EHEC Infektionen in Deutschland



Gefährdung durch den EHEC Darmkeim

Aktuelle Berichte:

Experten erklären EHEC-Epidemie für beendet (26.07.2011)

Sprossen dürfen wieder gegessen werden (21.07.2011)

Weniger Spendernieren nötig als befürchtet? (15.07.2011)

Viele Fragen sind noch offen (14.07.2011)



22. Juni.
Das Robert Koch Institut meldet erstmals aus Norddeutschland keine neuen Erkrankungsfälle. Dennoch in ganz Deutschland wurden am Mittwoch (22. Juni) 13 neue EHEC Fälle und ein neuer HUS Erkrankung registriert. Zur Zeit leiden noch 2786 Patienten an EHEC. An der schweren Verlaufsform HUS sind zur Zeit noch 815 Patienten erkrankt.

Die 39 Todesfälle verteilen sich wie folgt:

12 Todesfälle durch EHEC  
27 Todesfälle durch HUS  

Europaweit werden vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) derzeit 2848 EHEC Fälle und 854 HUS Erkrankungen gemeldet.



21. Juni.
Mittlerweile haben sich seit Anfang Mai 3601 Menschen in Deutschland mit dem EHEC Darmbakterium infiziert. 39 Menschen starben bislang. 3/4 aller EHEC Erkrankungsfälle werden aus Norddeutschland gemeldet und verteilen sich auf die folgenden Bundesländer:

Hamburg 445 EHEC-Fälle 178 HUS-Fälle 6 Todesfälle
Niedersachsen 579 EHEC-Fälle 138 HUS-Fälle 11 Todesfälle
Schleswig-Holstein 758 EHEC-Fälle 191 HUS-Fälle 8 Todesfälle
Nordrhein-Westfalen 309 EHEC-Fälle 110 HUS-Fälle 6 Todesfälle


Aus dem Ausland werden folgende EHEC- Erkrankungen gemeldet:

Schweden 30 EHEC Fälle 18 HUS (1 Todesfall)
Dänemark 13 EHEC-Fälle 9 HUS-Erkrankungen
Niederlande 5 EHEC Fälle 4 HUS-Erkrankungen
Großbritannien/Irland 3 EHEC Fälle 3 HUS-Erkrankungen
Österreich 3 EHEC Fälle 1 HUS-Erkrankungen
Polen 1 EHEC Fall 2 HUS- Erkrankungen
Spanien 1 EHEC Fall 1 HUS-Erkrankungen
Luxemburg 1 EHEC Fall 1 HUS-Erkrankungen
     
Tschechische Republik 1 EHEC Fall - keine HUS Fälle -
Norwegen 1 EHEC Fall - keine HUS Fälle -
Frankreich 2 EHEC Fälle - keine HUS Fälle -
Griechenland 1 EHEC-Fall - keine HUS Fälle -

EHEC-Bakterien vom Typ O104:H4 haben einen kleinen Fimbrienfimmel und binden sich mittels Adhäsion besonders stark an die Oberfläche unseres Darmepithels. Als pathogene Bakterien schädigen EHEC Keime so den Bürstensaum unserer Darmzellen. Die aggressiven EHEC Keime scheiden sogenannte Shiga Toxine aus, die bei verschiedenen Zelltypen eine Apoptose bewirken – nämlich den programmierten Zelltod.

Inzwischen weiß man jedoch, dass EHEC Infektionen dieses agressiven Stammes auch recht unauffällig verlaufen können. Als EHEC Ausscheider können aber auch diese Menschen, die über kaum Symptome klagen, ansteckend sein. Normalerweise stellt sich bei einer Inkubationszeit von drei bis vier Tagen Symptome wie Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe ein. Häufig geht eine EHEC Infektion auch mit Durchfall, Erbrechen und Unwohlsein einher. Sollte zusätzlich ein blutiger Durchfall auftreten, so sollte man ganz schnell den Arzt aufsuchen. Bei der besonders schweren Verlaufsform kommt es zum Hämolytisch-Urämischen-Syndrom (HUS). Im Körper der Patienten passiert dann Folgendes nach ca. 5- 13 Tagen :


1) Zerstörung der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) wodurch es zur hämolytischen Anämie und zur Blutarmut kommt.
2) Die Thrombozytopenie führt zur Verknappung unserer Blutplättchen (Thrombozyten)
3) Akutes Nierenversagen; durch die fortdauernden Folgeschäden der Nierenzellen kann eine Dialyse dann lebenslang notwendig werden.



