Inflation in der Euro Zone/ Europa Import/Export. Schaubilder & Statistiken |
Die Inflation in Europa und der EU Dem Statistikamt Eurostat zufolge ist die Inflation im September auf 1,7 Prozent gefallen. Damit liegt die Inflationsrate erstmals unter der Zielmarke von zwei Prozent, die die EZB mittelfristig im Euroraum anstrebt. Im August hatte die Teuerungsrate noch bei 2,2 Prozent gelegen. Vorallem die niedrigen Energiepreise für fossile Brennstoffe haben die Teuerungsrate gesenkt. Die Kerninflation ohne schwankungs-anfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel hält sich im Euroraum zäh. Diese sank im September nur leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent. Einen Höchststand hatte die Teuerungsrate in der Eurozone im Oktober 2022 bei mehr als zehn Prozent erreicht. Die Teuerung bei Dienstleistungen ist weiterhin recht hoch bei vier Prozent. Die schwache Konjunktur in der Eurozone macht der EZB aber weiterhin Sorgen. So erwartet diese ledeglich ein Mini-Wachstum von 0,8 Prozent im laufenden Jahr. Inflation in der Euro-Zone: Im August lag die Inflation in der EURO - Zone laut Europäischer Statistikbehörde (Eurostat) bei 5,3 Prozent, wobei die Teuerungsrate in den einzelnen EU-Ländern stark auseinanderklafft. Nach Daten von Eurostat hat Deutschland aktuell eine Inflationsrate von 6,4 Prozent. Die Niederlande haben dagegen nur eine Inflation von 3,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Laut statistischen Bundesamt stiegen die Energiepreise in Deutschland im August um 8,3 Prozent zum Vorjahresmonat und damit stärker als im Juli mit 5,7 Prozent. Nahrungsmittel verteuerten sich hingegen mit 9,0 % nicht ganz so stark wie in den Niederlanden. Im Juli lag die Teuerungsrate in den Niederlanden noch bei 5,3 Prozent. Im September 2022 hatte die Teuerungsrate in den Niederlanden aufgrund des russischen Krieges gegen die Ukraine mit 17,1 Prozent ihren Höchststand erreicht. Erstaunlich niedrig ist die Inflation in Spanien. Hier lag die Teuerungsrate im August 2023 bei 2,4 %. Hauptgrund für die vergleichsweise niedrige Inflation sind die hier gefallenen Energiekosten. Anders als die meisten Länder der europäischen Union hatte Spanien nur einen sehr geringen Anteil der Energie aus Russland bezogen. Während die gesamte EU im Jahr 2019 fast ein Drittel (32,6 Prozent) ihrer importierten Energie aus Russland bezog, waren es im spanischen Fall lediglich 6,8 Prozent. In der Slowakei lag die Inflation im August 2023 laut Eurostat bei 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Österreich ist die Teuerung mit 7,6 Prozent besonders hoch. Inflationsraten im Euroraum/ in Europa (Stand: September 2023)
Inflationsraten für die einzelnen EURO-Länder: (August 2023)
Inflationsraten im zeitlichen Vergleich:
Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine bereitet der Europäischen Union die Inflation große Sorgen. Im Februar 2023 lag die die Teuerungsrate im europäischen Durchschnitt bei 9,9%, was der EZB weiter große Sorgen bereitet. Ein Blick auf die Inflationsrate verschiedener Länder: In Frankreich hat sich die Inflation im April 2023 überraschend wieder verstärkt. Nach einer ersten Schätzung des französischen Statistikamtes Insee in Paris lag die Inflation im April 2023 bei 6,9 % (HVPI, Europäische Rechenweise). Im Februar 2023 hatte die Teuerungsrate noch bei 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gelegen. In der "Grande Nation" sind es nicht die Energiepreise, welche die Inflation in die Höhe schnellen