26. Juni 2024
Wie das Verteidigungsbündnis am Mittwoch nach einer Sitzung der ständigen Vertreter der 32 Nato-Staaten im Brüsseler Hauptquartier mitteilte, wird der Niederländer Mark Rutte in schwierigen Zeiten neuer Generalsekretär der Nato. Er soll Anfang Oktober die Nachfolge des Norwegers Jens Stoltenberg antreten. Rutte gilt als äu- ßerst erfahrener Außenpolitiker. Der Ernennung Ruttes
zum Nachfolger war eine monatelange Blockade durch Mitgliedstaaten wie Ungarn und Rumänien vorausge-gangen. Ungarn wollte sicher sein, nicht zu einer Beteiligung an einem geplanten Nato-Einsatz zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine gedrängt zu werden. Rutte war zuletzt dann doch auf ungarische Forderungen eingegangen. Aus Rumänien war Staatspräsident Klaus Iohannis selbst Kandidat für den Posten gewesen.Doch nach der Entschei-dung Orbans
zog dieser seine Bewerbung offiziell zurück.
April 2024
Die NATO feiert ihr 75-jähriges Bestehen.
Ein Rückblick ...
Am 4. April 1949 gründeten zwölf Länder, darunter die USA, Kanada, Italien und das Vereinigte Königreich, das Bündnis. In Artikel 1 des Paktes hieß es bei Gründung
des Bündnisses, man habe das Ziel möglichst "jeden internationalen Streitfall", an dem die Nato-Partner "beteiligt sind, auf friedlichem Wege" zu lösen.
Ein Hauptgrund für die Gründung der Nato ist der sich in dieser Zeit rapide zuspitzende Konflikt zwischen dem Westen und der Sowjetunion. Die Nato sollte als Bollwerk gegen die Bedrohung durch das kommunistische Regime fungieren. Der erste Generalsekretär des Bündnisses, der englische Baron Ismay, brachte die frühen Ziele der NATO auf den Punkt. So wollte man die "Sowjetunion draußen, die Amerikaner drinnen und die Deutschen klein halten".
Die NATO möchte nicht nur ein bloßes Verteidigungs-bündnis sein, sondern gemäß ihrer Charta auch eine Wertegemeinschaft sein, die sich laut "der Demokratie, der Freiheit der Person und der Herrschaft des Rechts" verschrieben hat. Zur Minderung des Kriegsrisikos wird ein Angriff gegen einen der Mitgliedsstaaten gemäß Artikel 5 des Nato-Vertrags als "Angriff gegen sie alle" definiert.
In besagtem Artikel heißt es weiter, dass die Mitglieder Maßnahmen ergreifen, "die sie für erforderlich erachten, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wieder-
herzustellen und zu erhalten. Zwar sind sie damit ver-
pflichtet Hilfe zu leisten, haben aber einen Ermessens-spielraum, wie genau diese Hilfe aussehen soll.
Inzwischen hat sich die Anzahl der Mitgliedstaaten auf 32 erhöht. Das Selbstverständnis der NATO hat sich über die Jahre geändert. Mit dem abrupten Ende des kalten Krieges war die Verteidigung des eigenen Territoriums plötzlich weniger relevant und so engagierte sie sich vermehrt in internationalen Krisen. Als eine Art "Weltpolizei" versuchte sie, für Stabilität zu sorgen. Im Bosnien- und Kosovokrieg wurde die NATO beispielsweise aktiv und führte Luftschläge.
Mit den Terroranschlägen vom 11. September
2001
wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Bündnisfall ausgelöst. Nato Soldaten zogen wenig später zusammen
mit den USA in den sogenannten Krieg gegen den Terror. Seite an Seite mit den Amerikanern kämpfen britische und deutsche Soldaten in Afghanistan.
Als
Russland 2014 die Krim annektiert, erhält die Nato wieder ihre ursprüngliche Aufgabe zurück, nämlich die vornehmliche Verteidigung des Bündnisgebietes.