18. Juni.
Bislang sind 39 Menschen an den Folgen des aggressiven Darmbakteriums gestorben. Offenbar ist wohl in einem Bach in Frankfurt am Main der aggressive Darmkeim vom Typ O 104 nachgewiesen worden. Eine Untersuchung des Erlenbaches war erfolgt, da in der Nähe ein mit EHEC belasteter Salat entdeckt worden war. Der Salat selbst, war jedoch nicht mit der gefährlichen Variante des EHEC Erregers kontaminiert.

Eine Gefährdung des Trinkwassers sei jedoch nicht zu befürchten, so eine Sprecherin des Sozialministeriums. Die Wasserprobe sei in der Nähe einer Kläranlage entnommen worden. Insofern sei es durchaus möglich, dass der Keim auch von dort komme. Grundsätzlich sei es jedoch nichts ungewöhnliches hin und wieder Keime - auch EHEC Keime - auf Obergewässern zu finden. Vorsichtshalber wurde zwei Höfen in der Nähe des Baches untersagt, Wasser des Baches zur Bewässerung der Felder zu benutzen. Zudem wurden Kleingärtner angewiesen, kein Gemüse zu essen, dass sie zuvor mit Wasser aus dem Bach gewässert hatten.

16. Juni.
Nach Angaben des Robert Koch-Institutes sind seit Anfang Mai bisher 3304 EHEC - Fälle registriert worden, 786 Erkrankungen dieser EHEC Infektionen gingen mit dem lebens-gefährlichen hämolytisch-urämischen Syndrom einher. Noch immer werden Neuinfektionen gemeldet, wenn diese auch deutlich zurückgehen.

Miriam Ewald, Sprecherin des Bundesinstituts für Risikobewertung erklärte am Donnerstag, dass die heißeste Spur noch immer Sprossen seien. In diesem Zusammenhang warnte sie auch vor dem Verzehr selbstgezogener Sprossen-Pflanzen und Keimlinge, da noch immer nicht ausgeschlossen werden könne, dass auch das Saatgut mit dem Erreger belastet ist. In Hessen wurde ein erster Bauernhof geschlossen, nachdem der EHEC-Erreger auf Gemüse gefunden worden war. Auch bei diesem Fund handelt es sich jedoch nicht um den aggressiven Erreger. Man schließt eine Kontaminierung über das Wasser nicht aus.

-> Exkurs: Gesunde Bakterienstämme in der menschlichen Darmflora.


14. Juni.
Früh am morgen wurde gemeldet, dass auf einem Salat in Bayern der EHEC-Erreger entdeckt worden ist. Wenige Stunden später jedoch gab Bayerns Gesundheitsminister Markus Söderbereits vorsichtige Entwarnung, da es sich höchst wahrscheinlich nicht um den so gefährlichen EHEC Erreger vom Typ O104:H4 handelt, der insbesondere im Norden Deutschlands viele Menschenleben gefordert hat. Da die Untersuchung der entnommenen Proben aber noch nicht abgeschlossen ist, wurden erst einmal alle Waren des Erzeugers vorläufig gesperrt. Mit einem abschließenden Ergebnis ist laut dem bayrischen Landesamt wohl erst Ende der Woche zu rechnen.

Unterdessen geht die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland weiter zurück. Dennoch ist heute in Celle erstmals ein 12-jähriger Junge an den Folgen der EHEC Erkrankung verstorben. In der betroffenen Familie ist auch der zehnjährige Bruder und der Vater an EHEC erkrankt. Beide sind aber wohl auf dem Weg der gesundheitlichen Besserung.

Zahlen des Robert Koch-Institutes:
Nach Angaben des Robert Koch-Institutes starben bis zum heutigen Tag mindestens 35 Menschen an der EHEC Epidemie. Nach neuesten Erkenntnissen stammten 3/4 der ca. 3200 EHEC/HUS-Fälle aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen.
Erstmals wurde laut Robert Koch-Institut am 1. Mai ein Krankheitsfall den Behörden gemeldet. Auch in den Tagen danach war die Zahl der gemeldeten Infektionen mit 0 bis 18 Fällen täglich noch nicht dramatisch hoch gewesen, so das RKI. Erst nach dem 12. Mai sei die Zahl der EHEC Infektionen kontinuierlich angestiegen bis auf ein Maximum von 155 Fällen am 23. Mai. Danach sei ein Rückgang der Neu-Infektionen zu beobachten gewesen.


