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Als Perseus den Kopf der Furcht erregenden Medusa
abschlug, stieg aus ihrem toten Körper ein wunderschönes
Ross mit Flügeln empor.
Nacht für Nacht träumte Bellerophon von dem prächtigen
Pferd mit Flügeln, das er an der Quelle von Peirene trinken
gesehen hatte. Jeden Morgen wenn er aufwachte wünschte
er sich, dass dieses prächtige Ross ihm gehörte. Eines
Nachts träumte er etwas Außergewöhntliches,
denn in seinem Traum erschien die Göttin Athene und übergab
ihm einen goldenen Zügel. |
"Mit diesem Zügel wird Pegasus dir
sein",sagte ihm Athene im Traum. Von da an hatte das prächtige
Ross den Namen "Pegasus". Bellerophon wachte mit diesen
Worten auf seiner Lippe auf. Er fühlte etwas kaltes in seinen
Händen und so schaute er auf den Boden, um zu sehen, was es
war. Zu seinem Erstaunen hielt er wie im Traum den Zügel. Es
war also kein gewöhnlicher Traum gewesen.
Bellerophon eilte sofort nach Peirene und kam tatsächlich in
dem Moment an, als das Pferd zur Landung ansetzte. Langsam bewegte
er sich auf das Pferd zu und legte ihm die Zügel an.
Pegasus Augen trafen seine und beide verstanden einander.
Der Held und das wunderbare Ross hatten viele Abenteuer zusammen.
Eine zeitlang lebte Bellerophon in dem Palast des Königs von
Proitos von Argos. Unglücklicherweise verliebte sich dessen
Königin in ihn, wobei er jedoch nichts für sie empfand.
Von dieser Abweisung verletzt, ging sie zu ihrem Ehemann, dem König,
und behauptete, dass sich Bellerophon in sie verliebt hätte.
Verärgert darüber entschloss sich der König, den
ahnungslosen Bellerophon eine versiegelte Botschaft an den König
Iobates von Lydien überbringen zu lassen, die den Tod des Überbringers
verlangte.
Als der König die Nachricht las, wollte er kein Blut an seinen
Händen. So schickte er ihn auf eine Mission, von der er glaubte,
dass sie unmöglich zu bewältigen sei. So war er sich sicher,
Bellepheron auf bequeme Art und Weise töten zu können.
Dessen Königreich wurde von einer fürchterlichen Kreatur
heimgesucht, einem feuerspeienden Monster, das den Kopf eines Löwen,
den Körper einer Ziege und den Schwanz einer Schlange hatte.
Es war Chimaera.
"Du musst die Bestie für mich erledigen, Bellerophon",
sagte er und war sich dabei sicher, dass er das nächste Opfer
des Monsters werden würde.
Bellepheron aber war nicht nur tapfer, sondern auch sehr gerissen
und einfallsreich. So stieg er auf Pegasus und machte sich auf den
Weg.
Auf Pegasus reitend, stürzte er sich auf das überraschte,
feuerspeiende Monster und stieß diesem ein Speer aus Blei
tief in den Rachen. Durch die Hitze schmolz das Blei und floss den
Rachen der Chimaera hinab. So wurde die Bestie von innen verbrannt
und starb.
König Iabates war so erfreut, die Bestie endlich los zu haben,
dass er sich dazu entschloss, die Bitte des Königs Proitos
zu ignorieren. Er ließ aber nicht nur Bellerophon am Leben,
sondern gab diesem zudem noch seine Tochter und die Hälfte
seines Königreiches.
Mit der Zeit jedoch wurde Bellerophon überheblich . Er dachte
zunehmend, dass er der größte Held aller Zeiten sei und
strotze vor Arroganz.
So glaubte er eines Tages, dass er den Göttern ebenbürtig
sei und machte sich mit Pegasus auf den Weg zum Berg Olymp um seine
Rechte einzufordern.
Zeus verärgerte dies sehr. Er schickte eine Bremse, um Pegasus
zu beißen. Das flügeltragende Ross erschrak und warf
Bellerophon ab. Dieser kam mit einem lauten Knall auf der Erde an
und verbrachte den Rest seines Lebens als ein armer Ausgestoßener.
Heute lebt dem Mythos nach Pegasus zusammen mit den Göttern
auf dem Berg Olymp und trägt den Donnerstab des Göttervater
Zeus auf seinem Rücken.
Nähere
Informationen zu Lykien mit Bildergalerie von Tlos,
dem Ort, an dem Bellepheron der Sage nach begraben ist.
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