Flüchtlinge in Deutschland
Integration, ja oder nein?
Wer sie sind, woher sie kommen und
wie Integration gelingen kann.
Arbeitsblätter für den Unterricht
Unterrichtseinheit, 28 Seiten (8,7 MB)
Das Thema Flüchtlinge in Deutschland
und deren Integration bleibt aktuell;
auch im Unterricht!
Die Unterrichtseinheit möchte die Schülerinnen und Schüler zu Beginn einladen, ihre eigenen Vorstellungen und (Vor)Urteile zum Thema „Flüchtlinge“ zu äußern, um diese dann im Verlauf des Unterrichts mithilfe verschiedener Materialien kritisch zu hinterfragen. Hierfür wurden bewusst verschiedene – meist negative – Meldungen aus den Medien sowie typische Meinungen und Vorurteile der Bevölkerung ausgewählt. |
- Fächer: Sowi/Politik
Klassen: 11-12
Raabe Fachverlag für die Schule
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Die Lernenden sollen sich dadurch zunächst in ihrer Lebenswelt angesprochen fühlen, sich jedoch durch die Auseinandersetzung mit Flüchtlingsschicksalen, Fluchtursachen, dem Leben in einem Flüchtlingscamp sowie Beispielen gelungener Integration mit ihren Vorstellungen über Flüchtlinge kritisch auseinandersetzen und sich ein eigenes Urteil bilden. Insbesondere durch die Geschichten über gelungene Integration soll den Schülern ein positives Bild vom Zusammenleben mit Flüchtlingen gegeben werden. Ein Fragebogen zur VorortRecherche trägt dazu bei, dass Ihre Schüler sich ganz konkret mit der Flüchtlingssituation in ihrer eigenen Stadt oder Region beschäftigen.
Durch kreative Schreibaufgaben, Diskussionen und handlungsorientierte Methoden soll den Ler nenden immer wieder die Möglichkeit gegeben werden, sich in die Perspektive von Flüchtlingen hineinzuversetzen sowie über verschiedene Meinungen zur Flüchtlingsfrage zu diskutieren. Ihre Schüler zeichnen die Fluchtrouten aus Syrien und Äthiopien nach und erkennen die vielen Gefahren dieser Wege; sie verfassen sie einen Tagebucheintrag eines minderjährigen Flüchtlings und nehmen so dessen Perspektive ein; schließlich diskutieren Ihre Schüler darüber, ob die Einwanderung nach Deutschland mittels eines Punktesystems nach kanadischem Vorbild geregelt werden sollte.
Ein Klausurvorschlag rundet diese Einheit ab.
Dauer: 4 bis 8 Unterrichtsstunden
Inhaltsverzeichnis:
- Sich mit aktuellen Meldungen sowie Meinungen und Vorurteilen über Flüchtlinge auseinandersetzen
- die Ursachen einer Flucht kennenlernen
- mittels einer Karte Fluchtrouten und deren Gefahren erarbeiten
- der Frage nachgehen, wie das Leben in einer Flüchtlingsunterkunft aussieht
- sich anhand des Ereignisses im sächsischen Clausnitz vor Augen führen, dass Flüchtlinge nicht nur mit offenen Armen empfangen werden
- sich mit Beispielen gelungener Integration beschäftigen
- mithilfe eines Fragebogens eine VorortRecherche zur Flüchtlingssituation in der eigenen Stadt durchführen
- sich in einer Pro und KontraDebatte kritisch mit der Auswahl von Einwanderern durch ein Punktesystem befassen
Ihr Plus:
- Zwei Farbfolien
- Karikaturen
- eine Karte zu den Fluchtrouten sowie den Hauptherkunfts und aufnahmeländern von Flüchtlingen
- ein Fragebogen für eine VorortRecherche
- ein Klausurvorschlag
Stundenverlauf:
- Stunde 1: Was weißt du über Flüchtlinge?
- Die Schüler beschäftigen sich sowohl mit Bildern und Schlagzeilen als auch mit gängigen Meinungen und Vorurteilen zum Thema „Flüchtlinge“ und bewerten diese kritisch.
- Stunde 2/3: Warum und unter welchen Bedingungen fliehen Menschen?
- In dieser Doppelstunde erarbeiten die Schüler unterschiedliche Fluchtursachen und setzen sich mit Fluchtrouten und deren möglichen Gefahren auseinander.
- Stunde 4/5: Endlich in Deutschland – wie geht es jetzt weiter?
