ARABISCH-ISRAELISCHER KONFLIKT

Mai 2021
Erneute Eskalation in Nahost
Seit Tagen beschießen sich militante Palästinenser und israelische Einheiten aus dem Gazastreifen mit Raketen und anderem Kriegs-
gerät. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hatte sich während des muslimischen Fastenmonats Ramadan und nach der Absage der palästinensischen Parlamentswahl zugespitzt.

Die Hamas hat seit Montag (10. Mai) nach Angaben eines Luftwaffenoffiziers mehr als 2.900 Raketen auf Israel abgefeuert. Etwa 20 Prozent der abgefeuerten Raketen schlugen allerdings noch in dem Palästinensergebiet selbst ein. Der israelischen Raketenabwehr Eisenkuppel gelang es offenbar, in 90% aller Fälle feindliche Raketen abzufangen bevor sie bewohnte Gebiete in Israel treffen. In Israels Hauptstadt Tel Aviv waren dennoch immer wieder heulende Warnsirenen und Explosionen zu hören.

Seit Montag hat Israel als Vergeltung mehr als 650 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Die israelische Luftwaffe glaubt insgesamt 31 Raketenwerkstätten von Hamas und dem Islamischen Dschihad zerstört zu haben, so dass dort keine neuen Raketen mehr hergestellt werden können, so zumindest die Annahme des israelischen Militärs.

Offenbar sind mindestens drei Raketen vom Süden des Libanons aus auf Israel abgefeuert worden. (Dienstag Nacht 18.05.2021) Die Raketen verfehlten aber israelisches Territorium und fielen allesamt noch auf libanesischen Boden. Das israelische Militär erwiderte den Raketenbeschuss aus dem Libanon mit Artilleriefeuer. Zuvor hatten sich hunderte Anhänger der Hisbollah und andere Demonstranten in der libanesischen Hauptstadt Beirut mit den Palästinensern solidarisiert. Die schiitische Hisbollah-Organisation ist eng mit dem Iran verbündet, ein Erzfeid Israels. Die Hisbollah kontrolliert mit ihrer Miliz unter anderem den Süden des Libanon und damit die Grenze zu Israel.
Vereinzelt geraten israelische Städte unter Beschuss durch militante Palästinenser, doch diesen gehen offenbar die Waffen aus.

Montag 17. Mai 2021
Das israelische Militär fliegt weiter Angriffe gegen Ziele im Gazastreifen.
Nach palästinensischen Angaben haben israelische Raketen am Montag auch ein medizinisches Labor im Viertel Rimal in Gaza-Stadt getroffen, das als zentrale Stelle für Corona-Tests und -Impfungen diente.

Am Sonntag (16. Mai) hat Israels Luftwaffe das Haus des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar beschossen, das nach Angaben der israelischen Armee als "militärische Infrastruktur der Terrororganisation Hamas" gedient hat. Ebenso ist das Haus von Al-Sinwars Bruder Mohammed, ebenfalls ein ranghohes Mitglied der im Gazastreifen herrschenden islamis-
tischen Hamas angegriffen worden. Binnen 24 Stunden hat die israelische Luftwaffe 90 Ziele militanter Palästinenser attackiert. Dutzende Waffenlager und Raketenabschussrampen wurden beschossen.

Bereits am Samstag (15. Mai) hatte die israelische Luftwaffe das Haus eines anderen ranghohen Führers der Hamas, nämlich von Chalil al-Haja, Vize-Chef des Hamas-Politbüros bombardiert.

Weiteren Medienberichten zufolge hat Israels Luftwaffe zudem ein 14-stöckiges Hochhaus im Gazastreifen zerstört, in dem zahlreiche Medienunternehmen wie die Nachrichtenagentur Associated Press und Al-Dschasira ihre Büros hatten.

Es ist das fünfte Hochhaus, das Israels Armee seit Beginn der jüngsten Eskalation am Montag gezielt zum Einsturz bringt.

Israels Luftwaffe hat zudem einen massiven Angriff auf ein breites Tunnelsystem der im Gazastreifen herrschenden Hamas verübt. Bei dem Luftangriff auf das sogenannte Metro-System in der Nacht zum Freitag waren israelischen Militärangaben zufolge 160 Flugzeuge des Typs F-16 und F-35 beteiligt gewesen. Bei dem Angriff wurden 500 Tonnen Bomben abgeworfen. Zuvor hatten ausländische Medien irreführenderweise von einem bevorstehenden Angriff von israelischen Luft- und Bodentruppen im Gazastreifen berichtet gehabt, was zahlreiche Hamas-Kämpfer fatalerweise dazu bewegt hatte, in das unterirdische Metro-System abzutauchen. Die israelische Armee geht von vielen Toten bei der Hamas aus. Diese fühlt sich aber bewusst durch internationale Medien getäuscht und schwört Vergeltung. Die israelische Armee sprach dagegen lediglich von einem Kommunika-tionsfehler.

Am Samstag gab es in mehreren deutschen Großstädten propalästinensische Kundgebungen. In Stuttgart hatte es tumultartige Szenen gegeben. Auch in Freiburg war die Stimmung sehr aufgeheizt.


6. März 2020
Israel meldet zur Zeit 16 bestätigte Corona-Virus -Infektionen. Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, hat das Land drastische Maßnahmen ergriffen. So verwehrt es künftig Touristen unter anderem aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ohne im Voraus getroffene Quarantänevorkehrungen die Einreise. Medienberichten zufolge befinden sich derzeit rund 100.000 Israelis in Heimquarantäne. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat einen 30-tägigen Notstand ausgerufen. Schulen und Kindergärten bleiben vorübergehend geschlossen. Reservierungen ausländischer Touristen werden bis auf weiteres storniert.

Zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 hat Israel nun auch die Stadt Bethlehem abgeriegelt. Die Entscheidung ist offenbar mit der palästinensischen Autonomiebehörde abgestimmt.

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