31.05.2023
Russische Behörden haben wegen der anhaltenden Angriffe
in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine eigenen Angaben zufolge hunderte Kinder aus Dörfern in dem Gebiet evakuiert.
In der Region Luhansk sollen nach Angaben russischer Behörden mindestens fünf Menschen getötet und weitere 19 verletzt worden sein, als bewaffnete ukrainische Truppen das Dorf Karpaty angriffen. Ein Geflügelzuchtbetrieb und eine vorübergehende Unterkunft für Arbeiter sind den Angaben zufolge beschädigt worden. Russland behauptet, der Angriff sei mit dem US-Raketenwerfer vom Typ Himars erfolgt.
Die
russische Luftwaffe behauptet die "Juri Olefirenko", ein mittelgroßes Landungsschiff für Soldaten und Fahrzeuge,
auf einer Anlegestelle im Hafen von Odessa im Süden der Ukraine zerstört zu haben.
Die Ukraine bestätigte dies jedoch nicht und hält sich bedeckt.
Die US
Regierung scheint etwas irritiert zu sein, da sich Angriffe auf russisches Territorium häufen. So hat sie nach den Drohnenangriffen auf Moskau bekräftigt, keine Angriffe innerhalb Russlands zu unterstützen. In der Nacht auf Dienstag sollen acht Kampfdrohnen im Anflug auf Moskau niedergegangen sein. Der Kreml machte Kiew für die Drohnenangriffe verantwortlich.
30.05.2023
Drohnenangriffe auf Moskau
Es häufen sich die Drohnenangriffe auch auf russisches Territorium.
Wer und was dahinter steckt ist weiterhin ungewiss. Möglicherweise werden russische Drohnen mithilfe von Künstlicher Intelligenz umprogrammiert und umgeleitet. Russland zumindest hat die Ukraine für die jüngsten Drohnenangriffe auf Moskau verantwortlich gemacht. In Moskau sollen einige Wohngebäude geringfügig beschädigt und zwei Menschen leicht verletzt worden sein. |
Unterdessen hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, jegliche territoriale Zugeständnisse seines Landes an Russland ausgeschlossen.
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow erhofft sich neben den F-16-Kampfflugzeugen aus den Niederlanden wohl auch Eurofighter aus Deutschland und Großbritannien. Mitte des Monats haben beide Länder aber noch ausgeschlo-ssen, auf absehbare Zeit Kampfjets an die Ukraine zu liefern.
29.05.2023
Erneut Luftangriffe auf Kiew an andere Ziele
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist offenbar erneut von russischen Marschflugkörpern angegriffen worden. Landes-weit soll die ukrainische Luftwaffe 29 Kampfdrohnen und 37 Marschflugkörper abgewehrt haben. Die Marschflugkörper waren offenbar von strategische Bombern vom Typ TU-95MS abgefeuert worden. Tote und Verletzte hat es offenbar nicht gegeben. Im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj wurde den dortigen Behörden zufolge ein Militärflugplatz beschossen. In einer Mitteilung heißt es, dass fünf Flugzeuge und eine Landebahn beschädigt worden sind. In der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer soll nach dem Drohnenbeschuss ein Feuer im Hafen ausgebrochen sein.
Unterdessen hat das Training ukrainischer Soldaten an Abrams-Panzern in Bayern begonnen. 200 ukrainische Einsatzkräfte lernen in Grafenwöhr die Bedienung der Panzer, Einsatztaktiken und bekommen eine medizinische Ausbildung. Bereits Mitte des Monats waren 31 Abrams-Übungspanzer in Grafenwöhr eingetroffen.
Russland hat US-Senator Graham zur Fahndung ausgeschrieben, weil dieser sich sehr russlandfeindlich geäußert haben soll. Der Fahndung kommt aber nur symbo-lische Bedeutung zu, da sich der Senator nicht in Russland aufhält.
26.05.2023
Russlands Vorschlag : Eine Aufteilung der Ukraine
Russland hat die Aufteilung der Ukraine mit der EU ins Gespräch gebracht. Während westliche Regionen der Ukraine mehreren EU-Staaten zugeschlagen werden sollen, so sollen die östlichen Territorien an Russland gehen. Im Gegenzug soll die Ukraine weitreichende Garantien erhalten.
Für den Fall aber, dass ein Teil der Ukraine der EU oder der NATO beitritt, drohte der Vize-Chef des russischen Sicher-heitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, mit einem Wie-deraufflammen der Kampfhandlungen mit der Gefahr, dass
es schnell in einen vollwertigen dritten Weltkrieg übergehen kann.
Freilassung von Kriegsgefangenen
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind 106 ukrainische Soldaten, die in Bachmut gekämpft hatten im Rahmen eines Gefangenaustausches wieder frei gekommen.
Erneut Verlängerung des Getreideabkommens
in Gefahr, Forderungen Russlands
Moskau hat erneut mit dem Ende des Getreideabkommens gedroht, wenn bestimmte Bedingungen nicht erfüllt werden. So fordert Russland
- |
die Wiederinbetriebnahme einer Pipeline, die russisches Ammoniak zum ukrainischen Schwarzmeerhafen Pivdennyi transportiert |
- |
die Wiederanbindung der russischen Landwirtschaftsbank Rosselkhozbank an das internationale Zahlungsnetzwerk SWIFT. |
In Weißrussland soll die Stationierung russischer Atomwaffen begonnen haben. Details nannte Lukaschenko allerdings nicht.
