Animationen zur Katastrophe (Videos) |
Fukushima-Helfer am Ende ihrer Kräfte (ntv)
Top-Animation zum Erdbeben und dem anschließenden Tsunami
Aktueller Zustand der Reaktorblöcke des AKW Fukushima I (Flash/Spiegel.de)
Top-Animation zu dem nuklearen Unglück in Fukushima
Strahlengefahr. Was passiert im menschlichen Körper?
Wissenschaftsexperte Rangar Yogeshwar zu Kraftwerk Fukushima
(ARD-Brennpunkt)
Tagebuch einer Katastrophe ... |
2 Jahre später ...
Dienstag, 3. September
Die japanische Regierung hat zugewilligt, 360 Millionen Euro zur Eindämmung des radioaktiv kontaminierten Wassers einzuplanen. Mit den Steuergeldern soll ein geplanter Schutzwall aus gefrorenem Erdreich um die Reaktoren 1 bis 4 finanziert werden. Angedacht ist über eine Länge von 1,4 km rund um Fukushima Rohre mit Kühlflüssigkeit senkrecht ins Erdreich zu rammen. Mit dem Schutzwall soll verhindert werden, das weiteres Grundwasser in die undichten Reaktorgebäude eindringt. Seit der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe am 11. März 2011 muss unentwegt Wasser zur Kühlung in die beschädigten Reaktoren eingepumpt werden. Täglich vermischen sind rund 400 Tonnen Grundwasser mit dem radioaktiv verseuchten Kühlwasser aus den undichten Reaktorbehältern. Der Betreiber Tepco pumpt jeden Tag das Wasser ab und lagert es in Tanks. Erst kürzlich waren 300 Tonnen aus einem der hastig aufgestellten Tanks ausgelaufen. Tepco fehlen die finanziellen Mittel, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die Regierung will nun versuchen, den Zufluss von Grundwasser durch eine Wand aus gefrorenem Erdreich zu bremsen.
Montag, 2. September 2013
Das Kernkraftwerk Fukushima kommt einfach nicht aus den Schlagzeilen. An einigen Wassertanks konnte eine Strahlenbelastung von 1800 Millisievert pro Stunde gemessen werden. Eine solche Strahlung ist für einen Menschen bereits nach spätestens 4 Stunden tötlich. Da Japans Regierung dem Betreiber Tepco nicht mehr zutraut, die Situation in den Griff zu bekommen, hat nun Premier Shinzo Abe ein schnelles Eingreifen der Regierung selbst angekündigt. Am Dienstag sollen Maßnahmen vorgestellt werden, wie mit dem verseuchten Wasser aus dem Reaktor umgegangen werden soll. Inzwischen werden bereits Hunderttausende Tonnen Wasser auf dem Reaktorgelände von Fukushima gelagert. Am 19. August war bekannt geworden, dass rund 300.000 Liter hoch radioaktiven Wassers aus dem beschädigten Atomreaktor ausgelaufen waren und größtenteils versickert sind. Die Folgen für die Natur sind schwer einzuschätzen.
Dienstag, 9. April 2013
Die Pannenserie im Kernkraftwerk Fukushima reißt nicht ab. Große provisorische unterirdische Sammelbehälter für radioaktiv versuchtes Wasser
machen derzeit große Probleme. Innerhalb von 4 Tagen wurden drei verschiedene undichte Stellen entdeckt. In den letzten 3 Wochen ist zweimal das Kühlsystem zusammen gebrochen. Zwar gilt die Gesamtlage als stabil, doch man merkt wie labil die Anlage noch immer ist. In der Nacht zu Samstag waren erst bis zu 120.000 Liter radioaktives Wasser ausgelaufen. Im März waren 4 Kühlbecken wegen eines Kurzschlusses für 30 Stunden ausgefallen. Verursacht wurde dieser durch eine simple Ratte.
Samstag, 6. April 2013
Nach Angaben des Betreibers Tepco sind auf dem Werksgelände des Atomkraftwerkes bis zu 120 Tonnen radioaktives Wasser ausgelaufen. Die Ursache des Lecks in einem der sieben Tanks für Kühlwasser ist offenbar noch nicht bekannt.
Auf dem Gelände von FUkushima rund 800 m von der Küste entfernt lagern inzwischen insgesamt 270.000 Tonnen hoch radioaktiv verseuchtes Wasser in Hunderten riesigen Tanks. In den vergangenen Wochen war es in dem Unglücks-Reaktor mehrfach zu technischen Problemen gekommen. Erst letzten Freitag war die Kühlung der Brennstäbe eines Reaktors für etwa drei Stunden ausgefallen - Ursache unbekannt.
1 Jahr später ...
Kehrtwende in Japans Atompolitik (27.12.2012)
Die neue Regierung Japans hat eine Kehrtwende in der japanischen Atompolitik angekündigt. Als sicher eingestufte Atomreaktoren sollten wieder in Betrieb genommen werden. Die Pläne zum Ausstieg aus der Kernenergie sollen ebenso auf den Prüfstand gestellt werden. Auch der Bau neuer Reaktoren ist nach Ansicht des neuen Industrieministers Toshimitsu Motegi in Tokio nicht ausgeschlossen. Nach Ansicht der neuen Regierung könne die Versorgung Japans mit alternativen Energien nicht bis 2040 gewährleistet werden. Derzeit sind nur zwei der 50 Atommeiler in Japan am Netz, alle anderen sind in Erwartung von Sicherheitskontrollen abgeschaltet. Unter den jetzigen Bedingungen befürchtet das ressourcenarme Land massiven Stromausfälle- insbesondere bei einem Ausstieg aus der Kernenergie. Abes konservative LDP hatte bei der Wahl zusammen mit der verbündeten Komeito-Partei eine Zweidrittelmehrheit im Unterhaus errungen.
ARCHIV .... das Unglück
Freitag, 14. September
Japan, das bis zur Reaktorkatastrophe im AKW Fukushima I ein Verfechter der Kernenergie gewesen ist, möchte nun doch schrittweise aus der Atomenergie aussteigen. Neue Meiler sollen nicht mehr gebaut werden, bestehende AKW nach einer Laufzeit von 40 Jahren abgeschaltet werden. Auch in Japan formiert sich so langsam eine Anti-Atomkraftbewegung. Inzwischen spricht sich die Mehrheit der Japaner in Umfragen für den Ausstieg aus der Atomenergie aus, der nun in den 2030er Jahren angestrebt werden soll.
Mittwoch, 13. Juli 2011
4 Monate nach der Atomkatastrophe kommt offenbar nun auch Japan zur Besinnung und kündigt einen Ausstieg aus der Atomenergie in Etappen an. Wollte man noch vor dem atomaren Super-Gau in Japan die derzeitige Energieabhängigkeit Japans von der Atomenergie von 30% auf 53 % bis zum Jahr 2030 erhöhen, so möchte man nun umdenken und vermehrt auf erneuerbare Energien setzen.
Vergangene Woche hat die japanische Regierung sogenanne Stresstests für die AKWs angekündigt, um die Bevölkerung zu beruhigen. Doch die Inspektionen gerade in der Sommerzeit, in der sonst Klimaanlagen auf Hochtouren laufen, führen vielerorts zu enormen Stromengpässen. Nach Angaben eines ARD-Hörfunkkorrespondenten sind derzeit rund zwei Drittel der 54 Atomreaktoren in Japan abgeschaltet, was vor allem im Großraum Tokio zu massiver Stromknappheit führt.
