Nordafrika/Arabische Welt - Konfliktherde
(4)
Jemen
"Die größte humanitäre Katastrophe der Welt"
(Mediengruppe Oberfranken)
Der Bürgerkrieg im Jemen
Sozialkunde Arbeitsblätter zum downloaden ...
Unterrichsmaterial /Unterrichtseinheit
Sozialkunde, Gymnasium 9.-13. Schuljahr
Unterrichtseinheit, 36 Seiten (8,4 MB)
Die Unterrichtseinheit Die größte humanitäre Katastrophe der Welt: Der Bürgerkrieg im Jemen behandelt, ausgehend von einem historischen Rückblick, die momentane Lage in dem Land, das unter einem jahrelang andauernden Bürgerkrieg und den katastrophalen Lebensbedingungen seiner Bürger leidet. Der Blick wird dann auf die umgebenden Staaten und deren Interessen geleitet, bevor die Rolle Deutschlands und die Handlungsmöglichkeiten der internationalen Staatengemeinschaft reflektiert werden.
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte: Die Schülerinnen und Schüler sollen
- den Krieg im Jemen als einen von weltweit mehreren schwerwiegenden Konflikten begreifen,
- die Geschichte des Jemen in Grundzügen kennenlernen,
- die derzeitige Situation im Jemen erklären und mögliche Folgen der lange andauernden Krise reflektieren,
- die Konfliktparteien im Jemen sowie deren jeweilige Unterstützer benennen und ihre Interessen darstellen,
- Deutschlands Verhalten bezüglich des Jemen diskutieren,
- aktuelle Entwicklungen im Jemen einordnen,
- eine Handlungsstrategie zu Lösungsansätzen der internationalen Staatengemeinschaft für den Konflikt im Jemen entwickeln.
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Vergessene Kriege - wenn die Medien nicht mehr berichten
Aktuelle Sozialkunde Arbeitsblätter
12 Seiten (0,4 MB), 8. -10. Schuljahr
Arbeitsblätter aus der Reihe
"Sowi/Politik - aktuell"
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:
Sie wollen das Thema “Vergessene Kriege und Krisen – wenn die Medien nicht mehr berichten” schnell und unkompliziert im Unterricht ansprechen? Unsere aktuellen Arbeitsblätter helfen Ihnen dabei! Ihre
SchülerInnen werden dazu angeregt, sich aktiv und kritisch mit der Materie auseinanderzusetzen.
Die Schüler können den Inhalt selbstständig erarbeiten und das individuelle Lerntempo jeweils anpassen. Dies gewährleistet die Binnendifferenzierung ohne gesonderte Aufgabenstellung.
Beachten Sie zu diesem Thema auch unser Stationenlernen Konflikt und Bürgerkrieg – Internationale Konflikte, ihre Eindämmung und die EU als Gegenmodell
Inhalt:
- Kriege und Krisenherde auf dieser Welt
- Wann wird ein Ereignis zur Nachricht?
- Warum diese Kriege/Krisen vergessen wurden
- Ausführliche Lösungsansätze
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Januar 2024
Wegen der andauernden Attacken auf die Schifffahrt im Roten Meer haben die USA und Großbritannien in der Nacht zum Freitag mit Unterstützung der Niederlande, Kanadas und Bahrains Stellungen der Huthi im Jemen angegriffen. Die Militärallianz verteidigte den Militärschlag sei eine Reaktion auf die "illegalen, gefährlichen und destabilisierenden" Angriffe der Huthi auf Schiffe im Roten Meer. Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die jemenitischen Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Nach Angaben von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin waren Drohnen- und Raketenanlagen der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen sowie Radaranlagen zur Überwachung der Küste und des Luftraums Ziel der Luftangriffe in der Nacht.
Die USA und ihre Verbündete berufen sich auf ihr Recht zur Selbstverteidigung.
Russland hat die Luftangriffe der USA und anderer Länder auf die Huthi-Rebellen im Jemen verurteilt und diese als eine völlige Missachtung internationalen Rechts bezeichnet. Wegen der Angriffe hat Russland für Freitag eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates in New York beantragt.