Im Süden Russlands ist nach Behördenangaben eine ukrainische Rakete abgeschossen worden, die wohl dem russischen Militärflughafen Morosowsk galt.
Anerkennung des ´Holodomors´ als Völkermord
Das britische Parlament (Unterhaus) hat die gezielt herbeigeführte Hungersnot in der Ukraine, den sogenannten Holodomor ("Mord durch Hunger") in den 1930er-Jahren unter der Verantwortung des sowjetischen Diktators Josef Stalin als Völkermord anerkannt. Zuvor hatte auch der Bundestag und das EU-Parlament
eine solche Einstufung vorgenommen.
25.05.2023
Unzufriedenheit Moskaus mit den Ermittlungen zur Sprengung der Nord-Stream Erdgaspipelines
Acht Monate nach den Explosionen an den Nord-Stream-Erdgaspipelines hat Moskau aus Protest gegen den bisherigen Ermittlungsverlauf die Botschafter Deutschlands, Dänemarks und Schwedens einberufen. Im September vergangenen Jahres waren die von Russland nach Deutschland verlaufen-den Gasleitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2 unter der Ostsee beschädigt worden. Wer hinter den Explosionen steckt ist bis heute nicht wirklich geklärt. Die Ermittlungen stocken. In der Vergangenheit hatte Russland mehrfach gefordert, in die Ermittlungen einbezogen zu werden und sprach von "Unfähigkeit, transparente Ermittlungen zu gewährleisten. Das russische Außenministerium warf den Behörden der drei Länder Deutschland, Dänemark und Schweden nicht an der "Ermittlung der wahren Umstände
der Sabotage" interessiert zu sein und stattdessen die
Spuren und die wahren Schuldigen dieses Verbrechens" verschleiern zu wollen.
Russland hat fünf schwedische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt "persona non grata" erklärt und diese ausgewiesen. Auch beabsichtigt Moskau das Konsulat des skandinavischen Landes in St. Petersburg zu schließen. Russland hat zudem angekündigt zum 1. September auch das eigene Generalkonsulat in Göteborg schließen zu wollen, wie das Außenministerium mitteilte. Die jetzige Entscheidung ist eine Reaktion auf die im April von der Regierung in Stockholm verfügte Ausweisung fünf russischer Diplomaten.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die Mitte Mai zusätzlich zugesagte deutsche Militärhilfe im Umfang von etwa 2,7 Milliarden Euro für die Ukraine gelobt. Unter anderem hat Deutschland der Ukraine die Lieferung von 20 weiteren Marder-Schützenpanzern, 30 Leopard-1-Panzern und vier Flugabwehrsystemen Iris-T SLM von der deutschen Rüstungsindustrie in Aussicht gestellt.
Die 54 Mitgliedsländer der ukrainischen Kontaktgruppe sollen der Ukraine bereits insgesamt Militärhilfen im Umfang von etwa 65 Milliarden Dollar (mehr als 60 Milliarden Euro) bereitgestellt haben.
Viele rätseln derzeit wann und wo die ukranische Gegen-offensive beginnen wird. Ein Selenskyj-Berater
hat nun klar gestellt, dass die Gegenoffensive schon seit Tagen läuft aber sich entlang der 1.500 Kilometer langen Grenze als sehr schwierig erweist. Kiew hat allerdings eine Beteiligung an den Angriffen in der russischen Grenzregion Belgorod bestritten.
Unterdessen hat die russische Söldnergruppe Wagner nach Angaben ihres Chefs mit der Übergabe ihrer Stellungen in der ostukrainischen Stadt Bachmut an die russische Armee begonnen. Bis zum 1. Juni soll der Großteil der Einheiten auf andere Stützpunkte verlegt sein.
Eneute Luftangriffe auf Kiew
Die ukrainische Hauptstadt Kiew soll in der Nacht zum Donnerstag erneut das Ziel russischer Luftangriffe gewesen sein. Berichte zufolge hat die ukrainische Luftabwehr offenbar sämtliche Marschflugkörper zerstören können. Im laufenden Monat Mai soll Kiew nach Angaben von Militärverwaltungschef Popko zwölfmal von russischen Rakten angegriffen worden sein.
Vorbehalte gegenüber einem NATO Beitritt der Ukraine
Zwar drängt die
Ukraine weiterhin auf einen schnellen Nato-Beitritt, doch die Mitgliedsländer der Allianz sind wenige Wochen vor einem Gipfel in Litauen in dieser Angelegenheit uneins. Die USA ebenso wie zahlreiche weitere Mitgliedstaaten scheinen Vorbehalte zu haben. Die größten Befürworter einer baldigen Aufnahme der Ukraine in die NATO sind Polen und die Baltenstaaten.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat die Festnahme von zwei ukrainischen "Saboteuren" gemeldet. Die beiden jetzt festgenommenen Personen sollen einer ukrainischen "Sabotagegruppe" des ukrainischen Auslandsgeheimdienstes angehören, die bereits Anfang Mai versucht haben soll, etwa
30 Stromleitungen der Atomkraftwerke Leningrad und
Kalinin zu sprengen.