Doch ein echtes Umdenken erfolgte erst mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022, denn 2019 hatte noch der französische Präsident Emmanuel Macron das Bündnis als "hirntot" bezeichnet. Putins Krieg hat das Bündnis wiederbelebt. Seitdem ist die Verteidigung des Nato-Territoriums wieder eine konkrete Herausforderung und ein gewichtiges Gesprächsthema.
Außen- und Weltpolitik
Die United NATIONS /UNO
Geschichte, Aufbau, Ziele und Aktuelles
Die Länder mit den höchsten Militärausgaben 2018
Land |
Militärausgaben |
Veränderung gegenüber 2017 |
USA: |
649 Milliarden Dollar |
(+ 4,6 Prozent) |
China: |
250 Milliarden US-Dollar |
(+ 5 Prozent) |
Saudi-Arabien: |
67,6 Milliarden US-Dollar |
(- 6,5 Prozent) |
Indien: |
66,5 Milliarden Dollar |
(+ 3,1 Prozent) |
Frankreich: |
63,8 Milliarden Dollar |
(- 1,4 Prozent) |
Russland: |
61,4 MilliardenDollar |
k.A. |
Großbritannien: |
50 Milliarden Dollar |
k.A. |
Deutschland: |
49,5 Milliarden Dollar |
(+ 1,8 Prozent) |
Japan: |
46,6 Milliarden Dollar |
k.A. |
Südkorea: |
43,1 Milliarden Dollar |
k.A. |
Unangefochtener Spitzenreiter bei den Militärausgaben sind auch 2018 weiterhin die USA mit Militärausgaben von knapp 649 Milliarden Dollar.
Laut Sipri betrugen die US-Militärausgaben im vergangenen Jahr 3,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, die Verteidigungsausgaben Deutschlands betrugen nur 1,2 Prozent. Damit verfehlt Deutschland das vorgegebene Nato-Ziel zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent erneut. Im Durchschnitt werden 2,1 Prozent des globalen BIP in Rüstungsgüter investiert.
An zweiter Stelle liegt China, das erneut seinen Verteidigungshaushalt deutlich steigert, 2018 um satte 5,0 Prozent.
Während die Militärausgaben in Afrika im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken sind, rüstet Osteuropa wegen Russland und Asien und Ozeanien auch wegen der Spannungen zwischen den USA und China weiter auf. Russland wird seitens zahlreicher osteuropäischer Länder noch immer als ernste Bedrohung angesehen. Aus diesem Grund wurden in Polen, der Ukraine, Bulgarien, Lettland, Litauen und Rumänien die Militärausgaben im Vergleich zum Vorjahr erhöht.
Die Militärausgaben Asiens und Ozeaniens steigen nach Sipri-Angaben seit 1988 kontinuierlich an.
Zum Vergleich:
Vor 30 Jahren machten die Militärausgaben Asiens und Ozeaniens nur 9 % der weltweiten Investitionen in das Militär aus. Mittlerweile machen sie 28 Prozent der weltweiten Investitionen ins Militär aus. Deutlich gesunken sind die Militärausgaben Saudi-Arabiens verglichen mit dem Vorjahr.
Erstmals seit zwölf Jahren rutscht Russland aus den Top Fünf heraus. Deutschland überholt mit einem Anstieg um 1,8 Prozent auf 49,5 Milliarden Dollar (44,4 Milliarden Euro) Japan und liegt damit nun an weltweit achter Stelle.
Wohl wegen der anhaltenden wirtschaftlichen Probleme sind die russischen Militärausgaben erneut rückläufig.
NATO - westliches Militärbündnis
Aktuelles :
28. Februar 2020
Die NATO hat den Luftangriff auf türkische Soldaten in Syrien als "rücksichtslos" verurteilt. Zugleich forderte das Militärbündnis Russland und Syrien dazu auf, das internationale Recht zu respektieren. Auf konkrete Forderungen der Türkei nach einer Flugverbotszone über Nordsyrien ging NATO Generalsekretär Stoltenberg aber nicht ein.
Am Donnerstagabend waren bei einem Luftangriff in der Region Idlib mindestens 33 türkische Soldaten getötet und 36 weitere verletzt worden.