April 2020
Corona Update 25. April
2020
Das von Saudi-Arabien geführte Militärbündnis hat sich dafür ausgesprochen, die vom Militärbündis einseitig erklärte Waffenruhe im Jemen noch einmal um einen Monat zu verlängern. Die Waffenruhe im Jemen war wegen der Corona Pandemie am 8. April erstmals für zwei Wochen ausgerufen worden. Trotz der verkündeten Waffenruhe dauer-ten die Gefechte zwischen Regierungstruppen und den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen in den vergangenen Wochen aber weiter an.
August 2019
Offenbar haben Separatisten vom sogenannten südlichen Übergangsrat (STC) den Präsidentenpalast in der Übergangshauptstadt Aden erobert. Beim Vorrücken stießen sie auf keinen nennenswerten Widerstand.
Die im Süden des Jemens gelegene Hafenstadt Aden war seit Januar 2015 offziell die Interimshauptstadt der international anerkannten Regierung des Landes.
Dem Anschein nach hatten sich die Truppen der international anerkann-ten Regierung zuvor zurückgezogen und den Komplex nahezu kampflos geräumt. Der Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi und die meisten seiner Minister arbeiten Berichten zufolge längst aus Riad in Saudi-Arabien.
Der STC kämpft für eine Abspaltung vom Nordjemen und bezweckt die Gründung eines eigenen Staates. Während der STC von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) unterstützt wird, haben die Regierungs-
truppen den Rückhalt Saudi-Arabiens. Eigentlich haben Saudi-Arabien und die VAE ein gemeinsames Ziel, nämlich die Huthi-Rebellen gemein-
sam zu bekämpfen, doch in letzter Zeit war es zu einem Bruch der Militärkoalition gekommen.
1. August
Im Jemen hat es in der Hafenstadt Aden offenbar mehrere Anschläge gegeben. Insgesamt kamen bei einem Raketenangriff und koordinierten Selbstmordanschlägen in der jemenitischen Hafenstadt 51 Menschen gewaltsam uns Leben. Bei den Angriffen wurden 56 weitere Menschen verletzt.
Huthi Rebellen haben nach eigenen Angaben eine Rakete auf eine Militärparade im Lager Al-Galaa gefeuert, wo Truppen der Vereinigten Arabischen Emirate stationiert sind. Zuvor waren bei koordinierten Selbstmordanschlägen auf eine Polizeistation elf Menschen getötet worden.
Seit 2015 herrscht im Jemen ein erbitterter Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Nach UN Angaben wurden im Jemen Krieg bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen Tausende Zivilisten. Mehr als 3,3 Millionen Menschen sind auf der Flucht vor den Kämpfen.
Präsident Hadi war damals aus Sanaa geflohen, als die Hauptstadt von den Huthi Rebellen besetzt wurde. In der Haftenstadt Aden haben in den vergangenen Jahren auch die Terrormiliz "Islamischer Staat" und Al-Kaida eine Reihe von Anschlägen verübt.
Juni 2019
Im Jemen tobt noch immer ein grausiger Krieg. Die UN spricht von der größten humanitären Katastrophe der Welt, doch die Weltöffentlichkeit schweigt. Kaum jemand nimmt Notiz an den Nöten der Menschen.
Die Medien berichten einfach nicht davon und wenn, dann nur sporadisch. Schließlich kämpft hier ja eine mit dem Westen verbündete Militärallianz - eben auch für die Wahrung westlicher Interessen.
Eigentlich hatten Union und SPD in Deutschland vereinbart, Waffenlieferungen
an die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz weitestgehend einzustellen - insbesondere nach dem Khashoggi Mord, doch die Vereinbarung ist offenbar nicht das Papier wert auf dem es steht. Seit Jahresanfang 2019 hat die Bundesregierung Rüstungslie-ferungen für mehr als eine Milliarde Euro an die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz im Jemen-Krieg genehmigt.
Allein von Januar bis Anfang Juni wurden 13 Exporte für 801,8 Millionen Euro nach Ägypten und 43 Exporte für 206,1 Millionen Euro an die Vereinigten Arabischen Emirate genehmigt. Für die acht Länder der Militärallianz gegen den Jemen wurden insgesamt 122 Exportgenehmi-gungen für Rüstungsgüter im Wert von 1,1 Milliarden Euro erteilt.
2015 hatte Saudi-Arabien die Militärallianz gegründet, um die jemenitische Regierung in ihrem Kampf gegen die vom Iran geförderten schiitischen Huthi-Rebellen zu unterstützen. Seitdem fliegen unaufhörlich Bomben und Granaten im Jemen.