23.05.2023
Vierte Tranche an Ukraine Finanzhilfen
7,5 Mrd. Euro Makrofinanzhilfe bislang
Ungarn liegt mit den übrigen EU-STAATEN über Kreuz was den Ukraine Krieg betrifft. Erneut hat Orban ein Einlenken der USA sowie einen Waffenstillstand gefordert. Beim Wirt-schaftsforum in Katar sagte er, der Einmarsch Russlands in die Ukraine sei das Ergebnis eines "Scheiterns der Diplomatie"
Die EU hat weitere Hilfsgelder in Milliardenhöhe an die Ukraine gezahlt. Die jetzt gezahlten 1,5 Milliarden Euro sind bereits die vierte Tranche der Ukraine-Hilfen,
wie die EU Komission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Insgesamt sind bis zu 18 Milliarden Euro angedacht. Bislang hat die Europäische Union bereits 7,5 Milliarden Euro an Makrofinanzhilfe gezahlt. Mit dem Geld sollen Löhne und Renten gezahlt und u.a. Kranken-häuser, Schulen und Unterkünfte für umgesiedelte Menschen aufrechterhalten werden. Die Gelder sind theoretisch an bestimmte Bedingungen geknüpft. So soll der Rechtsstaat in der Ukraine gestärkt werden - und transparent gemacht werden, wohin die Gelder überhaupt fließen.
Da in der Ukraine allerdings das Kriegsrecht weiterhin gilt
(vorerst bis Mitte August) und die Pressefreiheit durch zahlreiche Vorschriften bei der Berichterstattung doch sehr eingeschränkt ist, dürfte es noch ein weiter Weg zu ver-
gleichbaren rechtlichen Rahmenbedingungen wie in den anderen Länder der EU sein. Auch geraten immer wieder hochrangige Staatsdiener in Korruptionsverdacht.
siehe auch:
Seit April 2023 gelten in der Ukraine neue Vorgaben inbesondere was die Berichterstattung von der Front betrifft. Die Frontgebiete sind von der ukrainischen Militärführung seither in Zonen aufgeteilt und mit Ampelfarben gekennzeichnet.
In der "grünen Zone" können sich Journalistinnen und Journalisten nach wie vor frei bewegen.
In der "gelben Zonen" kommen Journalisten nur in Begleitung von Presseoffizieren hinein. Diese bestimmen auch darüber, welche Bereiche betreten werden dürfen und welche nicht.
Gebiete, die in einer "roten Zone" liegen, sind für Berichterstatter komplett gesperrt.
Die Armee führt Sicherheitsbedenken an, doch nicht wenige Journalisten sehen dadurch die unabhängige Berichterstattung gefährdet. So wurden und werden immer wieder Journalisten und Reporter bei der Ausübung ihrer Berichterstattung behin-
dert. Prominentestes Beispiel war die dänische Russland- und Ukraine-Korrespondentin der dänischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt DR, welcher bereits im Dezember 2022 die Akkreditierung wegen vermeintlich zu russlandfreundlicher Berichterstattung entzogen wurde. Ein Monat zuvor hatten mindestens sechs Korrespondenten der Fernsehsender CNN und Sky News wegen nicht genehmigter Berichterstattung aus dem Gebiet Cherson ihre Akkreditierung verloren.
Der Zugang zur gesamten Frontlinie ist für Journalisten aus aller Welt derzeit nahezu unmöglich.
Am Montagvormittag sollen zahlreiche gut Bewaffnete Kämpfer mit gepanzerten Fahrzeugen aus der Ukraine kommend in russische Orte vorgedrungen sein und das, obwohl die Grenzanlagen in dem dünn besiedelten Gebiet mit Milliarden-Rubel-Investitionen ausgebaut worden sein sollen. Die Lage im Belgorod im russischen Grenzgebiet zur Ukraine bleibt undurchsichtig. Bei den Kämpfern soll es sich um Einheiten der "Legion Freiheit Russlands" und das "Russische Freiwilligenkorps"handeln.
Es ist die Rede von 70 getöteten Terroristen. Auch sollen mehrere Hubschrauber und Kampfflugzeuge über dem Gebiet gekreist sein. Schüsse und Granateneinschläge waren den Berichten zufolge zu hören . Der Gouverneur Gladkow sprach von 12 verletzten Zivilisten. Es gilt eine Informationssperre für das betroffenes Gebiet, solange die Anti-Terror-Maßnahmen laufen.
Noch schließt Bundesverteidigungsminister Pistorius die deutsche Teilnahme an einer Kampfjet-Koalition weitgehend aus. Ein Grund dafür ist, dass Deutschland über keine F-16-Kampfjets verfügt, wie von der Ukraine gefordert.
CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter hat sich für die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine ausgesprochen. Die Taurus-Lenkwaffen haben eine REichweite von bis zu 500 Kilometern und könnten es somit der Ukraine ermöglichen auch Ziele weit hinter der Frontlinie zu treffen.
20.05.2023
Russland hat die Beschlüsse des G7-Gipfels in Hiroshima scharf kritisiert und erneut von einem hybriden Krieg des Westens gesprochen.
Viele der Entscheidung hätten einen anti-russischem und anti-chinesischem Charakter wie es in einer Mitteilung des russischen Außenministeriums heißt.
Zur Gruppe der G7- Staaten gehören USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Italien, Japan und Deutschland.
Am Rande des G7-Gipfels hat der Ukrainische Präsident Selensky offenbar wieder Listen mit Wünschen für Waffen an die teilnehmenden Regierungschefs verteilt. So erwägt Südkorea erwägt erstmals die Lieferung von Ausrüstung zur Entschärfung von Minen.
