Folgen des Klimawandels für Mensch und Natur
Der Klimawandel in Fakten und Zahlen

Was sind die Ursachen für die Erderwärmung in letzter Zeit?

Klimawandel
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Erdkunde/Geografie - Gymnasium/ Realschule - Klasse 7-8
43 Seiten (25,5 MB), Unterrichtseinheit

Die Mosaic-Expedition in der Arktis

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Welchen Einfluss hat das Klima der Arktis auf die Erderwärmung? Und welche Bedeutung hat der arktische Westwind-Jet für unser Wetter? In einer der größten Arktis-Expeditionen aller Zeiten war der Eisbrecher „Polarstern“ von September 2019 an gut ein Jahr lang in der Arktis unterwegs. Forscherinnen und Wissenschaftler aus aller Welt hatten unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) ein Jahr lang Daten in der Arktis gesammelt. Die Daten sollen helfen, den Einfluss der Arktis auf das globale Klima besser zu verstehen und Klimamodelle weiterzuentwickeln.

KOMPETENZPROFIL:
  • Klassenstufe: ab Klasse 7/8
  • Dauer: 5–6 Unterrichtsstunden
  • Kompetenzen: Internetrecherche, Erstellen eines Podcasts und eines Trailers
    • Medienkompetenz: Informationen aus Videos entnehmen
    • Hörkompetenz: Erstellen eines Blogs, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität
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Thema Erderwärmung

Am 25.7. 2019 ist der bisherige Hitzerekord in Lingen (Niedersachsen) um 2°C auf jetzt 42,6 °C geknackt worden. Die Grünen haben angesichts der Hitzewelle ein "Recht auf Hitzefrei" für mehrere Berufsgruppen vorgeschlagen. Kritik kam prompt von den Arbeitgeberverbänden. Der CDU-Wirtschaftsrat bezeichnete die Forderung der Grünen nach einem Recht auf Hitzefrei als realitätsfern.
Generalsekretär Wolfgang Steiger schrieb in einem Gastbeitrag für die "Rhein-Neckar-Zeitung" dass die anfallende Arbeit schließlich erledigt werden müsse, denn nur so könne eine Wirtschaft funktionieren.

Führende CDU Vertreter sprachen sich stattdessen für einvernehmliche Lösungen aus, wie sie Arbeitgeber und Arbeitnehmer seit Jahrzehnten bei Hitze bereits treffen.

Der Präsident der Bundesärztekammer Klaus Reinhardt fordert Hitzepausen für Beschäftige. Bei extremer Hitze müsste es Mitarbeitern gestattet sein, das Arbeitstempo zu drosseln.

Unterdessen ist die Zahl der Krankheitstage durch Hitze und Sonne deutlich gestiegen. Betroffen sind beispielsweise Dachdecker, Maurer, Straßenbauer oder Landwirte. Die sogenannte Berufskrankheit "Plattenepithelkarzinome oder multiple aktinische Keratosen der Haut durch natürliche UV-Strahlung" wird immer häufiger diagnostiziert.

So hat sich die Zahl der Krankheitstage durch Hitze und Sonnenlicht im Zeitraum von 2008 bis 2017 mehr als verdoppelt. 2017 gab es etwa 40.000 Arbeitsunfähigkeitstage wie aus einer Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Knapp zwei Drittel entfielen auf Männer, ein Drittel auf Frauen. Jährlich werden mittlerweile Tausende Fälle von Hautkrebs als Berufskrankheit anerkannt. Allein zwischen 2009 bis 2015 hat der schwarze Hautkrebs um mehr als 30 Prozent zugenommen. Der
weniger gefährliche helle Hautkrebs hat sogar um mehr als 50 Prozent
zugelegt. Die Angaben basieren auf Informationen der gesetzlichen
Krankenversicherungen. Ob sich die Arbeitsunfähigkeitstage vor allem auf Menschen bezieht, die im Freien arbeiten, geht aus den Angaben allerdings nicht hervor.

Eine britische Studie von Cancer  Research UK sieht einen der Hauptgründe für den massiven Anstieg der Melanom-Hautkrebsfälle in günstigen Pauschalreisen und Flügen in Länder mit besonders intensiver Sonneneinstrahlung.