Neben den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten gehören auch Kuwait, Jordanien, Bahrain und der Sudan der von Saudi-Arabien geführten Kriegsallianz gegen den Jemen an.
Von der Bundesregierung genehmigte Waffenexporte
an Länder der Militärallianz gegen den Jemen
(Zeitraum 1. Januar bis Anfang Juni 2019)
gemäß der Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Omid Nouripour
nach Saudi- Arabien |
Sondergeschützte Geländewagen"
für 831.003 Euro
(trotz dem seit November 2018 geltenden
kompletten Exportstopps) |
nach Ägypten |
13 Exporte für 801,8 Millionen Euro |
in die Vereinigten Arabischen Emirate |
43 Exporte für 206,1 Millionen Euro |
nach Jordanien |
6 Genehmigungen im Gesamtwert
von rund 3,4 Millionen Euro |
in den Sudan |
1 Genehmigung
im Gesamtwert von 4.116 Euro |
nach Bahrain |
6 Genehmigungen/rund 217.000 Euro) |
an Kuwait |
51 Genehmigungen im Gesamtwert
von rund 70,7 Millionen Euro |
Oktober 2018
31. Oktober
Nach vier Jahren Krieg ist die humanitäre Lage im Jemen katastrophal.
Über die Hafenstadt Hudeida wurden in Friedenszeiten ein Großteil der Nahrungsmittelimporte abgewickelt. Auch in Kriegszeiten wurden von dort Hilfsgüter an die notleidende Bevölkerung verteilt. Doch seit einiger Zeit greift die von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) geführte Kriegskoalition die Hafenstadt erbarmungslos an. Hudeida ist seit 2013 unter Kontrolle der Huthi Rebellen.
Seit 2014 herrscht im Jemen ein erbitterter Krieg zwischen den vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen und den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Schätzungen nach sind in dem Konflikt bereits 28.000 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen, darunter auch 10.000 Zivilisten. Für die zahlreichen Opfer unter der Zivilbevölkerung sind wohl vor allem die Bombardements der saudi-arabischen Luftwaffen verantwortlich.
Nach Ansicht von Achim Schlott, der dem Vorstand der Deutsch-Jemenitischen Gesellschaft in Frankfurt angehört, haben saudi-arabische Militärs im Jemen fürchterliche Kriegsverbrechen verübt und gehörten deshalb vor ein internationales Tribunal. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef sind im Jemen Krieg mehr als 2.200 Kinder getötet worden. Allein bei einem Luftangriff auf einen Schulbus Anfang August waren 40 Schulkinder getötet worden. Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) spach in einem Interview mit der Welt von über zehn Millionen Kriegsflüchtlingen, die ums nackte Überleben kämpfen würden.
Mittlerweile sind bis zu 14 Millionen Menschen - etwa die Hälfte der jemenitischen Bevölkerung - von Hunger bedroht. Nun fordern die USA einen baldigen Waffenstillstand und Friedensgespräche im Bürgerkriegsland Jemen binnen 30 Tagen. US Verteidigungsminister James Mattis möchte alle Kriegsparteien so bald wie möglich am Verhandlungstisch sehen.
US-Außenminister Mike Pompeo forderte die Huthi-Rebellen auf, die Raketen- und Drohnenangriffe auf Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate sofort zu stoppen. Umgekehrt erwartet Pompeo auch von Saudi-Arabien und dessen Verbündeten, dass diese ihre Luftangriffe im Jemen einstellen.
Seit Beginn der militärischen Auseinandersetzung im Jemen steht Saudi-Arabien in der Kritik, weil es mit Rüstungsgütern aus westlichen Ländern einen erbarmungslosen Krieg gegen die dort herrschenden Huthi-Rebellen führt - teils ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung.
Der Westen, allen voran die USA, unterstützt Saudi-Arabien, weil man sich wohl zum einen ein gutes Waffengeschäft mit den Saudis verspricht und zum anderen befürchtet, der Iran könnte ohne eine militärische Unterstützung Saudi-Arabiens seinen Einfluss in der Region noch weiter ausweiten, was man unter allen Umständen verhindern möchte. Auch Israel hat ein großes Interesse daran, Irans Einfluss in der Region zurückzudrängen.