Zwar behauptet Prigoschin weiter Bachmut vollständig einge-nommen zu haben, doch die Ukraine widerspricht dieser Sicht der Dinge und behauptet noch immer Teile der Stadt zu kontrollieren. Die Wagner-Gruppe beabsichtigt am 25. Mai ihre Positionen an das russische Verteidigungsministerium übergeben zu wollen,
Offenbar gibt es großes Interesse der
NATO-Mitgliedsländer Estland und Lettland an dem deutschen Flugabwehrsystem Iris-T SLM des deutschen Herstellers Diehl . Entsprechende Verhandlungen sollten unter Führung Estlands bald aufge-nommen und im Sommer abgeschlossen werden.
19.05.2023
Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat den ukrainischen Vorstoß bei Bachmut bestätigt und warnt Russland vor einer Aufgabe der Siedlungen Sacco und Vanzetti. Der 61-Jährige befürchtet einen Vorstoß ukrainischer Truppen an den Flanken. Erneut
ist ein russischer Güterzug entgleist. Den Berichten zufolge kippten mehrere mit Getreide beladene Waggons um. Es
wird Sabotage vermutet .
Im Vorfeld des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima haben die USA weitere Sanktionen angekündigt. So sollen weitere 70 Unternehmen und Organisationen aus Russland und anderen Ländern von US-Exporten abgeschnitten werden. Mehr als 300 Einzelpersonen, Unternehmen und Organi-sationen sollen mit anderen Strafmaßnahmen belegt werden. Die G7-Gruppe will auch den milliardenschweren Export von Rohdiamanten aus Russland einschränken, denn der Diamantenhandel ist für Russland eine nennenswerte Einkommensquelle.
Unterdessen wirbt Chinas Sondergesandter in Kiew für eine Friedenslösung. Kiew fordert als Voraussetzung für Verhandlungen den Abzug aller russischen Soldaten von ukrainischem Gebiet. Moskau erwartet auch den Besuch afrikanischer Vermittler im Ukraine-Krieg.
In Deutschland hat der Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken im Bundestag auf eine Friedensinitiative im Ukraine-Krieg
gedrängt.
17.05.2023
Verlängerung des Getreideabkommens
Der Europarat einigt sich auf Schadensregister
Russland und die Ukraine haben sich überraschend zügig auf eine 2-monatige Verlängerung des Getreideabkommens unter der Vermittlung Erdogans geeinigt. Im Juli 2022 kam erstmals die Schwarzmeer-Getreide-Initiative zustande, die von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt wurde. Vor dem Ukraine Krieg lieferten Russland und die Ukraine fast ein Viertel der Getreideexporte. Die beiden Länder sind wichtige Exporteure von Weizen, Gerste, Sonnenblumenöl und anderen Nahrungsmitteln für Länder in Afrika, im Nahen Osten und in Teilen Asiens.
Die Schwarzmeer-Getreide Initiative, die nun verlängert wurde, erlaubt kontrollierte Getreideausfuhren aus den Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj (Juschny) trotz des Krieges. Im Gegenzug wird Russland ein weitgehend ungehinderter Export von Düngemitteln zugesichert, denn Russland ist weltweit einer der größten Exporteure von Düngemitteln.
Wegen der Verbreitung von Filmaufnahmen zur Flugabwehr
in Kiew sind sechs Blogger vom ukrainischen Geheimdienst SBU zu öffentlichen Reuebekenntnissen gezwungen worden. Diese entschuldigten sich wenig später in sozialen Netzwerken.
Welche Auswirkungen die Veröffentlichungen in sozialen Medien hatten, ist noch unklar. Aber mit Hilfe der Aufnahmen konnten von russischer Seite womöglich Positionen der ukrainischen Luftabwehr abgeleitet werden. Zumindest war ein vor kurzem geliefertes US-amerikanisches Patriotsystems beschädigt worden. Den Boggern drohen nun wegen Verbreitung militärischer Informationen bis zu acht Jahre Gefängnis.
Der Europarat hat angekündigt, ein Schadensregister für die Kriegszerstörungen in der Ukraine einrichten zu wollen. 40 der 46 Staaten des Europarats wollen dieses unterstützen. Die Türkei, Ungarn, Aserbaidschan und Serbien wollen sich vorerst nicht daran beteiligen.
Bundesaußenministerin Bärbock ist unterdessen zu Besuch
im Golf-Emirat Katar, wo sie sich um eine Allianz gegen Russland bemüht. Doch die Golfstaaten pflegen meist gute Beziehungen mit Russland und haben sich daher bislang um Neutralität im Ukraine-Krieg bemüht.
Fast täglich werden seitens der Ukraine Forderungen nach Kampfjets laut. Doch Bundeskanzler Olaf Scholz hat bislang keine Beteiligung an einer Kampfjet-Koalition in Aussicht gestellt. Andere Länder beginnen zumindest mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten an Kampfjets.
Angaben aus Kiew zufolge hat Russland seit Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine mehr als 200.000 Soldaten verloren. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 610 feindliche Soldaten getötet worden. Diese Angaben lassen sich nur schwer unabhängig überprüfen. Russland selbst hatte die eigenen Verluste novh im September auf knapp 6.000 Soldaten beziffert. Das BBC hatte aber zusammen mit dem unabhängigen Internetportal Mediazona namentlich bereits 22 600 russische Gefallene erfasst. Nach Ansicht vieler Militärexperten machen beide Seiten überhöhte Angaben zu den auf der jeweils anderen Seite getöteten Soldaten, während die eigenen verschwiegen werden.
