Meldungen der Automobilindustrie
Neuigkeiten von deutschen Autokonzernen


Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Autos hat Anfang 2024 mit 49,1 Millionen Pkw erneut einen Höchststand erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl um 0,7 Prozent zu. Die Fahrzeugdichte stieg auf 580 Autos pro 1.000 Einwohner und Einwohnerinnen. Zum Vergleich: 2014 hatte es noch 543 Autos je 1.000 Einwohnern gegeben. Es gibt jedoch große regionale Unterschiede. Während es in den Stadtstaaten Berlin (329), Hamburg (426) und Bremen (435) verhältnismäßig wenige Autos pro 1.000 Einwohner gibt, verhält es sich anders in den Flächenländern. Das Saarland beispielsweise liegt mit 655 Autos auf 1.000 Einwohner an der Spitze vor Rheinland-Pfalz (630) und Bayern (623). Sachsen hat mit 534 Wagen den niedrigsten Wert eines Flächenlandes. Auffallend ist, dass alle ostdeutschen Flächenländer unter dem Bundesschnitt liegen, während alle westdeutschen über dem Durschnitt sind.

Die Automobilindustrie ist eine Schlüsselbranche in Deutschland. 770.000 Menschen arbeiten den Angaben zu-
folge in der heimischen Autoindustrie. Gemessen am Umsatz ist die Autoindustrie die mit Abstand größte Industriebranche in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt entfielen im Jahr 2023 allein 17 Prozent der deutschen Exporte auf Autos und Teile. Von den 4,1 Millionen Autos, die 2023 in Deutsch-land produziert wurden, gingen laut Verband der Automobil-industrie (VDA) 3,1 Millionen Fahrzeuge, also rund drei Viertel, ins Ausland. 6,2 Millionen Autos pro Jahr könnten alle Standorte zusammen liefern. Mit anderen Worten, die deutschen Werke waren nur etwa zu etwas mehr als zwei Dritteln auslastet. Die deutschen Autokonzerne kämpfen schon seit längerem mit schwachen Umsatzzahlen und mit hohen Kosten für den Umstieg auf E-Mobilität. VW, BMW und Mercedes mussten bereits die Gewinnziele für das Gesamtjahr deutlich nach unten korrigieren.

Der Volkswagen-Konzern meldete im ersten Halbjahr 14 Prozent weniger Überschuss, bei BMW ging der Gewinn um 15 % nach unten und bei Mercedes um fast 16 %.

Mit hohem Personalaufwand produziert die Industrie viel weniger Autos als früher, was die Werke unproduktiver macht. Auch bei den Automobilzulieferern mit noch etwa 270.000 Beschäftigten ist die Krise längst angekommen. Auch hier bei den Zulieferen der deutschen Automobilindustrie plant eine Mehrheit von 60 Prozent der Unternehmen einen moderaten Stellenabbau. ZF, einer der größten Zulieferer hat gar angekündigt, bis Ende 2028 in Deutschland zwischen 11.000 und 14.000 Stellen zu streichen. Zur gleichen Zeit drängten neue Wettbewerber wie Tesla und Hersteller aus China in den Markt. Während die Absatzmärkte in Europa und Nordamerika schrumpfen, gibt es hohe Zuwächse in China und Indien. In China hat der dortige Autobauer BYD die Marke VW bereits als Marktführer abgelöst.


VW

Die Volkswagen AG wurde 1937 im Rahmen des Projekts "Volkswagen" gegründet. Damals erklärtes Ziel war es, für die breite Masse der Bevölkerung in Deutschland erschwingliche Autos zu produzieren. Heute hat der Automobilkonzern ein breit gefächertes Markenportfolio, welches Marken wie Škoda, Seat, Audi, Bentley, Lamborghini und Porsche umfasst. Hauptsitz des Konzern liegt in Wolfsburg (Niedersachsen). Weltweit arbeiten mehr als 684.000 Menschen für das Unternehmen.

