Der amerikanische Bürgerkrieg |
1. Hintergrund und Ursachen des Krieges |
Die meisten Menschen führen den
Krieg ausschließlich auf die unterschiedlichen Ansichten der Nordstaaten
und Südstaaten hinsichtlich der Sklaverei zurück. So wird oft
behauptet, dass der Krieg also ausschließlich eine Folge der fehlenden
Bereitschaft beider Seiten gewesen ist, einen für beide Verhandlungsparteien
akzeptablen Kompromiss zu finden. In Wirklichkeit gibt es aber nicht nur
eine Ursache für diesen extrem blutigen Bürgerkrieg in der Geschichte
der USA, sondern mehrere. Abgesehen von diesen Streiterein um die Eindämmung
oder sogar Abschaffung der Sklaverei hatte man sich in vielen Bereichen
auseinandergelebt. Massive politische Divergenzen(Streitereien) gab es
auch über zahlreiche andere Themen, denn zu unterschiedlich war die
Struktur von Gesellschaft und Wirtschaft im Norden und Süden. Die
Südstaaten fürchteten aufgrund ihrer geringeren Bevölkerung
ständig bei politischen Entscheidungsprozessen überstimmt zu
werden. Um dies zu verhindern, wollten die Südstaaten die Anzahl
ihrer Sklaven bei Wahlen berücksichtigt wissen, doch der Norden war
nur bedingt zu Zugeständnissen bereit. Die Südstaaten fühlten
sich immer wieder übergangen und unberücksichtigt. Die Arroganz
auf beiden Seiten war immens und der Süden glaubte fest daran, dass
er mit politischer Eigenständigkeit besser bedient sei. Die Südstaatler
besinnten sich zurück zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges und
sahen Parallelen. Auch damals fanden die eigenen Interessen zu wenig Gehör
und der Erfolg heiligte die Mittel. 1861 wurde eine große Befürchtung des Südens war, als Abraham Lincoln, der als entschiedener Gegner der Sklaverei galt, durch die Stimmenmehrheit des Nordens zum Präsident gewählt wurde. Zwar ging es Abraham Lincoln in seinen Forderungen eigentlich erst einmal nur darum, die Ausweitung der Sklaverei auf andere Staaten, insbesondere auf neue, der Union beitretende Staaten zu verhindern, doch bereits das erregte in hohem Maße das Gemüt des Südens. Denn weitere sklavenfreie Staaten würden das Gewicht der Südstaaten bei Wahlen noch weiter reduzieren. Die Südstaatler beharrten auf ihrer Unabhängigkeit, während Abraham Lincoln unter keinen Umständen deren Austritt aus der Union billigen wollte. Die beiden Gegenspieler des Bürgerkrieges: |
Abraham Lincoln (President) |
Jefferson Davis (Confederate States) |
Von Beginn an hatten die Südstaaten wenig bis kein
Vertrauen in die Unionsregierung. Sie betrachteten sie als Unterdrücker
ihrer Interessen und meinten, sie stünde unter den Fittischen einflussreicher
Industrieller und anderer Geschäftsleute des Nordens. Während
im Süden Landwirtschaft, d.h. der Anbau von Wolle, Tabak, Rohrzucker
und anderen sogenannten "cash crops" dominierte, war im Nordern
weiterverarbeitende Industrie und das produzierende Gewerbe beheimatet
und diese hatten natürlich ein großes Interesse daran, die
Preise landwirtschaftlicher Güter aus dem Süden niedrig zu halten
und den Absatz eigener Produkte insbesondere im Süden durch entsprechende
Gesetze zu fördern. |
Vom Leben auf der Plantage bis zum Bürgerkrieg |
|