16.05.2023
Erneuter Korruptionsskandal in der Ukraine, noch
mehr militärische Unterstützung für Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew soll es in der Nacht heftige Explosionen von Flugabwehrraketen gegeben haben. Dabei sollen Raketentrümmer auf das Gelände des städtischen Tierparks heruntergefallen sein. Drei Menschen wurden den Berichten zufolge verletzt und ein größeres Gebäude beschädigt. Auch mehrere Autos sind wohl infolge der Angriffe in Brand geraten.
Ein neuer Korruptionsskandal erschüttert die Ukraine. Offenbar sind Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe beim Obersten Gerichtshof aufgedeckt worden. So soll der Gerichtspräsident Wsewolod Knjasjew bei der Entgegen-nahme von drei Millionen US-Dollar (2,76 Millionen Euro) gefasst worden sein.
Nach der Rückkehr in die Ukraine gibt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sehr zufrieden.
Zusammenfassend hat er mehr Munition, stärkere Waffen für die Front, mehr Schutz für die Ukrainerinnen und Ukrainer sowie noch mehr politische Unterstützung versprochen bekommen. Selensky hatte während seiner Europa-Tour Italien, Deutschland, Frankreich und England besucht gehabt. Er sprach auch von einem größeren Verständnis für einen Nato-Beitritt der Ukraine. Deutschland dankte er für das neue Rüstungspaket über 2,7 Milliarden Euro einschließlich der Flugabwehrsysteme Iris, Artillerie, Panzertechnik und Munition. Deutschland hat der Ukraine langfristige militärische Hilfe versprochen. Insgesamt elf Milliarden Euro, ausschließlich für die Verteidigung.
Frankreich hat der Ukraine die Ausbildung ukrainischer
Piloten für Kampfjets in Aussicht gestellt. Es heißt mehrere europäische Länder seien zu dem Schluss gekommen, dass es nun notwendig sei, mit der Schulung zu beginnen.
Unterdessen bauen Russland und der Iran nach Angaben der US-Regierung ihre militärische Kooperation aus. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, geht davon aus, dass Russland seit August mehr als 400 Drohnen vom Iran erhalten hat.
Auf dem Truppenübungsplatz im bayerischen Grafenwöhr sind nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums 31 Abrams-Übungspanzer für die Ukraine eingetroffen. Bereits Ende Januar hatte die US-Regierung nach langem Zögern parallel zur deutschen Zusage von Leopard-Panzern angekündigt, der Ukraine 31 Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams zu liefern.
15.05.2023
Selenskyj auf Europa-Reise
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Großbritannien eingetroffen, wo er erneut weitere Waffen zugesagt bekommt. So möchte Großbritannien die Ukraine mit weiteren Hunderten Flugabwehrraketen sowie Hunderten Kampfdrohnen mit einer Reichweite von mehr als 200 Kilometern unterstützen. Die unbemannten Flugkörper können somit auch Ziele auf der von Russland annektierten ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim erreichen.
Auch Frankreich hat der Ukraine weitere Waffenlieferungen zugesprochen. So möchte Frankreich mehrere Bataillone mit dutzenden gepanzerten Fahrzeugen und leichten Panzern ausstatten und sie daran ausbilden.
Am Montag hat die ukrainische Armee einen weiteren erfolgreichen Vorstoß der eigenen Streitkräfte in Gebiete nahe der hart umkämpften Stadt Bachmut im Osten des Landes gemeldet. Bereits am Sonntag hatte das ukrainische Verteidigungsministerium in Kiew mitgeteilt, dass die eigenen Truppen "mehr als zehn" russische Stellungen am nördlichen und südlichen Stadtrand eingenommen haben.
Der "geschäftsführende Innenminister" im ostukrainischen Gebiet Luhansk, Igor Kornet, ist bei einem Bombenan-schlag schwer verletzt worden. Die Bombe zerstörte einen Friseursalon im Zentrum von Luhansk in dem sich Kornet offenbar aufhielt. Bei der Explosion ist den Berichten zufolge ein Mensch ums Leben gekommen, drei Leibwächter Kornets wurden verletzt.
|
Ex-Nato-Chef Rasmussen hat sich auf einem von ihm orga-nisierten Demokratie-Gipfel in Kopenhagen für einen NATO Beitritt der Ukraine ohne "Wenn & Aber" ausgesprochen.
Polen hat die erste Lieferung der US-Raketenwerfer vom Typ Himars erhalten, die nahe der Grenze zur russischen Enklave Kaliningrad stationiert werden sollen.
14.05.2023
Selenskyj in Berlin eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist erstmals seit der russischen Invasion im Februar 2022 zu Besuch in Deutschland. Geplant ist ein Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank Walter Steinmeier. In Aachen soll er als entschlossener Kämpfer für die Werte des freien Europas gewürdigt werden und den Karlspreis erhalten. Die Ukraine wünscht sich amerikanische F16- Kampfflugzeuge, die Deutschland nicht hat, aber dennoch erwartet die Ukraine von Deutschland Unterstützung bei der Forderung. Bislang hatte Bundeskanzler Olaf Scholz die Lieferung von Kampfjets westlicher Bauart bisher als nicht sinnvoll abgelehnt.
Anders als vielleicht von vielen erwartet, gewinnt die Ukraine dieses Jahr nicht den Eurovision Song Contest" 2023 in Liverpool. Diesjährige Gewinnerin des ESC ist die Schwedin Loreen, die den Wettbewerb zum zweiten Mal nach 2012 gewann. Deutschland bleibt nur der blamable letzte Platz.
