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Sudan
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24. Mai 2024
Im Sudan ist kein Ende der Gewalt in Sicht. Im Gegenteil,
denn ein Jahr nach Beginn des Bürgerkriegs im Sudan droht
die Lage nach Einschätzung der Vereinten Nationen zuneh-mend außer Kontrolle zu geraten, denn die Kämpfe haben sich inzwischen auch auf den Bundesstaat Jezira ausgeweitet.
Doch dieser gilt als die
Kornkammer des Sudans und als Lebensgrundlage für Millionen von Menschen. Sollten die Kämpfe dort weitergeführt werden, droht eine Hungersnot.
Im Sudan tobt seit Mitte April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen dem De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan und seinem ehemaligen Stellvertreter und Anführer der sudanesischen Miliz RSF, Mohamed Hamdan Daglo. Infolge des Machtkampfes sollem bereits 16.000 Menschen getötet, 33.000 verletzt und rund neun Millionen Menschen durch die Kämpfe vertrieben worden sein.
Die Hilfsorganisation
Unicef versucht dabei den notleidenden Menschen im Kriegsgebiet so gut es geht zu helfen. Seit Beginn des Konfliktes wurden mehr als 15.500 Tonnen lebenswichtiger Hilfsgüter für Kindern und Familien in den Sudan geliefert.
04. Juni 2019
Nach der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste durch Sicherheitskräfte hat der regierende Militärrat alle Abkommen mit der Opposition aufgekündigt und Wahlen innerhalb der kommenden neun Monate ausgerufen. Die Berufsorganisation SPA, welche seit Wochen zu den Protesten aufruft, sprach von Hunderten verletzten Demon-stran-ten von denen viele durch Schüsse verletzt worden seien. Der Militärrat rief die Führung der Protestbewegung auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Doch diese geht auf Distanz. Statt die Gespräche mit dem Militärrat wiederaufzunehmen hat die SPA jetzt zu Nachtmärschen im ganzen Land und zu Straßenblockaden aufgerufen. Die Fronten scheinen verhärtet.
Bereits seit Monaten kampierten die Demonstranten vor dem Hauptsitz des Militärs in der sudanesischen Hauptstadt Khartum, während die Berufsorganisation SPA mit der Militärregierung darüber verhandelt , wer das Land nach dem Sturz des langjährigen Herrschers Omar al-Baschir regieren soll.
3.06. 2019
Im Sudan scheint die Lage zu eskalieren. In Khartum wurde eine Sitzblockade der Protestbewegung von Sicherheitskräften gewaltsam beendet. 30 Menschen kamen dabei ums Leben. Das Militär war offen- bar mit Tränengas und scharfer Munition auf Demonstranten losgegangen. Im April war Sudans Präsident Al-Baschir nach drei Jahrzehnten an der Macht vom Militär gestürzt worden. Seitdem ringen das Militär und die Opposition um die Bildung einer Übergangs-regierung. Während Aktivisten nur eine "begrenzte militärische Repräsentation" in einem Übergangsrat haben möchten, möchten die derzeit regierenden Generäle die Macht aber nicht abgeben.
Die deutsche Bundesregierung kritisierte den Einsatz von Gewalt zur Räumung des Protestgeländes zutiefst. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes zeigte sich besorgt, dass die Gewalt gegen Demonstranten dem Prozess der Übergabe der Regierungsgewalt an eine zivil geführte Regierung möglicherweise im Weg stehen könnte. Die Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini, Maja Kocijancic, sagte, man erwarte vom derzeitigen Übergangsrat im Sudan ein verantwortungs-volles Handeln in dieser schwierigen Situation.
