Umsatzrückgänge im Einzelhandel Schwache Konsumlaune in Deutschland |
Umsatzrückgang im Einzelhandel/ schwache Konsumlaune Mai 2024 31. Mai 2024 Eigentlich hatte der Einzelhandel wegen sinkender Inflation und guter Lohnabschlüsse auf ein gutes Frühjahrsgeschäft gehofft, doch die Hoffnungen auf einen ordentlichen Konsumaufschwung haben einen Dämpfer bekommen. So erlitten die Einzelhändler im April überraschend starke Umsatzeinbußen. Deren Einnahmen fielen sogar um 1,4 Prozent geringer aus als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Rechnet man die Preisentwicklung heraus, so ergibt sich real ein Rückgang des Umsatzes um 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2023 ging der Umsatz um 0,6 Prozent zurück. Vor allem bei Nahrungsmittel und Bekleidung gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher weniger aus. So gingen die Umsätze im Einzelhandel mit Lebensmitteln real um 3,7 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. Das Geschäft mit Nicht-Lebensmitteln nahm dagegen geringfügig um 0,2 Prozent zu. Der Internet und Versandhandel wuchs dagegen um 2,9 Prozent. Gastronomen hoffen nun auf einen positiven EM-Effekt wegen der demnächst beginnenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland.Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet mit zusätzlichen Umsätzen von 3,8 Milliarden Euro durch die Europameisterschaft, welche vom 14. Juni bis 14. Juli ausge- tragen wird. April 2024 Die privaten Konsumausgaben erwiesen sich im 1. Quartal 2024 als Konjunkturbremse. Auch wenn das Bruttoinlandsprodukt von Januar bis März um 0,2 Prozent zum Vorquartal wuchs, so schrumpfte allerdings der Konsum um 0,4 Prozent und das trotz nachlassender Inflation und steigender Reallöhne. Juli 2023 Vermutlich wegen der hohen Inflation in Deutschland setzte der deutsche Einzelhandel im 1. Halbjahr real - also bereinigt um Preiserhöhungen - 4,5 Prozent weniger um. Einschließlich der Preiserhöhungen (nominal) hatten die Händler dagegen 3,6 Prozent mehr in der Kasse als im Vorjahreszeitraum. Statistiker führen die Kaufzurückhaltung vor allem auf die hohen Nahrungsmittelpreise zurück, die in der ersten Jahreshälfte der stärkste Preistreiber der Gesamtteuerungsrate gewesen waren. Im ersten Halbjahr des Jahres wurden auch weniger Lebensmittel verkauft (-5,8 %) Besonders ausgeprägt war das Umsatzminus im ersten Halbjahr im Internet- und Versandhandel, wo real 7,3 Prozent weniger Waren verkauft wurde. Positiv ist die Entwicklung beim Einzel-handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren. Hier konnte ein reales Plus von 7,3 Prozent erzielt werden. Für das Gesamtjahr 2023 erwartet der Handelsverband Deutschland (HDE) ein Umsatzminus von vier Prozent. Gründe für die Kaufzürückhaltung sind wohl die hohen Energiekosten, die gestiegenen Preise und der schwache private Konsum. Laut einer HDE- Umfrage ist ungefähr ein Viertel der Verbraucher in Sorge, nicht mehr mit dem Geld auszukommen. Chefvolkswirte hoffen, dass sich die Konsumlaune infolge der zuletzt erkämpften Lohnerhöhungen, der steuerfreien Inflationsausgleichsprämien und der Rentenerhöhungen in der zweiten Jahreshälfte verbessert.
-> EZB Leitzinserhöhungen im Euroraum -> Ende des Booms auf dem Immobilienmarkt
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