Immobilienmarkt in Deutschland
Ende des Immobiliensbooms immer wahrscheinlicher


September 2023
Der Bau von Wohnungen und Häusern verteuert sich weiter, jedoch etwas langsamer als in den beiden Jahren zuvor. Wer im August eine neue Wohnung bauen wollte, musste dafür 6,4 Prozent mehr Geld ausgeben als noch ein Jahr zuvor. Im Februar diesen Jahres mussten Bauherren und -herrinnen noch 15,1 Prozent mehr Geld in die Hand nehmen als noch ein Jahr zuvor. Während die Kosten für Zimmer- und Holzbauarbeiten zuletzt sogar etwas zurückgingen,verteuerten sich vor allem Maurerarbeiten. Betonarbeiten verteuerten sich mit einem Plus von 0,2 % nur geringfügig gegenüber August 2022.


Juli 2023
Die Immobilienpreise für Neubauten und Bestandswohnungen blieben weiter unter Druck. So sind die Angebotspreise im ersten Halbjahr um 7 Prozent gefallen, während diese im Vorjahreszeitraum noch um 7,5 Prozent angestiegen waren. Lediglich in Berlin verteuerten sich die Immobilienpreise leicht. In allen anderen Metropolen gab es dagegen deutliche Rückgänge - am stärksten waren diese in München, Stuttgart und Düsseldorf. Laut dem Immobilienunternehmen Jones Lang LaSalle sanken die Immobilienpreise zuletzt in den kreisfreien Städten (-5,2 Prozent) und Landkreisen (-2,2 Prozent) etwas weniger.


Einbruch der Baugenehmigungen um fast ein Drittel.

Juni 2023
Der Chef der staatlichen Förderbank KfW glaubt nicht, dass die Preise für Wohnimmobilien in den kommenden Monaten drastisch einbrechen werden. Dennoch sind Preisrückgänge erkennbar, die aber regional unterschiedlich ausfallen. So sind in Großstädten die Preisrückgänge auf dem Immobilienmarkt deutlich geringer als in weniger begehrten Lagen. Die Nachfrage nach Immobilienkrediten ist jedoch nach wie vor gering- vorallem wegen der stark gestiegen Bauzinsen. Das Vergleichs-portal Interhyp weist derzeit für Kredite mit 10 Jahren Zinsbin-dung einen jährlichen Zins von knapp vier Prozent aus. Anfang 2021 waren vergleichbaren Hypothekenkredite noch für weniger als ein Prozent Jahreszins zu erhalten.

Gerade im Neubau machen sich der Zinsanstieg und teure Materialien bemerkbar, denn viele Projekte werden abgesagt.
So ist die Zahl der Baugenehmigungen im April wegen explodierender Baukosten und hoher Zinsen so stark einge-brochen wie seit über 17 Jahren nicht mehr. Im April wurde lediglich der Bau von 21.200 Wohnungen genehmigt. Laut Statistischem Bundesamt sind dies 9900 Baugenehmigungen weniger als im April des vergangenen Jahres und damit ein Minus von 31,9 Prozent. Der Rückgang bei den Baugenehmi-gungen ist wohl der stärkste gegenüber einem Vorjahresmonat seit März 2007.

Die Zahl der Baugenehmigungen bei Zweifamilienhäusern brach im April sogar um etwa die Hälfte ein. Bei Einfamilienhäusern gab es ein Minus von 33,5 Prozent zum Vorjahresmonat . Bei Mehr-familienhäusern gab es einen Rückgang von gut 27 Prozent. In den kommenden Monaten erwartet das ifo-Institut in München sogar noch einen drastischeren Rückgang beim Wohnungsbau in Deutschland. Laut Experten dürften in diesem Jahr lediglich rund 245.000 und 2024 sogar nur 210.000 Wohnungen in neuen Gebäuden fertiggestellt werden. Für dieses Jahr wären es rund 45.000 weniger als im vergangenen Jahr und weit weg von der Zielmarke der Bundesregierung. Eigentlich strebt die Ampel-Koalition rund 400.000 neue Wohnungen im Jahr an.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist zur gleichen Zeit unverändert hoch durch die starke Zuwanderung von Flüchtlingen aus der Ukraine, aus Syrien und Afghanistan und anderen Teilen der Welt noch höher..


Immobilienpreise in Deutschland

Februar 2023
Im Februar sind die Preise für Neubauten um 15 % gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen. Wenn die Preise aber nicht nur für die Finanzierung, sondern auch für Baustoffe und Teile ständig steigen, dann besteht die Gefahr, dass immer häufiger Bauprojekte wegen der gestiegenen Kosten auf Eis gelegt wer-den, was für Familien und Personen, die dringend Wohnraum suchen keine guten Aussichten sind.