Nach eigenen Angaben hatte der Konzern 2023 einen Umsatz von 322,3 Milliarden Euro. Den größten Umsatzanteil erzielte der Konzern in Europa, während das Geschäft in Asien zuletzt rückläufig war. Insgesamt wurden im Jahr 2023 9,2 Millionen Pkw und Nutzfahrzeuge an Kunden ausgeliefert

10. September 2024
Der Volkswagen-Konzern hat die seit 1994 geltende Beschäftigungssicherung zusammen mit der Übernahme-garantie für Auszubildende sowie die Regelungen für Leiharbeit aufgekündigt. Der Betriebsrat kündigte heftigen Widerstand an. Erklärtes Ziel soll es nun sein, bis zum Auslaufen der Beschäftigungssicherung Mitte 2025 eine Anschlussregelung zu finden.


03. August 2024
Der deutsche PKW-Markt dürfte im laufenden Geschäftsjahr weiter schrumpfen. Sowohl bei bei Privatpersonen als auch bei Flottenbetreibern ist die Kauflust eher gering. Bei den E-Auto-Neuzulassungen sehen die Experten ein Minus von 14 Prozent auf 451.000 Fahrzeuge, die Zahl der neu zugelassenen Plug-in-Hybride dürfte hingegen um fünf Prozent auf 185.000 Fahrzeuge steigen.

Insgesamt rechnet der Branchenverband VDA in seiner zuletzt veröffentlichten Prognose mit 2,8 Millionen Neuzulassungen- was einem Rückgang von etwa 1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Automärkte in Europa (+ 4 Prozent) und den USA (+ 2 Prozent) werden den Prognosen zufolge wohl stärker wachsen als der chinesische Markt, der wohl lediglich um ein Prozent zulegen wird.

Die Auslandsproduktion deutscher Konzernmarken dürfte mit der Fertigung von 10,6 Millionen Pkw um vier Prozent zulegen. Bei der Inlandsproduktion ist indes kein Wachstum zu erwarten. Beim Export wird ein leichtes Plus von einem Prozent auf 3,1 Millionen Autos erwartet


28. Februar 2020
Der Volkswagenkonzern und Verbraucherschützer haben nun doch noch eine gemeinsame Lösung zur Entschädigung von Hunderttausenden Dieselkunden hier in Deutschland gefunden. Den 260.000 Kunden, die sich beim Bundesamt für Justiz in das Klageregister eingetragen haben, bietet VW eine Einmalzahlung je nach Fahrzeug und Fahrzeugalter zwischen 1350 und 6257 Euro an. Im Schnitt erhalten betroffene Dieselfahrzeug-besitzer rund 15 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises. VW erstattet zudem individuelle Anwaltskosten von bis zu 190 Euro netto.
Das jetzt ausgehandelte Vergleichsangebot bedeutet für den Autobauer VW in der Summe weitere Kosten in Höhe von 830 Millionen Euro.

Jahrelang hatte der VW Konzern in seinen Werbespots für einen "Clean Diesel" geworben. Entsprechend groß war daher auch die Enttäuschung US-amerikanischer Kunden als der Skandal ans Licht kam.

Schon Ende 2016 hat VW seinen 500.000 betroffenen Dieslfahrern in den USA deshalb ein großzügiges Entschädigungsangebot gemacht. Volks-wagen bot an, die Diesel-Autos zurückzukaufen - oder sie umzurüsten und zusätzlich eine Entschädigung zu zahlen. Rund 15 Prozent der US-Kunden entschieden sich für Umrüsten und Entschädigung. Insgesamt kaufte VW mehr als 300.000 Diesel-Fahrzeuge zurück. Doch in Deutsch-
land und im europäischen Ausland tritt VW weniger großzügig an wie in den USA. Hier in Europa warten VW Kunden vergeblich auf Entschädigung. Der VW Konzern begründet dies mit einer anderen Rechtslage in den USA und mit einer deutlich höheren Zahl von Dieselfahrern in Europa.