Raphael Neukom und sein Team des Geografischen Instituts der Universität Bern haben den derzeitigen Temperaturanstieg in der Fachzeitschrift Nature als beispiellos bezeichnet.

Ihr Argument:
Früher seien Klimaschwankungen vor allem regional und zu unter-schiedlichen Zeiten aufgetreten, jetzt aber könne man Temperaturanstiege überall auf der Welt und gleichzeitig feststellen.

Einem Bericht der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in der Fachzeitschrift "Science" zufolge, heizen sich die Ozeane schneller auf als gedacht.

Demnach könnte der Meeresspiegel bis Ende des Jahrhunderts um zusätzliche 30 Zentimeter steigen.

Der Bericht stützt sich auf vier Studien, die zwischen 2014 und 2017 veröffentlicht wurden. Sollte es nicht gelingen, den Ausstoß an Treibhausgasen in den kommenden Jahren deutlich zu senken, so könnte die Temperatur bis zu einer Meerestiefe von 2000 Metern bis Ende des Jahrhunderts der Studie nach um 0,78 Grad Celsius steigen.
Dadurch würde sich das Meerwasser ausdehnen und einen Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 30 Zentimeter nach sich ziehen.

Nach einem Report des Weltklimarats verschieben sich mittlerweile auch die Klimazonen in Richtung der Pole.

Durch die Verschiebung von Klimazonen werden aus ehemals fruchtbaren Landschaften Wüsten und aus Permafrostböden werden mittlerweile matschige Sümpfe (> s. Beispiel Alaska). Überschwemmungen reißen immer öfter das Erdreich mit. Die Landwirtschaft leidet unter langen Dürren, die Menschen unter Hitzewellen. Nach dem Report des Weltklimarates werden in Zukunft wohl vor allem in Zentraleuropa, der Mittelmeerregion, dem südlichen Amazonasgebiet sowie in Afrika südlich der Sahara Dürren und Hitzewellen deutlich zunehmen.

Klimawandel auf der Erde

Nach dem neusten IPCC-Bericht, der Anfang August 2019 öffentlich vorgestellt wird, hat die Durchschnittstemperatur weltweit in den vergangenen gut 140 Jahren um 1,41 Grad Celsius zugenommen. Forscher aus Bern haben zuletzt auch erneut hervorgehoben, dass der Klimawandel immer schneller vonstatten geht.

Die klimapolitische Sprecherin der Grünen, Lisa Badum, fordert deshalb eindringlich die Weltgemeinschaft auf, alles zu unternehmen, um unter zwei Grad Erderwärmung zu bleiben- das auf dem Pariser Klimagipfel verabschiedete Mindestziel. Experten des Weltklimarates sehen aber bereits das Pariser Mindestziel kritisch, denn bereits bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad könnte die Lebensgrundlage von bis zu 500 Millionen Menschen weltweit bedroht sein - unter anderem durch Wassermangel (> s. Beispiel Indien) und durch die Ausdehnung von Wüsten.

Pariser Klima-Mindestziel:
Im Dezember 2015 hatten sich die Vertragspartner darauf verstän-digt, die menschengemachte globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit (ca. 1850 - 1900) zu begrenzen und die Emissionen von Treibhausgasen, wie zum Beispiel CO2, zu verringern.

Kurzum: Die Erderwärmung soll also keinesfalls zwei Grad Celsius übersteigen - verglichen mit der Durchschnittstemperatur der vorindustriellen Zeit. Bei einer globalen Erwärmung um 1,5 Grad könnte der Meeresspiegel um zehn Zentimeter weniger klettern als bei zwei Grad.

Der Klimawandel bringt folgende Gefahren mit sich:

Versinkende Inseln, versalzende Flussdeltas, Versalzung von Äckern, Wasserknappheit, wachsende Sturmgefahr an den Küsten, deutlich mehr Überschwemmungen durch Stürme

Schon jetzt gibt es im Nildelta und in anderen Flussdeltas Landverluste durch eindringendes Meerwasser.


Juni 2018
Aufweichen des Permafrostbodens in Alaska
Vielen Gemeinden in Alaska setzt das Aufweichen des Permafrost-bodens so sehr zu, dass ihre Häuser regelrecht umkippen. Die Polarregion ist wie keine andere auf der Welt vom Klimawandel betroffen, denn gerade hier steigen die Temperaturen bedrohlich. Die Stadt Shishmaref im Bundesstaat Alaska hat bereits ihre Umsiedlung beschlossen.

