Syrienkonflikt ( 2015)
November 2015
Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte
sind seit Ende September mehr als 1300 Menschen ums Leben gekommen - darunter mehr als 400 Zivilisten.
Schätzungen zufolge wurden auch 380 Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie fast 550 Kämpfer anderer Rebellengruppen getötet.
Oktober 2015
30. Oktober
Möglicherweise sind beim Beschuss eines Vorortes von Damaskus 40 Aktivisten getötet worden. Mindestens Hundert weitere seien bei dem Raketenangriff auf das Zentrum verletzt worden, so die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Region Ost-Ghuta ist ebenso wie die Küstenregion Latakia sowie der nördlichen Großstadt Aleppo für die Regierung von oberster strategischer Bedeutung. Assads Familie selbst stammt aus der Küstenregion Latakia.
Zur gleichen Zeit haben sich die Außenminister mehrerer Staaten in Wien versammelt, erstmals auch unter Beteiligung des Irans, um nach Lösungen zur Beendigung des blutigen Bürgerkriegs in Syrien zu beraten.
Bereits am Donnerstag abend kamen die Außenminister der USA, Russlands, Saudi-Arabiens und der Türkei zusammen. Am Freitag sollen die Gespräche dann in größerer Runde unter Beteiligung des Irans sowie Vertretern aus Großbritannien, Ägypten, Frankreich, Italien, Deutschland, dem Libanon und der EU fortgesetzt werden. Auch die Arabischen Emirate, Katar und Jordanien nehmen an den Gesprächen teil.
21. Oktober:
Syriens Präsident Baschar al-Assad
ist zu einer Kurzvisite nach Moskau gereist, wo er gemeinsam von Staatschef Wladimir Putin, Ministerpräsi- dent Dmitrij Medwedew, Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungs-minister Sergej Schoigu freundlich empfangen wurde. Es ist die erste Staatsvisite im Ausland seit Beginn des Aufstands in Syrien vor
viereinhalb Jahren.
Offenbar hat die syrische Armee zusammen mit ihren Verbündeten eine Bodenoffensive gestartet. Gekämpft wird nördlich der Stadt Hama. Medienbereichten zufolge sind Tausende Kämpfer aus dem Iran und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah für eine Bodenoffensive der Armee nach Syrien gebracht worden. Das jetzt umkämpfte Gebiet ist unter der Kontrolle zahlreicher moderater aber auch radikaler Rebellen. Russland unterstützt die Bodenoffensive des Assad-Regimes mit Kampflugzeugen aus der Luft.
Wegen der russischen Luftangriffe und der Bodenoffensive des syrischen Regimes haben sich neue Flüchtlingsströme in Bewegung gesetzt. Saidun al-Soabi, Leiter einer oppositionellen Hilfsorganisation, spricht von einer humanitären Katastrophe und beziffert die Zahl der Flüchtlinge auf 70.000 bis 100.000. Offenbar haben Hubschrauber des Regimes über Vierteln im Süden Aleppos Flugblätter abgeworfen, in denen vor weiteren Luftan-griffen gewarnt wird. Derzeit kontrollieren Rebellen den Osten und Süden Aleppos, während Regimeanhänger den Westen halten.
Auch das Gebiet nördlich der Stadt Hama wird schwer umkämpft. Die russische Luftwaffe fliegt offenbar in den beiden Provinzen Hama und Idlib massive Luftangriffe. Die derzeitigen Angriffe sind möglicherweise ein Test für eine größer angelegte Bodenoffensive. Russland möchte möglicher-
weise erst einmal die Fähigkeiten seiner Verbündeten einschätzen und sehen, wie die Rebellen auf einen Angriff reagieren
16. Oktober 2015
Sowohl das Assad Regime als auch der IS ziehen rund um
Aleppo die Truppen zusammen. Wegen der Bombardierung der Munitionsdepots syrischer Rebellen durch russische Luftstreitkräfte, war es den Milizen des Islamischen Staates in den letzten Tagen gelungen, erhebliche Gelände-gewinne zu erzielen und vom Norden her an die Millionenmetropole heranzurücken. Die Rebellen rund um Aleppo sind keine homogene Gruppierung, sondern vielmehr sind unter diesen auch Radikalislamisten (z.B. Nusra-Front), Islamisten, Moderate sowie die linke kurdische Miliz "Volksverteidigungs-einheiten" zu finden. Letztere ist ein Ableger der türkisch-kurdischen "Arbeiterorganisation Kurdistans" (PKK).
15. Oktober 2015
Am Donnerstag haben die syrische Armee und ihre Verbündeten mit russischer Luftunterstützung einen Großangriff auf Orte nördlich der zentralsyrischen Stadt Homs gestartet. Bei einem erneuten Gipfeltreffen in Brüssel gaben Frankreichs Präsident François Hollande dem Assad Regime die Hauptverantwortung für die 250.000 Toten des Konflikts und für weitere Millionen Vertriebene. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union äußerten sich besorgt über die russische Militär-intervention und warnten vor einer weiteren militärischen Eskalation.