- Die Schüler lernen das Leben Asylsuchender nach der Ankunft in Deutschland kennen und erarbeiten ein Beispiel von Fremdenfeindlichkeit.
- Stunde 6/7: So kann Integration gelingen
- Die Schüler lernen Beispiele gelungener Integration kennen und arbeiten heraus, welche Faktoren dazu beitragen, dass Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft aufgenommen werden und ein neues Leben beginnen können.
- Stunde 8: Einwanderung steuern – aber wie?
- In der letzten Stunde lernen die Schüler eine Option der Einwanderungsregulierung kennen und befassen sich kritisch mit diesem Vorschlag.
- Lernerfolgskontrolle
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Flüchtlinge in Deutschland -
woher sie kommen und was sie erwartet
Arbeitsblätter für den Unterricht
Fast täglich erreichen uns neue Nachrichten über Flüchtlinge, die aus den Kriegs- und Krisen-gebieten in Syrien oder im Irak fliehen – doch was gehen sie uns Deutsche an? Zwar fordert auch Bundespräsident Joachim Gauck, mehr Menschlich-keit zu zeigen und die Mittel-
meeranrainerstaaten zu entlasten, doch die deutsche Asylpolitik ist klar auf Abschottung ausgerichtet: Die Prinzipien der sicheren Herkunfts- und Drittstaaten machen es für Flüchtlinge nahezu unmöglich, in Deutschland Asyl zu erhalten. Die Schüler diskutieren die europäische und die deutsche Flüchtlingspolitik ebenso wie die Möglichkeiten, durch interna-
tionale Zusammenarbeit die Ursachen für die Flucht zu beheben.
Die ZIP-Datei enthält die Einheit als PDF und im veränderbaren Word-Format sowie ein Erklär-video zum sicherheitspolitischen "Ansatz vernetzten Handelns".
Besonderheit: Mit einem Erklärvideo zum Ansatz des vernetzten Handelns in der internationalen Sicherheitspolitik |
- Fächer: Sowi/Politik
Klassen: 11-12
Raabe Fachverlag für die Schule
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8. Oktober 2016
Bei einem Anti-Terror Einsatz der Polizei in Chemnitz fanden die Ermittler mehrere hundert Gramm Sprengstoff in der Wohnung des international gesuchten Terrorverdächtigen Dschaber al-Bakr. Zwar gelang diesem zunächst die Flucht, aber dank der verantwortungsbewussten und mutigen Mitwirkung eines syrischen Flüchtlings konnte dieser dann in Leipzig wenig später festgenommen werden.
Nach bisherigen Ermittlungen soll der Täter einen Bombenanschlag, vermutlich auf einen deutschen Flughafen, vorbereitet haben. Es wurden etwa 500 Gramm bereits gemischten Sprengstoffs und etwa ein weiteres Kilo Chemikalien sichergestellt, die zum Bombenbau geeignet sind. Zudem beschlagnahmte die Polizei Zünder und Teile, die zum Bau von Rohrbom-
ben verwendet werden können. Die Bundesanwaltschaft ermittelt nun wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat.
5. September 2016
05. September 2016
Im Dschungel von Calais ist die Lage noch immer außer Kontrolle.
Migranten, die umbedingt nach GB wollen, blockieren den Verkehr auf der Autobahn oder auf der Straße zum Hafen mit Reifen oder Baumstämmen. Manchmal zünden sie auch Barrikaden an. LKW Fahrer werden nicht selten bedroht. Nach offiziellen Angaben leben derzeit 6900 Menschen im Nordteil des Lagers. Hilfsorganisationen gehen gar von 9.000 Flüchtlingen aus, Tendenz steigend. Viele Anwohner fordern die sofortige Auflösung des Dschungels von Calais.
Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve hat bei einem Besuch am vergangenen Freitag in Calais zugesichert, bis Ende des Jahres 8000 neue Unterkunftsplätze in ganz Frankreich zu schaffen und zusätzlich 200 Polizisten in die nordfranzösische Stadt zu schicken, um die Lage zu beruhigen.
4. September 2016
Das Bundesamt für Flüchtlinge und Migration (BAMF)
geht nach einer Million Flüchtlingen im vergangenen Jahr für dieses Jahr von rund 300.000 aus. Die Flüchtlingsbehörde hat derzeit rund 8000 Mitarbeiter. Für Asylbewerber dauere es heute im Durchschnitt 1,3 Monate vom ersten Kontakt mit BAMF-Mitarbeitern bis zur Entscheidung über den Asylantrag.
