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Der Interessenkonflikt zwischen der USA/EU und Russland
-> Aktuelle Arbeitsblätter zum Ukraine Krieg
Der aktuelle Krieg in der Ukraine
30. Juni 2022
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk ist gleich mehrfach wegen seiner Äußerungen in den Schlagzeilen. Nachdem deutsche Intellektuelle in einem Brief gefordert hatten, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen zu beenden, nannte er diese einen Haufen pseudo-intellektueller Versager.
Auch hat er öffentlich bestritten, dass es Beweise für den Massenmord an Hunderttausenden von Juden durch Anhänger des ukrainischen Nationalistenführers Stepan Bandera gibt. Zugleich warf er deutschen, polnischen und israelischen Historikern vor, bei der Dämonisierung eines ukrainischen Freiheitskämpfers wie Stepan Bandera mitgespielt zu haben. Für diese Haltung wurde er in sozialen Netzwerken heftig kritisiert. Persönlichkeiten wie der bekannte Pianist Igor Levit warfen ihm daraufhin Geschichtsverleugnung vor. Auch Meron Mendel, der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, bemühte sich um Richtigstellung und stellte klar, dass die von Stepan Bandera angeführte Gruppe der Organisation Ukrainischer Nationalisten an der Ermordung vieler Tausender Juden beteiligt gewesen war und zusammen mit den Nazis gekämpft hätten.
Unterdessen hat der ehemalige Formel-1-Chef Bernie Ecclestone mit Aussagen über den russischen Präsidenten Wladimir Putin für Irritationen gesorgt. So bezeichnete Ecclestone den russi-schen Präsidenten Putin als eine herausragende und zugleich vernünftige Persönlichkeit mit dem man über vieles vernünftig reden könne und für welchen er noch immer durchs Feuer gehen würde.
Ecclestone macht vielmehr Ukraines Präsident Selenskyj für den Krieg in der Ukraine verantwortlich, welcher nicht das Gespräch mit Putin gesucht habe. Der 91-jährige Brite und Milliardär ist fest davon überzeugt, dass Putin mit der Invasion nicht willentlich den Tod tausender unschuldiger Ukrainer in Kauf genommen habe. Vielmehr sei er da in etwas hineingerutscht und müsse nun schauen, wie er aus der Situation wieder herauskomme, so Ecclestone.
29. Juni 2022
Russlands enger Verbündeter Syrien hat die beiden ostukrainischen Separatistengebiete Luhansk und Donezk offiziell als unabhängige Staaten anerkannt. Syrien ist damit nach Russland das erste Land, das die Separatistengebiete als Staaten anerkennt. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte
die beiden Separatistengebiete bereits kurz vor der russischen Militärintervention in der Ukraine Ende Februar unter großem internationalen Protest als unabhängige "Volksrepubliken" anerkannt.
Bei einem erneuten Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums 144 ukrainische Soldaten befreit worden - darunter auch 95 Kämpfer aus dem Asow-Stahlwerk
in Mariupol, die sich wochenlang gegen die russische Armee verteidigt und sich in unterirdischen Tunneln der riesigen Anlage verschanzt hatten.
Großbritannien hat weitere Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Sanktionen belegt, darunter auch Nickel-Milliardär Wladimir Potanin und Anna Ziwilewa, Chefin des Bergbauunternehmens JSC Kolmar. Mittlerweile sind mehr als 1.000 Personen und mehr als 120 russische Unternehmen von Großbritannien mit Sanktionen belegt worden.
Bei Kämpfen im Süden der Stadt Lyssytschansk in der Ostukraine haben ukrainische Streitkräfte nach Darstellung Moskaus hohe Verluste erlitten. Von den 350 Mann einer Gebirgsjägerbrigade sollen lediglich noch 30 Soldaten am Leben geblieben sein. Auch soll eine Ausbildungsbasis für ausländische Söldner in der Nähe der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine sowie vier Kommandoposten zerstört worden sein. Bei Angriffen in der Nähe von Pytomnyk im Charkiwer Gebiet im Osten sollen 100 weitere ukrainische Kämpfer getötet und diverse Militär-technik vernichtet worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die NATO Staaten haben angesichts von Russlands Krieg gegen die Ukraine eine deutliche Verstärkung der Ostflanke beschlossen. Künftig sollen mehr als 300.000 Soldaten in hoher Einsatzbereitschaft gehalten werden. Die bisherige schnelle
Nato-Eingreiftruppe NRF soll durch das neue Streitkräfte-Modell ersetzt werden. Norwegen hat der ukrainischen Armee die Lieferung von drei Mehrfachraketenwerfern zugesagt und möchte der Ukraine zudem 5000 weitere Granaten zur Verfügung stellen. Die Lieferung der Geschütze erfolge in Kooperation mit Großbritannien.
Die Türkei macht den Weg frei für den Nato-Beitritt von Finnland und Schweden. Zuvor hatten die Länder am Rande des Nato-Gipfels in Madrid am Dienstag ein Memorandum unterzeichnet, das auf die Bedenken der Türkei eingeht.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch vor Journalisten in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat verärgert auf Witze der G7-Chefs auf seine Kosten reagiert.