26. Oktober 2018
An dem NATO -Manöver "Trident Juncture" in Norwegen nehmen derzeit 50 000 Soldaten teil. Insgesamt sind ein Flugzeugträger, 65 Schiffe, 250 Flugzeuge, 10 000 Militärfahrzeuge und 50 000 Soldaten aus allen 29 Mitgliedstaaten sowie aus Finnland und Schweden an dem Großmanöver der NATO beteiligt. Die westliche Militärallianz trainiert in Zentralnorwegen den Ernstfall, d.h. den möglichen Angriff auf einen Bündnispartner und setzt zugleich auf Abschreckung. Die Bundeswehr beteiligt sich mit knapp 10 000 Soldaten. Solche groß angelegten Manöver sind laut NATO notwendig, um Schwachstellen bei der Planung oder Logistik auszumachen und zugleich sicher zu stellen, dass die Armeen ihrer 29 Mitgliedstaaten im Ernstfall effektiv zusammenarbeiten können. Zwei russiche Beobachter werden bei dem NATO Manöver anwesend sein so wie es die OSZE Regeln auch vorsehen.
Gerade die Polen und Balten sind seit dem Einfall russischer Truppen in die Ukraine und der Annexion der Krim sehr besorgt über die Politik des Kremls. Daher begrüßen gerade sie solche militärischen Manöver. Zuletzt hatte die NATO auch ihr Abschreckungspotenzial im Osten auf Wunsch der beiden Länder deutlich erhöht.
Zwar hatte Donald Trump beim Nato-Gipfel im Juli 2018 damit gedroht, dass die USA die Nato verlassen könnten - auch aus Verärgerung über die geringen Militärausgaben der europäischen Bündnispartner, doch die NATO ist trotz Trumps Rhetorik weiterhin populär in den USA und genießt unter der US Bevölkerung große Unterstützung. Das jetztige Großmanöver ist ein Signal an Russland, dass sich die Nato selbst verteidigen kann und auf eine Attacke auf eines ihrer Mitglieder vehement reagieren wird.
28. Mai 2018
Bei einem Besuch in Warschau vergangenen Montag sicherte
NATO Generalsekretär Jens Stoltenberg erneut Polen die volle Unterstützung des Militärbündnisses im Falle einer russischen Aggression zu. Seiner Ansicht nach verhält sich die russische Regierung in letzter Zeit immer unberechenbarer und aggressiver.
Als Beispiele nennt er die Annexion der Krim, etliche Cyberattacken oder aber der Giftanschlag auf Scripal.
Seit der Annexion der Krim fühlen sich insbesondere Polen und die baltischen Staaten von einem möglichen Überfall durch den Nachbarstaat Russland bedroht.
Daher soll die NATO ihre Einsatzfähigkeit im Osten Europas deutlich erhöhen, um eine glaubwürdige Abschreckung und Verteidigung zu gewährleisten.
Im Falle einer Krise soll die NATO in die Lage versetzt werden, weitere rund 30.000 Soldaten innerhalb von 30 Tagen in die bedrohten Gebiete im Osten Europas nahe der russichen Grenze
zu verlegen.
27. April 2018
Beim NATO Treffen in Brüssel hat der neu vereidigte US Außenminister Pompeo die Militärausgaben der Europäer offen angesprochen und in diesem Zusammenhang gerade Deutschland wegen seiner zu niedrigen Militärausgaben in Prozent zum BIP offen kritisiert. Mike Pompeo war zuvor EX- CIA Chef und gilt als konservativer "Falke"
Bis zum NATO Gipfel im Juli soll nun jedes Land, welches die NATO Vorgaben zur Zeit nicht erfüllt, einen glaubwürdigen Plan vorlegen, wie es zumindest schrittweise seine Militärausgaben erhöht.
Auch in der Frage des Atom Deals mit dem Iran liegt die US Regierung mit den Europäern über Kreuz. Am 12. Mai 2018 wird sich US Präsident Trump spätestens entscheiden , ob er zu dem Abkommen mit dem IRAN steht oder ob er dieses aufkündigt.
