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Jupiter (Göttervater
und Gott des Lichts und des Himmels)
Als ältester und
höchster
Gott der Römer
wurde er später dem griechischen Zeus gleichgestellt.
Er
stand sowohl an der Spitze des alten römischen Göttertrios
(Iuppiter, Mars, Quirinus), als auch an der Spitze des späteren
(Iuppiter, Iuno, Minerva). Alle Abenteuer und Taten seines griechischen
Pendants wurden auf Iuppiter übertragen. So war er der
Sohn des Saturnus (grch. Kronos) und der Rhea (grch. Rheia).
Seine
Gemahlin war Iuno, die griechische Hera und seine Tochter
war Minerva (grch. Athene). Nach den Schöpfungsmythen übernahm
er die Regentschaft des "Silbernen Zeitalters" und
war für die Römer eine Gottheit, die tatkräftig
in das Werden der Stadt Rom eingegriffen hatte. So befahl er
Aenas, Karthago zu verlassen, damit die Macht eines neuen Trojas
auf italischen Boden begründet werden konnte. Romulus
errichtete ihm zu Ehren den ersten Tempel überhaupt.
Iuppiter
sorgte sich um Rom und teilte dies durch Zeichen und Wunder
seinen Bürgern mit. Vor allen wichtigen Entscheidungen
deuteten die Auguren den Vogelflug als Zeichen des Gotteswillen
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Juno (Gemahlin Jupiters
und Göttin der Ehe und der Geburt)
Iuno (altlat.
die Junge, die Vitale) war als Gemahlin des Iuppiter die höchste
römische Göttin. In dieser Eigenschaft wurde sie mit
der griechischen Hera gleichgesetzt. Anfangs erscheint
sie jedoch noch nicht als Gemahlin des Iuppiter, sondern
als Verkörperung
der jugendlichen Lebenskraft. Sie wurde als Schutzherrin über
die Ehe, der Familie
und der Mütter von Rom im Staatsheiligtum auf dem Kapitol
verehrt. Als
Iuno Lucina wachte sie wie die griechische Hera über die
Geburt. Zu ihr beteten die Römerinnen
schon seit der Frühzeit und bis in die Spätantike bei
Entbindungen. Sie entsprach auch
der altmediterranen Geburtsgöttin Eileithyia, die schon
vor Einwanderung der Hellenen unter für uns unbekanntem
Namen verehrt wurde. Als Schutzherrin des Kleinviehs und der
Nutzbäume
gehörte Iuno ganz alltäglich zum ländlichen Kult
Als Weidegöttin Iuno Caprotina war sie jedoch nicht wie
Hera für
das Grossvieh, sondern lediglich für das Kleinvieh in Gestalt
der Ziegen verantwortlich. Folglich ist die Ziege
das bevorzugte Tier der Göttin. Sie
war die Herrin Roms und als Iuno Regina auch Schutzgöttin
der etruskischen Stadt Veii. Ihre Kultgenossin war die Schwefelgöttin
Mefitis. Als
mächtigste
Göttin
des römischen Pantheons war sie Gegnerin der Haupthelden
im römischen Nationalepos. Die Gleichsetzung mit der Göttin
von Karthago war aber nicht nur ein literarischer Kunstgriff.
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Dis Pater (Gott
der Unterwelt und des Reichtums)
Der römische
Dis Pater (= der reiche Vater) ist der römische Gott der
Unterwelt, der schon sehr früh mit Hades und Pluto gleichgesetzt
wurde. Da den Römern in frühester Zeit die Vorstellung
an eine Unterwelt fremd war, handelt es sich bei Dis Pater
um eine lateinische Übersetzung
des griechischen Namens ploutos (grch. = der Reichtum). In Rom
wurde sein Staatskult 249 v.Chr. eingerichtet. Hades war der
eigentliche Gott des Totenreichs und der Unterwelt. Als Sohn
von Kronos und
Rheia war er der Bruder des Zeus. Nach Kronos' Sturz wurden die
Herrschaftsbereiche unter den Göttern aufgeteilt und Hades
bekam die Unterwelt zugesprochen, die seitdem ebenfalls Hades
hieß. Da er über die Reichtümer des Erdinneren
wachte, wurde schon bald Pluton mit ihm gleichgesetzt. Seine
Frau war Persephone, die Tochter der Demeter, die er gewaltsam
entführte. Als Demeter daraufhin aus
Kummer jedes Wachstum auf der Erde einstellte, wurde ein
listiger Kompromiss geschlossen,
wonach Persephone ein Drittel des Jahres bei Hades blieb und
so den Winter verursachte. Das Reich
des Hades wurde vom dreiköpfigem Hund Cerberus bewacht, der dafür sorgte, dass niemand die Unterwelt
verlassen konnte. Unterhalb des Hades lag noch der Tartaros,
in dem die
Frevler gegen die Götter in Ketten lagen.