Konkret geht es um Fotos von Wladimir Putin, die ihn mit nacktem Oberkörper
zeigen. Putin erinnerte daran, dass es zum Ziele der Harmonie von Geist und Körper nötig sei, Sport zu machen, nicht zu viel Alkohol trinken und andere schlechte Angewohnheiten aufzugeben. Mit dieser Sichtweise belehrte Putin die Staats- und Regierungschefs der führenden demokratischen Industrieländer und fragte sich zugleich welch widerlichen Anblick es gewesen wäre, die nackten Körper der führenden Staats- und Regierungschefs der Weltöffentlichkeit zu präsentieren - eine Retourkutsche an die G7 Repräsentanten.
26. Juni 2022
Vor Beginn des G7-Gipfels hat US Präsident Joe Biden weitere Sanktionen gegen Russland verkündet. Schon in Kürze soll ein Verbot der Einfuhr von russischem Gold in Kraft treten.
Auch Großbritannien, Japan und Kanada wollen sich dem Einfuhrverbot anschließen. GB Premier Boris Johnson beabsich-tigt offenbar bei dem Treffen der großen Industriemächte auf Schloss Elmau in Bayern die anderen Staaten davon zu über-zeugen, sich dem Schritt anzuschließen. Erklärtes Ziel soll es sein, dem Kreml den Geldhahn zudrehen. Russland soll so weiter vom internationalen Finanzsystem isoliert werden. Zwar gibt es auch in der EU Gespräche über Sanktionen gegen Russland im Gold-Handel, doch bisher gibt es aber noch keine Beschlüsse dazu. Nach Ansicht der britischen Regierung ist Gold Russlands wichtigstes Exportgut außerhalb des Energiebereiches. Allein im vergangenen Jahr hatten die Ausfuhren einen Wert von 12,6 Milliarden Pfund (14,6 Milliarden Euro) für die russische Wirtschaft gehabt.
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Sonntagmorgen offenbar von mehreren Explosionen erschüttert worden. Berichten zufolge waren vier Detonationen in der Nähe des Stadt-zentrums zu hören. Ein Wohnkomplex soll getroffen worden sein. Informationen über mögliche zivile Opfer liegen nicht vor.
Die Ukraine hat offenbar knapp 2.900 tragbare Panzerabwehr-waffen vom Typ RGW 90 Matador beim deutschen Rüstungs-konzern Dynamit Nobel Defence (DND) bestellt und diese mit eigenem Geld bezahlt. Die Bestellung wurde dem Anschein nach bereits geliefert nachdem es grünes Licht von der Bundes-regierung gegeben hat.
Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte noch einmal, dass er früher oder später alle von Russland eingenommenen Städte zurückerobern wolle.
Politik
Arbeitsblätter
Der Russland-Ukraine-Konflikt im Jahr 2022
Politik 11.-13. Schuljahr
Unterrichtsmaterial
38 Seiten (5,3 MB)
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Der Russland-Ukraine-Konflikt im Jahr 2022
Hintergründe und Entwicklungen des neuen Krieges in Europa
Gegenstand der Reihe ist der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der seit 2014 andauert. Ziel der Reihe ist es, den Lernenden die historischen Wurzeln und aktuellen Grundlagen des Krieges zu vermitteln. In diesem Zusammenhang werden die russische und die ukrainische Sicht auf den Konflikt multiperspektivisch aufgearbeitet. Die Rollen von NATO, EU, USA und Deutschland werden intensiv erläutert und mögliche Lösungen des Konfliktes diskutiert.
Da der Konflikt sehr komplex ist, ist die Unterrichtsreihe in Bezug auf die Sachkompetenz insgesamt auf einem erhöhten Niveau einzuordnen. Neben der Sach- wird die Urteilskompetenz gestärkt, da von den Schülerinnen und Schülern Diskussionsbeiträge, Bewertungen und Urteile gefragt sind. Zahlreiche Materialien wie Zeitungsartikel, Statistiken und Karikaturen bieten die Möglichkeit zur Förderung der Lese- und Analysekompetenz. Die Handlungskompetenz wird insbesondere durch das abschließende Hearing (siehe unten) gefördert. Hier diskutieren die Lernenden den Konflikt und schlüpfen in die Rolle von Expertinnen und Experten, die sich an einer Lösung des Konfliktes versuchen. Die Medienkompetenz wird durch verschiedene Recherche im Rahmen des Kompetenzbereich 1 berücksichtigt.
