30.03.2023
Nach den wiederholten russischen Angriffen mit sogenannten Kamikaze-Drohnen auf ukrainische Städte hat die Ukraine heftige Gegenschläge mit eigenen Drohnen angekündigt. Der "Drohnenschwarm Matthias Rust"- benannt nach dem deutschen Kremlflieger, dem es gelang, die gesamte sowjetische Flugabwehr zu unterfliegen und am 28. Mai 1987 mit einer einmotorigen Cessna auf der Moskwa-Brücke vor dem Kreml zu landen - soll mehrere tausend Drohnen mit einer Reichweite von bis zu 3000 Kilometern umfassen.
Am Mittwoch räumte die ukrainische Militärführung einen russischen Teilerfolg in den Kämpfen um die Stadt Bachmut im Osten des Landes ein nachdem zuvor berichtet worden war, ukrainische Streitkräfte hätten die Wagner-Truppe von der strategisch so wichtigen Route 0506 zurückgedrängt. Details zu den möglichen russischen Geländegewinnen wurden jedoch nicht öffentlich gemacht.
Bislang hat das ukrainische Militär keine genaueren Angaben zu den eigenen Verlusten seit Kriegsbeginn vor über einem Jahr gemacht. Stattdessen beschränkt man sich auf die Veröffentlichung von Verlusten bei den russischen Streit-kräften. Laut Kiew hat Russland bereits 172.000 Tote in den eigenen Reihen zu beklagen. Der britische Verteidigungs-minister Ben Wallace schätzte die russischen Verluste an Toten und Verwundeten am Mittwoch auf rund 220.000.
Kiews Luftwaffensprecher Juri Ihnat
hat einmal mehr moderne Kampfflugzeuge für die Ukraine gefordert. So bezeichnete er die bereits erhaltenen Migs aus den Nachhbarländern Polen und Tschechien zwar als willkommene militärische Hilfe, aber gleichzeitig forderte er Mehrzweckkampfflugzeuge der vierten Generation wie beispielsweise die US-amerikanische F16.
29.03.2023
Ukrainischen Streitkräften ist es möglicherweise gelungen, Soldaten der Wagner-Gruppe von der Route 0506 zurückzu-drängen. Diese ist eine wichtig Nachschublinie für die ukrai-nischen Verteidiger von Bachmut. Zuvor waren die Kämpfter der Wagner Truppe nur wenige Hundert Meter von dieser Straße entfernt.
Unterdessen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Chinas Staatschef Xi Jinping in die Ukraine einge-laden. Ob dieser allerdings die Einladung annehmen wird, ist fraglich - eher unwahrscheinlich. Chinas Staatschef Xi Jinping hatte erst vergangene Woche Russlands Präsident Putin besucht. Die beiden bekräftigten ihre strategische Partner-schaft. Über mögliche Waffen- und Munitionslieferungen Chinas an Russland ist aber weitehrin nichts bekannt.
In der
Großstadt Melitopol im Süden der Ukraine ist offenbar nach Angriffen der ukrainischen Armee die Stromversorgung ausgefallen. Ziel der Angriffe war vermutlich das Eisenbahn-depot der Stadt. Einwohner berichteten von mehreren Explosionen in der Umgebung des Depots. Melitopol ist ein wichtiger Eisenbahnknoten für das russische Militär.
Medienberichten zufolge möchte Spanien der Ukraine schon bald sechs Leopard-Panzer des älteren Typs 2A4 liefern.Madrid hat die Lieferung von bis zu zehn Panzern in Aussicht gestellt. Spanien selbst verfügt über 347 Leopard-Panzer. Die Ukraine hat bislang gut 30 Leopard-2-Panzer aus Deutschland, Kanada und Polen zur Abwehr des russischen Angriffs bekommen.
Westliche Staaten haben der Ukraine für die geplante Frühjahrsoffensive über 40 moderne Kampfpanzer und Hunderte Späh- und Schützenpanzer in Aussicht gestellt.
Trotz scharfer Kritik hat der IOC russischen Sportlerinnen und Sportlern die Tür für eine Rückkehr in den Weltsport ein Stück weit geöffnet. So beschloss der IOC den Weltverbänden die Teilnahme der bislang verbannten Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus unter Bedingen zu ermöglichen. Zugleich stellte der IOC aber klar, dass es eine Empfehlung sei und noch keine entgültige Entscheidung für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris getroffen sei. Die Kritik an der IOC Empfehlung ließ nicht lange auf sich warten. Kiews Bürgermeister Klitschko sprach von einer unsinnigen Entscheidung, die den olympischen Geist verseuche. Bundes-innenministerin Nancy FAeser bezeichnete die Entscheidung des IOC als einen Schlag ins Gesicht der ukrainischen Sport-lerinnen und Sportler. FDP - Abgeordnete Marie-Agnes Strack Zimmermann bezeichnete die Entscheidung des IOC als eine Verhöhnung der über 220 toten ukrainischen Trainer, Athletinnen und Athleten.
