Wirtschafts- und Konjunkturmeldungen
aus den Ländern der EU & inbesondere der Eurozone



Deutschland hinkt anderen EU-Ländern im Hinblick auf die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes hinterher. So stieg
das BIP der EU insgesamt um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. In Spanien legte das Bruttoinlandsprodukt um 0,8 Prozent zu, in Frankreich um 0,3 Prozent.


Frankreich

09.10.2024
Frankreich ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone
und trägt in vielen Bereichen den zweitgrößten Anteil, wenn
es um Ausgaben in der EU geht, nach Deutschland. Die Verbindlichkeiten des französischen Staates belaufen sich mittlerweile auf rund 110 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Vergangenes Jahr wies der französische Staatshaus-
halt ein Defizit von 5,5 Prozent des BIP aus. Für das laufende Jahr ist ein Defizit von 6 % eingeplant. Die EU-Kommission
hat gar ein Defizitverfahren eröffnet und die Ratingagentur Standard & Poor's hat Frankreichs Bonität als Schuldner herunterge-stuft. Der Risikoaufschlag (Spread) gegenüber deutschen Staatsan-leihen liegt bei 0,8 Prozent-punkten.
Die Folgen einer schwerwiegende finanzpolitischen Schieflage Frankreichs sollten aber nicht unterschätzt werden, denn eine solche würde die gesamte Statik der EU ins Wanken bringen. Schließlich trägt Frankreich in vielen Bereichen, wie beispielsweise beim Euro-Rettungsschirm ESM, beim EU-Haushalt oder beim Corona-Krisenfonds ´NextGenerationEU´ den zweigrößten Anteil an den Kosten, nach Deutschland.

Der neue konservative Premier Michel Barnier möchte die Stabilisierung der Staatsfinanzen zur wichtigsten Aufgabe seiner Regierung machen. Um dies zu erreichen, fordert er höhere Steuern für Unternehmen und für Wohlhabende.


30.07.2024
Robuster Außenhandel, Zunahme der Wirtschaftsleistung
Das nationale Statistikamt in Paris geht von einer Zunahme der Wirtschaftsleistung Frankreichs im 2. Quartal 2024 um 0,3 Prozent aus. Erwartet worden waren nur 0,1 Prozent. Vor allem der starke Außenhandel hat das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach oben getrieben. Der private Verbrauch schwächelt allerdings ebenso wie in Deutschland weiterhin.



Griechenland

Griechenlands Wirtschaft erholt sich.
Staatseinnahmen steigen deutlich

(Oktober 2023)

In den Jahren 2010 bis 2018 hatten die Euro-Partner und der Internationale Währungsfonds (IWF) noch Griechenland mit Hilfskrediten von 289 Milliarden Euro vor dem Staatsbankrott bewahrt. Im ersten Quartal 2023 machten die Staatsschulden Griechenlands noch 168 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung aus während es im Durchschnitt der Euro-Zone 91 Prozent waren.

Doch die finanzielle Situation Griechenlands hat sich inzwischen so verbessert, dass Griechenland sogar rund
2,6 Milliarden Euro an die Länder der Euro-Gruppe vorzeitig überweisen und damit Verbindlichkeiten, die eigentlich erst 2024 fällig wären, tilgen kann. Griechenlands Fnanzminister Chatzidaki ist hoch erfreut darüber, dass die Haushalts-einnahmen in den ersten acht Monaten des Jahres 2023
um 3,2 Milliarden Euro über dem Plan lagen.

Die Tilgungen für das erste damals geschnürte Griechenland-Hilfspaket in Höhe von 52,9 Mrd. Euro aus dem Jahr 2010 laufen gemäß Vereinbarung in jährlichen Raten von 2,645 Milliarden Euro bis 2041.

Bereits 2022 hatte Griechenland die ebenfalls ver-
gleichsweise hoch verzinsten Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF), welche das Land zwischen 2010 und 2014 mit 28 Milliarden Euro gestützt hatten, zwei Jahre früher als vorgesehen zurückgezahlt. Möglich ist all dies,
weil die Konjunktur in Griechenland brummt.

Griechenlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) war 2021 um
8,4 % und 2022 um weitere 5,9 Prozent gestiegen. Für dieses Jahr setzt die griechische Regierung ein Plus von 2,3 Prozent an. Für das kommende Jahr 2024 erwartet die Regierung drei Prozent Wachstum.

Wegen des starken Wirtschaftswachstums hat Griechenland seine Schuldenquote in den vergangenen drei Jahren deutlich senken können.



Portugal

Mai 2023
Der jährliche Global Retirement Index von International Living hat Portugal zum besten Ort für den Ruhestand gekürt und das international.