Montag, 11. Juli
Bis zum 17. Juli soll nach Tepco ein stabiles Kühlsystem im havarierten Atomkraftwerk von Fukushima I eingerichtet sein,
ohne dass sich weiteres radioaktiv verschmutztes Wasser ansammelt. Mit Hilfe des neuen Kühlkreislaufes sollen die Reaktorblöcke 1,2 und 3 dauerhaft herunter gekühlt werden.
Auch vier Monate nach Ausbruch der Atomkatastrophe in Japan muss immer wieder Stickstoff in die Reaktorblöcke eingeleitet werden, um mögliche Wassestoff-Explosionen zu verhindern. Im Reaktorblock 3 ist die Strahlung noch immer so hoch, dass Menschen nicht selbst tätig werden können und nur per Roboter Arbeiten verrichten können. Voraussichtlich werden die Arbeiten am havarierten AKW in Fukushima noch über Jahrzehnte andauern. Wohl mindestens bis Ende des nächsten Jahres müssen die beschädigten Brennstäbe noch in der Anlage gekühlt werden, bevor sie dann in die Abklingbecken gelegt werden können. Dort müssen die verbrauchten Brennstäbe ca. zwei Jahre verweilen. Mittlerweile funktioniert das Wärmetauschsystem der Abklingbecken mit Ausnahme des schwer beschädigten Blocks 4.
Zur Zeit baut die Betreiberfirma Tepco ein Stahlgerüst um die Reaktorgebäude, das Mitte September mit Plastikplanen abgedeckt werden soll. Ziel dieser Baumaßnahme ist es, dass keine radioaktive Teilchen mehr über den Wasserdampf in die Umwelt gelangen.
Sonntag, 18. Juni
Noch immer dringt aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima I Radioaktivität. Inzwischen müssen bereits 110.000 Tonnen hochverseuchtes Wasser gelagert werden.
Ein erster Versuch, das kontaminierte Wasser wiederaufzubereiten ist vorerst gescheitert. Scheinbar stößt die mit französischer und US-Technologie gebaute Anlage bereits nach kurzem Probelauf an die Grenzen seiner Kapazität. Die Anlage, in die sehr viel Hoffnungen gesteckt wird, soll das gelagerte Wasser von Cäsium und anderen radioaktiven Materialien sowie Öl und Meersalz befreien. Offenbar ist besonders stark verseuchter Dreck in sensible Teile der Anlage eingedrungen und hat diese lahm gelegt.
Das Problem mit dem radioaktiv kontaminierten Wasser scheint TEPCO mehr und mehr über den Kopf zu wachsen. Man weiß nicht mehr, wohin mit dem vielen Wasser. Nachbarländer wie China und Südkorea haben bereits schon jetzt klar gemacht, dass sie ein Ablassen von hoch radioaktivem Wasser nicht billigen.
Sonntag, 11. Juni
Noch immer leben im Katastrophengebiet im Nordosten des Landes rund 90.000 Menschen
in Notunterkünften. Trotz zahlreicher Versprechungen seitens der Regierung von Naoto Kan hat sich an deren Misere bis heute nicht viel geändert. Drei Monate nach der Atomkatastrophe in Fukushima sind in Japan tausende Menschen gegen Atomkraft auf die Straße gegangen. In Tokyo zogen Tausende Demonstranten am Firmensitz von TEPCO vorbei. In rund hundert weiteren japanischen Städten gab es Medienberichten zufolge Demonstrationen.
Dennoch, in Japan ist der Widerstand gegen die Atomkraft noch immer vergleichsweise gering, denn die Atomlobby in Japan ist recht einflussreich und mächtig. Seit der Naturkatastrophe vom 11. März gelten rund 23.500 Menschen als tot oder vermisst.
Offenbar ist radioaktives Strontium nun erstmals auch im Grundwasser an 11 verschiedenen Standorten in der Provinz Fukushima gefunden
worden - nicht nur im Grundwasser bei den beschädigten Reaktoren 1 und 2 des AKW Fukushima. Die Konzentration des Radionuklids liegt bis zum 240-Fachen über der erlaubten Höchstgrenze. Radioaktives Strontium, das sich im Körper einlagert, kann Knochentumore oder Leukämie auslösen.
Unterdessen gerät Regierungschef Naoto Kan sowohl bei der Opposition als auch in den eigenen Reihen immer mehr ins Abseits.
Samstag, 6. Juni
In der havarierten japanischen Atomanlage ist erneut Radioaktivität ausgetreten. In Block 1 des Atomkraftwerkes wurde
eine radioaktive Strahlung von 3000 bis 4000 Millisievert pro Stunde gemessen. Die Betreiberfirma Tepco vermutet, dass der Dampf aus dem Keller des Blocks austritt, wo sich stark radioaktives Kühlwasser angesammelt haben könnte. Unterdessen werden immer mehr Spezialtanks zum Lagern des hochradioaktiven Kühlwassers benötigt. In der Atomruine vermuten Experten inzwischen mehr als 100.000 Tonnen radioaktiv verseuchtes Kühlwasser. Die bis August fertig gestellten 370 Tanks könnten dann wohl 40.000 Tonnen Wasser einlagern. Aber selbst das ist noch nicht ausreichend. Hier wird das Dilemma bei der Lagerung des radioaktiven Kühlwassers deutlich.
Mittwoch, 1. Juni 2011
Japans Ministerpräsident Naoto Kan muss sich einem Misstrauensvotum stellen. Der Regierungschef wird auch aus den eigenen Reihen scharf kritisiert. Ministerpräsident Naoto Kan werden Missmanagement bei der Bewältigung der Atom- und Naturkatastrophe vorgeworfen. In letzter Minute überzeugt Kan jedoch seine eigenen Reihen durch die Ankündigung seines Rücktritts sobald er ein Mindestmaß an Verantwortung für den Wiederaufbau nach dem schweren Erdbeben erfüllt habe.
Samstag, 24. Mai 2011
Noch immer tritt Radioaktivität aus den Blöcken 1- 4, wenn auch deutlich schwächer als noch im März. Die Tanks, in denen auch jetzt noch tonnenweise radioaktives Wasser aufgefangen wird, sind fast voll und reichen nur noch weniger Tage. Zwar ist inzwischen ein Schwimmfloß aus Yokohama angekommen, das kurzfristig ca. 10.000 l radioaktiv verstrahles Wasser aufnehmen soll, jedoch ist auch das nur eine Übergangslösung. Man kann nur hoffen, dass mit diesem hoch verstrahlten Wasser verantwortungsbewusst umgegangen wird und dieses nicht doch irgendwann und irgendwo in den Atlantik gelassen wird. Inzwischen hat Tepco bekannt gegeben, dass sich auch die Brennstäbe in den Reaktoren 2 und 3 zumindest teilweise verflüssigt haben. Die Kernschmelze dort soll sich bereits 60 bis 100 Stunden nach dem Beben ereignet haben. Bereits letzte Woche war seitens von TEpco erklärt worden, dass es in Reaktorblock 1 eine Kernschmelze gegeben hat.