22. Juli 2019
Nach weiteren Zugeständnissen aus Ankara plant VW ein neues Werk in Ankara zu bauen. Unter anderem erwartet VW vom türkischen Staat ein Entgegenkommen bei der äußerst hohen Konsumsteuer auf Neuwagen.
Diese Konsumsteuer kann bei einer Passat-Limousine abhängig von der Motorstärke bis zu 41 Prozent des Gesamtpreises ausmachen. VW rechnet mit dem Verkauf von etwa 40.000 Passat-Limousinen allein in der Türkei pro Jahr. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte VW für alle gemachten Vereinbarungen eine Art Staatsgarantie gegeben. Kritik kommt allerdings vom VW-Betriebsrat. Dieser sieht die Gewährung von Arbeitnehmerrechten und die Einbindung der Arbeitnehmer bei betriebsrelevanten Fragen an einem Standort in der Türkei äußerst kritisch. Schon bald sollen in der von der nationalistischen MHP-Partei regierten Stadt Manisa mehrere Tausend Arbeitsplätze entstehen. Die türkische MHP koaliert im Parlament mit der Erdogan-Partei AK.
Für die Türkei ist die jetztige Entscheidung sicherlich ein Prestigegewinn nachdem zahlreiche deutsche Unternehmen in den letzten Jahren von größeren Investitionen in der Türkei abgesehen hatten.


6. Dezember 2018
Der VW Konzern hat angekündigt, bis zum Jahr 2022 weitere drei Milliarden Euro einsparen zu wollen. VW will in Zukunft weniger Modelle und Varianten anbieten. Rund ein Viertel der Motoren und Getriebe soll gestrichen werden. Zudem sollen auch die Kosten für Zulieferer weiter gesenkt werden. Gleichzeitig will der Konzern stärker auf Elektromobilität setzen. Bis 2025 möchte VW 20 Elektro- Modelle anbieten, von denen VW pro Jahr rund eine Million verkaufen will. Bislang hat die Marke nur zwei reine E-Autos im Programm.

Audi

16. Oktober 2018
Der Autobauer Audi hat sich bereit erklärt, 800 Millionen
Euro Bußgeld zu zahlen, damit die Staatsanwaltschaft München im Gegenzug ihr Ordnungswidrigkeitsverfahren einstellt. Die Ermittlungen gegen die Beschul-
digten des Dieselskandals laufen aber weiter.

 

BMW

Die BMW Group hatte 2023 nach eigenen Angaben 168,1 Mrd. US Dollar Umsatz. Insgesamt wurden im Jahr 2023 den Angaben zufolge 2,6 Millionen Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Heute hat BMW weltweit mehr als 30 Produktionsstandorte und vertreibt seine Fahrzeuge in über 140 Ländern. Der größte Absatzmarkt ist Europa, dicht gefolgt von China.

10. September 2024
Der Münchner Automobilhersteller BMW hat weltweit 1,5 Millionen Fahrzeuge wegen Problemen am Bremssystem zurückgerufen. Zugleich senkte der Konzern die Gewinnprognose für das laufende Jahr.

Porsche

19. August 2024
Der Sportwagenbauer Porsche will mit 30 Millionen Euro bei Varta einsteigen und so den angeschlagenen Konzern vor dem Konkurs retten. Geplant ist ein Schuldenschnitt. Die Banken haben sich darauf geeinigt, auf 285 Millionen Euro zu verzichten, so dass die Verbindlichkeiten auf zunächst 200 Millionen Euro sinken. Altaktionäre sollen aus dem Konzern verdrängt werden. Nach Abschluss aller Kapitalmaßnahmen sollen MT InvestCo und Porsche je 32 Prozent von Varta halten, die übrigen Finanzierer zusammen 36 Prozent.


6. Dezember 2018
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat im Zuge der Diesel-Affäre gegenüber dem Autobauer Porsche ein Bußgeld in Höhe von 535 Millionen Euro verhängt. Das Kraftfahrt-Bundesamt hatte wegen illegaler Abschalt-einrichtungen in der Abgasreinigung den Rückruf von zehntausenden Fahrzeugen des Premiumherstellers angeordnet. Porsche selbst stellt keine Dieselmotoren her, sondern bezieht diese von der Schwestermarke Audi. Ermiittler hatten im Hinblick auf Diesel-Emissionen eine fahrlässige Verletzung der Aufsichtspflicht in einer Entwicklungsabteilung bei Porsche festgestellt. Porsche-Fahrzeuge mit V6- und V8-Diesel-Motoren der Baujahre ab 2009 entsprechen nicht den Abgasvorgaben.


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