Nachdem der islamische Staat erneut mit Anschlägen im Irak gedroht hat, will das westliche Militärbündnis NATO Hunderte Soldaten in das Land schicken. Die NATO möchte im Irak Hilfe zur Selbsthilfe leisten, indem sie verstärkt Kräfte vor Ort ausbildet und dortige Militär-Ausbilder trainiert.
Bisher war die NATO - abgesehen von einem Trainingseinsatz in Jordanien - in der Region nur mit einer winzigen 20-köpfigen Ausbildungsmission in Bagdad aktiv. Ob sich die Bundeswehr an der Trainings-Mission beteiligen wird, ist bisher noch unklar.
Zur Zeit bilden deutsche Soldaten außerhalb des NATO Rahmens in Erbil im Nordirak kurdische Peschmerga-Kämpfer aus.
März 2018
Wegen des Giftanschlags auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal von Salisbury weist nun auch die NATO sieben russische Diplomaten aus. Drei weiteren Russen wird die Akkreditierung verweigert.
Anfang März waren der frühere Doppelagent Skripal und seine Tochter Julia durch den in der Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok in Salisbury vergiftet worden. Während Russland jegliche Verantwortung für den Anschlag zurückweist, wollen die NATO Partner mit der Ausweisung russicher Diplomaten nun ihre Solidarität mit Großbritannien zum Ausdruck bringen.
Bereits wegen des Ukraine-Konflikts hat die NATO die Arbeit der russischen NATO-Vertretung bereits stark eingeschränkt. Trotz der nun beschlossenen Strafmaßnahmen möchte das Bündnis den Dialog mit Russland fortsetzen.
Februar 2018
Seit Donald Trumpf Präsident ist, üben die USA vermehrt Druck auf ihre NATO Partnerländer aus, bei der Eindämmung des Terrorismus mitzuwirken.
Zwar sind 98 % des Gebiets, das der 'Islamische Staat' im Irak und Syrien erobert hatte, nun befreit, doch es gilt das Erreichte zu bewahren, weil nur Sicherheit im benachbarten Ausland Sicherheit innerhalb der eigenen Grenzen bedeutet.
Die NATO hat bislang mobile Trainingsteam eingesetzt, die Sicherheitskräfte vor Ort bei der Minenbeseitigung oder beim Entschärfen von Sprengfallen ausbilden. Nun soll eine beständige Mission im Irak mit einigen Hundert Soldaten geschaffen werden.
Die deutsche Bundesregierung will weiterhin zwei Standbeine im Irak haben, nämlich zum einen in der Landeshauptstadt
Bagdad und zum anderen in Erbil im Nordirak, wo die Bundeswehr kurdische Peschmerga-Kämpfer ausbildet.
Seitdem die Türkei eine Offensive gegen die Kurdenmilizen im Nordirak gestartet hat, ist das Verhältnis zwischen den USA und der Türkei belastet.
Das derzeitige Zerwürfnis zwischen den USA und dem NATO Land Türkei ist nicht schwer zu erkennen.
Mai 2015:
Anfang Mai 2015 findet eine NATO Militärübung in den norwegischen Gewässern statt,
an der ca. 5000 Soldaten aus den NATO Mitgliedsländern teilnehmen. Auch Schweden ist erstmals zu dem Manöver eingeladen. Ziel der Militärübung ist der Kampf gegen fremde U-Boote, denn in den skandinavischen Ländern wächst die Furcht vor russischer Aggression. Immer wieder waren in letzter Zeit russische Atom-U-Boote gesichtet oder zumindest vermutet worden, zuletzt in den Gewäs-
sern vor der Hauptstadt Helsinki. In den skandinavischen Ländern ist man über-
zeugt, dass Russland hinter diesen Provokationen steckt. Immer öfter dringen russische Militärflugzeuge in internationalen Luftraum nahe der norwegischen Küste ein. Im Dezember 2014 flog ein russisches Militärflugzeug so dicht an schwedischem Luftraum, dass es Berichten zufolge nur 70 km entfernt von einem Passagierflugzeug aus Kopenhagen war. Im Januar 2015 flogen zwei russische Tu-95 Bomber entlang der norwegischen Küste und drehten dann Richtung Großbritannien ab.