Samstag, 11. Mai 2011
Die japanische Betreiberfirma Tepco meldet aufgrund der Atomkatastrophe ein Minus von 8,6 Milliarden Euro. Insbesondere die Kosten für das Herunterfahren gleich mehrerer Reaktoren nach dem Super-Gau in Fukushima schlagen besonders zu buche. Hinzu kommen Abschreibungen auf Vermögenswerte. Tepco hat bereits Staatshilfen beantragt, um die finanzielle Krise zu bewältigen. Mit den Staatshilfen sollen Treibstoff gekauft werden, um damit die Stromproduktion nach dem Ausfall des Atomkraftwerks Fukushima sicherzustellen. Der Staat hat an die Finanzhilfen eine Reihe von Bedingungen geknüpft,
mit denen sich der Konzernsleitung einverstanden erklärt hat.
Tepco verpflichtet sich, radikal die Kosten zu senken - hoffentlich nicht auf Kosten der Sicherheit der AKWs- sowie auf Höchstgrenzen für die Entschädigung von Opfern der Atomkatastrophe zu verzichten. Außerdem erklärt sich die Unternehmensführung mit
einer Untersuchung des Managements und der Finanzlage des Konzerns durch einen unabhängigen Ausschuss einverstanden.
Samstag, 7. Mai
Während sich also Reaktorblock 1 allmählich stabilisiert, bereitet am Samstag, den 7 Mai erneut
der Reaktorblock 3 große Sorgen. Aufgrund zu hoher Temperaturen im Kühlsystem musste kurzzeitig sogar radioaktiver Dampf aus den Druckkammern abgelassen werden.
Inzwischen steht fest, dass die Wasserstoffexplosionen das Gebäude von Reaktorblock 4 stärker beschädigt haben, als ursprünglich angenommen. Man ist sich sicher, dass das Abklingbecken für die Brennstäbe im Block 4 einem weiteren schweren Nachbeben nicht mehr standhalten würde. Dies ist umso Besorgnis erregender, da noch immer mit einem weiteren schweren Nachbeben der Stärke 8 oder mehr gerechnet wird.
Freitag, 6. Mai
Am 6. Mai droht ein neues, größeres Erdbeben. Als Vorsichtsmaßnahme hat die japanische Regierung den Kraftwerksbetreiber aufgefordert, drei seiner Atomreaktoren abzuschalten.
Donnerstag, 5. Mai
Am 5. Mai haben sich erstmals Arbeiter, verpackt in Schutzanzügen und ausgerüstet mit Sauerstoff, in den Reaktorblock 1 vorgewagt, nachdem spezielle Roboter den Wasserstand, den Grad der Zerstörung und die Höhe der Strahlung im Reaktorblock 1 gemessen hatten. Die Arbeiter möchten einen externen Wärmetauscher installieren und eine Primärpumpe. Des weiteren sollen Schläuche verlegt werden für ein Filtersystem, dass die Radioaktivität im Reaktorblock 1 auf 1/20 reduzieren soll. Ziel ist ein Ventilationssystem zu installieren, dass längere Arbeiten am Kühlsystem ermöglichen soll. Mit Hilfe des Ventilationssystems erhofft sich TEPCO die Temperatur des Kühlwassers dauerhaft unter 100 Grad zu halten und damit eine kalte Abschaltung zu erreichen.
Montag, 2. Mai 2011
In der japanischen Präfektur Fukui wird von einem Störfall im Atomkraftwerk Tsuruga an der Westküste des Landes ausgegangen. Näheres wird jedoch nicht bekannt.
Der Atomkraftwerkbetreiber TEPCO erklärt, dass er radioaktive Partikel aus dem havarierten Reaktorblock 1 mit Hilfe von speziellen LUftfiltern entfernen möchte. Am Dienstag, den 3. Mai, wird erneut ein AKW aus Sicherheitsgründen heruntergefahren. Am Meeresboden vor dem AKW Fukushima I ist die Radioaktivität bis zu 1000 fach erhöht.
Noch immer leben 130.000 Menschen in Japan in Notunterkünften. Eine Entscheidung über die Rückkehr der derzeit in Notunterkünften lebenden Japaner soll erst Anfang nächsten Jahres entschieden werden.
Sonntag - Mittwoch
(24. bis 27. April)
Tepco, die Betreiberfirma des havarierten Atomkraftwerkes, möchte zusätzliche Zwischenlager für hoch radioaktives Abwasser bauen. Am Montag (25. April) ist eine weitere größere Suchaktion nach noch immer vermissten Opfern der Katastrophe durchgeführt worden. Leider aber auch diesmal ohne größeren Erfolg. Die Europäische Union hat sich darauf verständigt, nicht nur Fische aus japanischen Gewässern auf eventuelle radioaktive Strahlung zu prüfen, sondern auch Fische aus einem größeren Umkreis. Bisher habe es bei Kontrollen aber keine besorgniserregenden Ergebnisse gegeben. Hintergrund der jetzigen Entscheidung ist die zunehmende Skepsis der Verbraucher, Fisch, beispielsweise Scholle und Pollak (Seelachs), aus pazischen Gewässern zu kaufen. In der Sperrzone des AKWs Fukushima werden Kühe, Schweine und andere Tiere auf Anordnung der japanischen Behörden zum Schutz der öffentlichen Gesundheit getötet.
Samstag, 23. April 2011
Offenbar erwägt TEPCO den Bau einer
Mauer in das Erdreich, um zu verhindern, dass weiterhin radioaktiv verseuchtes Wasser austritt. Dazu soll zunächst 15 Meter in die Tiefe gegraben werden, um auf eine Gesteinsschicht zu stoßen. Das Unternehmen untersucht jedoch auch zahlreiche weitere Optionen, um die Lage in Fukushima in den Griff zu bekommen.
Der Energiekonzern hat die letzten Tage versucht, weniger Kühlwasser einsetzen, damit auch weniger radioaktiv verstrahltes Wasser anfällt. Doch leider ist der Plan nicht richtig aufgegangen, denn im Abklingbecken des Reaktors 4 ist die Wassertemperatur inzwischen wieder auf 91 Grad angestiegen, was vermehrte Kühlung mit Wasser wieder notwendig macht. Die japanische Regierung fürchtet angesichts immenser aufgestauter Wassermassen, um die Standfestigkeit der Reaktorgebäude des havarierten Kernkraftwerks Fukushima.
Donnerstag, 21. April
Ministerpräsident Naoto Kan hat das radioaktiv verstrahlte Gebiet im Umkreis von 20 Kilometern um das AKW Fukushima I zu einem Sperrgebiet erklärt, das niemand ohne staatliche Genehmigung betreten darf. Grund für die Einrichtung einer Sperrzone um das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi sei nach Angabe der Regierung die enorme Strahlenbelastung
Dienstag, 19. April
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat Entwarnung gegeben: Nach neuesten Einschätzungen geht von dem havarierten Atomkraftwerk in Fukushima nur noch eine geringe Strahlengefahr aus.