Frankreich und Deutschland sind in der Frage eines Waffenembargos gegen Saudi-Arabien miteinander über Kreuz. Während Deutschland nach der Tötung des saudischen Journalisten und Monarchie-Kritikers Jamal Khashoggi vorerst keine Waffen mehr nach Saudi-Arabien exportieren möchte, ist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gegen einen Lieferstopp und bezeichnet den deutschen als "reine Demagogie".
80 % der Fläche im Jemen besteht aus Wüsten. Wasser kann nahezu ausschließlich mithilfe von Dieselmotoren aus unterirdischen Quellen geholt werden. Durch den Boykott und die Hafenblockaden der Saudis sind Lebensmittel knapp geworden und die Wasserversorgung wird immer prekärer, weil es immer häufiger an Treibstoff für die Pumpen fehlt. Die jemenitischen Zivlisten sind eingeschlossen, denn über den Golf von Aden nach Somalia zu gelangen, ist nicht einfach und die Wüsten zu duchqueren ist nahezu unmöglich. Saudi-Arabien hat bereits vor dem arabischen Frühling und zu Beginn der Unruhen im Jemen die Grenze mit modernster Technik gesichert. Ein Passieren der Grenze zu Saudi-Arabien ist daher für Zivlisten nahezu unmöglich.
September
8. September 2018
Die von UN-Sondervermittler Martin Griffiths angesetzten Friedensgespräche für den Jemen sind vorerst gescheitert.
Vergeblich hat man in Genf drei Tage lang auf eine Delegation der Huthi-Rebellen gewartet. Die Gespräche sind damit gescheitert ehe sie überhaupt begonnen hatten. Die Huthi Rebellen erklärten zu ihrer Entschuldigung, sie hätten keine Garantien für eine sichere Rückreise bekommen.
Die jeminitische Regierung kämpft seit Jahren gegen die Huthi-Rebellen, einer politisch-militärischen Bewegung eines Zweigs von Schiiten, der vom Iran unterstützt wird. Vor drei Jahren übernahmen Huthi Rebellen faktisch die Macht im Jemen. Seitdem versucht eine Militärkoalition angeführt von Saudi-Arabien die Huthi Rebellen zurückzudrängen. Leittragende sind die Menschen des Landes.
Nach Ansicht von William Spindler vom UN-Flüchtlingshilfswerk hat sich in den letzten drei Monaten die Lage im Jemen drastisch verschärft. Die humanitäre Lage sei dramatisch.
Vor allem in der Hafenstadt Hudaida spitzt
sich die Lage immer weiter zu.
28. August
Nach Überzeugung von UN-Menschenrechtlern gibt es im Jemen deutliche Anzeichen für Kriegsverbrechen. Eine Expertenkommission hat nun schwere Vorwürfe gegen die Regierung und ihre Verbündeten Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate erhoben. In dem Bericht der UN heißt es, in den dreieinhalb Jahren andauernder Kämpfe im Jemen sei es zu Vergewaltigungen, Folter, Verschwindenlassen von Personen und "Entzug des Rechts auf Leben" gekommen.
Aber auch gegen die Huthi-Rebellen werden schwere Vorwürfe erhoben. So ist die Rede von willkürlichen Festnahmen, Folter und von der Rekrutierierung von Kindersoldaten. In dem Bericht wird die Rolle der westlichen Unterstützer der von Saudi-Arabien angeführten Koalition, etwa der USA und Großbritanniens, nicht weiter erläutert. Stattdessen rief die Expertenkommission die Weltgemeinschaft dazu auf, keine Waffen mehr an die Kriegsparteien zu liefern.
Während die USA und Großbritannien Saudi-Arabien seit Jahren mit Kriegsgerät und Waffen unterstützen, werden die Huthi Rebellen mit Waffen aus dem Iran versorgt. Der UN Bericht des Expertenteams spricht von 6475 erfassten Kriegsopern im Zeitraum zwischen März 2015 und Juni 2018. Vorallem wird kritisiert, dass beiderseits keine Rücksicht auf das Leben von Zivilisten genommen wird. Einige Kämpfer des von Saudi-Arabien geführten Bündnisses würden dem Bericht zufolge, nur unzureichend oder gar nicht über Listen mit Orten informieren, die nicht angegriffen werden sollten, wodurch viele Zivlisten, darunter auch Frauen und Kinder, unnötig ums Leben kommen.