25.03.2023
Russlands Präsident Putin hat die Stationierung taktischer Atomwaffen in der ehemaligen Sowjetrepublik Belarus angekündigt. Am 1. Juli soll voraussichtlich der Bau eines Schachts für die Atomwaffen in Belarus abgeschlossen sein. Damit reagiert Russland auf die Spannungen mit der Nato im Zuge von Putins Krieg gegen die Ukraine. Russland ist u.a. verärgert über die Lieferung von Uranmunition aus Groß- britannien an die Ukraine. Geschosse mit abgereichertem Uran haben eine besondere Schlagkraft und durchbrechnen selbst stark gepanzerte Fahrzeuge. Uranmunition ist aber nicht unumstritten, da der Urankern radioaktiven Staub verursacht und die Böden in der näheren Umgebung des Einschlages verseuchen soll. Auch die Slowakei hat Russland mit der Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine erzürnt.
Russland hat angekündigt die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine noch um einiges zu übertreffen. So möchte Russland 1.600 neue Panzer bauen oder vorhandene Panzer modernisieren.
Der Krieg in der Ukraine soll allein innerhalb des ersten Jahres einen Schaden von mindestens 135 Milliarden US-Dollar (rund 125 Mrd Euro) verursacht haben. Die Kosten für den Wiederaufbau und die Beseitigung von Kriegsschäden wurden mit Stand vom 24. Februar 2023 auf mindestens 411 Milliarden US-Dollar (rund 381 Mrd Euro) geschätzt.
24.03.2023
Sowohl der Ukraine als auch Russland fehlt es in diesem Krieg offenbar an Munition. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat einmal mehr der EU für ihre bisherige militärische Unterstützung gedankt und gleichzeitig weitere Waffen-systeme eingefordert. So drängte er auf die Lieferung moderner Kampfjets und forderte auch Raketen mit größerer Reichweite. Bislang wollen nur Polen und die Slowakei der Ukraine Kampfjets vom Typ Mig-29 bereitstellen. Die ersten vier der insgesamt 13 versprochenen Kampfjets aus der Slowakei sind bereits in der Ukraine eingetroffen. Am Donnerstagabend hat offenbar die russische Luftwaffe erneut die südukrainische Hafenstadt Odessa mit mehreren Raketen beschossen. Zwei der Raketen sollen dabei von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen worden sein. Über Schäden, Tote oder Verwundete ist nichts bekannt. Auch in den nächsten Tagen sind weitere Gefechte in der seit Monaten schwer umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine zu erwarten, jedoch scheint die russische Kampfkraft spürbar nachgelassen zu haben.
09.03.2023
Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, hat die fortgesetzte Verteidigung der bereits völlig zerstörten und schwer umkämpften Stadt Bachmut mit stra-tegischen Gründen gerechtfertigt. Zuvor hatte ein ukraini-scher Soldat in einem Beitrag des Internetsenders Hromadske beklagt, dass auch die ukrainischen Verluste außerorderntlich hoch seien. In der Nacht zum Donnerstag soll es die schwer-sten russischen Luftangriffe in der Ukraine seit Wochen gege-ben haben. In zahlreichen Regionen fiel offenbar erneut die Strom-versorgung aus. Auch die Versorgung von Millionen von Menschen mit Wasser, Wärme und Strom war gestört. Die Rede ist von mindestens zehn getöteten Zivilisten.
Die russischen Angriffe sollen der militärischen Infrastruktur der Ukraine und Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes und der Energieinfrastruktur gegolten haben, welche diesen unterstützen. Russischen Angaben zufolge waren die Angriffe auch mit Kinschal-Hyperschall-Raketen ausgeführt worden. Die Ukraine spricht von mehr als 80 Raketen und acht sogenannten Kamikaze-Drohnen, wovon
die Hälfte ihr Ziel erreicht hat. Russland hat hat die jüngste Angriffswelle gegen die Ukraine als "Vergeltung" für das Eindringen von "Saboteuren" auf russisches Staatsgebiet bezeichnet.