Sonntag, 17. April
Das Energieunternehmen TEPCO hat erstmals einen Zeitplan für die Bewältigung des SUPER-GAUs vorgelegt. Demnach möchte das Unternehmen in 3 bis 6 Monaten die vorhandenen radioaktiven Lecks auf ein "sehr geringes Maß zurückfahren". Derzeit bemühe sich TEPCO darum, die Gefahr einer erneuten Wasserstoffexplosion auf dem Gelände des AKWs zu minimieren ebenso wie das weitere Auslaufen radioaktiv verseuchten Wassers in die Umwelt zu unterbinden.
Samstag, 16. April
Am Samstag hat ein weiteres Nachbeben der Stärke 5,9 die Region nördlich von Tokio erschüttert. Über größere Schäden wurde nichts bekannt.
Freitag, 15. April 2011
Das Energieunternehmen TEPCO hat sich bereit erklärt, 8300 Euro pro betroffenen Haushalt zu zahlen.
Das sind 1000.000 Japanische Yen. Alleinstehende bekommen 6200 Euro. Etwa 50.000 Haushalte werden wohl in den Genuss der jetzigen Entschädigung kommen. Dennoch nicht gerade viel, wenn man bedenkt, dass hier Existenzen vernichtet worden sind und Wohngegenden möglicherweise für Jahre oder gar Jahrzehnte unbewohnbar bleiben.
Tepco wird die jetzige Entschädigungszahlung mit ca. 350 Millionen Euro belasten. Zudem ist seitens der Regierung eine Sondersteuer in ganz Japan geplant, um den Wiederaufbau in den vom Tsunami verwüsteten Gebieten zu finanzieren. Die Not schweißt selbst Erzrivalen zusammen. So haben so manche seit Jahrzehnten konkurrierende Großunternehmen wie beispielsweise Toshiba und Hitachi erklärt, in nächster Zeit mehr zusammen zu arbeiten. In Fukushima haben sich erneut 60.000 Tonnen radioaktive Brühe angesammelt.
Donnerstag, 14. April
Während die Arbeiter in Fukushima weiterhin ihr Bestes tun, die havarierten Kernreaktoren durch Einleiten von Wasser und Stickstoff stabil zu halten, hat man erstmals die verstrahlte Zone im Umkreis von zehn Kilometern um das zerstörte Atomkraftwerk Fukushima I mit Schutzanzügen, Stiefeln und Schutzmasken nach Toten abgesucht. Mehr als 300 Mann waren im Einsatz, doch nur wenige Leichen wurden bislang gefunden. Betroffene Landwirte im Umfeld des AKWs haben schnelle Entschädigungszahlungen vom japanischen Energiekonzern Tepco gefordert.
Dienstag, 12. April
Mehr als einen Monat nach der Naturkatastrophe mit anschließendem Reaktorunglück hat Japan
die Atomkatastrophe von Fukushima nun offiziell mit der höchst möglichen Gefahrenstufe klassifiziert. Gefahrenstufe 7 bedeutet, dass der Störfall massive Auswirkungen auf die Gesundheit und Umwelt in einem weiten Umfeld hat.
Stufe 7 |
Katastrophaler Unfall |
Schwerste Freisetzung von Radioaktivität
Massive Auswirkung auf Gesundheit/Umwelt |
Stufe 6 |
Schwerer Unfall |
Erhebliche Freisetzung von Radioaktivität |
Stufe 5 |
Ernster Unfall |
Begrenzte Freisetzung von Radioaktivität |
Dennoch, laut der japanischen Atomaufsicht (NISA), sei in Fukushima im Vergleich zu dem Atomunfall in Tschernobyl bisher nur etwa 10% der Radioaktivität ausgetreten. Außerdem habe es in Fukushima im Gegensatz zu Tschernobyl nie eine Explosion im Reaktorkern gegeben.
Offenbar kam es am Morgen (Ortszeit) zu einem kleineren Feuer in einem Behälter für Batterien auf dem Gelände des Atomkraftwerkes Fukushima I, ganz in der Nähe von Reaktorblock 4. Das Feuer sei aber laut NISA rasch gelöscht gewesen und es habe auch keinerlei Auswirkungen auf die Arbeiten zur Kühlung der Reaktoren gehabt. Möglicherweise steht der Brand in Zusammenhang mit einem erneuten Erdbeben der Stärke 6,3, welches kurz zuvor die Region erschüttert hatte. Hinweise hierfür liegen aber nicht vor.
Unterdessen sind die Bewohner von fünf weiteren Ortschaften, darunter auch die Stadt Iitate, dazu aufgerufen worden, innerhalb eines Monats ihre Wohnhäuser zu verlassen.
-> Nachrichtenticker der Frankfurter Rundschau
(aktualisiert am 12.04.2011)
Montag, 11. April
Erneut kam es zu einem Erdbeben der Stärke 7,1. Diesmal lag das Epizentrum im Süden der Präfektur Fukushima, ganz in der Nähe des havarierten Atomkraftwerkes Fukushima AKW I. Selbst in der Hauptstadt Tokio gerieten Häuser stark ins Wanken. In der Provinz Ibaraki wurden Flutwellen von einem halben Meter gemessen.
Infolge des Erdbebens war erneut der Strom für die Pumpen zum Kühlen der Reaktoren 1,2 und 3 kurzzeitig ausgefallen. Nach rund 50 Minuten konnte die Kühlung aber wieder aufgenommen werden. Auch die Tsunami-Warnung ist inzwischen seitens der Regierung wieder aufgehoben worden. Die japanische Regierung möchte ganz unabhängig von dem heutigen Nachbeben die Evakuierungszone um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima nun doch ausweiten.
Am heutigen Tag haben die Japaner mit einer Schweigeminute an die Naturkatstrophe vom
11. März gedacht. Genau um 14.46 Uhr (Ortszeit; 07.46 MEZ), hatte ein Erdbeben der Stärke 9,0 die Region erschüttert. Seit der Katastrophe gelten fast 28.000 Menschen als tot oder vermisst.
-> Nachrichtenticker der Frankfurter Rundschau
(aktualisiert am 11.04.2011)
Samstag, 9. April
Am frühen Morgen wird bekannt, dass aus dem Abklingbecken der Reaktoren 1 und 2 im Atomkraftwerk Onagawa Wasser austritt. Später heißt es von der Betreiberfirma TEPCO, dass infolge des starken Nachbebens vom Donnerstag die Abklingbecken aller drei Reaktoren im AKW Onagawa beschädigt worden sind. Innerhalb des Reaktorgebäudes sei ein leichter Anstieg von radioaktiver Strahlung messbar. Ausserhalb der Reaktorblöcke sei jedoch keine erhöhte Strahlung gemessen worden, so TEPCO.
Nun ist bekannt, dass es auch in den Atomkraftwerken Rokkasho und Higashidori in der Präfektur Aomori zu Zwischenfällen in den Kühlanlagen gekommen ist. Da die externe Stromversorgung in den betroffenen AKWs ausgefallen ist, laufen dort derzeit die Notstromsysteme.
So manche Presseberichte aus Japan erscheinen paradox, ja gar grotesk.
Zum einen denkt die Regierung in Japan laut über eine Ausweitung der Evakuierungszone um den Katastrophenreaktor Fukushima nach und zum anderen möchte sie den Verkaufsstopp für einige in der Region um das AKW Fukushima produzierte Lebensmittel aufheben. Der Verbraucherschutz steht wohl den ökonomischen Interessen der Landwirte hinten an.