13.05.2023
Neue deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine in Milliardenhöhe
Deutschland hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Vorfeld eines möglichen Deutschlandbesuches weitere Waffenlieferungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro zugesagt. So soll die Ukraine 20 weitere Marder-Schützen-panzer, 30 Leopard-1-Panzer und 4 Flugabwehr-systeme Iris-T-SLM bereitgestellt bekommen. Mit dieser Ankündigung würde sich die deutsche Waffenhilfe für die Ukraine seit Beginn des Krieges im Februar 2022 nahezu verdoppeln.
Die deutsche Bevölkerung ist bei Waffenlieferungen durchaus gespalten. Gemäß einer aktuellen Umfrage des Meinungs-forschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen
Presse-Agentur sind
- |
39 Prozent der Meinung, es seien bereits jetzt zu viele Waffen und andere Rüstungsgüter in die Ukraine geliefert worden |
- |
28 Prozent mit der bisherigen Menge an gelieferten Waffen und Rüstungsgütern zumindest einverstanden |
- |
17 Prozent der Auffassung, die Ukraine müsse militärisch noch stärker unterstützt werden. |
Offenbar haben die ukrainischen Streitkräfte in der östlichen Stadt Bachmut auf breiter Frontlinie angegriffen. Ein Teil des russisches Militärs soll dabei zurückgedrängt worden sein.
Der Rückzug russischer Truppen aus einem sehr umkämpften Bereich der ostukrainischen Stadt Bachmut soll nach Ansicht britischer Militärexperten aber sehr chaotisch abgelaufen sein. Dem Anschein nach haben Teile der 72. Motorisierten Schützenbrigade ihre Stellungen an der südlichen Flanke des russischen Bachmut-Einsatzes in den vergangenen Tagen wohl auf ungeordnete Weise verlassen. Auf der Halbinsel Krim soll ein russischer Militärhubschrauber vom Typ Mi-28 während eines Trainingsflugs über dem Distrikt Dschankoj abgestürzt sein. Offenbar kamen beide Piloten bei dem Vorfall ums Leben. Es wird ein technischer Defekt vermutet.
Der deutsche Rüstungshersteller Rheinmetall will mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom ein Gemein-schaftsunternehmen (Joint Venture) gründen. So sollen zunächst Miliitärfahrzeuge instandgesetzt werden, die der Ukraine über Ringtausch-Projekte der deutschen Regierung sowie durch Direktlieferungen bereitgestellt wurden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist auch die gemeinsame Herstellung ausgewählter Rheinmetall-Produkte in der Ukraine geplant.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll Papst Franziskus in einem persönlichen Gespräch aufgefordert haben, Russlands Verbrechen im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Papst Franziskus hatte sich bislang eher um eine neutrale Position in dem Konflikt bemüht. So wollte er bislang weder einseitig Partei für die Ukraine ergreifen noch Russland die alleinige Schuld für den Kriegsausbruch geben.
Aus dem westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj wurden zahlreiche neue russische Drohnenangriffe und mehrere Explosionen gemeldet. Bei den Angriffen wurde erneut kritische Infrastruktur beschädigt. Auch Bahnanlagen und das Schienennetz wurden offenbar getroffen. Bei den nächtlichen Angriffen soll die ukrainsche Luftabwehr 17 von 21 iranischen "Kamikaze-Drohnen" vom Typ Shahed-136/131 abgeschossen worden. Möglicherweise wurden auch Munitionslager getroffen. In sozialen Netzwerken war zumindest ein riesiger Feuerball zu sehen.
Auch Russland hat der Ukraine den Beschuss "ziviler Ziele" in der ostukrainischen Stadt Luhansk vorgeworfen. Dabei sollen erstmals Marschflugkörper des Typs Storm Shadow zum Einsatz gekommen. Die Luft-Luft-Lenkflugkörper wurden von Großbritannien und Frankreich gemeinsam entwickelt und haben laut Hersteller MBDA eine Reichweite von mehr als 250 Kilometern. Zum Vergleich: Die in der Ukraine ebenfalls mit großem Erfolg eingesetzten Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ Himars können lediglich Ziele in 80 Kilometern Entfernung treffen.
Ungarns größte Bank OTP steht offenbar auf einer ukrainischen Liste mit Unterstützern des russischen Angriffskriegs und soll möglicherweise schon bald auf einer Sanktionsliste stehen, was für Ungarn nicht akzeptabel ist. Daher droht das Land nun mit einer Blockade von neuen Russland-Sanktionen der EU.
Am Samstag hat Selenskyj in Rom Staatspräsident Sergio Mattarella, Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sowie Papst Franziskus getroffen.
07.05.2023
Ukrainische Angriffe auf die Halbinsel Krim,
Attentat auf russichen Autor
Es wird gemeldet, dass die Ukraine die Krim erneut mit mehreren Drohnen angegriffen hat. Drei der Drohnen hatten offenbar die Hafenstadt Sewastopol als Ziel angesteuert.
Auch soll die russische Luftabwehr über der Krim eine oder gar zwei ballistische Rakete abgewehrt haben, die zuvor von einem ukrainischen Hrim-2-System abgefeuert worden waren.
Erneut hat es wohl einen Anschlag im russischen Kernland gegeben. Der russische Schriftsteller Sachar Prilepin, der wohl ein überzeugter Anhänger des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist, soll ein Attentat auf ihn nur mit viel Glück überlebt haben. Der 47-Jährige wurde am Samstag bei der Explosion eines Sprengsatzes an seinem Wagen im Gebiet Nischni Nowgorod schwer verletzt. Sein Fahrer soll dabei gestorben sein. Wenige Stunden nach dem Vorfall, welcher sich unweit der Stadt Bor ereignete, wurde laut Innenminis-terium ein Mann festgenommen, der bereits vorbestraft war. Die russische Führung macht für den Anschlag Kiew und westliche Staaten verantwortlich und spricht von Terror.