Gut 60 Prozent der Insel Tangier vor der Küste Virginias sind in den vergangenen 150 Jahren verschwunden, der Rest wird möglicherweise schon in den nächsten 25 Jahren untergehen.

Juli 2019
Gletscher Okjökull in Island
Der Gletscher Okjökull in Island ist wohl als erster dem Klimawandel zum Opfer gefallen. Eine Gedenktafel soll küntig an den Okjökull erinnern.

Als Hauptursache für die klimatischen Veränderungen in letzter Zeit machen US Wissenschaftler der Rice-Universität eine starke Zunahme von Treibhausgasemissionen in der Erdatmosphäre aus.

> Isländer trauern um toten Gletscher Okjökull

> Mit emotionalen Worten erinnert Island an einen geschmolzenen Gletscher


Auch der Schweizer Gries-Gletscher und viele andere Gletscher sind in den vergangenen Jahrzehnten massiv geschrumpft.


Juli 2019
Klimawandel in Wales
Im walisische Dorf Fairbourne, das nur knapp über Meereshöhe liegt, leben derzeit noch etwa 1000 Menschen. 2045, also in 26 Jahren, soll die Räumung des Dorfes beginnen und zehn Jahre später abgeschlos-
sen sein. Angesichts des zu erwartenden Anstiegs des Meeresspiegels wären Investitionen in den Hochwasserschutz zu teuer, so die Ansicht der zuständigen Behöreden. Für die Bewohner von Fairbourne sind bisher keine Entschädigungen vorgesehen, die Immobilienpreise fallen ins Bodenlose. Die walisische Regionalregierung verweist darauf, dass sie gesetzlich nicht zu Ausgleichszahlungen verpflichtet ist.


Juli 2019
Knappe Wasservorräte in Indien
Indien gehört ebenso zu den Ländern, die die Auswirkungen des Klimawandels am meisten zu spüren bekommen, denn in weiten Teilen des  Landes kommt der Monsun seit Jahren immer später, ist kürzer und fällt schwächer aus. Viele Großstädte Indiens sind in letzter Zeit stark gewachsen und deren Bedarf an Wasser natürlich ebenso. Gerade die Hauptstadt Delhi ist auf Wasser aus den angrenzenden Bundesstaaten angewiesen. Die südindische Millionenstadt Chennai leidet seit Monaten unter der extremen Wasserknappheit. Um die notleidende Bevölkerung mit Wasser zu versorgen, setzen die Behörden Versorgungszüge mit Wasser vom Mettur-Staudamm, einem der größten Wasserreservoirs des Landes ein. 2,5 Millionen Liter Wasser werden so mit jeder Lieferung in die Millionenmetropole gebracht.

Experten glauben, dass schon im nächsten Jahr 2020, Schätzungen zufolge, 21 größeren Städten in Indien das Wasser ausgehen könnte. Auch Misswirtschaft und exzessive Grundwasserentnahme sind die Ursache für die extreme Wasserknappheit in den Millionenstädten.


28. Juli. Erdüberlastungstag
Nach Berechnung der Denkfabrik Global Footprint Network war 2019 bereits am 28. Juli der Erdüberlastungstag, d.h. den Rest des Jahres leben die Menschen auf der Erde über ihre Verhältnisse. Die Menschheit hat ihr Budget an natürlichen Ressourcen für dieses Jahr rechnerisch aufgebraucht. Rein rechnerisch beansprucht die Weltbevölkerung damit die Ressourcen von 1,75 Erden. Die Umweltstiftung WWF ermahnte die Weltgemeinschaft: "Wir konsumieren und wirtschaften als gäbe es kein Morgen" und BUND-Chef Hubert Weiger sagte anlässlich den Erdüber-lastungstages: "Brütende Hitzesommer, sterbende Wälder und Ausna-hmezustände aufgrund von Unwettern werden mit der fortschrei-tenden Ausbeutung unseres Planeten zur neuen, katastrophalen Normalität."



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Linkverweise:
Dürre in Somalia »Es gibt kein Leben mehr in dieser Gegend«

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