In der Nacht zum Sonntag wird ungünstiger Nordwind möglicherweise radioaktive Stoffe aus der Atomanlage Fukushima in Richtung des Großraums Tokio wehen. Ein Niederschlag ist aber Gott sei Dank für Sonntag nicht gemeldet.
Im französischen Atomkraftwerk Fessenheim am Oberrhein hat sich durch einen Bedienungsfehler ein Störfall der Kategorie 2 ereignet. Die Umweltschutzorganisation BUND hat berichtet, dass erhöhte Strahlung an deutschen Messstellen östlich von Fessenheim gemessen worden sind.
Die japanischen Nachbarstaaten sind tief besorgt über das ständige Abpumpen schwach radioaktiven Wassers in den Pazifik. Auf das Drängen dieser hat TEPCO zwar das Einleiten weiteren radioaktiven Wassers für kurze Zeit eingestellt gehabt, nun aber erklärt, dass man noch bis zum Sonntag schwach radioaktives Wasser in den Pazifik einleiten möchte, um genügend Platz für stärker verstrahltes Wasser zu schaffen. Am Donnerstag sind nördlich von Fukushima I in Meerwasserproben 110 Becquerel des radioaktives Jods-131 pro cm3 festgestellt worden. Damit liegt der gemessene Wert 2800-mal höher als der gesetzliche Grenzwert.
Als Reaktion auf die weiterhin Besorgnis erregende Situation in Japan hat die europäische Union schärfere Strahlengrenzwerte für japanische Lebensmittel beschlossen. Die ASEAN-Staaten erwägen die Einrichtung eines Katastrophen-Fonds, um solche Ereignisse wie die in Japan besser abzusichern.
Aufgrund von Engpässen bei Zuliefererteilen muss Toyota seine Produktion in Nordamerika kräftig herunterfahren.
-> Nachrichtenticker von ntv.de
(aktualisiert am 9.4.2011)
Freitag, 8. April
Infolge des starken Nachbebens in Japan am Donnerstagabend (Ortszeit) müssen Hunderttausende Haushalte in der Region Fukushima derzeit ohne Strom auskommen. Im abgeschalteten Atomkraftwerk Onagawa ist wohl als Folge des Nachbebens ein
Wasserleck entstanden.
Donnerstag, 7. April
Die japanische Regierung erwägt einen Monat nach der Atomkatatastrophe
den geflohenen Menschen eine kurze Rückkehr in die Sperrzone zu erlauben, um von dort Wertgegenstände und sonstige Dinge holen zu können. Die japanische Zentralbank möchte Finanzinstitute in der Katastrophenregion mit Milliarden-Krediten unterstützen. Dazu ist jetzt ein Kreditprogramm in Höhe von einer Billion Yen (8,2 Mrd. Euro) freigegeben worden.
Am späten Nachmittag ...
Ein neues starkes Erdbeben der STärke 7,4 (7,1) hat erneut den Norden Japans erschüttert. Das Zentrum des Bebens lag den Angaben zufolge in etwa 40 Kilometer Tiefe ca. 60 Kilometer östlich der Küstenstadt Sendai. Als Folge des Erbebens fiel in weiten Teilen der Region erneut der Strom aus, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Eine Tsunamiwarnung wurde später wieder aufgehoben.
Mittwoch, 6. April 2011
TEPCO ist es wohl gelungen eins der gefundenen Lecks mit "Wasserglas",
eigentlich Natriumsilicat, abzudichten. Natriumsilicat wird aus Natriumkarbonat und Siliciumdioxid (Quarzsand) gewonnen. Der verwendete "Fugenkitt" sieht fast aus wie echtes Glas und soll vorerst dicht halten. Es ist aber anzunehmen, dass es noch zahlreiche weitere Lecks in der Anlage von Fukushima I gibt.
Im Europaparlament wird die Forderung nach einer Schließung aller potenziell gefährlichen Atomanlagen in der EU lauter. Abgeordnete unterschiedlicher Fraktionen verlangten das Abschalten aller Atomkraftwerke, die die geplanten Sicherheitstests nicht bestehen.
In Fukushima sind derweil insgesamt wohl 15.000 t "leicht" verstrahltes in den Pazifik abgelassen worden. Indes sind große Mengen an Stickstoff in einen Reaktorbehälter der havarierten japanischen Atomanlage Fukushima geleitet werden, um das Risiko einer erneuten Explosion zu minimieren.
Der US-Halbleiterkonzern Freescale kündigte an, die Chipfabrik Sendai, die infolge des schweren Erdbebens und des Tsunamis schwer beschädigt wurde, für immer stillzulegen. Die Beschädigungen am Firmengebäude und an den sensiblen Maschinen seien einfach zu groß, so ein Firmensprecher. Gerade auch im Hinblick auf die ständigen Nachbeben und die unsichere Lage, sei ein Wiederaufbau der Anlage nicht sinnvoll.
Von der Stillegung sind 600 Mitarbeiter betroffen.
Freescale kündigte an, die Produktion an andere Standorte vor allem in den USA zu verlegen.
Dienstag, 5. April
Im Wasser der kanadischen Stadt Vancouver sind erstmals radioaktive Spuren aus dem japanischen Kernkraftwerk Fukushima festgestellt worden, auch wenn bislang die Konzentration an radioaktivem Jod-131 "verschwindend gering" sein soll. Auch Frankreich ist besorgt um sein Trinkwasser. Die Regierung hat nun Wasserproben angeordnet. Es soll festgestellt werden, ob sich Cäsium 137 und Jod 131 auf stehenden Gewässern im Land abgesetzt hat. Bislang pumpt der Betreiber TEPCO noch immer radioaktives Wasser ins Meer. Mit Barrieren aus Schlick und Schlamm soll nun das unkontrollierte Auslaufen in den Pazifik eingedämmt werden. Es fehlt an Tanks, um insbsondere stark verstrahltes Wasser einzulagern. Dies wiederum hindert die Arbeiter in Fukushima an weiteren Versuchen, die Lage in den Griff zu bekommen.
TEPCO steht vor einem Dilemma, denn einerseits benötigen die Arbeiten vor Ort große Mengen an Wasser, um die Reaktoren ausreichend zu kühlen und andererseits wissen die Helfer nicht, wohin mit den gigantischen Mengen an verstrahltem Abwasser.
Die Regierung Japans hat nun Grenzwerte für Strahlenbelastung bei gefangenem Fisch und Meeresfrüchten festgelegt, was den Verbraucherschutz gewährleisten soll. Für das krebserregende Jod 131 ist demnach eine Obergrenze von 2000 Becquerel pro Kilo Fisch festgelegt worden. Die Obergrenze von Cäsium 137 beträgt nun 500 Becquerel. Belastete Fische, welche diese Obergrenze übersteigen, dürfen nicht mehr für den Verzehr angeboten werden. Dem Atomkraftwerk-Betreiber TEPCO ist es offenbar gelungen, ein Leck am havarierten AKW Fukushima zu schließen. Zurvor waren Versuche, das Leck mit Beton zu füllen, gescheitert.