21. August 2016
Inzwischen ist die Zahl der Flüchtlinge, die versuchen illegal über die Schweiz nach Deutschland zu kommen, stark gestiegen. Die deutsche Bundespolizei hat daher die Kontrollen im Grenzbereich verstärkt. Die Bundespolizei geht davon aus, dass seit Beginn des Jahres 3385 Personen illegal aus der Schweiz nach Deutschland eingereist sind - dies seien 40 Prozent mehr als 2015.
Nach Angaben der Grenzschutzagentur Frontex sind in Italien seit Jahresbeginn etwa 95.000 Bootsflüchtlinge angekommen.
Allein im Juli 2016 kamen demnach 25.300 Migranten an Italiens Küsten an. Die meisten der Migranten kommen aus Nigeria und Eritrea.
Der türkische Geheimdienst MIT ist neuesten Erkenntnissen zufolge auch in Deutschland überaus aktiv. Nun fordert der türkische Geheimdienst zusätzlich die Mitarbeit des BND, um Sympathisanten der Gülen Bewegung aufzuspüren.
Der türkische Gheimdienst MIT soll neben einer großen Zahl haupt-
amtlicher Agenten bundesweit über ein Netz von 6000 Informanten verfügen. Das parlamentarische Kontrollgremium ist höchst beunruhigt.
5. August 2016
Immer mehr Menschen aus der Türkei stellen in Deutschland einen Asylantrag. So sei im ersten Halbjahr 2016 die Zahl fast schon so hoch wie 2015 insgesamt. Von Januar bis Juni stellten 1719 Türken einen Asylantrag, darunter 1510 kurdischer Herkunft.
Zum Vergleich: Noch im Gesamtjahr 2015 waren es 1767 türkische Asylbewerber, darunter 1428 Kurden.
Wie sich der Putschversuch in der Türkei auf die Zahl der Asylanträge entwickeln wird, möchte das BAMF noch nicht abschätzen.
Die
Anerkennungsquote bei Asylanträgen von Personen aus der Türkei ist jedoch sehr gering und im Vergleich zum Vorjahr noch mal deutlich gesunken. Im ersten Halbjahr 2016 wurden nur 5,2 Prozent der Anträge kurdischer Türken positiv beschieden. Bei Flüchtlingen aus der Türkei waren es insgesamt 6,7 Prozent.
Noch 2015 lag die Anennungsquote bei allen türkischen Flüchtlingen wie auch bei denen kurdischer Herkunft bei jeweils 14,7 Prozent , sagte das BAMF.
Gerangel in Hildesheim
Offenbar haben zwei Asylbewerber in Hildesheim einen Sitzstreik mitten auf der Bundesstraße abgehalten und damit die Verärgerung zahlreicher Autofahrer auf sich gezogen.
Die beiden Asylbewerber hatten sich offenbar gegen 21 Uhr vom Rastplatz der Bundesstraße 35 kommend auf die Bundesstraße gesetzt, so dass zwei heranfahrende Autos nur mittels einer Vollbremsung noch Schlimmeres verhindern konnten. Offenbar wollten die beiden auf diese Weise gegen ihre Verlegung in eine andere Unterkunft demonstrieren.
Türkei
Bei dem Putschversuch in der Türkei kamen 265 Menschen ums Leben, 1440 wurden verletzt. Der türkische Präsident Erdogan will seine "Säuberungen" in der Türkei nun auch auf Geschäftswelt ausdehnen.
Erdogan rief Geschäftsleute dazu auf, auch in diesem Bereich Gülen-Anhänger den Behörden zu melden - eine politische Hexenjagd von unvorstellbarem Ausmaß.
Bayerns Innenminister Hermann fand deutliche Worte für die Geschehnisse in der Türkei. So meinte er gegenüber der Deutschen Presse Agentur in München, dass ein Land wie die Türkei, welches demokratische Werte so mit Füßen trete nicht Mitglied der EU sein könne. Wer sich in dieser Art und Weise von den Grundsätzen einer freiheitlichen Demokratie entferne, so der bayrische Innenminister weiter, treibe die Beitrittsverhandlungen selbst "in die völlige Aussichtslosigkeit und ad absurdum".
Auch Österreich fordert einen Abbruch der EU-Beitrittsver-handlungen mit der Türkei und damit ein klares Signal in Richtung Erdogan.
31 Juli 2016
Die Türkei droht der Europäischen Union ultimativ mit der Aufkündigung des Flüchtlingspakts. Die EU-Kommission reagierte prompt und erklärte, man wolle sich nicht von den Drohungen aus Ankara beeinflussen lassen.