Januar 2016
Die Vereinten Nationen gehen Hinweisen nach, wonach
Saudi-Arabien möglicherweise im Jemen Streubomben eingesetzt hat. Der Einsatz von Streubomben ist international geächtet und wird als Kriegsverbrechen eingestuft. Seit September 2014 kämpfen Truppen des sunnitischen Präsidenten Hadi gegen schiitische Huthi-Rebellen und deren Verbündete.
Bisher wurden in dem Konflikt seit März 2015 rund 6000 Menschen getötet und 28.000 verletzt.
Der Jemen versinkt im Chaos. Das Land ist gespalten in einen von den Huthi-Rebellen kontrollierten Norden und einen von den Präsdenten-treuen Truppen
und seinen Unterstützern beherrschten Süden. In Aden hat sich der Präsident verschanzt.
12. Dezember 2015
Seit nunmehr einem Jahr kämpfen schiitische Huthi Rebellen und die Regierung im Jemen um die Macht. Nun haben sich beide Seiten auf einen Waffenstill-stand geeinigt, der eine Woche lang gelten soll. Der Waffenstillstand soll dabei helfen, humanitäre Hilfe in den umkämpften Gebieten zukommen zu lassen. Saudi-Arabien und andere sunnitische Staaten fliegen seit Monaten Luftangriffe, um die alte Ordnung und Hadis Macht wieder herzustellen. Im September 2014 war die Hauptstadt Sanaa von Huthi Rebellen überrannt worden, die sie seitdem kontrollieren. Mittlerweile haben die Rebellen auch einige Provinzen unter ihre Kontrolle gebracht. Aus der südlichen Hafenstadt Aden konnten die Rebellen jedoch wieder zurück gedrängt werden.
Aktuelle Berichte der TAGESSCHAU zusammengefasst ...
Trotz Waffenruhe Kämpfe im Jemen (27.07.2015)
Im Jemen kämpft eine Militärkoalition unter saudischer Führung gegen schiitische Huthi-Rebellen. Zwar gilt derzeit eine 5-tägige Waffenruhe, welche die Versorgung der Bevölkerung in den umkämpften Gebieten sicherstellen soll, doch in den Provinzen Marib und Taris im Süden des Landes wird trotz vereinbarter Waffenruhe von Seiten der Huthi-Rebellen offenbar weiter gekämpft. Die Huthi Rebellen kontrollieren nach dem Sturz des vertriebenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadidie die Hauptstadt Sanaa sowie weite Teile des Landes. Möglicherweise werden die Huthi -Rebellen vom Iran unterstützt. Schätzungen zufolge kostetete der blutige Konflikt im Jemen bislang etwa 3.500 Menschen das Leben.
Kampfjets bombardieren Ziele im Jemen (27.04.2015)
Kampfflugzeuge aus Saudi-Arabien haben erneut Stellungen der schiitischen Huthi-Milizen angegriffen. Ziel der Luftangriffe war unter anderem ein Waffenlager in der Hauptstadt Sanaa. Die Kampfflugzeuge flogen wohl aber auch Luftangriffe auf die Stadt Saada im Norden des Jemen, die Stadt Tais im Westen und Aden im Süden. Noch vor einer Woche hatte die saudische Regierung ein Ende der Luftangriffe in der bisherigen Form angekündigt.
US-Marine schickt weitere Kriegsschiffe (21.04.2015)
Konflikt im Jemen
Die USA verstärken ihre Militärpräsenz vor der Küste Jemens, um zu verhindern, dass Waffen per Schiff an die Huthi Rebellen geliefert werden. Zu diesem Zweck sind offenbar zwei weitere US-Kriegsschiffe in die Region unterwegs, zum einen der Flugzeugträger "USS Theodore Roosevelt" und der Kreuzer "USS Normandy". Laut Pengagon haben die Schiffe jedoch nicht explizit den Auftrag, Waffenlieferung an die Huthi-Rebellen im Jemen abzufangen. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, ein Konvoi iranischer Schiffe sei auf den Weg Richtung Jemen, um die Huthi zu bewaffnen.
Seit Wochen fliegt eine Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen, um deren Vormarsch im Jemen zu verhindern. Die USA helfen dabei mit logistischer und geheimdienstlicher Unterstützung.