KOMPETENZPROFIL:
- Klassenstufe: 11–13
- Dauer: 7 Unterrichtsstunden
- Kompetenzen: multiperspektivisch internationale Konflikte analysieren, ein Hearing durchführen, den Ukraine-Konflikt nachvollziehen
- Medienkompetenz: Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren (1)
- Thematische Bereiche: Deutsche Außenpolitik, NATO, EU, Ukraine-Konflikt, Russland
- Medien: Grafiken, aktuelle Zeitungsartikel, Tabellen und Karikaturen
Bestellmöglichkeit /
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23. Juni 2022
Offenbar ist im russischen Hinterland eine ukrainische Kamikaze-Drohne mit hoher Geschwindigkeit in eine russische Erdölraffinerie gestürzt und dort explodiert. Wenig später wurde eine dicke Rauchwolke und ein riesiger Feuerball beobachtet. Zwar gelang es den Einsatzkräften vor Ort den Brand schon bald unter Kontrolle zu bringen, aber der Schaden ist wohl erheblich. Die Erdölraffinerie bei Nowoschachtinsk in der Provinz Rostow am Don, fünf Kilometer jenseits der russischen Grenze, ist einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region. Noch ist unbekannt, welcher Typ von Kampfdrohne zum Einsatz gekommen ist. Dem Aussehen nach könnte es eine Drohne PD-2, eine ukrainische Eigenentwicklung gewesen sein. Auch könnte die geheimnisumwitterte amerikanische Drohne Phoenix Ghost ihr Debüt gehabt haben. Die Militärexperten rätseln noch. Fakt ist, dass die Drohne eine Distanz von mindestens 170 Kilometern zurückgelegt haben muss, bevor sie in ihr Ziel hinabstürzte. Das setzt ein ausgeklügeltes Steuerungssystem voraus.
Die Ukraine ist offizieller EU-Beitrittskandidat. Bei einem EU-Gipfel in Brüssel am Donnerstag beschlossen die Staats- und Regierungschefs, auch Moldau den Status eines Bewerberlandes zu gewähren. Die Beitrittsverhandlungen beginnen jedoch erst nach Erfüllung weiterer Reformauflagen. Dabei geht es u.a. um Justizreformen und eine stärkere Korruptionsbekämpfung.
Auch Georgien ist im Gespräch möglicherweise in naher Zukunft ebenso Beitrittskandidat der EU zu werden. Allerdings soll das rund 3,7 Millionen Einwohner zählende Georgien den Beitritts-kandidatenstatus erst bekommen, wenn es weitere Reformauf-lagen erfüllt. Derzeit gilt Georgien noch als politisch sehr instabil.
Jens Plötner, einer von Olaf Scholz engsten außenpolitischen Beratern ist wegen einiger Äußerungen zum Ukraine Krieg in den Focus der Medien gekommen und hat Kritik auf sich gezogen.
"Mit 20 Mardern kann man viele Zeitungsseiten füllen, aber Artikel darüber, wie wird in Zukunft unser Verhältnis zu Russland sein, gibt's jetzt irgendwie weniger"
"Nur weil man angegriffen wird, wird man ja nicht automatisch ein besserer Rechtsstaat"; und man solle "nicht in die Falle tappen: West against the rest".
Die Kritik an diesen Äußerungen ließ nicht lange auf sich warten. so auch aus der eigenen Koalition. FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Klaus Masuch, Mitarbeiter der Europäi-schen Zentralbank sowie der Politikwissenschaftler Michal Bogus waren nur einige die schockiert auf diese Aussage reagierten. Der dänische Wissenschaftler Rune Linding forderte gar den Rückzug von Plötner.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Israel wegen seiner Haltung gegenüber Russland kritisiert. Israel hat bislang keine Sanktionen gegen Russland verhängt, um die Beziehung-en zu Moskau nicht zu gefährden. Israel leistet zwar humanitäre und medizinische Hilfe, jedoch sind Waffenlieferungen kein Thema. Möglicherweise ist Israel auch so zurückhaltend im Ukraine-Krieg, weil Russland bislang stillschweigend israelische Angriffe auf das Nachbarland toleriert hat, obwohl es an der Seite von Machthaber Baschar al-Assad steht.
21. Juni 2022
Die deutsche Bundesregierung hat erstmals eine exakte Liste für die Lieferung von militärischen Gerät an die Ukraine veröffent-licht. Gemäß der jetzt veröffentlichten Auflistung sind bereits 23.000 Schutzhelme, 10.000 Schlafsäcke, 1200 Krankenhaus-betten, 360.0000 Ein-Personen-Rationen Lebensmittel und ein Feldlazarett an die Ukraine geliefert worden.
Zudem wurden bereits geliefert
16 Millionen Schuss Handwaffenmunition
100.000 Handgranaten
5.300 Sprengladungen
14.900 Panzerabwehrminen
2.700 Fliegerfäuste des Typs Strela
500 Flugabwehrraketen Stinger
30 geschützte Fahrzeuge.
In Vorbereitung seien eine Reihe schwerer Waffensysteme:
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etwa 30 Flakpanzer des Typs Gepard |
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drei Mehrfachraketenwerfer Mars mit Munition |
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ein Luftverteidigungssystem Iris-T SLM |
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ein Artillerieortungsradar Corbra |
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zehn Antidrohnenkanonen |
Des weiteren sollen noch 4,8 Millionen Schuss Handmunition, 53.000 Schuss Flakpanzermunition und 10.000 Schuss Artilleriemunition an die Ukraine geliefert werden. Die angedachten Lieferungen enthalten außerdem 54 gepanzerte Truppentransporter inklusive Bewaffnung, 80 Toyota Pick-up-Fahrzeuge, 22 Lkw und 65 Kühlschränke für Sanitätsmaterial.