Auch Österreichs
Außenminister Sebastian Kurz hat den Forderungen der Türkei nach Visafreiheit für ihre Bürger in der EU noch bis Oktober eine klare Absage erteilt.
Per Dekret hat Erdogan weitere 1389 Soldaten unehrenhaft aus den Streitkräften entlassen – unter ihnen auch einen seiner ehemaligen Berater.
Bereits am Mittwoch hatte Erdogan 1684 Offiziere suspendiert, 149 davon im Generalsrang. Des Weiteren ließ er das Privatvermögen von rund 3000 suspendierten Richtern und Staatsanwälten beschlagnahmen.
27. Juli 2016
Nach den schrecklichen Attentaten in Würzburg, München und Ansbach erhebt der Bayernkurier schwere Vorwüfe gegen die Bundesregierung. Merkels Flüchtlingspolitik der offenen Grenzen sei katastrophal gewesen, so die Schlussfolgerung, auch wenn der Amoklauf von München in einem etwas anderen Licht steht. Auch zahlreiche rechtspopulistische Parteien geben der Kanzlerin eine Mitschuld an dem Leid der verletzten und getöteten Zivilisten der letzten Woche.
25. Juli 2016
Im ersten Halbjahr 2016 wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge insgesamt 396.947 Asylanträge gestellt. Davon waren 387.675 Erstanträge und 9.272 Folgeanträge. Das entspricht einer Steigerung von 121,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Herkunftsland |
Jan-Juni 2015 |
Jan-Juni 2016 |
1. Syrien |
34.428 |
171.488 |
2. Afghanistan |
8.179 |
60.611 |
3. Irak |
9.286 |
56.540 |
4. Ungeklärt |
2.552 |
12.025 |
5. Iran |
1.985 |
12.002 |
6. Albanien |
22.209 |
8.010 |
7. Eritrea |
3.636 |
7.220 |
8. Pakistan |
2.841 |
7.188 |
9. Russische Föderation |
2.847 |
5.277 |
10. Serbien |
15.822 |
4.696 |
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Herkunftsland |
April 2016 |
Mai 2016 |
Juni 2016 |
1. Syrien |
25.891 |
21.651 |
24.605 |
2. Afghanistan |
8.483 |
9.124 |
15.109 |
3. Irak |
9.569 |
8.349 |
10.060 |
4. Iran |
2.001 |
2.089 |
3.068 |
5. Eritrea |
1.165 |
1.066 |
1.876 |
6. Pakistan |
1.061 |
1.095 |
1.840 |
7. Russ. Föderation |
908 |
1.151 |
1.835 |
8. Nigeria |
814 |
947 |
1.776 |
9. Albanien |
1.328 |
1.095 |
1.534 |
10. Ungeklärt |
1.319 |
1.091 |
1.217 |
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
24. Juli 2016
In den letzten Tagen häufen sich Messerstechereien in die zum Teil auch Asylanten verwickelt sind. Allein am Sonntag kam es zu drei schrecklichen Vorfällen, die einen aufhorchen lassen sollten:
24. Juli
Im Zug zwischen Hamburg und Bremen bedrohte ein 22-jähriger junger Mann Fahrgäste mit dem Messer. Zuvor war er bei der Fahrkarten-
kontrolle durch sein agressives Verhalten aufgefallen.
Iin Reutlingen in Baden-Württemberg schlug offenbar ein 21-jähriger Asylbewerber aus Syrien wild um sich, bevor er von der Polizei überwältigt werden konnte. Auslöser war wohl ein Streit mit seiner Lebensgefährtin, die wohl schwanger war. Diese wurde im Streit auch mit der Machete getötet. Ein weiterer Mann und eine Frau wurden verletzt. Die Polizei prüft nun eine Beziehungstat.
In der Göttinger Innenstadt kam es am Sonnabend zu einer blutigen Auseinandersetzung vor einem Modegeschäft. Zuvor hatten Passanten einen 39-jährigen Deutschen iranischer Abstammung mehrfach aufgefordert, seine Provokationen gegen Deutsche zu unterlassen. Die Polizei erließ einen Untersuchungshaftbefehl wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen. Zwei weitere Passanten trugen leichtere Verletzungen davon .