lassen. Stattdessen sind dort die Lebensmittelpreise um satte 14,5 % gestiegen. Auch in Spanien hat sich der Preisauftrieb im April 2023 wieder verstärkt. Die nach HVPI gemessenen Preise erhöhten sich im Jahresvergleich um 3,8 Prozent, wie das Statistikamt INE in Madrid nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im März hatte sich die Teuerungsrate nahezu halbiert und war auf 3,1 % gesunken. Mitte des Jahres 2022 war die Inflation in Spanien auf mehr als 10 Prozent gestiegen. In Großbritannien lag die Teuerungsrate im Februar 2023 bei 10,4 Prozent. Im vergangenen Oktober war die Inflation mit 11,1 Prozent sogar so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. Auch hier sind die Lebensmittelkosten Treiber der Inflation. Lebensmitteln verteuerten sich dort um 17,5 Prozent. Gemüse war in den vergangenen Wochen Mangelware in vielen Supermärkten. Besonders stark stiegen die Preise bei Eiern, Milch und Käse. In Tschechien sind die Folgen der russischen Energieabhängigkeit deutlich zu spüren. Dort war die Inflation mit 16,7 Prozent doppelt so hoch wie in Deutschland. Mit einer Entspannung ist wohl erst im Laufe des Jahres zu rechnen. Vor dem Einmarsch russischer Streitkräfte in die Ukraine lag die Abhängigkeit von russischem Gas bei etwa 97 Prozent. Zwar konnte die tschechische Regierung die Abhängigkeit mittlerweile drastisch reduzieren, doch mit Folgen für die Energiepreise, welche sich um mehr als 60 Prozent verteu-erten. Auch Wohnen und Lebensmittel wurden in Tschechien deutlich teurer. Mitte März demonstrierten Tausende in der Hauptstadt Prag gegen die hohen Energiepreise aber auch gegen den prowestlichen Kurs der Regierung, welche die Ukraine besonders stark unterstützt. Ungarn Besonders hoch ist die Inflationsrate derzeit in Ungarn. Im Februar 2023 hatte Ungarn mit 25,8 Prozent die höchste Inflationsrate aller EU-Länder. Ungarn macht vor allem die hohe Lebensmittelinflation zu schaffen. Diese verteuerten sich um rund 46 Prozent! Ungarns Regierung selbst schiebt die Schuld an der hohen Inflation der EU mit ihren Sanktionen gegen Russland zu. So spricht die Regierung unter Viktor Orbán sogar unverblümt von einer "Sanktionsinflation" 2022 hatte die durchschnittliche Inflationsrate in Ungarn rund 14,53 Prozent betragen. Für das Jahr 2023 wird die durchschnittliche Inflationsrate in Ungarn auf rund 17,65 Prozent prognostiziert. s. auch :"Fleischabfälle in der Suppe – die Folgen der Lebensmittel-Inflation" Türkei Ausgesprochen hoch ist die Inflation in der Türkei und das seit Monaten. Zwar ging diese inzwischen wieder etwas zurück, doch im Februar 2023 lag die Teuerungsrate noch bei 55,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im vergangenen Jahr 2022 war die Inflation sogar bis auf 85 Prozent gestiegen. In großen Städten wie Istanbul war sogar Essen auf den Straßen verteilt worden, um den vielen Armen zu helfen. Tägliche Dinge sind mittlerweile für viele nicht mehr bezahlbar, besonders dann wenn sie aus dem Ausland importiert werden müssen. Viele behaupten die Finanz- und Wirtschaftskrise sei teilweise hausgemacht, da der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Druck auf die türkische Zentralbank ausübt, die Zinsen niedrig zu halten. So waren die Leitzinsen in den vergangenen Monaten trotz der hohen Teuerung weiter reduziert worden. Erdogan will auf diese Weise das Wirtschaftswachstum fördern, doch bei Experten ist diese Vorgehensweise in Zeiten hoher Inflation umstritten.
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