Ein russisches Kampflugzeug soll "in internationalem Luftraum" über dem Schwarzen Meer ein polnisches Flugzeug vom Typ Let L-410 abgedrängt haben, das den Angaben zufolge lediglich auf einem Patrouillenflug für die EU-Grenzschutzbehörde Frontex unterwegs war. Der Vorfall ereignete sich etwa 60 Kilometer östlich des rumänischen Luftraums. Über dem Schwarzen Meer kommt es immer wieder zu Annäherungen zwischen EU- und Nato-Flugzeugen sowie russischen Jets.
Da der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, wegen Munitionsmangel die Stellungen bei Bachmut nicht mehr länger halten möchte, werden die russischen Stellungen in der Stadt Bachmut angeblich ab kommendem Mittwoch von Kämpfern des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow übernommen.
Beide Kriegsparteien haben unterdessen erneut fast 50 Kriegsgefangene ausgetauscht. Auf russischer Seite handelt es sich bei den Freigelassenen um 42 Männer und 3 Frauen, die im vergangenen Frühjahr die Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer bis zu deren Fall verteidigt hatten. Die Ukraine soll im Gegenzug "als Ergebnis eines schwierigen Verhandlungsprozesses" wie es aus Moskau heißt, drei Piloten der russischen Luftwaffe freigelassen haben.
Die internationale Atomenergiebehörde hat sich angesichts befürchteter Kampfhandlungen in der Nähe des AKW Saporischschja besorgt gezeigt.
06.05.2023
Offenbar ist der ukrainischen Luftwaffe nach eigenen Angaben erstmals der Abschuss einer russischen Hyperschallrakete vom Typ Kinschal gelungen. Die acht Meter lange Kinschal-Rakete ist besonders gefürchtet, weil sie extrem hoch und extrem schnell fliegen kann. Militärblogger veröffentlichten Fotos, die die Trümmerteile der Rakete zeigen sollen. Die Hyperschallrakete wa angeblich in der in der Nacht zu Donnerstag mithilfe des US-Abwehrsystems Patriot über der Region Kiew abgefangen worden.
05.05.2023
Der Chef der Wagner-Truppe hat angekündigt, seine Kämpfer bis zum 10. Mai aus Bachmut abzuziehen, sollte bis dahin nicht genügend Nachschub an Munition geliefert werden.
Zuvor hatte sich Prigoschin in einem auf Telegram veröffentlichten Video mit deutlichen und wohl teils beleidigenden Worten direkt an den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow gewandt. Am 9. Mai feiert Russland traditionel den Jahrestag des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland.
Wolodymyr Selenskyj soll der Karlspreis in Aachen
verliehen werden
Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht bezeichnet den ukrainischen Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj aber als ungeeigneten Träger des Karlspreises der Stadt Aachen, denn Europa sei schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg als Projekt des Friedens gegründet worden. Der Karlspreis wird seit 1950 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Einheit Europas verdient gemacht haben.
Ihrer Ansicht nach sollte nur derjenige den Karlspreis erhalten, der alles dafür tut, den Krieg in der Ukraine durch Verhand-lungen und einen Kompromissfrieden zu beenden.
Der russische Regierungskritiker und frühere Schachwelt-meister Garri Kasparow (60) glaubt bei dem Drohnen-Vorfall auf dem Kreml-Gelände in Moskau nicht an eine russische Inszenierung, denn schließlich, so Kasparow, habe der Kreml größtes Interesse Stärke zu demonstrieren. Der Drohnenan-griff auf den Kreml wird aber von den Russen als Schwäche ausgelegt, was nicht im Interesse Moskaus sein dürfte.
03.05.2023
In der EU nicht zugelassene Pestizide
in ukrainischem Getreide
Die Slowakei hat den Pestizid-Nachweis in ukrainischem Weizen
bestätigen können. Offenbar haben Kontrollunter-suchungen in Kopenhagen bestätigt, dass in der Slowakei getesteter Weizen aus der Ukraine gesundheitsschädliche Pestizide enthielt. Ein Labor im dänischen Kopenhagen war
als neutrale Schiedsinstanz eingeschaltet worden.
Bereits am 13. April hatte der slowakische Landwirtschafts-minister Samuel Vlcan in Bratislava bekannt
gegeben, dass in einer slowakischen Getreidemühle bei einer untersuchten Lieferung von 1.500 Tonnen ukrainischen Weizens erhöhte Werte von in der EU verbotenen Pestiziden nachgewiesen worden sind. Als Konsequenz verbot das Ministerium bis auf Weiteres die Verarbeitung und den Verkauf des ukrainischen Weizens. In dem von slowakischen Agrarbehörden ausge-sprochenen Verkaufsverbot sehen viele aber nur einen Vorwand für protektionistische Maßnahmen. Ländern wie Bulgarien, Polen, Ungarn, Rumänien und die Slowakei ist der massenhafte Import des ukrainischen Agrarprodukte schon lange ein Dorn im Auge, weil sie dadurch ihre eigene Landwirtschaft bedroht sehen. Daher möchten diese Länder den Import von Getreide aus der Ukraine umbedingt einschränken.
s. auch: Dänemark bestätigt Pestizid-Nachweis in ukrainischem Weizen
Nach erheblichem Druck aus mehreren EU-Staaten hat die EU-Kommission den Import von vier ukrainischen Agrar-produkten tatsächlich beschränkt. So dürfen bis zum 5. Juni Weizen, Mais, Rapssamen und Sonnenblumen in Bulgarien, Polen, Ungarn, Rumänien und der Slowakei nicht mehr frei gehandelt werden.