20. Juli 2016
Innenminister de Maiziere kritisiert die fehlende Unterstützung für die Abschiebung von Asylbewerbern bei der Bevölkerung. Offenbar kommen nach der Schließung der Balkanroute mehr Flüchtlinge über die sogenan-
nte Ostroute über Polen, um nach Mitteleuropa und Deutschland zu kommen. Die Rede ist von einem weiter steigenden Migrationsdruck an der deutsch-polnischen Grenze".
Die neuen Schlepperwege führen "vorzugsweise über Libyen in Richtung Malta und Italien – oder auf dem Landweg über Osteuropa und Polen".
Binnen drei Tagen hat die italienische Küstenwache mehr als 3000 Flüchtlinge gerettet und aufs Festland gebracht.
Innenminister Thomas de Maiziere fordert zudem Hilfspolizisten, um die florierende Einbruchs-Kriminalität zu bekämpfen. Die Hilfspolizisten könnten als Wache in besonders belasteten Vierteln eingesetzt werden und so die Präsenz der Polizei erhöhen sowie Meldungen machen.
Die Bundesagentur für Arbeit gibt unterdessen bekannt, dass die Mehrheit der Flüchtlinge nur für Hilfsarbeiten geeignet sind. Nur 4 % könnten in höher qualifizierte Berufe einsteigen. Von den bis Ende Juni als arbeitssuchend gemeldeten 297.000 Flüchtlingen haben nur 25,8 Prozent Abitur.
73,9 Prozent haben laut Agentur für Arbeit keine Berufsausbildung.
57,9 Prozent kämen lediglich für Hilfstätigkeiten infrage.
15. Juli 2016
In der Türkei hat es einen Militärputsch gegeben, der offenbar wenig später niedergeschlagen wurde. Böse Stimmen sagen, dass dieser von Erdogan selbst inszeniert worden ist, um eine Rechtfertigung für eine groß angelegte Säuberungsaktion bei Polizei, Militär und Justiz zu haben.
Nicht wenige fürchten das Ende der unabhängigen Justiz, das endgültige Aus des türkischen Rechtsstaates.
Vieles in der Türkei deutet auf einen Durchmarsch zur Dikatur hin.
Erdogan selbst bezeichnete den Putsch als ein Geschenk Gottes, was viele Journalisten aufhorchen ließ. Offenbar nutzt Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan nun die Situation aus, um unliebsame Staatsdiener zu beseitigen. Nach
Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu sind seither 8777 Staatsbedienstete ihrer Posten enthoben worden. (aktualisiert 18.07). Türkischen Medienberichten zufolge wird ihnen "Beteiligung am Putschversuch" oder die "Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation" vorgeworfen. Erdogan wirft den Anhängern der Gülen-Bewegung vor, den Putsch gegen Erdogan initiiert zu haben. Erdogan selbst denkt offenbar nach dem Putsch über die Einführung der Todesstrafe nach, was westliche Politiker sehr besorgt.
Es sind aber nicht die ersten Strafverfolger, die in der Türkei festgenommen wurden oder aber abtauchten bzw. das Land sogar verlassen mussten, weil sie unbequeme Wahrheiten offengelegt hatten. So setzte sich der einstige Star unter den Rechtsanwälten, Zekeriya Öz, in letzter Minute nach Deutschland ab, nachdem er angefeindet, gefeuert und selbst in Haft kommen sollte.
Dieser hatte im Dezember 2013 gegen Minister und ihre Söhne wegen Korruption ermittelt und mehr als 70 Verdächtige festnehmen lassen wodurch er eine Regierungskrise auslöste.
Abtauchen musste auch Staatsanwalt Aziz Takci, der Anfang 2014 Lastwagen voller Waffen durchsuchen ließ, die offenbar auf dem Weg von der Türkei nach Syrien waren. Der Vorfall führte weltweit zu Empörung, weil er offenlegte, dass Erdogan allem Anschein nach Extremisten im Nachbarland unterstützt.
Nach der Niederschlagung des Putschversuchs in der Türkei feierten noch in der Nacht viele Türken in Deutschland und Österreich den Sieg Erdogans. In Wien gingen mehr als 4000 Demonstranten auf die Straße. Vereinzelt gab es gewalttätige Unruhen und Sachbeschädigungen.
14. Juli 2016
Im Jahr 2015 erreichte Deutschland einen Einwanderungsüberschuss von 1,1 Millionen Menschen. Insgesamt zog es mehr als 2,1 Millionen Menschen in die Bundesrepublik. 998 000 Menschen kehrten Deutschland den Rücken aus welchen Gründen auch immer, neun Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Die meisten Zuwanderer hatten einen syrischen Pass (310 000), wobei sich wegen der vielen gefälschten syrischen Pässe, die im Umlauf sind schlecht abschätzen lässt, wieviele tatsächlich die syrische Staats-angehörigkeit besitzten. An zweiter und dritter Stelle lag Rumänen
(221 000) und Polen (191 000).