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Mars (Kriegsgott)
Mars war römischer Gott des Krieges und mit
Abstand der wichtigste Schutzgott des Staates. Ursprünglich
war er der Gott der Landwirtschaft und hatte wenige charakteristische
Eigenschaften.
Doch während die Römer sich vom friedlichen Bauernvolk
in ein kriegerisches Volk verwandelten, wurde Mars ebenfalls
zu einem grausamen Kriegsgott. Da die Römer ihr Weltreich
nicht durch geschickte Diplomatie, sondern durch lange erbitterte
Kämpfen erworben hatten und sie aus dem Grund eigentlich
nur sehr selten in Frieden lebten, war Mars einer ihre wichtigsten
Götter. Mars war im römischen
Kulturkreis der Sohn der Göttin Juno und einer Blume, während
er bei den Griechen der Sohn des Göttervaters Zeus war.
In Rom hatte er nicht nur wegen dem Krieg eine so wichtige Rolle,
sondern auch weil er
angeblich der Vater von Romulus und Remus gewesen war. Das Campus
Martius war ein Feld auf dem die Römer für den Krieg
trainierten. Die Römer benannten es deswegen nach ihren
Kriegsgott Mars. Der Monat März wurde ebenfalls
nach ihm benannt.
In der Regierungszeit
des Octavian - später Augustus genannt -, der ein Adoptivsohn Julius Caesars
war, erhielt Mars den propagandamäßig
klingenden Beinamen Ultor, was soviel hieß wie "Rächer".
Den Beinamen bekam Mars zur Erinnerung an die Niederlage
der Mörder von Cäsar, die von Augustus besiegt
worden waren, aufgedrückt.
Im Tempel des Mars brachten die römischen Legionäre
Mars vor einer Schlacht oder einem Feldzug ein Opfer dar. Erst
als das Christentum von den Römern anerkannt wurde, wurde
der Marskult vernachlässigt und schließlich ganz aufgegeben.
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Neptun (Meeresgott)
Altrömischer Meeresgott. Neptunus (grch. Poseidon, etrusk.
Nethun(u)s, dt. Neptun) war der römische Gott des fliessenden
Wassers. Bereits seit dem 3. Jh. v.Chr. wurde er dem griechischen
Meeresgott Poseiden gleichgesetzt. Damit erweiterte sich seine
Funktion zum Meeresgott; somit auch zum Schutzherrn über die
Seefahrer und dem Herrn über Sturm und Flaute.
Seine Heimstatt
war ein prächtiger unterseeischer Palast, der ihn vor den
Machenschaften der Götter auf den Olymp abschirmen sollte.
Mehrmals zog sich Poseidon grollend in sein Reich zurück.
Die meisten seiner Kinder waren Meeresungeheuer (z.B. Polyphem),
die mit wunderbaren Zauberkräften ausgestattet wurden, aber
auch Heroen wie Theseus. Auch hier unterscheiden sich Poseidon
und Neptun. Letzterem wurden keine Kinder zugedacht (wie überhaupt
verwandtschaftliche Götterverhältnisse der römischen
Religion im Grunde zuwiderlaufen). Wenn Nachfahren Neptuns in
Italien vorkamen, so hatten sie nichts mit dem eigentlichen Kult
zu tun.
Beispiel ist etwa Halesus, der Gründer von Falerii.
Sein Symbol war der Dreizack, mit dem er Felsen
spalten und Quellen entspringen lassen konnte. Pferde, Delphine
und Stiere waren ihm heilig. Auf etruskischem
Schmuck erscheint Neptun als Jüngling, der ohne Dreizack nicht zuzuordnen
wäre. Seit der Mitte des 4.Jh.v.Chr. zeigt sich der Gott in der gewohnten
bärtigen und zeusähnlichen Gestalt
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Pan (Gott der Wiesen, der Schafe und Ziegen)
Pan war ein Berg- und Walddämon,
der als Beschützer des
Kleinviehs, der Hirten und der Jäger galt. Dargestellt
wurde er als bärtiger Mann mit struppigem Haupthaar, Ziegenfüssen
und Hörnern. Bei Tage durchstreifte er mit den Nymphen Berg
und Tal. Mittags schlief er (die Stunde des Pan) und abends blies
er vor seiner Grotte die Syrinx, die von ihm erfundene Hirtenflöte,
die aus sieben oder neun Rohrpfeifen bestand, welche der Grösse
nach nebeneinander angeordnet, durch ein Querband zusammengehalten
wurden.