Erste Panzerhaubitzen ´2000´ sind bereits in der Ukraine angekommen.
20. Juni 2022
Der britische Geheimdienst sieht Schwächen bei Russlands Luftwaffe, was zugleich den Druck auf die russischen Boden-truppen erhöht. Zwar würde Russland über kampffähige Flugzeuge verfügen, die Piloten seien aber nicht wirklich für moderne Luftwaffeneinsätze ausgebildet. So würden Risiken eher vermieden. Eine Lufthohheit konnten die russischen Streitkräfte bislang nicht erzielen.
Ukrainische Behörden haben den Verlust der Ortschaft Metjolkine, südöstlich des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk im Osten des Landes eingeräumt, nachdem das russische Verteidigungsministerium bereits am Sonntag die Eroberung der an Sjewjerodonezk angrenzenden Ortschaft gemeldet hatte. Harte Kämpfe werden auch aus den Vororten Toschkiwka und Ustyniwka gemeldet.
Dem Militärgouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, zufolge ist derzeit auch Lyssytschansk, die Schwesterstadt von Sjewjerodonezk am Westufer des Flusses unter Beschuss geraten.
19. Juni 2022
Nach jüngster Einschätzung des britischen Geheimdienstes gibt es im Ukrainekrieg wohl Fahnenflucht auf beiden Seiten. Gerade in letzter Zeit seien auch ukrainische Soldaten häufiger mal desertiert. Die Moral der russischen Streitkräfte wird weiterhin als gering eingeschätzt. Befehlsverweigerung und bewaffnete Konfrontationen zwischen russisschen Offizieren und Soldaten seien öfter mal zu beobachten.
Das ukrainische Parlament hat mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit
für einen Gesetzesentwurf gestimmt, der nun auch Musik von Künstlern mit russischer Staatsbürgerschaft in der Öffentlichkeit verbietet. Künstler, welche den russischen Einmarsch in die Ukraine öffentlich verurteilt haben, sind von der Regelung ausgenommen. Der Import und die Verbreitung von Büchern und anderen Printprodukten aus Russland, Belarus und den russisch besetzten Gebieten wurde sogar komplett verboten. Bereits seit 2016 unterliegen Bücher aus Russland einer Zensur.
Der ukrainische Präsident gibt sich weiter siegesgewiss und hat die Rückeroberung der bereits von russischen Truppen besetz-ten Gebiete angekündigt. Am Samstag erst war Selensky in die Frontregion Mykolajiw und anschließend in die Hafenstadt Odessa gereist.
Nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg könnte der Ukraine Krieg noch Jahre andauern. Der Gouverneur der ukrainischen Donbass-Teilregion Luhansk, Serhij Hajda, bat den Westen, schnellstmöglich weitere Waffensysteme mit großer Reichweite zu liefern.
18. Juni 2022
Ein erst 2017 in Dienst gestellter Schlepper der russischen Schwarzmeerflotte soll von Harpoon-Raketen, die aus Dänemark stammen, getroffen worden sein. Wenig später soll das Trans-portschiff, das wohl mit Militärgerät unterwegs zur strategisch wichtigen "Schlangeninsel" war, ukrainischen Angaben zufolge gesunken sein. Es ist bereits das dritte Schiff der russischen Schwarzmeerflotte, das während des Kriegs-verlaufes gesunken ist. Am 24. März war das große Landungsschiff "Saratow" der russischen Schwarzmeerflotte im Hafen von Berdjansk zerstört worden. Besonders schmerzhaft für Russland war wohl aber der Verlust des Raketenkreuzers Moskwa am 14. April 2022.
Russische Truppen haben offenbar in den vergangenen 48 Stunden erneut versucht, südlich von Isjum vorzustoßen, um den Kessel von Sjewjerodonezk vom Norden her einzukreisen.
Der ukrainische Chefunterhändler David Arachamija hat angekündigt, erst Ende August nach der Durchführung von Gegenangriffen die Friedensverhandlungen mit Moskau wieder aufnehmen zu wollen. Bereits im März hatte Kiew bei den Gesprächen in Istanbul unter anderem vorgeschlagen, auf einen Nato-Beitritt zu verzichten, wenn das Land im Gegenzug internationale Sicherheitsgarantien bekäme. Russland fordert allerdings von der Ukraine nicht nur den Verzicht auf einen
NATO Beitritt, sondern auch noch eine Entmilitarisierung und Gebietsabtretungen - eingefordert werden die Gebiete Donezk und Luhansk sowie die bereits seit 2014 annektierte Krim.
Russische Medien haben offenbar zwei von moskautreuen Truppen gefangen genommene US-Soldaten, die zuletzt in der ukrainischen Armee gekämpft hatten, vorgeführt. Sie sollen laut den russischen Medien aus dem US-Bundesstaat Alabama stammen.