Der Vizepräsident der Imame Frankreichs, Hocine Drouiche ist wenige Stunden nach dem butigen Attentat von Nizza von all seinen Ämtern zurückgetreten.
Zu seiner Begründung ließ er verlautbaren:"Inzwischen ist es schwer,
den Islam vom Islamismus zu unterscheiden"
Schon nach den Anschlägen von Paris offenbarte der Imam voller Entsetzen eine unangenehme Erkenntnis:
„Von den Muslimen ist kein wirklicher Einsatz gekommen, eine Lösung für das große Problem der Radikalisierung und des Hasses zu finden." Er selbst ist zutiefst enttäuscht.
TERRORANSCHLAG NIZZA
Am Abend des französischen Nationalfeiertages hat es in Nizza auf der Promenade des Anglais, der zentralen Flaniermeile von Nizza einen weiteren Terroranschlag gegeben. 84 Menschen kamen ums Leben. Viele weitere wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Der Attentäter raste mit einem weißen, großen LKW in die Menge und schoss wild um sich. Offenbar war seine Windschutzscheibe vor dem Attentat bewusst durch Panzerglas ersetzt worden. Ziel war es offensichtlich möglichst viele Menschen zu töten und zu verletzen.
Nach dem erneuten Terroranschlag in Nizza erteilte Frankreichs Präsident Hollande dem geplanten Ende des Ausnahmezustandes eine klare Absage. Stattdessen soll dieser nun um weitere 3 Monate verlängert werden.
Der Ausnahmezustand erlaubt den Präfekten in den Departements und dem Innenminister für das gesamte Staatsgebiet weitreichende Befugnisse, welche die bürgerlichen Rechte einzuschränken.
So erlaubt dieser den Behörden, Hausdurchsuchungen bei Tag und bei Nacht ohne richterlichen Beschluss durchzuführen, Versammlungen und Demonstrationen zu verbieten, eine Ausgangssperre gegen Personen zu verhängen, Schutzzonen um potenziell gefährdete Plätze oder Gebäude einzurichten; Gefährdern oder ganz allgemein Personen den Zutritt zu einem Departement zu verweigern und auch Kinos, Theater, Gaststätten und andere Versammlungsstätten einfach schließen zu lassen, wenn es dem Schutz der öffentlichen Sicherheit dient.
11. Juli 2016
Möchte man offiziellen Angaben glauben, so sind seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts mit der Türkei von der Europäische Union erst knapp 800 Flüchtlinge nach dem 1:1-Mechanismus aufgenommen
worden. Insgesamt sind im 1. Halbjahr 2016 rund 225.000 Asylsuchende offiziellen Angaben zufolge nach Deutschland gekommen. Der im März geschlossene Flüchtlingspakt sieht vor, dass die Türkei im Austausch für jeden Syrer, den sie von den griechischen Ägäis-Inseln zurücknimmt, einen anderen Syrer auf legalem Weg in die EU schicken darf. Die Europäische Union hat sich bereit erklärt, über diesen sogenannten 1:1-Mechanismus bis Ende des Jahres bis zu 72.000 Syrer aufzunehmen.
Die Innenminister der Visegrad Gruppe, also der Länder Polens, Ungarns, Tschechiens und der Slowakei haben auf einem Treffen in Warschau ihre Ablehnung einer Umverteilung von Flüchtlingen in der EU erneut bekräftigt. Man ist sich einig, dass die Sicherung der Grenzen vor den Flüchtlingsströmen Vorrang habe. Polens Innenminister sicherte Ungarn Hilfe bei der Absicherung seiner Grenzen zu. Statt weitere Flüchtlinge in die EU umzuverteilen, möchte man Flüchtlingshilfe dort leisten, wo wirkliche Flüchtlinge auch sind, nämlich in der Türkei, im Libanon und in Jordanien.
29. Juni 2016
Bei einem blutigen Terroranschlag auf den Atatürk-Flughafenin Istanbul sind mindestens 36 Menschen getötet worden, weitere Dutzend Personen wurden verletzt. Türkische Ermittler gehen von einer IS Täterschaft aus.