Ihm schrieb man den
plötzlichen Schrecken zu, der den Menschen bei einem unerwarteten
Geräusch inmitten der Totenstille eines heissen Sommertages
befällt (panischer Schrecken). Die Römer erkannten
Pan in dem Fruchtbarkeitsgott Faunus, der als Schützer der
Viehzucht und des Ackerbaus gedacht war.
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Diana ( Göttin
des Mondes und der Jagd)
Diana ist eine italische Natur- und Fruchtbarkeitsgöttin
und Helferin bei Geburten. Ferner wirkte sie als Schutzherrin der
Frauen und der Jagd. Wie ihr griechisches Pendant war sie auch
Mondgöttin und der Kult der Luna ging auf sie über. Ihr
Name lässt sich auf das Wort dium zurückführen,
was so viel wie "heller Himmel" bedeutet.
Wie der Kriegsgott
scheint sie eine Vorliebe für die Iden eines Monats als
Zeit der Feste gehabt zu haben, denn ihr Hauptfest wurde am 13.
August
begangen.
Die Göttin trägt gerne eine Stephane (= eine
Art Kranz) mit hohen Strahlen oder Zacken im langen, offenen Haar.
In der linken Hand hält sie ein mächtiges venabulum (=
italische Stosslanze zur Wildschweinjagd). Hunde und Jagdtiere
waren ihre Begleiter. Pfeil
und Bogen hat sie - zumeist wegen der
Lanze - abgelegt. Viele Statuen zeigen Diana in kurzem Rock (Saum
knapp über
den Knien) und hohen Jagdstiefeln. In ihrem heiligen Hain wuchsen
Pinie, Quitte, Granatbaum und Eiche.
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Minerva (Etruskische
Göttin; Schutzherrin
der Handwerker, Künstler, Lehrer und Ärzte.)
Sie war Schutzherrin der Handwerker, Künstler
und Lehrer. Als Minerva Medica huldigten ihr auch die Ärzte
in einem Tempel auf dem Esquilin.
Als Stadtgöttin Roms hatte
sie seit etruskischer Zeit einen Tempel auf dem Aventin ganz
in der Nähe des Dianaheiligtums. Der Tempel war das Hauptheiligtum,
der in collegia organisierten Gewerbetreibenden. Augustus erneuerte
ihn; vielleicht sogar durch einen Neubau. Östlich von Rom
wurde ein Minervatempel ergraben, der bereits in der 2.Hälfte
des 6.Jh.v.Chr. bestanden hatte. Aus diesem Tempel wurden zahlreiche
bis lebensgrosse Terrakottastatuen aus dem 4.Jh.v.Chr. geborgen.
Ein Minervabild, das ca. 400 v.Chr. angefertigt wurde, weist
besonders furchteinflössende
Züge auf. Auf diesem Bild windet sich eine dreiköpfige
Schlange um ihren rechten Arm und ein viele Häupter
zählendes
Reptil um ihren Körper. Schlangen beherrschen auch Helmzier
und einen Rundschild, der von einem tritonischen
Dämon (Meeresgottheit)gestützt
wird.
Sie brachte den Menschen die Webkunst, den
Wagenbau, Egge und Pflug. Zudem war sie die Erfinderin der Flöte.
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Venus (Göttin
der Gärten,
des Liebreizes und des Begehrens)
Der Aphrodite entsprechend war sie später
die Göttin
der Liebe und wurde von den Römern als Ahnherrin und Beschützer
der Römer verehrt. Aphrodites wichtigstes Attribut war
ein
Gürtel,
in dem aller Liebeszauber eingeschlossen war. Hera lieh ihn
sich einmal, um Zeus zu verführen. Alle, die ihre
Macht nicht anerkannten, wurden grausam bestraft. Die ersten
Aprilnächte wurden mit Orgien zu Ehren der Göttin
gefeiert. Dazu gehörten auch Streiche unter Freunden (vgl.
Aprilscherz, den auch die Germanen in ihren Frühlingsbräuchen
hatten).