Wegen der Seeblockade sieht sich Rumänien mit der
schwierigen Aufgabe konfrontiert, als Ausweichroute für den Export von ukrainischem Getreide zu dienen. Doch Staatspräsident Klaus Iohannis sieht sein Land mit dieser "logistische Herausforderung" überfordert.
Unterdessen fordert Polen ein siebtes Sanktionspaket der EU gegen Russland, um Moskau im Ukraine-Krieg zum Einlenken
zu bewegen.
Laut dem Regionalgouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, befinden sich nur noch 20 bis 30 Prozent der seit Wochen umkämpften Stadt Sjewjerodonezk unter der Kontrolle Kiews. Die drei Brücken über den namensgebenden Fluss Siwerskyj Donez, welche eine direkte Verbindung zu den ukrainischen kontrollierten Gebieten bildeten, sind längst zerstört.
17. Juni 2022
Russischen Angaben zufolge sind seit Februar knapp 2.000 ausländische Kämpfer - die meisten aus Polen, den USA, Kanada und Großbritannien - getötet worden. Zuletzt hatte der Fall von zwei Briten und einem Marokkaner für großes Aufsehen gesorgt, die von prorussischen Separatisten in der Region Donezk als Söldner zum Tode verurteilt wurden.
Beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg rechtfertigte Russlands Präsident Putin erneut die Militär-operation in der Ukraine. Ihm zufolge sei die russisch-stämmige Bevölkerung im Osten der Ukraine 8 Jahre lang dem Völkermord durch das Kiewer Regime ausgesetzt gewesen. Bereits mehrfach hatte Russlands Präsident Putin der Ukraine Völkermord an der russischsprachigen Bevölkerung vorgeworfen ohne überprüfbare Belege dafür vorzulegen. Auch betonte der Kremlchef, dass Russland keine keine andere Wahl gehabt hätte, da der Westen und insbesondere die USA die Ukraine buchstäblich mit seinen Waffen und seinen Militärberatern zuletzt immer mehr aufge-rüstet und damit ein Bedrohungspotential für Russland geschaffen hätte.
Auch stellte er klar, dass die gegen Russland verhängten Sanktionen nicht nur sein eigenes Land sondern ebenso die EU hart treffen würden. In diesem Kontext betonte er die Stärke Russlands und dass die Maßnahmen ihre Wirkung verfehlen würden. So würde Russland derzeit wegen der gestiegenen Preise für Öl und Gas auf dem Weltmarkt gerade besonders hohe Einnahmen erzielen.
Russland hat offenbar keine Einwände gegen den angestrebten EU - Beitritt der Ukraine. Dem Kremlchef zufolge sei es die souveräne Entscheidung jedes Landes, Wirtschaftsbündnissen beizutreten oder nicht. Zuvor hatte die EU-Kommission in Brüssel verkündet, sowohl der Ukraine als auch der benach-barten Republik Moldau den Status eines EU-Kandidaten gewähren zu wollen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich sehr erfreut über diese Empfehlung der EU-Kommission gezeigt. Mit Blick auf die USA und den Westen sprach er von einer Anmaßung, deren Ziel es sei, andere Teile der Welt zu kolonialisieren. Die USA würden sich wie der "Bote Gottes auf Erden" aufführen.
Bereits am 9. Juni hatte Putin den von ihm befohlenen Krieg gegen die Ukraine auf eine Stufe gestellt mit dem Großen Nordischen Krieg unter Russlands Zar Peter I. Dieser Vergleich hatte gerade in den skandinavischen Staaten zu großer Verunsicherung geführt.
16. Juni 2022
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzler Olaf Scholz, Italiens Ministerpräsident Mario Draghi und Rumäniens Präsident Klaus Iohannis sind zu Besuch in Kiew. Zusammen werden sie am Donnerstagmittag von Selenskyj im Präsidenten-
palast empfangen. Frankreich will der Ukraine weitere Caesar-Haubitzen im Kampf gegen die russischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Die auf Lastwagen montierten Caesar-Geschütze haben ein Kaliber von 155 Millimeter und können Ziele in einer Entfernung von bis 40 Kilometern präzise treffen. Die Rede ist von zwölf bereits gelieferten schweren Geschütze und sechs weiteren, die in der kommenden Woche folgen sollen.
Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben Kiew zugesagt, sich dafür einzusetzen, dass die Ukraine ein Beitrittskandidat für die Europäischen Union wird.
Italiens Regierungschef Mario Draghi möchte die Blockade der ukrainischen Häfen durch Russland beenden. Um dies zu erreichen, fordert er eine Resolution der Vereinten Nationen mit dem Ziel, die Korridore im Schwarzen Meer zu regeln. Seit Ende Februar sitzt die Ukraine weltweit auf den eigenen Vorräten fest.
Sie ist der weltweit viertgrößte Exporteur von Getreide. Der Westen macht Moskau für die drohende Nahrungsmittelkrise in weiten Teilen der Welt verantwortlich, weil Russlands Streitkräfte die ukrainischen Häfen entweder besetzt haben oder blockieren. Russland dagegen beschuldigt die Ukraine aus Angst vor einer russischen Invasion ihre eigenen Häfen vermint zu haben und die Minen nicht wieder räumen zu wollen.