Berichte der TAGESSCHAU zusammengefasst:
89 Jungen im Südsudan verschleppt (21.2.2015)
Leider setzen die Konfliktparteien im Südsudan zunehmend Kindersoldaten ein. Im Norden des Landes sind nun 89 Jungen entführt worden - vermutlich um sie zum Einsatz mit der Waffe zu zwingen. Die Gegend, in der die Jungen verschleppt wurden, wird zwar von dem regierungstreuen Kriegsherr Johnson Olony kontrolliert, doch es ist unklar, wer hinter der Aktion steckt. In der Stadt Wau Shilluk waren in letzter Zeit tausende Menschen auf der Flucht vor den Kämpfen in der nahegelegenen Stadt Malakal untergekommen. UNICEF geht davon aus, dass in dem vom Bürgerkrieg erschütterten Land bereits über 12.000 Kindersoldaten kämpfen. Im Südsudan herrscht seit Dezember 2013 ein erbitterter Kampf um die Macht, nachdem das Land zwei Jahre zuvor unabhängig geworden war.
Im dem Bürgerkrieg im Sudan versuchen die Regierungstruppen, eine vom ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar angeführte Rebellion zu unterdrücken. Es bekriegen sich Soldaten von der größten Volksgruppe der Dinka und Kämpfer des Nuer-Clans von Machar. Letzten Endes geht es bei der militärischen Auseinandersetzung auch um die Kontrolle der Ölvorkommen im Land.
Mehr Blauhelme sollen in den Südsudan (24.12.2013)
Bei den Kämpfen und Unruhen im Südsudan mit mehreren Hundert Toten wollten die Vereinten Nationen weitere Blauhelmsoldaten in das afrikanische Land schicken. Derzeit stehen bereits 7000 Soldaten und Polizisten unter UN-Flagge in dem afrikanischen Staat. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon beantragte nun beim UN-Sicherheitsrat in New York eine Verstärkung der UN-Truppe um weitere 5500 Soldaten. Die Truppen sollen offenbar aus UN-Missionen in Kongo, Darfur, der Elfenbeinküste und Liberia abgezogen werden. Der UN-Sicherheitsrat soll darüber in einer Dringlichkeitssitzung entscheiden.
Nach Bans Angaben haben bislang 45.000 Zivilisten auf UN-Stützpunkten Schutz gesucht.
Angst und Anarchie im Südsudan (23.12.2013)
In Bor, der Hauptstadt der Provinz Jonglei und anderen Städten im Südsudan suchen immer mehr Menschen Schutz bei der UN.
Toby Lanzer, UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten im Südsudan, sagte kurz nach einem Besuch in der Stadt, dass dort die nackte Angst herrsche. Es werde geplündert und vielerorts lägen Leichen herum. In den Straßen der Hauptstadt seien auch viele schwer bewaffnete Jugendliche unterwegs, die dort ihr Unwesen treiben würden. Allein in Jonglei gäbe es bereits mehr als 15.000 Flüchtlinge.
Die Rebellen erklärten unterdessen, dass sie die ölreiche Provinz Unity im Norden komplett kontrollieren. Rebellenführer Riek Machar möchte nach eigener Ausssage Präsident Salva Kiir stürzen
Obama warnt vor Armee-Putsch (22.12.2013)
US-Präsident Barack Obama warnt die Armeeführung im Südsudan ausdrücklich vor einem MIlitäreinsatz gegen die Rebellen. Stattdessen wollen sich die USA um eine friedliche Beilegung der Kämpfe im Südsudan bemühen.
Obama droht im Falle eines Militäreinsatzes der Armeeführung im Südsudan mit der Beendigung der langwährenden Unterstützung durch die Vereinigten Staaten und die internationale Gemeinschaft. Seit Ausbruch der Kämpfe vor einer Woche sind in der Hauptstadt Juba und anderen Städten mehrere Hundert Menschen gewaltsam ums Leben gekommen. Zehntausende sind auf die Stützpunkte der UN-Mission geflohen.