Als
Mutter des Aeneas wurde sie schliesslich zur Ahnherrin der
Römer. Ihr ältestes Heiligtum im weiteren Einflussbereich
des römisch-phönizischen Handels stand an der Nordwestspitze
Siziliens auf dem Berg Eryx. Der dort praktizierte Kult war
orientalischer Art, was im speziellen durch die Existenz
von Hierodulen (Tempelprostituierte) belegt ist. Als in Rom
der erste offizielle Venustempel errichtet wurde, bestand
die Stadt bereits seit viereinhalb Jahrhunderten. Im Jahre
295 v.Chr. weihte
man der Göttin Venus obsequens (die Erhörende)
ein Gebäude,
das aus den Strafgeldern jener Matronen finanziert wurde,
die Ehebruch begangen hatten. Hinter dem Bau stand also ein
moralischer
Sinn und Zweck. Er lag in der Nähe des Circus Maximus,
konnte aber leider bis heute nicht aufgefunden werden.
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Merkur (Götterbote)
Ferner war er der römische Gott des Handels,
des Gewerbes, des Reichtums und des Gewinns. Sein Name leitet sich
von lat. merx
(Ware) ab.
Als Gott des Warenaustauschs dürfte er zu seinem Namen gekommen
sein, da man in Rom erst zur Zeit der mittleren Republik zur Geldwährung
kam. Merkur wurde zum Führer der Seelen in die Unterwelt und
zum Boten der Götter. Er überbrachte Geschenke und Nachrichten,
wies Verirrten den Weg und war zuständig für List und
Tücke. Als Gott des Zufalls sorgte er für das glückhafte
Finden.
Seine Zeichen waren der Heroldsstab in der linken
und das marsupium (Geldbeutel aus dem Balg eines kleinen Tieres)
in der rechten Hand. Zudem hatte er ein Reisehut auf dem Kopf.
Wahlweise konnte der Hut wegfallen und ihm direkt Flügel aus
den Haarlocken sprießen und das marsupium durch eine Spendenschale
ersetzt sein.
Der Stab hieß auf Griechisch kerykeion und auf Latein caduceus.
Zumeist geflügelt und mit zwei achtförmig gewundenen
Schlangen dargestellt, konnte dieses Utensil Menschen einschläfern,
aufwecken und Botschaften durch Träume vermitteln. Häufig
erscheint noch ein Mantel, der entweder um linken Arm gewickelt
oder über die Brust geführt ist. Ansonsten erscheint
der Gott nackt. Flügelschuhe erscheinen je nach künstlerischer
Darstellung. Schon die Etrusker verehrten ihn unter dem Namens
Turms als lächelnden Jüngling.
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Vesta (Göttin
des Herdes und des Herdfeuers) -> Vestatempel
Schutzgottheit des römischen
Staates. Das Fest der Vestalia wurde am 9. Juni begangen und
hat Gemeinsamkeiten mit dem der griechischen Hestia. Ein Kulttier
war
der Esel; allerdings nicht als Opfertier, sondern in Bezug auf
gewisse Berufsgruppen die mit Getreidemühlen zu tun hatte.
Verehrt wurde Vesta so von den Müllern und Bäckern,
die an ihrem Fest ihre Esel besonders schmückten.
Ihr Tempel
stand auf dem Forum Romanum und wurde mehrmals in der Geschichte
Roms restauriert. Der Erstbau in ovaler Form soll auf König
Numa zurückgehen. Wie bei Diana, Hercules und Mercurius
wurden diese später unter griechischem Einfluss gerne rund
gebaut. Im Sinne des Sakralrechts handelte es sich eigentlich
um kein templum, denn er wurde nie eingeweiht. Die altrömische
Religion war durch Bildlosigkeit gekennzeichnet und diese Eigenschaft
hielt sich beim Vestakult am längsten, sodass es kein Kultbild
der Göttin im Tempel gab.In seinem
Inneren brannte ein ewiges Feuer, das an jedem alten Neujahrstag
(1. März) frisch entfacht wurde und
sich quasi selbst weihte. Die Vestalinnen entzündeten
das Feuer im Freien und brachten es mit einem cribrum (Siebgefäss)
ins Innere des Tempels. Die Göttin soll das erste Feuer selbst an jener Stelle entfacht haben, an
der Aeneas die Stadt Lavinium gegründet hatte. Es galt auch als ihre Waffe,
da Vesta im Gegensatz zu den anderen Götter der römischen Frühzeit
unbewaffnet war. Das Feuer wurde durch Kaiser Theodosius, der alle heidnischen
Kulte verbieten hatte lassen, im Jahre 392 gelöscht.
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