Waren die Immoblienpreise gerade in den Ballungsräumen und Metropolen lange Zeit gestiegen, so stehen jetzt zahlreiche Bestandsimmobilien vor einer Korrektur der bislang horrend gestiegenen Preise, weil wegen der deutlich gestiegenen Bau-zinsen immer weniger Interessenten für Wohnimmobilien da sind. Um dennoch Käufer anzulocken, fällt der Preis von Bestandsimmobilien, was derzeit gerade kleineren Banken als Kreditgeber zu schaffen macht. Experten sehen die Entwicklung mit Sorge, denn erneut besteht die Gefahr einer Immobilien-blase, die ähnlich wie 2008 platzen und die Märkte sowohl in Übersee als auch hierzulande erschüttern könnte.


August 2022

Seit Anfang 2022 sind die Zinsen für den Immobilienkauf
nach langer Zeit wieder gestiegen. Mitte 2019 bis Ende 2021 konnten Käufer Baukredite mit zehnjähriger Zinsbindung oft schon für 1 Prozent erhalten. Aktuell liegen Immobilienkredite mit zehnjähriger Zinsbindung schon bei über 3 Prozent. Auch explodierende Baukosten und Lieferengpässe vergraulen Käufer und Bauherren. Die Folge: Die Nachfrage geht zurück, denn die Finanzierung wird dadurch erheblich teurer. Corona, die hohe Inflation und steigende Energiepreise lassen die Kauflaune noch zusätzlich sinken. Wohl auch aus diesem Grund sind Immoblienpreise eher im fallen. Auch Banken haben ihre Vergaberichtlinien bei Wohnungsbaukrediten erheblich verschärft. Für viele ist der Traum vom Eigenheim unerschwinglich geworden.

Die durchschnittlichen Finanzierungssummen sind in den vergangenen drei Monaten um zehn Prozent gesunken, denn immer weniger Immobilieninteressenten können es sich leisten, sehr hohe Finanzierungssummen aufzunehmen.

Einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge sind die Immobilienpreise vielerorts um bis zu 30 % eingebrochen.

Über Jahre hinweg waren die Immobilienpreise kräftig angestiegen, doch nun scheint der Immobilienboom selbst in den Metropolen ein Ende gefunden zu haben.

Eine Auswertung der Angebotspreise von Eigentums-wohnungen und Häusern auf der Onlineplattform ImmoScout24 exclusiv für die Wirtschaftswoche lässt demnach darauf schließen, dass in mehr als der Hälfte der deutschen Großstädte ab 100.000 Einwohnern die Preise für Eigentumswohnungen von Januar bis Juli gesunken sind.

Bei Häusern sind die Preise in 36 Prozent der Großstädte gesunken - etwas weniger als bei Eigentumswohnungen.

Berichtet wird von längeren Verkaufszeiten von Immobilien und einer Verlagerung der Nachfrage in Richtung Mietmarkt. Auch hat sich wohl die Zahl der Angebote für Kaufimmobilien deutlich erhöht. Einer Analyse des Portals Immowelt zufolge sind die Anfragen für Immobilien zum Kauf deutschlandweit innerhalb eines Jahres um 17 Prozent gesunken. Zur gleichen Zeit hat sich die Anzahl der Anfragen auf Mietimmobilien um
34 Prozent erhöht.

Das Neugeschäft deutscher Banken mit Immobiliendarlehen an Privathaushalte und Selbstständige brach im September 2022 um 28 Prozent zum Vorjahresmonat ein. Das Angebot scheint inzwischen größer als die Nachfrage zu sein, was es seit 15 Jahren nicht mehr gab. So entsteht ein Käufermarkt, der Immobilienpreise fallen lässt. Für die Banken in Deutschland ist die Baufinanzierung ein sehr wichtiges Geschäft. Private Immobiliendarlehen bilden mit rund 40 Prozent den größten Anteil in ihrem Kreditbuch.

In den USA ist der Zinssatz für eine 30-jährige Hypothek schon auf mehr als fünf Prozent gestiegen - so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Zahl der Baubeginne ist dort auf ein Neun-Monats-Tief gefallen.

> Schwierige Lage am Wohnungsbau
> Globaler Immobilienmarkt unter Druck


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Linkverweise zu dem Thema:

> Wirtschaft vor Acht, Sendung vom 6. April 2023
> Warum der Zustand beim Hausverkauf keine Rolle spielt
> Alarmsignal vom Immobilienmarkt?
> Immobilienpreise sinken spürbar – Blick auf verschiedene Datenquellen
> Entwicklung und Prognosen von Mieten und Kaufpreisen in Deutschland
> Häuserpreise fallen um bis zu 30 Prozent


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