Neuer Kampf, alte Fronten (21.12.2013)
Der erst kürzlich gegründete Südsudan droht in einem Bürgerkrieg zu versinken. Seit Tagen bekämpfen sich rivalisierenden Einheiten der Armee. Es ist ein innenpolitischer Richtungsstreit um die Zukunft der regierenden Sudanesischen Volksbefreiungsbe-wegung SPLM. Salva Kiir, der Präsident des Südsudans hatte bei Amtsantritt einen versöhnlichen Kurs gegenüber Kritikern aus den eigenen Reihen eingeschlagen und sogar seinen stärksten Widersacher in der SPLM, Riek Machar, zum Vizepräsidenten ernannt gehabt.
Der Konkurrenzkampf zwischen Präsident Kiir und Machar begann als Kiir im Sommer seine Regierungsmannschaft, unter ihnen Vizepräsident Machar entließ und den Vorwurf der Korruption und Misswirtschaft erhob. Zwar reagierte Machar anfangs gelassen auf seine Entlassung, doch schon bald stellte sich heraus, dass der Schein trügte. Bei einer Sitzung der Führungsriege der SPLM Mitte Dezember, an der auch Machar teilnahm, eskalierten offensichtlich die parteiinternen Streitigkeiten. Machar verließ vorzeitig die Sitzung und noch am selben Abend kam es in einer Kaserne in Juba zu Schießereien, die tagelang andauerten.
Augenzeugen der blutigen Auseinandersetzungen sehen Beweise für einen ethnischen Konflikt. Kiir gehört der wichtigsten Volksgruppe im Südsudan, den Dinka, an während Machar Nuer ist. Augenzeugen berichten immer wieder, dass Regierungssoldaten vor allem Nuer angreifen würden. Im Bundesstaat Jonglei gehen Armee-Einheiten, die Machar nahe stehen, mit Gewalt gegen Angehörige der Dinka-Volksgruppe vor.
Bereits 1991 hatte sich Machar schon einmal wegen eines politischen Streites von der SPLM abgewandt. Es folgte ein erbittert geführter ethnischer Konflikt, der vielen das Leben kostete. Machar wird für ein Massaker an Dinkas in Bor noch im selben Jahr verantwortlich gemacht, bei dem allein mindestens 2000 Menschen getötet wurden. Bor ist die Hauptstadt des Bundesstaats Jonglei. Elf Jahre später hatte Machar zusammen mit dem damaligen SPLM-Chef John Garang ein Versöhnungsabkommen geschlossen, was jetzt wieder hinfällig geworden ist. Unter den Ausgeflogenen waren auch Franzosen, Schweizer und Niederländer.
Deutsche aus Südsudan ausgeflogen (21.12.2013)
Wegen der anhaltenden
Kämpfe im Südsudan hat die Bundeswehr fast 100 Menschen von der Hauptstadt Juba aus nach Entebbe in Uganda geflogen. US-Präsident Barack Obama forderte die Konfliktparteien zum Dialog und zur Kompromissbereitschaft auf.
Washington hat rund 45 Soldaten zum Schutz von noch verbliebenen Landsleuten entsandt. Auch die USA, Großbritannien und andere Länder bringen die Tage ihre Bürger in Sicherheit. Ein Flugzeug der italienischen Luftwaffe brachte rund 50 Menschen nach Rom.
Folgende Artikel der Tagesschau sind leider nicht mehr online abrufbar:
Sudan. Flüchtlinge im afrikanischen "Land des Überflusses" (08.07.2011)
"Der Südsudan wird schwach und instabil sein" (23.06.2011)
Waffenstillstand für Darfur unterzeichnet (24.02.2010)
UNO ruft Nordsudan zum Rückzug aus Abyei auf (23.05.2011)
Nordsudan übernimmt umstrittene Stadt (22.05.2011)
Fast 99 Prozent stimmen für Unabhängigkeit (07.02.2011)
Kommt nach der Freiheit die Armut? (15.01.2011)
Vorfreude auf einen neuen Sudan (09.01.2011)
Abstimmung über eine ungewisse Zukunft (09.01.2011)
Tote und Verletzte bei Kämpfen im Südsudan (08.01.2011)
Träume zwischen Vertreibung und Armut (06.01.2011)
Mit Satelliten gegen einen drohenden Völkermord (30.12.2010)
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