Saudi-Arabien möchte den Huthi-Rebellen nur dann eine Feuerpause gewähren, wenn sich diese aus den besetzten Gebieten im Jemen zurückziehen. Der UN-Sicherheitsrat belegte die Huthi Rebellen mit einem Waffenembargo.
150.000 Soldaten an der Grenze (07.04.2015)
Saudi-Arabien hat mittlerweile 150.000 Soldaten an der Grenze zum Jemen mobilisiert.
Bislang hat die von Saudi-Arabien geführte Allianz die Huthi Rebellen nur mit Kampfflugzeugen aus der Luft angegriffen, doch allein mit Kampfflugzeugen ist der Konflikt nicht zu gewinnen. Deshalb erwägt Saudi-Arabien derzeit auch den Einsatz von Bodentruppen. Das sunnitische Saudi-Arabien unterstellt den schiitischen Huthi Rebellen, dass sie für die Macht-interessen des Iran kämpfen. Besonders umkämpft ist derzeit die strategisch wichtige Hafenstadt Aden, die mehrheitlich sunnitisch ist. Viele Einwohner dort hoffen, dass die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz schon bald Bodentruppen in den Jemen schicken und die Huthi Rebellen wieder in ihr Stammesgebiet im Norden des Jemen schicken wird.
Jets bombardieren Präsidentenresidenz (19.03.2015)
Im Jemen hat sich der Machtkampf zwischen den Huthi-Rebellen und der Regierung dramatisch zugespitzt. Kampfflugzeuge von Verbündeten der Huthi-Rebellen haben nun Luftangriffe auf die Residenz von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi geflogen. Streitkräfte des früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh, der sich mit den Huthis gegen Hadi verbündet hat, haben den internationalen Flughafen in Aden angegriffen. Inzwischen wurden die Angreifer nach schweren Gefechten allerdings zurückgedrängt. ES wird vermutet, dass Saleh hinter den Kulissen die Fäden zieht. Dieser war von 1978 bis 1990 zunächst Präsident des Nordjemen und nach der Vereinigung mit Südjemen Staatschef des neuen Gesamtstaates. 2011 wurde Saleh nach einem Volksaufstand im Zuge des Arabischen Frühlings aus dem Amt gedrängt.
Im September vergangenen Jahres hatten schiitische Huthi-Rebellen die Hauptstadt Sanaa und einige Provinzen überrannt und das gesamte Kabinett unter Hausarrest gestellt. Mitte Februar wurde Hadi aus dem Hausarrest entlassen und des Landes verwiesen. Doch statt wie erwartet ins Ausland zu gehen, ging Hadi nach Aden und erklärte die Metropole zur Übergangs-hauptstadt.
Ex-Präsident Hadi verlässt Sanaa (21.02.2015)
Huthis kontrollieren seit einigen Monaten große Teile des Jemens, darunter die Hauptstadt Sanaa. Nachdem schiitische Huthi-Rebellen vor rund einem Monat im Norden des Jemen faktisch die Macht übernommen hatten, ist
Präsident Hadi nach langem Hausarrest nun nach Aden an der Golfküste im Süden des Jemen gereist, um sich von dort aus in medizinische Behandlung im Ausland zu begeben. Präsident Hadi hatte bereits im Januar seinen Rücktritt eingereicht, nachdem Huthi Rebellen das Parlament aufgelöst hatten. Nach dessen Abreise ist Hadis Haus von Huthis und anderen Rebellen geplündert worden.
Die Huthis fordern mehr Mitbestimmung in dem mehrheitlich sunnitischen Land. Am Freitag haben sich die verschiedenen politischen Lager auf die Bildung eines Übergangsrates geeinigt, um die Krise zu beenden. Dem neuen Übergangsrat gehören vor allem Repräsentanten aus dem ehemals unabhängigen Süden des Landes, aber auch Frauen und Jugendliche an.
Mittlerweile haben haben Mehrere Länder, darunter die USA und auch Deutschland ihre Botschafter aus Sanaa abgezogen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat vor einem Zerfall des Landes gewarnt. Der UN-Sicherheitsrat hat vergangene Woche gefordert, den Politiker nicht länger festzusetzen.