Die britische Regierung hat Sanktionen gegen das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche verhängt. London wirft dem Geistlichen vor, seine Position wiederholt missbraucht zu haben, um den Krieg in der Ukraine zu rechtfertigen. Zuvor waren in der EU Sanktionen gegen den Patriarchen am Widerstand Ungarns gescheitert.
12. Juni 2022
Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben ein großes Waffenlager bei Ternopil im Westen der Ukraine angegriffen. In dem Waffenlager sollen Panzerabwehrraketensysteme, tragbare Flugabwehrraketensysteme und Artilleriegeschosse gelagert gewesen sein, welche die USA und europäische Länder der Ukraine geliefert hatten. Bei dem Angriff sollen nach Angaben des Bürgermeisters von Tschortkiw, Wolodymyr Truschauch aber auch mehrere zivile Objekte getroffen worden sein. Es ist die Rede von 22 verletzten Personen.
An der Front sollen nach russischen Angaben bei Luftangriffen mehr als 150 ukrainische Soldaten getötet worden sein. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums teilte weiter mit, es seien des Weiteren sechs Panzer, fünf Artilleriegeschütze und zehn Armeefahrzeuge zerstört worden. Auch sollen zwei ukrainische Kampfflugzeuge vom Typ Su-25 von russischen Kampfjets abgeschossen worden sein. UNabhängig lassen sich diese Angaben abe nicht überprüfen.
China hat erneut seine nutrale Position im Ukraine-Krieg bekräftigt. Polen, das eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze
zur Ukraine hat, ist besonders von Flüchtlingswellen betroffen.
Vorallem die Großstadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk ist weiter massiv unter Beschuss. In dem Ort Toschkiwka versuchen russische Streitkräfte offenbar eine Verteidigungslinie zu durchbrechen. Noch hätten die ukrainischen Streitkräfte geschafft, die Stellung zu halten. Nach Angaben des Gouverneurs des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, sei auch die Chemiefabrik Azot angegriffen worden. Viele Menschen hätten sich in Schutzbunker begeben, weil russische Truppen gezielt Wohnviertel mit schwerer Artillerie beschießen, so Hajday.
Nach ukrainischen Angaben sind russischen Truppen im Bereich des wichtigen Verkehrsknotenpunkts Bachmut zurückgedrängt worden. Der Generalstab in Kiew meldete zudem eine Vielzahl von Kämpfen im Osten des Landes, darunter besonders auch in der Region Slowjansk im Gebiet Donezk.
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall rechnet mit deutlich steigenden Umsätzen in der Größenordnung von bis zu 20 Prozent im Jahr in Folge des Ukraine Krieges. Daher möchte das Unternehmen die eigenen Kapazitäten hochfahren und an manchen Standorten in Mehrschichtbetrieb gehen. 2500 Neueinstellungen sind geplant. Nach Angaben des Herstellers Rheinmetall sind bereits die ersten Marder Schützenpanzer einsatzbereit und könnten an die Ukraine ausgeliefert werden. Insgesamt ist das Unternehemen dabei, 100 Marder Schützenpanzer instandzusetzen. Auch 88 Panzer Leopard 1 und weitere Leopard 2 stehen den Angaben des Konzerns zufolge bei Rheinmetall zur Modernisierung im Depot.
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Sanktionen und wirtschaftliche Entwicklungen
Welche Folgen hat der Krieg in der Ukraine?
Aktuelles Politik Unterrichtsmaterial
9.-11. Schuljahr,
11 Seiten (0,6 MB)
Anhand dieser Unterrichtseinheit setzen sich die Lernenden mit den wirtschaftlichen Konsequenzen auseinander, die durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und entsprechende Sanktionen ausgelöst worden sind. Sie analysieren in einem Gruppenpuzzle aktuelle Statistiken und verstehen, dass Sanktionen auch Einfluss auf die Länder haben, die Sanktionen verhängen. Abschließend nennen sie Möglichkeiten, den Öl- und Gasverbrauch in Europa zu reduzieren.
KOMPETENZPROFIL:
- Klassenstufe: ab Klasse 9
- Dauer: 1–2 Unterrichtsstunden
- Kompetenzen: Lesekompetenz, Sachkompetenz, Analysekompetenz, Methodenkompetenz
- Thematische Bereiche: Ukraine-Krieg, Sanktionen, Russland, Wirtschaft
- Medien: Text, Statistiken
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11. Juni 2022
Die politische Führung in Kiew ist wegen der kürzlichen Äußerungen von US-Präsident Joe Biden verstimmt. Dieser hatte dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Rede am Freitagabend in Los Angeles vorgeworfen, vor Kriegsbeginn die Gefahr eines russischen Einmarsches unterschätzt zu haben.
Russland hat erklärt, sich künftig nicht mehr an Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte halten zu wollen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit Sitz im französischen Straßburg gehört zum Europarat. Ursprünglich waren Russland und die Ukraine beide Mitglieder des Europarats, doch in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine war Russlands Mitgliedschaft zunächst ausgesetzt worden. Am 15. März hatte Russland dann den Austritt erklärt. Urteile, die nach diesem Datum ergangen sind, werden infolgedessen auch nicht mehr ausgeführt, wie der Kreml jetzt mitteilte.