Großbritannien

09.10.2024
Großbritanniens Labour-Regierung erwägt Steuererhöhungen, auch wenn diese wenig populär sind.

Beschlossen ist bereits die Abschaffung der Steuerprivilegien
für wohlhabende Ausländer, welche zwar in Großbritannien
leben aber ihr Vermögen anderswo anlegen. Großbritannien
ist mit 100 Prozent des BIP noch vergleichsweise moderat verschuldet bei einem laufenden Haushaltsdefizit von etwa
2,7 Prozent, welches für dieses Jahr prognostiziert wird.
Anders als Frankreich oder Italien, die den EURO als Gemein-schaftswährung haben, ist das Vereinigte Königreich aber deutlich stärker den Turbulenzen der Finanzmärkte ausge-
setzt, was ein hohes Gefahrenpotential in sich birgt.


30.07.2024
Nach Angaben der neuen Finanzministerin Rachel Reeves hat die neue Labour-Regierung in Großbritannien von den Tories ein massives Finanzloch von 22 Milliarden Pfund (rund 26,13 Mrd. Euro) geerbt. Rachel Reeves gibt sich schockiert über den Zustand der Staatsfinanzen.


04.08.2023
Die Bank of England hat den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 5,25 Prozent angehoben. Weitere Zinserhöhungen schloss die Notenbank nicht aus. Es ist die bereits vierzehnte Zinserhöhung seit Ende 2021. Im Vereinigten Königreich liegt die Jahresinflationsrate mit 7,9 Prozent weiter merklich über den Niveaus der Eurozone und den USA. Zum Jahresende hofft die Notenbank auf eine Inflationsrate von 4,9 Prozent.


21.06.2023
Während in der EU die Inflationsraten so allmählich auf dem Rückzug sind, kämpfen die Briten weiterhin mit hohen Teuerungsraten. In Großbritannien stiegen die Verbraucher-preise im Mai, wie auch schon im April, um 8,7 Prozent.
Vorallem die Kerninflation, also die Entwicklung der Verbraucherpreise unter Herausrechnung der volatilen Energie- und Lebensmittelpreise bereitet den Briten große Sorgen. So stieg diese im Mai von 6,8 auf 7,1 Prozent - so stark wie seit März 1992 nicht mehr. Experten sind sich sicher, dass die Probleme in GB hausgemacht sind und nicht ihren Ursprung in zu hohen Energiepreisen haben.


Spanien

30. Juli 2024
Spaniens Wirtschaftskraft übertrifft im 2. Quartal 2024 die Erwartungen der Analysten. Nach ersten Angaben hat Spaniens Wirtschaft im zweiten Quartal um 0,8 Prozent zugelegt. Die spanische Zentralbank war von 0,6 Prozent Wachstum ausgegangen. Neben den starken Exporten stützte dort auch der private Konsum die Konjunktur. Die Regierung in Madrid nat ihre Wachstumserwartung für das Gesamtjahr von 2,0 auf 2,4 Prozent angehoben.

26. August 2022
Spanien hat eine Übergewinnsteuer für Krisengewinne eingeführt, um damit die Mittelklasse und Arbeiter finanziell zu unterstützen. Die Übergewinnsteuer gilt fortan für Energiekonzerne und Banken. Spaniens Präsident Sanchez möchte so rund zwei Milliarden Euro zusätzlich einnehmen.


Italien

Oktober 2024
Der drittgrößte EU- und Euro-Mitgliedstaat Italien hat Steuererhöhungen angekündigt. Der italienische Finanzminister Giancarlo Giorgetti möchte insbesondere solche Unternehmen stärker besteuern, deren Geschäfte derzeit glänzend laufen, wie etwa Rüstungsfirmen. Der internationale Währungsfonds (IWF) beziffert das Haushaltsdefizit Italiens in diesem Jahr auf 4,6 Prozent des BIP. Die mittlerweile angehäufte Staatsverschul-dung Italiens liegt bei 140 Prozent des BIP. Dies ist der zweithöchste Wert nach Griechenland. Der sogenannte "lo spread" liegt gegenüber deutschen Anleihen bei 1,3 Prozentpunkten.


April 2024
Der Dienstleistungssektor in Italien hat sich verhältnismäßig gut entwickelt. Ansonsten ist die Stimmung verglichen mit Spanien etwas weniger gut. Die Regierung in Rom hat im
April ihre Wachstumserwartung für 2024 auf 1,0 Prozent reduziert. Für das Jahr 2025 rechnet sie nur mit einem Wachstum von 1,2 Prozent.


25.09.2022
Italiens Staatsverschuldung liegt derzeit bei 2,760 Billionen Euro. Das sind rund 150 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In der Eurozone hat nur Griechenland eine höhere Schuldenquote. Zugleich erhält Italien mit knapp 200 Milliarden Euro den höchsten Betrag aus dem europäischen Wiederaufbaufonds.


-> Teuerungsrate in Deutschland
-> Inflationsrate in Europa und der EU

-> EZB Leitzinserhöhungen im Euroraum

-> Ende des Booms auf dem Immobilienmarkt


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