Dennoch, auch nach dem Verschluss dieses Lecks mit 1500 Liter Flüssigglas, hat sich die Menge an austretendem Strahlenwasser leider nur wenig verringert, so Tepco.
An der Tokyoter Börse stürzt der Wert der Tepco-Aktie weiter. Sie hat inzwischen bereits mehr 80 Prozent an Wert verloren.
Anleger zweifeln an der Fähigkeit des Energiekonzerns, die Situation am havarierten AKW Fukushima I in den Griff zu bekommen.
TEPCO AKTIE weiter unter Druck.
Der AKW-Betreiber Tepco hat sich inzwischen grundsätzlich bereit erklärt,
sowohl betroffene Kommunen, als auch diejenigen zu entschädigen, die wegen des AKW-Unfalls ihre Häuser verlassen mussten oder sonst Schaden erlitten haben. Auf eine Höhe der Entschädigung hat man sich jedoch noch nicht geeinigt. Wegen Lieferengpässen bei Bauteilen aus Japan hat der Autokonzern Toyota nun seine Werke in Nordamerika vorrübergehend geschlossen. Betroffen sind ca. 25.000 Mitarbeiter.
Montag, 4. April
Der Betreiber des Atomkraftwerks Fukushima I (TEPCO) möchte 11.500 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer leiten, das sich inzwischen in der schwer beschädigten Anlage angesammelt hat. Bereits seit dem Wochenende gelangt durch den rund 20 Zentimeter langen Riss am Reaktorgebäude 2 radioaktiv verseuchtes Wasser in den Pazifik.
Shiitake-Pilze in der von der Havarie betroffenen Provinz Fukushima weisen eine deutlich erhöhte Konzentration an radioaktiven Jod-131 auf. Der gesetzlich zulässige Grenzwert wird derzeit um das 1,55 fache überschritten.
Sonntag, 3. April
Im Atomkraftwerk Fukushima I läuft weiter radioaktiv verseuchtes Wasser aus. Es ist bisher scheinbar noch nicht gelungen den festgestellten Riss abzudichten. Zu groß ist dieser in einem Schacht aus Beton. So sickert weiter radioaktiver Sondermüll ins Meer und in das Grundwasser mit verheerenden Folgen für die Menschen vor Ort. In Japan hat sich etwas verspätet, eine kleine Anti-Atomkraftbewegung gebildet. So haben einige Hundert Menschen in Japans Hauptstadt Tokio gegen Atomkraft demonstriert. Japaner verhalten sich normalerweise eher ruhig- Proteste sind äußerst selten - , aber die Wut über das, was passiert, treibt nun auch die Menschen in Japan allmählich auf die Straße. Inzwischen rechnet die japanische Regierung sogar damit, dass es sich noch Monate hinziehen kann, bis alle Lecks im AKW abgedichtet sind.
Die groß angelegte Suchaktion nach Leichen an der Pazifikküste wurde inzwischen wieder ergebnislos eingestellt. 30.000 Menschen sind tot oder werden vermisst.
-> Nachrichtenticker von ntv.de
(aktualisiert am 3.4.2011)
Samstag, 2. April 2011
Die Regierung in Tokio erwägt inzwischen eine Massenumsiedlung der Menschen aus den vom Tsunami zerstören Gebieten. Seit dem Tag des schweren Erdbebens am 11. März gibt es zahlreiche zerstörte und undichte Stellen in der Atomruine Fukushima 1. Aus einer dieser undichten Stellen, einem Riss im Reaktorkeller, sickert verstrahltes Wasser ins Meer.
Japanische Fischer reagieren mit Entsetzen und Wut auf die Nachricht von hochgradiger Radioaktivität im Meerwasser. Sie fürchten um ihre Lebensgrundlage und Existenz.
Unterdessen wollen immer mehr internationale Führungskräfte, die bislang in Tokio tätig
waren, nach Hongkong ziehen.
Im havarierten Atomkraftwerk Fukushima I fehlt es den Arbeitern an vielem. Die Arbeitsbedingen dort sind wohl alles andere als zufriedenstellend. Statt internationale Hilfe anzunehmen, möchte man aus falschen Stolz möglichst allein mit der Situation fertig werden. Doch vor Ort scheint man mit der schwierigen Situation überfordert zu sein. Nach Angaben eines Arbeiters, dessen Indentität ananym bleiben soll, fehlt es an
Schutzkleidung und an Schutzstiefeln. Überall auf
dem Gelände lägen tote Fische herum, deren Kadaver viele Vögel anziehen würden.
Rund 40 Kilometer von Fukushima entfernt ist die Belastung mit radioaktivem Jod im Meer doppelt so hoch wie es der zulässige Grenzwert erlaubt. Laut Meteorologen wird der Wind am Sonntag (3. April) aus Nordost kommen und möglicherweise radioaktive Partikel auch nach Tokio wehen.
>> Liveticker der atomaren Katastrophe in Japan vom 02. April << (welt.de)
>> Nachrichtenticker von Financial Times Deutschland
Donnerstag, 31. März
Inzwischen hat die Radioaktivität von Fukushima I auch das Grundwasser erreicht.
So wurden in der Nähe des Reaktors 1 im Atomkraftwerk Fukushima im Grundwasser 10.000-fach erhöhte Strahlenwerte gemessen. Auch das Rindfleisch aus der Region um Fukushima ist radioaktiv verstrahlt. Es wurden Spuren selbst von hochradioaktivem Cäsium gefunden, das erst nach 200 Jahre seine Gefährlichkeit verliert.
Auch die Radioaktivität im Meerwasser in unmittelbarer Nähe des Atomkraftwerkes hat weiter zugenommen. Die Konzentration von radioaktiven Jod-Partikeln liegt inzwischen 4385-fach über dem Grenzwert. Singapur vermeldete jüngst, dass die Strahlenbelastung von Kohl aus Japan teilweise den Grenzwert um das neunfache überschreitet. Trotz dringender Empfehlung der IAEA plant die japanische Regierung zur Zeit keine Ausweitung der 20 - km Evakuierungszone.
Stattdessen möchte die Japan mehr Klarheit schaffen und den Boden um das AKW intensiver auf Strahlen untersuchen lassen.
In einem Tunnel außerhalb des Turbinengebäudes von Reaktor 2 ist ebenfalls radioaktiv belastetes Wasser gefunden worden. Die Grenzwerte in dem Wasser wurden hier um mehr als das 10.000-fache überschritten.
Mittwoch, 30. März
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat der japanischen Regierung empfohlen, weitere Evakuierungen vorzunehmen. Grund hierfür sind deutlich erhöhte Strahlenwerte in dem 7000-Einwohner-Ort Iitate in 40 km Entfernung von dem Unglücksreaktor. Nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Jiji ist im Meerwasser rund 300 Meter südlich der Anlage eine extrem erhöhte Konzentration an radioaktivem Jod gemessen worden ist. Die gemessene Radioaktivät lag um das 3355-Fache über dem zulässigen Höchstwert.
Es sind mehrere Maßnahmen zur Eindämmung der Radioaktivät geplant. So sollen die Reaktoren mit Spezialgewebe abgedeckt werden. Außerdem soll ab morgen eine Kunstharzschicht auf die Atomtrümmer aufgesprüht werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, strahlende Partikel zu binden.