Russland hat Berichten zufolge in der besetzten ukrainischen Stadt Cherson erste russische Pässe an Einwohner ausgehän-digt. Die Kämpfe um die Großstadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine halten nach Angaben des ukrainischen Militärs weiter an. Die Industrietadt ist die letzte Großstadt im Gebiet Luhansk, die sich noch nicht vollständig unter russischer und prorussi-scher Kontrolle befindet.
NATO- Generalsekretär Jens Stoltenberg möchte am Sonntag zu Gesprächen nach Finnland und Schweden reisen.
Beide Länder hatten ihren Beitritt zur Nato beantragt. Bislang droht die Türkei allerdings als langjähriges NATO Mitglied Türkei mit einem Veto. Dem Beitritt eines Staates zur Nato müssen alle 30 Mitglieds-länder zustimmen.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Kiew sind seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar 2022 mindestens 287 Kinder getötet worden. Mehr als 492 sollen verletzt worden sein. Durch Bombardierungen und Beschuss sollen insgesamt 1971 Schulen und Bildungsein-richtungen beschädigt worden sein- 194 davon sollen voll-
ständig zerstört sein.
In der von Russland besetzten ukrainischen Schwarzmeerstadt Mariupol soll nach Angaben des dortigen Bürgermeisters Wadym Bojtschenko Ruhr und Cholera ausgebrochen sein. Cholera ist eine lebensgefährliche Durchfallerkrankung, die meist durch das Trinken von etwa durch Fäkalien verschmutztem Wasser übertragen wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aber bislang nach eigenen Angaben von dort noch "keine Meldung von Verdachtsfällen oder bestätigten Fällen erhalten". In der Stadt Mariupol sind die sanitären Anlagen größtenteils zerstört. Auch sind vielerorts wohl noch nicht alle Leichen weggeräumt, so dass diese in den Straßen verwesen. Russland setzt offenbar vermehrt Schiffsabwehrraketen gegen Ziele an Land ein - vermutlich aus Mangel, weil es den russichen Streitkräften an moderneren und präziseren Waffen fehle. Solche Waffensysteme, wenn diese gegen Ziele an Land eingesetzt werden, sind allerdings sehr ungenau und könnten erhebliche Kollateralschäden und zivile Opfer verursachen.
Polens Regierung hat sich enttäuscht gezeigt über das mangelde Engagement der Bundesregierung in Sachen Panzerlieferungen. Polen hat dem Nachbarland Panzer des sowjetischen Typs T-72 zur Verfügung gestellt und erwartet im Gegenzug von anderen NATO Ländern, insbesondere von Deutschland - Panzer vom Typ Leopard.
Der ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk,
hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erneut vorgeworfen, Versprechen nicht einzuhalten und die Ukraine im Stich zu lassen. So habe Deutschland bislang noch keine einzige schwere Waffe geliefert, doch die Zeit würde drängen.
Die FDP drängt in der Regierungskoalition auf eine schnelle Lieferung deutscher Schützenpanzer vom Typ Marder an die Ukraine. Das deutsche Rüstungsunternehmen Rheinmetall hat die Lieferung von 88 gebrauchten und wieder aufzubereitenden Mardern angeboten. Doch bislang hat die Bundesregierung darüber noch nicht entschieden.
Denn eigentlich sollen diese im Zuge eines Ringtausches an andere Nato-Partner wie Tschechien oder Griechenland weitergegeben werden, die ihrerseits bereits sowjetische Panzer aus ihren eigenen Beständen an die Ukraine geliefert haben.
Sieben Panzerhaubitzen 2000 sollen um den 22. Juni herum an die Ukraine geliefert werden. 15 Flugabwehrpanzer Gepard sollen dann bis Ende Juli folgen, 15 weitere bis Ende August.
Nach ukrainischen Angaben sind seit der russischen Invasion im Februar etwa 10.000 Soldaten der ukrainischen Armee getötet worden. Zuvor hatte Verteidigungsminister Olexij Resnikow gesagt, dass aktuell bis zu 100 ukrainische Soldaten täglich gewaltsam ums Leben kommen. Die Verluste auf russischer Seite sollen noch deutlich höher sein. Schätzungen zufolge sollen etwa 31.000 russische Soldaten getötet worden sein.
10. Juni 2022
Der Militärexperte Gustav Gressel prognostiziert der Ukraine
eine düstere Lage, denn
die ukrainische Verteidigungsindustrie sei weitgehend zerstört worden, so Gressel. Russland habe nach Ansicht des Militärexperten eine große Artillerieüberlegenheit und im Gegensatz zur Ukraine riesige Munitionsvorräte.