Schweden debattiert in letzter Zeit immer häufiger über einen Nato-Beitritt. Die schwedische Regierung plant, bis 2020 zehn Milliarden Kronen (umgerechnet mehr als 1 Milliarde Euro) in Aufrüstung zu investieren.
Auch in Finnland, das eine mehr als 1000 km lange Grenze zu Russland hat, wird in
den vergangenen Monaten immer öfter über einen Nato-Beitritt debattiert.
900.000 Reservisten des Landes wurden vom Militär mit der Bitte angeschrieben, ihre Kontaktdaten zu aktualisieren und ihren militärischen Rang anzugeben.
Januar 2015
Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, so soll die Bundeswehr ohne Auftrag von UN oder NATO in den Irak geschickt werden. Die Opposition hält die Ausbildungsmission der kurdischen Peschmerga-Kämpfer in Erbil im Nordirak für verfassungswidrig und fürchtet gar weitere Militäreinsätze der Bundeswehr ohne verfassungsrechtliche Grundlage.
Ursprünglichen Gründungsmitglieder:
- Belgien
- Dänemark
- Frankreich
- Island
- Italien
- Kanada
- Luxemburg
- Niederland
- Norwegen
- Portugal
- Vereinigtes Königreich
- USA
Seit dem 18. Februar 1952:
- Griechenland
- Türkei
Seit dem 6. Mai 1955:
- Deutschland
Seit dem 30. Mai 1982:
- Spanien
Seit dem 12. März 1999:
- Polen
- Tschechien
- Ungarn
Seit dem 29. März 2004:
- Bulgarien
- Estland
- Lettland
- Kroatien
- Slowakei
- Rumänien
- Slowenien
Seit dem 1. April 2009:
- Albanien
- Kroatien
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Gründung der NATO:
4. April 1949
Mittlerweile:
28 Staaten
(Stand 2014)
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Schaubild: NATO Militärausgaben in Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Interessante Berichte der Tagesschau zusammengefasst:
Keine "Boxer" für Litauen (22.02.2015)
Die baltischen Staaten fühlen sich durch das Vorgehen Russlands in der Ukraine Krise bedroht. Daher hat Litauen nun bei der Bundesregierung Radpanzer angefragt, doch die Bundeswehr hat Eigenbedarf für Einsätze und Ausbildung.
Die Bundesregierung hat von der Herstellerfirma Kraus-Maffei Wegman 272 Radpanzern des Typs "Boxer" bestellt, 131 sollen noch hinzukommen.
NATO formiert ihre "Speerspitze"
(02.12.2014)
Vor allem für die osteuropäischen Staaten ist Russland wieder zum Feindbild geworden. Die osteuropäischen NATO Länder fühlen sich massiv bedroht. Daher wollen die Außenminister des Militärbündnisses heute neue Abwehrmaßnahmen besprechen. Im Mittelpunkt der Gespräche steht eine sogenannte schnelle Eingreiftruppe, die vom NATO-Gipfel Anfang September beschlossen worden war. Von 2016 an soll die schnelle Eingreiftruppe einsatzbereit sein. Auch möchte die NATO die Unterstützung für die Ukraine verstärken. Russland reagiert verärgert, plant neue Marinemanöver und wirft der NATO eine Destabilisierung der Region vor. Der Kreml möchte die Anwesenheit von Zerstörern und Raketenkreuzern erhöhen. Bei dem Treffen der NATO Außenminister wird wohl auch die Terrormiliz "Islamischer Staat" ein Thema sein. Andere Themen des NATO Treffens dürften wohl angesichts der Ukraine Krise in den Hintergrund rücken.
