Altersvorsorge mit der Riester-Rente in Deutschland
Die Riesterrente hat teils einen schlechten Ruf und nicht wenige scheinen den Glauben an diese staatlich geförderte Form der Altersvorsorge längst verloren zu haben. Dabei werden aber Steuervorteile und individuelle Vorteile aus Zulagen oft außer Acht gelassen. Denn Riester-Beiträge und Zulagen können bis 2.100 Euro im Jahr als Sonderausgabe abgesetzt werden (Anlage AV der Steuererklärung). Wie hoch Ihr Riester-Steuervorteil ausfällt, ist von dem jeweiligen Einkommensteuersatz abhängig.Seit Jahren steht die Riester Rente in der Kritik.
Was sind die Gründe?
Kritiker sehen in der Riester-Rente eher eine Subventionierung der Banken- und Versicherungswirtschaft als ein wirksames Instrument der Altersvorsorge für die Versicherten. Verbraucherschützer bemängeln, dass die entsprechenden Produkte den Sparer zu viel an Provisionen und Verwaltung kosten, was die Rendite schmälert. Daher fordern diese die Einführung eines öffentlich organisierten Vorsorgeangebots ein. Nach einer in der "Finanzwende" erwähnten Studie können Riester- und Rürup-Rente Produkte mit ihrer Rendite nicht einmal die Verluste einer Zwei-Prozent-Inflation ausgleichen. Gemäß der Studie erreichen nur zwei Rürup-Produkte und kein einziges Riester-Produkt über die gesamte Vertragszeit eine Rendite von 2 Prozent- eine Rendite, die zumindest als Inflationsausgleich dienen soll.mit Riester real. Wer mit den Riester-Rente Produkten zumindest das angelegte Geld im Alter wieder vollständig ausgezahlt bekommen möchte, muss den Berechnungen zufolge bei typischen Angeboten im Schnitt 99 Jahre alt werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung für im Jahr 2023 Geborene liegt aber in Deutschland lediglich bei 78,2 Jahren für Männer und 83 Jahren für Frauen.
| Wichtig dabei ist, dass in den Untersuchungen nur die reinen Produktrenditen ermittelt wurden, um die Leistungsfähigkeit der Angebote zu beurteilen. Etwaige individuelle Vorteile aus Zulagen oder Steuervorteilen wurden nicht ermittelt, was durchaus aber sinnvoll und wichtig wäre. |
Die Zusatzrente soll den Versicherten im Schnitt nur 132
Euro im Monat bringen, wie die "Bild"-Zeitung am 20.04.2024 berichtete. Die Rede ist von einem allenfalls mickrigen Taschengeld. Laut der statistischen Erhebung erhielten Ende 2022 bereits 1.015.209 Menschen Leistungen aus der Riester-Rente. Darunter gab es sogar etwa 51.000 Personen mit mehreren Riester-Verträgen.
Dennoch erhielten die Versicherten den Angaben zufolge
im Durchschnitt wohl lediglich 1581,12 Euro pro Jahr, was 131,76 im Monat ausmacht. Beinahe ein Drittel soll sogar
nur weniger als 500 Euro im Jahr zusätzlich durch die Riester-Rente erhalten. Eine deutliche Mehrheit von 80,4 Prozent der Personen, die eine Riester Rente abgeschlos-
sen hatten, sollen unter 2000 Euro im Jahr zusätzlich erhalten. Lediglich 1,3 Prozent sollen den Angaben zu-
folge mindestens 10.000 Euro Zusatz-Rente im Jahr er-
halten und damit also 833 Euro und mehr im Monat.
Nach Recherchen von Finanztip existieren fast ein Viertel
der bis Ende 2023 abgeschlossenen 20,1 Millionen Riester-Verträge so nicht mehr. Viele der Verträge dürften gekündigt worden sein, obwohl damit erhebliche Kosten verbunden sind. Andere Kontrakte dürften ruhen. Erstmals seit 2012
soll die Zahl der staatlich geförderten Riester-Verträge im Jahr 2023 unter 16 Millionen liegen, was aus einer Statistik des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hervorgeht.
Ursprünglich sollten mit der Riester-Rente Rentenkürzungen kompensiert werden, welche die damalige rot-grünen Bundesregierung unter Kanzler Gerhardt Schröder beschlossen hatte und für notwendig hielt.
2002 wurde die staatlich geförderte private Altersvorsorge quasi aus der Taufe gehoben.
Bei der Rürup-Rente können übrigens 2024 pro Person bis zu 27.566 € steuerlich geltend gemacht werden. Von dem Betrag werden 100,00 % berücksichtigt
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