22. Juni 2016
In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres hat sich die Zahl der eingereisten Tschetschenen mit 734 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht, teilte das Innenministerium auf Anfrage der AfD mit.
Der Verfassungsschutz ist wegen der Zunahme von Asylanträgen aus Tschetchenien äußerst besorgt, da der überwiegende Teil der vom Verfassungsschutz beobachteten rund 70 Islamisten in unserem Land aus dieser Region stammt.
An der brandenburgisch-polnischen Grenze wurden in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres knapp 350 Illegal eingesereiste Personen aufgegriffen. Davon stellte die Russische Föderation mit mehr als 180 Personen den weitaus größten Teil. Eine Abschiebung der Tschetchenen erweist sich als äußerst schwierig, da die Russische Föderation den Tschetchenen keine Pässe ausstellt und eine Abschiebung nach Polen sich als ineffektiv erweisen würde. Erfahrungsgemäß sind die Menschen nach einer Abschiebung nach Polen oft nach nur wenigen Tagen wieder in Deutschland.
17. Juni 2016
Laut Bundesinnenministerium haben von Januar bis März 2016 insgesamt 181.405 Personen in der BRD Asyl beantragt. Davon gingen 176.465 als Erstanträge und 4.940 als Folgeanträge ein. Gegenüber dem Vorjahr (85.394 Personen) bedeutet dies ein Anstieg um 112,4 Prozent.
Auch in diesem Jahr könnten sich die Asylanträge auf über 1000.000 anhäufen. Bis Ende April diesen Jahres waren in Deutschland bereits 246.393 Flüchtlinge aufgenommen worden.
An der Spitze der Herkunftsländer steht erneut Syrien mit 116.826 Flüchtlingen, gefolgt vom Irak mit 35.879, Afghanistan mit 29.765, dem Iran mit 6.555. Aus Albanien kamen 2016 bislang 5.131 Asylbewerber, aus Serbien kamen 3.420. Weitere Herkunftsländer waren Pakistan (4.035 Asylsuchenden) und Eritrea mit 3.734 Flüchtlingen.
Die Flüchtlinge wurden wie folgt auf die die Bundesländer verteilt:
- Baden-Württemberg 38.733
- Bayern 37.412
- Berlin 18.872
- Brandenburg 11.329
- Bremen 4.048
- Hamburg 7.749
- Hessen 10.925
- Mecklenburg-Vorpommern 4.440
- Niedersachsen 22.293
- Nordrhein-Westfalen 40.729
- Rheinland-Pfalz 7.539
- Saarland 4.817
- Sachsen 12.512
- Sachsen-Anhalt 8.112
- Schleswig-Holstein 8.105
- Thüringen 8.742
15. Juni 2016
Paris ist erneut Ziel eines Terroranschlages geworden. Im Namen des Islamischen Staates hat der Täter einen Polizisten und seine Lebens-gefährtin im Umland von Paris ermordet. Zuvor hatte er wohl "Allah ist groß" gerufen. Der Täter wurde wenig später von Spezialkräften erschossen. Er war bereits wegen Terrorismus vorbestraft.
12. Juni 2016
Terroranschlag in den USA
In einem Schwulenclub in Florida sind 49 Menschen getötet und 53 verletzt worden. Der Täter ist ein 29-jähriger US-Bürger mit afghanischen Eltern. Offenbar arbeitete er seit 2007 für den privaten Sicherheitsdienst G4S, einer der weltweit größten Sicherheitsfirmen. Der Attentäter stand zwar unter Beobachtung des FBI, nicht aber auf der Terrorliste.
Der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Donald Trump, nahm das Attentat zum Anlass, seine Forderung nach einem Einreiseverbot für Muslime in die USA zu bekräftigen.
06. Juni 2016
In einer Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf ist ein Großbrand ausgebrochen. Zwei Nordafrikaner gelten als dringend tatverdächtig, den Brand vorsetzlich gelegt zu haben. Offenbar geht es um einen Streit im Zusammenhang mit dem Fastenmonat Ramadan.
Die Polizei hat 8 Verdächtige festgenommen. Die festgenommenen Männer haben wohl auch falsche Nationalitäten gegenüber Behörden angegeben und sich als Syrer oder Iraker ausgegeben. Einer der nordafrikanischer Täter ist bereits mehrfach mit Diebstählen und Drogendelikten aufgefallen. Insgesamt waren 300 Polizisten bei dem Großbrand im Einsatz, davon 100 Ermittler. Bei dem Feuer wurden insgesamt 28 Flüchtlinge verletzt. Sie kamen mit Rauchvergiftungen vorsorglich ins Krankenhaus.