Unterdessen kehren viele Japaner trotz der weiterhin kritischen Lagen und der andauernden hohen Radioaktivität wieder in die Gefahrenzone zurück - zu groß ist die Unzufriedenheit mit der Versorgung in Notfallunterkünften.
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-> Nachrichtenticker von Financial Times Deutschland
Dienstag, 29. März
In dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima versickert nach Behördenkreisen offenbar weiterhin hochgiftiges Plutonium ins Erdreich. Der Autokonzern Toyota startet erstmals nach der Erdbebenkatastrophe wieder seine Automobilproduktion in Japan. Derzeit laufen aber nur die Fließbänder in zwei Werken. Weitere Werke sollen in den nächsten Tagen bzw. Wochen folgen.
Hilfe für die Bedürftigen im Land kommt nur schleppend da an, wo sie gebraucht wird. In einigen Botschaften Tokios lagern Hilfsgüter, die aber noch nicht verteilt werden können, da wichtige Informationen der Regierung zur Bedürftigkeit in den einzelnen Gebieten ausbleiben.
Einem Bericht zufolge, erwägt die japanische Regierung eine vorübergehende Verstaatlichung des Fukushima-Betreibers Tepco. Wegen des dramatischen Kurseinbruchs der Tepco-Aktien in den letzten Tagen, wurde die Aktie an der Börse in Tokio vom Handel ausgesetzt.
Der japanische Regierungschef Kan beschreibt die Lage am havarierten Atomkraftwerk Fukushima als "unberechenbar. Unterdessen sind in Seoul erhöhte Werte von radioaktivem Jod-131 in der Atmosphäre gemessen worden. Inzwischen hat die Radioaktivität auch die USA erreicht. In den US Bundesstaaaten Massachusetts, Pennsylvania und jetzt auch in Ohio wurde eine erhöhte Radioaktivität im Regenwasser nachgewiesen.
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(aktualisiert am 29.3.2011)
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(aktualisiert am 29.3.2011)
Montag, 28. März
Die Lage im havarierten Atomkraftwerk Fukushima I bleibt extrem kritisch. Inzwischen gibt man zu, dass in Reaktorblock 2 in den vergangenen zwei Wochen eine teilweise Kernschmelze stattgefunden hat, aber man glaubt den gefährlichen Prozess mittlerweile gestoppt zu haben.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace forderte eine Ausweitung der Evakuierungszone rund um das Atomwrack, da auch in dem Ort Iitate, rund 40 Kilometer nordwestlich des Kraftwerks, eine recht hohe Strahlenbelastung gemessen worden ist. Regierungssprecher Edano übte scharfe Kritik am Umgang des Betreibers Tepco mit den Strahlungs-Messwerten und nannte diese inakzeptabel. Am Tag zuvor sind im Wasser des Turbinengebäudes von Reaktor 2 mehr als 1000 Millisievert pro Stunde gemessen worden. Viele Japaner, gerade in der Nähe des Unglücksreaktors fühlen sich unzureichend informiert und haben inzwischen Angst- auch vor dem, was noch kommen könnte. Derzeit sind bis zu 600 Menschen in Schichten in Fukushima im Einsatz. Unterdessen hat sich in Japan am frühen Morgen (00.23 MEZ) ein weiteres Erdbeben der Stärke 6,5 ereignet. Das Zentrum des Bebens lag in sechs Kilometer Tiefe vor der Küste der Präfektur Miyagi in einer Entfernung von 163 Kilometern von Fukushima.
Am späten Nachmittag (MEZ) teilte Tepco mit, dass Spuren von hochgiftigem Plutonium im Boden rund um das Kraftwerk gefunden worden sind. Wie immer heißt es, dass eine Gesundheitsgefahr aber nicht bestehe. Radioaktives Plutionium bleibt - anders als beispielsweise radioaktives Jod - auch nach Tausenden von Jahren hochgefährlich. Für Menschen ist Plutonium ausgesprochen gesundheitsgefährlich. André-Claude Lacoste, Chef der französischen Atomsicherheitsbehörde, erklärte, dass er sicher sei, dass auch weit außerhalb der 30km Sicherheitszone rund um das AKW erhöhte Radioaktivität zu messen sei.
Unterdessen hat Japans Gesundheitsministerium Wasseraufbereitungsanlagen im ganzen Land angewiesen, Becken mit Plastikplanen abzudecken
und kein Regenwasser mehr zu verwenden. Zudem wird befürchtet, dass radioaktive Partikel über das Regenwasser in Flüsse gelangen und von dort in Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Japan steht wohl eine schwere Zeit bevor.
Sonntag, 27. März
Den Japanern wird ihr blindes Vertrauen in die Technik immer mehr zum Verhängnis. Fukushima scheint immer mehr außer Kontrolle zu geraten; von einer Stabilisierung der Lage ist keine Spur.
Im Reaktorblock 2 ist die Strahlung im Wasser des Turbinenhauses nach Angaben der Betreiberfirma Tepco auf einen Wert von zehn Millionen Mal über normal gestiegen.
Besonders hoch war dabei die Konzentration an radioaktivem Jod-134, dass eine
Halbwertszeit von etwa 52 Minuten hat, d.h. nach 52 Minuten ist nur noch die Hälfte der Radioaktivität vorhanden.
Später am Nachmittag korrigierte die Betreibergesellschaft Tepco die gemessenen Werte nach unten. Die Radioaktivität im Wasser im Turbinengebäude sei "nur" 100.000 Mal höher als normal gewesen. Laut der Tokyo Electric Power Company (Tepco) befinden sich in vier von sechs Reaktorgebäuden kontaminiertes Wasser.
Infos der Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsicherheit:
> Zustand der Reaktoren in Fukushima I
Zur Info:
Turbinengebäude stehen unmittelbar neben einem Reaktorblock. In ihnen wird durch die Bewegung der Rotorblätter des Stromgenerators Strom erzeugt. Die Rotorblätter des Stromgenerators werden durch den am Reaktor aufgeheizten Dampf in Schwung gesetzt. werden. Normalerweise ist im Turbinengebäude aber keine Radioaktivität messbar.
Inzwischen ist man sich sicher, dass das extrem radioaktiv verseuchte Wasser aus einem Reaktorkern stammt. Das verstrahlte Wasser soll vorerst in einem großen Kondensationsbecken gesammelt werden. Im Turbinengebäude des Reaktors 1 steht nach Angaben von Tepco das verstrahlte Wasser 40 cm hoch, im Reaktorblock 2 steht 1 m hoch das extrem verstrahlte Wasser. In Block 3 sind nach Angaben des Betreibers des AKWs sogar 1,5 Meter gemessen worden. Unterdessen hat die radioaktive Verstrahlung des Pazifiks vor dem beschädigten Kraftwerk mit einer 1850-fache erhöhten Stahlenbelastung einen neuen Höchstwert erreicht.
Bereits gestern hatte die Konzentration an radioaktivem Jod 131 im Pazifik nahe dem Atomkraftwerk den 1250-fachen zulässigen Höchstwert überschritten. Dieses Isotop hat eine Halbwertszeit von etwa acht Tagen.