Russland ist unzufrieden mit der Art und Weise wie das Getreide-Abkommen vom Juli 2022 umgesetzt wird und ist daher wenig gewillt, dieses über den 18. März hinaus zu verlängern. So beklagt Russland, dass russische Schiffe mit Getreide und Düngemittel an Bord zahlreiche ausländische Häfen wegen der verhängten Sanktionen nicht anfahren dür-fen und ausländische Schiffe, die im Abkommen festgelegten Waren in russischen Häfen auch nicht laden dürfen. Genau dies sehe aber das Getreideabkommen vor, so Lawrow.
Es gibt offenbar neue Erkenntnisse, was den Sabotageakt an den russischen Gaspipelines nach Deutschland betrifft. Eine aus sechs Personen bestehende Gruppe soll ein Schiff ange-mietet und darauf wohl den Sprengstoff zu den Pipelines in der Ostsee befördert haben. Bei den Anschlägen wurden
beide Stränge der Pipeline Nord Stream 1 und ein Strang
von Nord Stream 2 leck geschlagen. Berichten zufolge sollen zwei der Personen einen ukrainischen Pass gehabt haben.
06.03.2023
Russland ist tief besorgt über die diplomatischen Gescheh-nisse in Zentralasien. Man befürchtet dort eine zunehmende Distanzierung und Entkoppelung der fünf Länder Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan von Russland. Hintergrund für den Unmut und die Besorgnis
ist eine Reise von Antony Blinken nach Zentralasien vergangene Woche. Dieser hatte den Ländern angesichts der russischen Invasion in der Ukraine bei seinem Besuch Unterstützung bei der Sicherung ihrer Souveränität zugesichert.
Russlands Verteidigungsminister Schoigu ist offenbar ins Kriegsgebiet gereist, um sich über die Lage und weitere Pläne an der Front zu informieren. Im ostukrainischen Donbass soll er auch russische Soldaten mit Orden ausgezeichnet haben.
Seit Wochen versuchen russische Truppen, die zur Festung erklärte Stadt Bachmut zu erobern, doch bislang ohne durchschlagenden Erfolg, denn die Verteidiger halten ihre Stellung. Zwar sind die dort kämpfenden ukrainischen Soldaten von drei Seiten umzingelt, doch
im Westen von Bachmut ist noch immer ein Korridor geöffnet, der es den Ukrainern ermöglicht, benötigte Munition, Proviant und Medizin dorthin zu liefern sowie Verwundete von dort abzutranspor-tieren. Das in den USA ansässige Institut für Kriegsstudien (ISW) hält es für unwahrscheinlich, dass es den Russen in nächster Zeit gelingen wird, Bachmut komplett einzukesseln. Die Ukraine beziffert die Zahl der täglich Gefallenen und Verletzten auf russischer Seite auf bis zu 500. Vor allem die Söldnertruppe Wagner, die in der Gegend von Bachmut erbittert kämpft, soll tagtäglich schwere Verluste erleiden.
Die Ukraine bemüht sich seit Monaten, zusammen mit ihren Unterstützern einen internationalen Gerichtshof nach dem Vorbild des Nürnberger Tribunals für Nazi-Kriegsverbrecher zu erreichten. Vor diesem sollen sich führende Vertreter Russlands dann für den Krieg gegen das Nachbarland verantworten müssen.
Nach Einschätzung britischer Militärexperten hat die russische Seite massive Waffen- und Munitionsengpässe. Es wird gemutmaßt, dass Russland im Nahkampf auch gewöhnliche Feldspaten einsetzt, weil es an anderen Waffen fehlt.
Im März 2022 waren unter dem Eindruck des Krieges die Spritpreise in die Höhe geschnellt, was die Inflation anheizte. Nach Zahlen des ADAC war zum allerersten Mal im bundes-weiten Tagesdurchschnitt der Wert von 2 Euro pro Liter Super E10 und Diesel überschritten worden- so der ADAC. Ein Jahr später liegen die Preise deutlich darunter. Vorausgesetzt die Spritpreise bleiben im März so wie sie derzeit sind, so wäre Diesel rund 18 Prozent und Superbenzin knapp 15 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat. Dieser Rückgang der Sprit-preise wirkt sich auch auf die Inflation aus; rein rechnerisch ergibt sich eine dämpfende Auswirkung von knapp einem halben Prozentpunkt auf die Teuerungsrate.
weitere Informationen (Februar 2023) >>
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