Russlands Präsident Wladimir Putin sprach dagegen von beachtlichen Erfolgen seines Militärs. Dank der russischen Luftangriffe sei es gelungen, zahlreiche Kommandopunkte und Munitionslager sowie große Mengen an Militärtechnik zu zerstören.
8. Oktober 2015
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind zunehmend verärgert über die Luftangriffe Russlands, da diese sich nicht auf die Milizen des IS beschränken. Offenbar greift Russland auch erstmals von Kriegsschiffen im Kaspischen Meer diverse Ziele in Syrien an. In den Provinzen Hama und Idlib hat die russische Luftwaffe fast 40 Ziele bombardiert. Russland gibt an, insgesamt 19 Kommandopunkte und zwölf Waffendepots der Terroristen zerstört zu haben. Militärberater gehen vom Beginn einer großangelegten syrisch-iranischen Bodenoffensive, welche mit russischer Luftunterstützung erfolgt. Möglicherweise möchte Russland die USA durch den Einsatz von Marschflugkörpern auch bei ihren Einsätzen stören.
In Brüssel beraten heute die Verteidigungsminister der Nato-Staaten über den russischen Militäreinsatz in Syrien.
September 2015:
16. Sept.
In Syriens einstiger Wirtschaftsmetropole Aleppo hat sich ein Rebellen-
angriff ereignet. 34 Menschen wurden getötet, 150 wurden verletzt. Die Stadt Aleppo ist seit Juli 2012 geteilt. Rebellen und Regie-rungstruppen kämpfen seitdem erbittert um die Kontrolle über die einstige Wirtschafts-
metropole. In der nordostsyrischen Stadt al-Hasaka kamen 7 Menschen bei einen Autobombenanschlag ums Leben. 20 weitere wurden verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat.
Stand August 2015:
Immer mehr Kurden kehren in das zerstörte Kobane zurück. Mittlerweile sind schon 35.000 Heimkehrer da.
Hintergrundwissen zur Volksgruppe der Kurden :
Der Großteil der Kurden lebt, lange als unterdrückte Minderheit, in Vorderasien - in der Türkei, Syrien, dem Irak, Armenien und dem Iran. Die Kurden verbindet ihre Herkunft, Kultur und Sprache, doch einen gemein-samen Staat hat man ihnen bislang verwährt. Schätzungen gehen davon aus, dass es zwischen 25 Mio und 40 Mio Kurden gibt.
In der Türkei, in Syrien und dem Iran haben sich die Kurden politisch organisiert und streben dort für mehr Rechte und Autonomie. Die Türkei sieht die Autnomiebestrebungen der Kurden als Gefahr für die Einheit des Landes. Daher waren die türkische Sprache und Kultur jahrelang verboten.
Auch heute noch haben es die Kurden in der Türkei sehr schwer.
Die PKK kämpfte mehr als 30 Jahre gegen die Unterdrückung mit mehr als 40.000 Toten. 2013 wurde eine Waffenruhe ausgerufen, doch diese endete als Ankara im August 2015 wieder PKK-Stellungen im Norden des Irak bombadierte. Derzeit streben die Kurden offiziell keinen eigenen Staat mehr an. Den Kurden gemeinsam ist der Kampf gegen den Islamischen Staat.
Kurden im Irak ...
Im Nordosten des Irak leben die Kurden derzeit in einer wirtschaftlich stabilen autonomen Region. Die kurdische Regionalregierung hat gute Kontakte zu Ankara weswegen deren Verhältnis zur PKK derzeit angespannt ist. Gemeinsam aber kämpfen irakisch kurdische Peschmerga Soldaten und die PKK gegen die IS Terror Milizen.
Kurden in Syrien ...
Die meisten Kurden dort leben im Norden und Nordosten des zerfallenen Bürgerkriegslandes.
Politisch dominiert die PYD, welche der PKK nahe stehen soll.
Zusammenfassungen interessanter Artikel
der Tagesschau:
Neue Luftangriffe auf IS-Hochburg Rakka (05.07.2015)
Die internationale Koalition hat offenbar Stellungen des Islamischen Staates in der syrischen IS-Hochburg Rakka angegriffen. Ziel der insgesamt 16 Luftschläge waren Transitwege, die der IS zum Transport von Kämpfern und Ausrüstung benutzt hat. Im Internet ist derweil ein Propaganda Video augetaucht, in welchem die Erschie- ßung angeblicher IS-Geiseln in dem Römischen Theater von Palmyra gezeigt wird. Der IS hat die historische Oasenstadt im Mai von Regierungstruppen erobern können. Palmyra gilt als eine der bedeutendsten Kulturstätten im Nahen Osten.