NATO beschließt schnelle Eingreiftruppe (05.09.2014)
Die NATO möchte künftig in kürzester Zeit auf Bedrohungen reagieren können. Die geplante schnelle Einsatztruppe soll 3000 bis 5000 Soldaten umfassen und überall einsetztbar sein. Die Soldaten selbst sollen nur mit leichtem Gepäck ausgrüstet sein. Fahrzeuge, Waffen, Munition und andere Ausrüstung sollen den Plänen zufolge in möglichen Einsatzländern gelagert werden. Insbesondere Deutschland möchte an der NATO-Russland-Grundakte festhalten und keine Truppen dauerhaft in Osteuropa stationiert haben. Daher ist die schnelle Einsatztruppe der NATO ein Kompromiss zwischen dem Sicherheitsbedürfnis der osteuropäischen NATO Partner und den Ländern, die das Verhältnis zu Russland nicht völlig auf die Probe stellen wollen.
Die NATO möchte künftig auch ihr "Frühwarnsystem" modernisieren, indem sie das Sammeln und Austauschen von Geheimdiensterkenntnissen verbessert. Damit möchte das Bündnis auf die "hybride Kriegsführung" Russlands reagieren. Ziel ist es, künftig bessere Beweise zu haben, wie Russland den Konflikt in der Ukraine anheizt, zum einen durch die Verbreitung von Falschmeldungen und zum anderen durch die Beeinflussung der pro-russischen Bevölkerung.
Ist die NATO nur bedingt abwehrbereit? (05.09.2014)
Die NATO Staaten haben ihre Verteidigungsausgaben zuletzt um 20 Prozent verringert, während Russland diese um 50 % erhöht hat. Dennoch möchten sich die europäische NATO-Verbündeten nicht explizit zu einer Steigerung ihrer Militäraus-
gaben verpflichten lassen. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen liegt den Europäern schon seit Jahren im Ohr, für ihre eigene Sicherheit mehr Geld auszugeben. Angesichts der Ukraine Krise erinnern aber auch die USA ihre Verbündeten wieder öfter daran, dass sie es auf Dauer satt hätten, für die Sicherheit der Europäer garantieren und zahlen zu müssen, während die europäischen NATO Partner ihr Geld lieber für andere Dinge ausgeben. Innerhalb der NATO gibt es eine nicht verbindliche Zielmarke gemäß derer die Mitgliedsstaaten zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für die Verteidigung ausgeben ausgeben sollten. Deutschland verfehlt diese Zielmarke der NATO mit 1,3 % recht deutlich. Dennoch liegt das deutsche Militärbudget bei 32 Milliarden Euro.
So engagiert sich die NATO in Osteuropa (4.09.2014)
In Osteuropa sind neue Ängste über das russische Vormachtstreben aufgekommen. Die NATO-Kooperation mit Russland ist derzeit ausgesetzt und viele osteuropäische NATO STaaten fordern mehr Militärpräsens des Bündnisses entlang der russischen Grenze.
Die NATO als Verteidigungsbündnis wurde 1949 von zwölf Staaten gegründet, die wesentliche sicherheits- und verteidigungspolitische Ziele gemeinsam verfolgen.
Inzwischen sind es 28 Mitgliedsstaaten: Seit 1999 gehören auch Tschechien, Ungarn und Polen zum Bündnis. Vor zehn Jahren traten Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien bei.
Seit April 2009 sind auch Albanien und Kroatien Bündnispartner. Damit ist die NATO als westliches Militärbündnis zum Ärgernis Russlands massiv nach Osten gerückt. Gerade den baltischen Staaten fehlt es jedoch massiv an militärischer Ausrüstung. Ausreichende Luftstreitkräfte fehlen. Daher übernimmt die NATO für diese Staaten das sogenannte "Air Policing". Bei dieser Luftraumüberwachung wechseln sich die verschiedenen NATO Bündnispartner regelmäßig ab. Abfangjäger und Personal sind dafür im Baltikum jeweils zeitweise stationiert. Wegen der Ukraine Krise hat die NATO bereits ihre Militärpräsens in den baltischen Staaten verstärkt. Seit dem 1. September stützt die Bundeswehr mit sechs Kampfjets die Luftraumüberwachung über dem Baltikum. Hierzu wurden vier Kampfflugzeuge des Typs Eurofighter mit 170 Soldaten als Besatzung und Wartungspersonal vorübergehend auf den Luftwaffenstützpunkt Ämari nach Estland verlegt. Zwei weitere Jets bleiben in Deutschland in Bereitschaft.