EHEC Erkrankungen im Ausland im historischen Überblick:

Jahr Ort Überträger Infizierte/Todesfälle
1982 USA vermutlich unzureichend durchgebratenes Fleisch in Hamburgern 47 Kunden der Fastfood-Kette McDonald’s, keine Todesfälle
1985 Kanada ungeklärter Überträger Von 73 erkrankten Personen überlebten 19 die Infektion nicht
1996 Japan,
Schwerpunkt in der Stadt Sakai bei Osaka
Rettich Sprossen, die bei
der Düngung vermutlich mit Bakterien verunreinigt wurden
6.000-12.000 infizierte Personen,
9.000 erkrankte Schulkinder
1000 Kinder mussten stationär
behandelt werden
11 Tote infolge der Infektion
1996 Schottland ungeklärter Überträger 400-500 EHEC Erkrankungen.
19 Todesfälle
2000 Kanada,
Walkerton
vermutlich verunreinigtes Trinkwasser 6000 Erkrankungen, 18 Todesfälle
2006 Kalifornien


-> später 26 Bundesstaaten
1. Erkrankungswelle:
kontaminierter Spinat

2. Erkankungswelle:
Eisbergsalat
204 EHEC Erkrankungen
bei der 1. Erkrankungswelle,
3 Todesfälle

s. auch Artikel: "Was macht das EHEC-Bakterium so gefährlich?" (Bioregion.de)


12. Juni.
Nach dem Willen von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) sollen Sprossenhersteller künftig stärker kontrolliert werden. Schärfer überprüft sollen nicht nur Sprossen-Produzenten und -Importeure, sondern auch Importe von Samen aus dem Ausland werden. Außerdem möchte sie sich für generell schärfere Vorschriften für die Aufzucht von Sprossen einsetzen.

Nach Ansicht von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sind etwa 100 Patienten durch die EHEC/HUS Infektion so stark nierengeschädigt, dass sie entweder dauerhaft an die Dialyse müssen oder aber ein Spenderorgan benötigen. Für die Zukunft forderte K. Lauterbach eine Beschleunigung des bisherigen Meldeweges. So sollen Kliniken künftig jeden EHEC-Fall direkt per Mail an das Robert-Koch-Institut melden.
Bislang ging die Meldekette per Post von der Klinik zunächst über das Gesundheitsamt vor Ort, von dort über das Landesgesundheitsamt an das Robert-Koch-Institut. Viel zu lang, wie richtigerweise Gesundheitsminister D. Bahr (FDP), I. Aigner (CSU) K. Lauterbach (SPD) und zahlreiche andere Politiker nun nach Abklingen der EHEC Erkrankungswelle kritisieren.

Den Schaden für die deutschen Gemüsebauern bezifferte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner bislang auf ca. 65. Mio Euro. EU-weit würden die Schäden seinen Schätzungen zufolge sogar bei 500 bis 600 Millionen Euro liegen.



11. Juni.
Die Erkrankungswelle in Deutschland flacht allmählich ab. Langsam entspannt sich auch die Lage in der Universitätsklinik in Kiel. Drei der fünf Isolierstationen dort konnten mittlerweile geschlossen werden.

Zudem konnte auch der gefährliche Erreger vom Typ O104:H4 auf rohen Sprossen tatsächlich nachgewiesen werden. Forscher des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Rhein-Ruhr-Wupper waren am Freitag erstmals fündig geworden. Die Sprossen stammen von dem inzwischen gesperrten niedersächsischen Hof in Bienenbüttel. Bei zwei weiteren Mitarbei-terinnen dieses Biohofs, die regelmäßig Sprossen der eigenen Herstellung verzehrten, konnte der EHEC-Erreger auch nachgewiesen werden. Erstaunlicherweise sind diese aber bislang noch nicht erkrankt. Dennoch ist unklar, wie die gefährlichen Bakterien auf die Sprossen gelangen konnten, denn der Bio Hof weist eigentlich hohe Hygienestandards auf.

Auch Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sieht nach dem eindeutigen Fund von EHEC Erregern auf Gemüsesprossen Grund für Optimismus, da nun eine weitere Lücke in der Beweiskette geschlossen werden konnte. Da man sich nicht sicher ist, ob der Erreger nicht doch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, sollte in nächster Zeit unbedingt vermehrt auf Hygiene geachtet werden. Das gelte insbesondere für Menschen, die im Gesundheitsbereich arbeiten oder aber in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindertagesstätten tätig sind. Bislang sind in Deutschland mehr als 30 Menschen an dem EHEC-Krankheitserreger gestorben.

s. auch:
EHEC bleibt rätselhaft (Tagesschau.de, 11.Juni)


Der Ausbruch der EHEC Epidimie in Deutschland (Seite 2)
        (Grundlegende Informationen zu dem gefährlichen Bakterium)
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