Die Ukraine dagegen, so ist sich der Militärexperte recht sicher, sei inzwischen völlig abhängig von dem Nachschub aus dem Ausland. Doch die versprochene Militärhilfe aus dem Westen erreiche das Land nur zögerlich und zäh. Daher befinde sich die Ukraine in einem Wettlauf gegen die Zeit. Auch stelle sich die Frage, wie lange noch das Ausland bereit sei, Waffen und Munition in dem Umfang wie bisher zu liefern.
Russische Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Nacht einen Flughafen und eine Panzerfabrik im Osten der Ukraine angegriffen. So sollen auf dem Flughafen Dnipro Luftfahrtechnik und im Raum Charkiw Produktionskapazitäten zur Reparatur von Waffentechnik der ukrainischen Streitkräfte vernichtet worden sein. An der Frontlinie hat Russland eigenen Angaben zufolge mit zahlreichen Luft-, Raketen- und Artillerie-einschlägen insgesamt mehr als 500 ukrainische Soldaten getötet sowie 9 Artilleriegeschütze, 6 Raketenwerfer, 13 Panzerwagen und 16 Militärfahrzeuge außer Gefecht gesetzt. Auch sollen 16 Munitionsdepots vernichtet worden sein.
Nach ukrainischen Angaben erleiden die russischen Truppen beim Kampf um Sjewjerodonezk erhebliche Verluste. Der Luhansker Gouverneur Serhij Hajdaj spricht von einem Verhältnis von 1:10, d.h. russische Truppen hätten 10 mal
mehr Verluste als die Ukrainer. Nach Hajdaj würden russische Soldaten gar wie die Fliegen sterben. Unabhängig lassen sich diese Aussagen aber schlecht überprüfen.
Die Kämpfe um die einstige Großstadt Sjewjerodonezks sollen ukrainischen Angaben zufolge für Russland weiter erfolglos verlaufen. So sei es den russischen Streitkräften trotz heftigem Beschuss nicht gelungen, die volle Kontrolle über das Verwal-tungszentrum der Region Luhansk im Osten der Ukraine zu gewinnen.
Im Donbass sind russischen Truppen offenbar nach schweren Kämpfen auf den Verkehrsknotenpunkt Bachmut vorgerückt. So soll möglicherweise der Nachschub für das Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk abgeschnitten werden.
In Richtung Slowjansk haben die Kampfhandlungen erheblich nachgelassen. Stattdessen haben sich die russischen Truppen offenbar nördlich der Stadt, im Raum Sloboschanske, mit bis zu 30 taktischen Bataillonen niedergelassen. An anderen Frontab-schnitten melden die Ukrainer vorwiegend nur Artilleriebeschuss, ohne Vormarsch russischer Bodentruppen.
Der ukrainische Botschafter erwartet von der deutschen Bundesregierung mehr Klarheit, wann die versprochenen
Mehrfachraketenwerfer Mars aus Beständen der Bundeswehr
tatsächlich der Ukraine übergeben werden. Die Ukraine erwartet von Deutschland zudem die Lieferung von weiteren Einheiten vom Luftabwehrsystem des Typs Iris-T, als nur das eine versprochene.
1. Juni 2022
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukraine die Lieferung eines modernen Flugabwehrsystems zugesagt. Auch soll den ukrainischen Streitkräften ein Ortungsradar zur Verfügung gestellt werdeb, das Artillerie aufklären kann.
Die US-Regierung möchten der Ukraine im Rahmen eines neuen Sicherheitspakets zudem moderne Mehrfachraketenwerfer liefern. Die Ukraine hat den USA im Gegenzug zugesichert, mit dem in den USA hergestellten Artilleriesystem HIMARS keine Ziele auf russischem Territorium anzugreifen.
Im Rahmen dieses neuen Sicherheitspkates sollen ukrainische Truppen auch weitere Geschosse, Radarsysteme, Panzerabwehrwaffen vom Typ Javelin, Hubschrauber, Fahrzeuge und Ersatzteile erhalten.
Russische Truppen haben in der Nacht offenbar weitere Angriffe in den nördlichen, südlichen und östlichen Stadtgebieten von Sjewjerodonezk durchgeführt und sich im Stadtzentrum festgesetzt. Dabei wurde wohl auch ein Salpetersäuretank getroffen. Der Regionalgouverneur Serhij Gajdaj warnte daraufhin die Bevölkerung vor giftigen Dämpfen und rief die Bevölkerung auf, in Sodalösung getränkte Gesichtsmasken bereitzuhalten und gegebenenfalls zu tragen. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes haben russische Streitkräfte mit Hilfe moderner Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 versucht auch in Richtung Slowjansk vorzudringen. Der Ballungsraum um Slowjansk und Kramatorsk ist die Operationszentrale der ukrainischen Streitkräfte im Donbass-Gebiet. Glaubt man den ukrainischen Angaben, so wurden im Laufe des Tages neun russische Angriffe im Donbass abgewehrt und mehr als 20 Militärfahrzeuge außer Gefecht gesetzt. Nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef sind mehr als fünf Millionen Kinder aus der Ukraine wegen des Krieges in ihrem Heimatland auf humanitäre Hilfe angewiesen. Hinzu kämen etwa 2,2 Millionen Kinder, die inzwischen in andere Länder geflohen seien.
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