Es ist aber weiterhin möglich, die landwirtschaftlichen Produkte durch die betroffenen Länder hindurch etwa in andere EU-Staaten zu transportieren. Wegen der kriegsbedingt stark eingeschränkten Exportwege über das Schwarze Meer ist die Ukraine derzeit weit stärker darauf angewiesen, Waren per Zug, Lkw oder Schiff auf den Weltmarkt zu bringen.
02.05.2023
Ein weiteres Mal ist im russischen Grenzgebiet unweit der Siedlung Belye Berega nahe der Ukraine ein Güterzug mit 20 Waggons nach einer Explosion entgleist.
Unterdessen hat die Ukraine das Kriegsrecht sowie die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage bis zum 18. August verlängert. Mäner im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das osteuropäische Land daher nur in Ausnahmefällen verlassen. Dänemark hat der Ukraine militärisches Material im Wert von 1,7 Mrd. dänischen Kronen zukommen lassen - darunter Minenräumungs- und gepanzerte Bergungsfahrzeuge sowie Munition.
Erklärtes Kriegszielt der Ukraine ist es, die Grenzen von 1991 wiederherzustellen. Auch die Krim möchte die Ukraine um jeden Preis zurückerobern. Russlands Streitkräfte scheinen erschöpft. Die schon lange andauernden Materialschlachten
in der Ukraine haben dazu geführt, dass das russische Kriegsmaterial zu einem großen Teil verschlissen ist. Die russischen Verluste an der Front sind erheblich, auch wenn Russland das nur ungerne zugibt. Nach einer aktuellen Schätzung der US-Geheimdienste soll Russland seit Dezember 100.000 Soldaten verloren haben. Besonders hoch sollen die Verluste bei der Söldnertruppe Wagner sein. Viele der Getöteten waren Angaben zufolge russische Strafgefangene, die ohne ausreichende Kampf- oder Gefechtsausbildung in den Krieg geschickt wurden. Insgesamt soll Russland unbestätigten ukrainischen Angaben zufolge seit Kriegsbeginn im Februar des Vorjahres Gesamtverluste von 200.000 Mann in der Ukraine erlitten haben.
Derzeit kontrolliert Russland
fast ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets, einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Die Stadt Bachmut ist seit Monaten den Angriffen der Wagner-Truppe als auch der russischen Armee ausgesetzt. Diese kontrollieren nach eigenen Angaben derzeit rund 85 Prozent des Stadtgebietes.
Dennoch scheint Russlands Militär derzeit kraftlos zu sein.
Es verschanzt sich derzeit hinter gewaltigen Befestigungs-linien in Erwartung der angekündigten ukrainischen Offensive.
Da es Russland allerdings an Kriegsmaterial fehlt, schickt das Militär selbst veraltete Panzer an die Front, die noch aus Zeiten des Korea-Krieges stammen.
Wegen des Mangels an Munition und der veralteten Kriegstechnik rechnet so mancher früher oder später mit einem Kollaps Russlands, doch die Rückeroberung der von Russland annektierten Gebiete könnte sich dennoch als
Kräfte zehrend und verlustreich für die Ukraine erweisen.
Es scheint so, als sei es die Ruhe vor dem großen Sturm.
02.05.2023
Offenbar hat es einen weiteren ukrainischen Anschlag auf Russlands Logistik gegeben. So ist ein russischer Güterzug nahe der Grenze zur Ukraine durch einen "Sprengsatz" entgleist. Der Verkehr auf der Strecke ist dadurch vorläufig stillgelegt. Von den 60 Waggons liegen etwa ein Zehntel auf der Seite im Graben.
s. auch : Russischer Güterzug nahe der Grenze zur Ukraine durch "Sprengsatz" entgleist
01.05.2023
Den Ukrainern ist offenbar ein spektakulärer und möglich-
erweise folgenreicher Schlag gegen Russlands Logistik ge-lungen. So wurde auf der Halbinsel Krim in Sewastopol
ein größeres Tanklager getroffen, das der auf der Krim statio-nierten Schwarzmeerflotte als Treibstoffreservoir diente. Insgesamt sollen mindestens 10 ukrainische Kampfdrohnen zum Einsatz gekommen sein. Nach Angaben des ukraini-
schen Militärgeheimdienstes wurden zehn Öltanks zerstört. Die Rauchwolke war immens, der Schaden für Umwelt und Natur aber ebenso. Gerade im Hinblick auf die weltweiten Bemühungen, den CO2-Ausstoß immer mehr zu reduzie-
ren, sind solche Angriffe auf Treibstofflager auch in gewisser Weise ein Vergehen an der Umwelt und am Klimaschutz. Solche Angriffe schaden wohl am meisten der Natur und verpesten in Wahrheit doch unser aller Atemluft. Bei dem Angriff sollen 40.000 Tonnen Treibstoff abgefackelt sein.
s. auch : Gottes Strafe: Ukrainischer Militärgeheimdienst: Zehn Öltanks auf Krim zerstört
weitere Informationen (April 2023) >>
|
|