Präsident angeblich zurückgetreten (22.01.2015)
Im Jemen hat offenbar Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi sein Amt niedergelegt. Zuvor hatte Ministerpräsident Chaled Baha und sein Kabinett ein Rücktrittsschreiben beim Präsidenten eingereicht. Schiitische Huthi Rebellen waren Anfang der Woche in die Landeshauptstadt eingedrungen und hatten die Kontrolle in weitenTeilen der Stadt übernommen. Am Dienstag war es den Huthi Rebellen gelungen, auch den Präsidentenpalast zu erobern. Die Rebellen hatten von Präsident Hadi als Bedingung für die Freilassung von Geiseln und die Einstellung der Gewalt eine Regierungsbeteiligung gefordert.
Regierungsschef Bahah war jedoch nicht bereit, einen solchen Deal mit den den Huthi- Rebellen zu schließen. Die Huthi betrachten sowohl die Terrorgruppe Al Kaida als auch Israel und die USA als Feinde. Gegner werden den Huthi Rebellen vor, iranische Interessen zu verfolgen.
Chaos in Sanaa - wo ist Präsident Hadi? (19.01.2015)
Huthi-Rebellen sollen in Sanaa, der Hauptstadt Jemens, strategische Einrichtungen kontrollieren. Die Huthi Rebellen haben offensichtlich hunderte Kämpfer in die Stadt geschickt. Zunächst waren nur der Präsidentenpalast und dann die Residenz unter der Kontrolle der Rebellen, doch inzwischen haben die mittlerweile 2000 Kämpfer einen Großteil der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht. Huthi-Rebellen halten inzwischen auch den staatlichen Fernsehsender und die amtliche Nachrichtenagentur des Jemen besetzt. Es sieht ganz nach einem Staatsstreich aus. Jemens Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi hält sich offenbar in einem Wohnhaus in der Nähe des Palastes auf, das von Soldaten mit Panzern gesichert werde. Die Rebellen verbreiten Furcht und Schrecken und schüchtern die Bürger ein.
Chronologie eines bewaffneten Konfliktes:
JEMEN nach dem Anschlag auf PRÄSIDENT SALEH.
5. Juni 2011
Die Situation im Jemen ist nach der vorübergehenden Ausreise des Präsidenten Saleh nach Saudi-Arabien, um sich dort einer Operation im Brustbereich zu unterziehen, chaotisch geworden. Die Bevölkerung feiert bereits jetzt zusammen mit Militärs den Regimewechsel, doch dieser Machtwechsel ist eigentlich noch nicht da. Saleh wird während seiner Abwesenheit von Vizepräsident Abdel Rabbo Mansur Hadi vertreten, der sich wenige Stunden nach der Ausreise Salehs mit dem US-Botschafter traf, um die Lage im Land zu besprechen. Demonstranten fordern die Bildung eines Übergangsrates mit Bürgern, die nicht dem jetzigen Regime angehören.
4. Juni 2011
Der jemenitische Präsident ist offenbar bei dem gestrigen Anschlag (03. Juni) schwerer verletzt worden als zunächst angenommen.
Nach Angaben des britischen Rundfunksendern BBC hat Präsident Saleh Verbrennungen zweiten Grades im Brustbereich erlitten und hat zudem ein 7,6 Zentimeter langen Munitionssplitter in der Nähe der Herzgegend stecken. Präsident Saleh hat Berichten zufolge eine Einladung des saudischen Königs Abdullah angenommen, um sich in Saudi-Arabien ärztlich behandeln zu lassen. Wegen der zunehmenden Gewalt im Jemen hat Deutschland nun angekündigt seine Botschaft im Jemen schließen zu wollen. Deutsche Bundesbürger werden gebeten, das Land umgehend zu verlassen. Auch andere EU Staaten fordern ihre Landsleute zur Ausreise auf. Außenbeauftragte Catherine Ashton möchte alles in die Wege leiten, um eine gemeinsame Evakuierung der EU-Staatsbürger zu erleichtern. Saudi-Arabien ist es offenbar gelungen zwischen den Streitkräften Salehs und der Stammesvereinigung eine Waffenpause zu vermitteln. Es bleibt zu hoffen, dass diese länger andauert, wie die zuletzt geschlossene, die gerade mal einen Tag hielt.
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AUFRUHR IN der ARABISCHEN WELT:
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