Deutschland beteiligt sich an einem Marine-Manöver in der Ostsee und fliegt zudem Aufklärungsflüge über Polen, Rumänien und über der Ostsee. Des weiteren ist Deutschland am Multinationalen Korps Nordost im polnischen Stettin beteiligt.
Die USA selbst stellen mit ihrer "European Reassurance Initiative" eine Milliarde Dollar bereit, um "Alliierte und Partner der NATO" zu unterstützen. Zudem haben die USA 600 Fallschirmjäger nach Litauen, Lettland, Polen und Estland verlegt.
Derzeit streben weitere osteuropäische Länder wie Bosnien-Herzegowina, Georgien, Montenegro und Mazedonien eine Mitgliedschaft in der NATO an. Die Ukraine selbst ist zwar weder NATO Mitglied noch Beitrittskandidat, doch als Partnerland wird die Ukraine von der NATO bei der Modernisierung seiner Streitkräfte unterstützt.
Bereits seit Jahren gibt es in Kiew zwei NATO-Büros. Während das eine PR-Arbeit leistet und die ukrainische Öffentlichkeit über das Bündnis informiert, berät das andere Politik und Militär, unter anderem bei der Modernisierung von Kommandostrukturen.
Einer Aufnahme der Ukraine in das westliche Militärbündnis schaut man derzeit wegen der angespannten Lage zu Russland allerdings skeptisch gegenüber, denn sollte ein Mitgliedsstaat der NATO angegriffen werden, dann gilt das als Angriff auf das gesamte Bündnis, so Artikel 5 des NATO-Statuts.
Frankreich düpiert die NATO (22.03.2011)
NATO zeigt sich nicht bündnisfähig (21.03.2011)
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NATO rüstet sich für die Zukunft (19.11.2010)
Barack Obama ebenso wie Kanzlerin Merkel werben für eine Welt ohne Atomwaffen. Die Atommacht Frankreich will davon jedoch nichts wissen. Die NATO möchte auch weiterhin auf die nukleare Abschreckung setzen, solange andere Länder Atomwaffen haben oder entwickeln.
NATO verabschiedet neues Strategie-Konzept (19.11.2010)
Gemeinsam rein, gemeinsam raus? (20.05.2012)
Frankreichs neuer Präsident Hollande
möchte seine Truppen bis Ende 2012 aus Afghanistan abziehen, obwohl die Truppen der Verbündeten bis 2014 bleiben. Diese Ankündigung sorgte
innerhalb des Bündnisses für Ärger.
NATO streicht Stellen und schließt Hauptquartiere (09.06.2011)
Deutschland bleibt beim Nein zum Libyen-Einsatz (08.06.2011)
NATO verlängert Libyen-Einsatz (01.06.2011)
NATO und Moskau kommen sich näher (15.04.2011)
Libyen-Brief: Drei NATO-Staaten für Kampf bis zum Ende (15.04.2011)
NATO übernimmt vollständiges Kommando über Einsatz (27.03.2011)
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Türkei gibt Widerstand gegen NATO-Kommando auf (24.03.2011)
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Hacker-Angriffe als Bündnisfall? (10.02.2011)
Russland will mit der NATO zusammenarbeiten (20.11.2010)
Was bringt Russland und der NATO eine Kooperation? (20.11.2010)
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Antworten auf alte und neue Bedrohungen (14.10.2010)
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Atomraketen trotz Raketenschild (14.10.2010)
Bundesregierung setzt sich für Raketenschild ein (14.10.2010)
NATO-Treffen in Brüssel
NATO diskutiert die Cyber-Attacken (14.10.2010)
Hacker-Angriffe als Bündnisfall? (01.10.2010)
Den Verursacher wird man wohl nicht finden (28.09.2010)
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