichkeit, selbst Bewegungslandschaften unter Berücksichtigung der jeweiligen Klasse zusammenzustellen.
32 Seiten, Kopiervorlagen |
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