30. Mai 2016
Offenbar verlieren die etablierten Parteien wegen der Flüchtlingskrise immer mehr Mitglieder an die AfD.
Die Partei Alternative für Deutschland zählt derzeit 23.400
AfD-Mitglieder bundesweit.
Bis Ende Mai seien allein 2300 CDU- und 354 CSU-Mitglieder zur Alternative für Deutschland gewechselt. 1212 der Mitglieder haben zuvor ein SPD-Parteibuch gehabt.
Aber auch 345 ehemals Grüne Mitglieder und 950 Mitglieder ehemalige Mitglieder der FDP engagieren sich jetzt bei den Rechtspopulisten. Auch sind erstaunlich viele frühere Linke-Mitglieder zur AfD gewechselt, nämlich 1122 ehemalige Linke Mitglieder.
Die Zahlen stammen aus der internen Statistik der AfD-Bundesgeschäftsstelle. In der AfD Parteizentrale liegen aber derzeit noch 2500 unbearbeitete Eintritts-Anträge.
Irak
Offenbar ist es der irakischen Armee mit Luftunterstützung gelungen, in die vom IS kontrollierte Stadt Falludscha vorzurücken.
Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" leistet offenbar starken Widerstand gegen die meist irakischen Eliteeinheiten. In der Stadt werden zwischen 500 und 1000 IS-Kämpfer vermutet.
Es sitzen derzeit noch immer Zehntausende Zivilisten in der Stadt fest, Deren Versorgungslage soll schlecht sein.
Unterdessen sind bei einer Anschlagsserie in Bagdad offenbar mehr als 20 Menschen getötet und etwa 50 weitere verletzt worden.
In dem schiitischen Stadtbezirk Schaab wurden demnach zwölf Menschen durch eine Autobombe getötet. Der Verdacht liegt nahe, dass man bewusst immer wieder Stadteile für Anschlage heraussucht, in der überwiegend Religionsangehörige der jeweils anderen Glaubens-
richtung wohnen.
27. Mai 2016
Die AfD hat das Engagement der Kirchen in der Flüchtlingskrise heftig kritisiert. Die rechtspopulistische Partei wirft der evangelischen Kirche und ihren Wohlfahrtsverbänden Geschäftemacherei mit Flüchtlingen vor.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) kritisierte die Äußerungen am Freitag auf dem Katholikentag in Leipzig als "Beleidigung für die Caritas und die Hunderttausenden von ehrenamtlichen Helfern.
Die sechs katholischen Hilfswerke Adveniat, Misereor, Deutscher Caritasverband, Renovabis, missio und "Die Sternsinger" kritisieren in einer gemeinsamen Erklärung die "immer schlechter werdende Versorgungslage und zunehmende Perspektivlosigkeit in den Flüchtlingslagern.
Bei einem erneuten Flüchtlingsunglück im Mittelmeer sind aller Voraussicht nach viele Menschen ums Leben kommen sein. Überlebende des Schiffsunglücks sprachen von mehr als 100 Vermissten.
Griechenland
Zwar ist das Flüchtlingslager von Indomeni seit gestern offiziell geräumt, aber noch immer versuchen Flüchtlinge hierher zurück zu kommen. Viele der Flüchtlinge hatten sich vor der angekündigten Räumung auf und davon gemacht und sich in den umliegenden Wäldern versteckt.
Das Flüchtlingslager von Indomeni war offenbar zuletzt ein Hort der Kriminalität geworden. Kritiker sagen, es habe dort nicht nur Bordelle gegeben, sondern auch der Drogenverkauf habe floriert.
Im Hafen von Piräus gibt es noch immer ein wildes Flüchtlingscamp mit rund 2000 Personen. Behörden bemühen sich, auch dieses schnellst-möglich zu räumen. Auch im alten Flughafen von Athen sind noch etwa 4500 Menschen unter sehr chaotischen Bedigungen untergebracht.
Frankreich
in Calais hat er erneut einen Gewaltausbruch mit mehr als 20 Verletzten gegeben.
Viele davon erlitten Schnittverletzungen durch Messer. Ein anderer wurde durch eine Schußwaffe verwundet. Etwa 200 Flüchtlinge waren an der Auseinandersetzung beteiligt.
-> weitere Informationen zur aktuellen Flüchtlingskrise
Der Flüchtlingsstrom nach Europa (24. Mai - 15. März) |
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