>> Liveticker der atomaren Katastrophe in Japan vom 27. März << (zeitenwende.over-blog.de)
>> Liveticker der atomaren Katastrophe in Japan vom 27. März << (stern.de)
Samstag, 26. März
Eine Messung der radioaktiven Belastung im Meer in der Nähe des Meilers hat ergeben, dass diese 1250-fach über dem Normalwert liegt. Ich denke es ist ein schwacher Trost, wenn man die Bürger damit beruhigt, dass ja niemand Meerwasser trinkt. Fische, Algen und sonstige Lebewesen im Pazifik tun es und so könnte die Radioaktivität schon bald in die Nahrungskette gelangen. Fischer in der Region können wohl auch auf längere Sicht ihre Arbeit einstellen.
Heute hätte das AKW in Fukushima sein 40-jähriges Betriebsjubiläum gehabt, aber von einem intakten Atomkraftwerk ist ja keine Spur. Der Kampf gegen den Super-GAU könnte sich nach Angaben von Experten noch über Monate hinziehen.
Noch immer ist unklar, wo genau die hohe Radioaktivität herkommt. Man ist sich inzwischen lediglich einig, dass das Problem in Reaktorblock 3 liegt.
Entweder ist Wasser aus den Abkühlbecken für alte Brennstäbe übergeschwappt beziehungsweise durch Lecks ausgetreten oder aber der Reaktorkern oder dessen Hülle ist beschädigt. Aber hilft uns diese Erkenntnis weiter? Unterdessen sind in mehreren Großstädten Deutschlands mehr als 250.000 Bürger auf die Straße gegangen, um gegen die Atomkraft und für die sofortige Stilllegung aller AKWs zu demonstrieren.
Freitag, 25. März
Eine echte Entspannung der Lage in Fukushima ist derzeit nicht wirklich in Sicht-
Im Gegenteil, es erreichen uns immer neue Schreckensmeldungen:
Die drei Arbeiter, die am Donnerstag einer 10.000-fach erhöhten Radioaktivität im AKW ausgesetzt waren, standen scheinbar in Wasser, dass eine Radioaktivität von 3,9 Millionen Becquerel pro Kubikzentimeter aufwies. Tepco gibt den drei Technikern eine Mitschuld an dem Unglück, da diese den ausgelösten Alarm eines mitgeführten Strahlenzählers ignoriert und zudem einfache Schuhe getragen hätten, so dass das radioaktiv belastete Wasser ins Schuhwerke gelaufen sei. Wegen viel zu hoher Radioaktivität auch weit entfernt von Reaktorblock 3, wird inzwischen sowohl eine partielle Kernschmelze in Reaktorblock 3 als auch eine Beschädigung des Reaktordruckbehälters, der die Brennstäbe enthält, vermutet. Im Reaktor 3 lagert neben Uran auch das hochradioaktive, extrem giftige Schwermetall Plutonium. Möglich ist zudem auch eine erneute Überhitzung des Abklinkbeckens. Am Morgen (MEZ) mussten auch die Arbeiten an den Reaktorblöcken 1 und 2 kurzzeitig wegen stark radioaktiv belastetem Wasser eingestellt werden.
>> LIVE - Ticker der atomaren Katastrophe in Japan vom 25. März << (stern.de)
Derzeit scheint die Salzverkrustung der Kernbrennstäbe zum echten Problem zu werden. Ex-Reaktorsicherheitschef des Konzerns General Electric, Richard Lahey, warnte eindringlich die Betreiberfirma TEPCO, dass verkrustete Brennstäbe die Kühlung blockieren könnten. Gegenüber der New York Times schätze Lahey, dass sich in Reaktorblock 1 etwa 26 Tonnen Salz angesammelt haben könnten und in den Blöcken 2 und 3 sogar jeweils 45 Tonnen.
Gegen Mittag (MEZ) hat ein weiteres Nachbeben der Stärke 6,2
den Nordosten Japans erschüttert. Inzwischen hat die Polizei in Japan mehr als 10.000 Tote gezählt.
Donnerstag, 24. März
Drei Mitarbeiter des Atomkraftwerkes Fukushima I sind wohl an den Beinen verstrahlt und daraufhin in eine Spezialklinik eingewiesen worden. Die Arbeiter wollten Kabel reparieren, um das Kühlsystem des Reaktors wieder zum Laufen zu bringen und hätten dabei in hoch radioaktivem Wasser gestanden. Inzwischen haben bereits 17 Arbeiter eine Dosis von mehr als 100 Millisievert abbekommen. Unterdessen hat die Regierung die maximal erlaubte Strahlenbelastung für Mitarbeiter in AKWs pro Jahr von 100 auf 250 Millisievert hochgesetzt.
Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt an, dass bei einer Strahlenbelastung von 1000 bis 6000 Millisievert unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Haarausfall als Symptome auftreten.
Bei 5000 bis 20.000 Millisievert können nach Angaben des BfS Schock und Blutungen auftreten.
Ein Überleben sei aber nur im unteren Bereich dieser Strahlendosis möglich.
Akute Strahlenschäden sind ab einer Dosis von mehr als 500 Millisievert pro Stunde zu befürchten. Symptome einer solchen Verstrahlung sind verbrennungsähnliche Erscheinungen auf der Haut, Haarausfall sowie eine Beeinträchtigungen der Fruchtbarkeit und Blutarmut.
>> LIVE - Ticker der Jahrhundertkatastrophe in Japan vom 24. März << (n24.de)
Mittwoch, 23. März
Kurz vor Mitternacht hat es erneut im Nordosten Japans ein Erdbeben der Stärke 6,0 gegeben. In dem Unglücks-AKW geht es nicht richtig voran - wenn überhaupt. Leider ist wieder über dem Unglücksreaktor 3 grauer Rauch aufgestiegen. Die Strahlenbelatung lag am morgen nach Angaben der Atombehörde bei 283,7 Mikrosievert. Zwei Stunden zuvor waren sogar noch weit höhere Werte gemessen worden. Zwischenzeitlich mussten Arbeiter im AKW sogar den Kontrollraum aus Sicherheitsgründen verlassen. Inzwischen werden auch in der Millionenstadt Tokio erhöhte Strahlenwerte im Trinkwasser gemessen. Es wird abgeraten, Säuglingen und kleinen Kindern Leitungswasser zu geben. Bei Messungen hat der Wert für radioaktives Jod 131 bei 210 Becquerel pro Liter gelegen. Der Grenzwert für Kleinkinder beträgt 100 Becquerel, der für Erwachsene bei 300. Es wird dringend vom Verzehr von Spinat, Brokkoli, Kohl und Blattgemüse Komatsuna aus der Region abgeraten. Wegen der immensen Leichenzahl haben bereits zwei Gemeinden in der Präfektur Miyagi begonnen, identifizierte Tote vorübergehend in Massengräbern und nicht - wie sonst üblich in Krematorien - beizusetzen. In den nächsten Tagen wird möglicherweise der Wind leicht auf Nordwest drehen. Es wird befürchtet, dass dann radioaktive Partikel auch in Richtung Tokio geweht werden.
>> LIVE - Ticker der Jahrhundertkatastrophe in Japan vom 23. März << (ntv.de)
>> Liveticker zur Japan Katastrophe vom 23. März << (berliner-morgenpost.de)
>> Liveticker zur Japan Katastrophe vom 23. März << (Hamburger Abendblatt)
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