Stand Mai 2015:
Seit Beginn des Bürgerkrieges in Syrien vor vier Jahren sind nach Schätzungen 220.000 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen. Mittlerweile kontrollen die IS-Dschihadisten die Hälfte des syrischen Territoriums, insbesondere im Norden und Osten des Landes.
In der einstigen Wirtschaftsmetropole Aleppo stehen nur noch wenige Gebiete im Süden und Südosten unter Kontrolle der Regierung. In Aleppo, der zweitgrößten Stadt Syriens nach der Hauptstadt Damaskus, wird der Westteil seit 2012 von der Regierung und der Ostteil von Rebellen kontrolliert.
Von den 14 Provinzen in Syrien sind inzwischen auch Idlib und Raka in die Hände der Rebellen gefallen.
IS sprengt Gefängnis von Palmyra (30.05.2015)
Die Terrormiliz des IS hat offensichtlich das Gefängnis in der syrischen Stadt Palmyra in die Luft gesprengt. Es galt jahrelang als Symbol der Assad-Herrschaft. In den 1980er Jahren ließ Assads Vaters Hafis al-Assad Hunderte Häftlinge töten. Über viele Jahre wurden in Palmyra politische Gefangene festgehalten und gefoltert.
Die Weltöffentlichkeit ist weiterhin tiefst besorgt um die antiken Stätten von Palmyra. Erst vergangene Woche hatte die UN-Vollversammlung eine Resolution zum Schutz von Kulturgütern im Irak verabschiedet.
Dutzende Tote durch Fassbomben? (30.05.2015)
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind über der von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrollierten Ortschaft Al-Bab und dem Osten der Stadt Aleppo Fassbomben abgeworfen worden. Nach Angaben von Aktivisten sollen bei den Angriffen mindestens 71 Zivilisten getötet worden. Die Angaben lassen sich leider von unabhängiger Seite nur schwer überprüfen. Politisch steht die Beobachtungsstelle den Gegnern von Präsident Baschar al Assad nahe.
Der allgemeine syrische Revolutionsausschuss, welcher ein Zusammenschluss oppositioneller Gruppen ist , sprach von einem der größten Massaker seit Jahresbeginn. Der syrische Präsident Assad bestreitet jedoch, dass seine Armee Fassbomben einsetzt. Fassbomben sind mit Sprengstoff und Alteisen gefüllte leere Ölfässer. Menschenrechtsgruppen und die UN verurteilen deren Einsatz.
IS erobert wichtigen Grenzübergang (24.05.2015)
Der Terrormiliz islamischer Staat ist es offenbar gelungen, die direkte Route zwischen Bagdad und Damaskus unter ihre Kontrolle zu bringen. Durch die Eroberung des Grenzübergangs kann der IS nun recht einfach Soldaten und Waffen zwischen der westirakischen Provinz Anbar und der syrischen Provinz Homs verschieben. In Friedenszeiten war Al-Walid/Al-Tanf der Grenzübergang für Reisende auf der direkten Route zwischen Damaskus und Bagdad.
Die Lage in Palmyra ist nach Angaben von Aktivisten, die angeblich in der Stadt verweilen, ruhig. Das staatliche syrische Fernsehen hat berichtet, dass nach der Einnahme der Oasenstadt 400 Bewohner - vor allem Frauen und Kinder -getötet wurden. Viele weitere wurden möglicherweise an unbekannte Orte verschleppt. Das staatliche Fernsehen in Syrien kündigte eine Offensive zur Rückeroberung Palmyras durch die syrischen Armee an, ohne jedoch einen Zeitpunkt zu nennen.
IS nimmt Palmyra ein (21.05.2015)
Die Weltöffentlichkeit ist alarmiert und schockiert zugleich. Dies vermittelt auch V. Schwenk von der ARD in seinem Bericht. Alles deutet darauf hin, dass nach heftigen Kämpfen die historische Oasenstadt Palmyra in Zentralsyrien vollständig einge- nommen worden ist . Zuvor hatte die syrische Armee versucht, einen Großteil der Zivilisten aus der Stadt zu evakuieren. Nun liegt ein Schwerpunkt des syrischen Militäreinsatzes auf dem Schutz und der Verteidigung historischer Stätten nahe der Stadt Palmyra. Die Stadt ist berühmt wegen seiner zahlreichen Ruinen aus antiker Zeit. Der Leiter der Menschenrechtsbeobachter, Rami Abel Rahma, stellte klar, dass der Islamische Staat nun rund 40 Prozent der Fläche Syriens unter seiner Kontrolle habe. Zudem hätten die Extremisten fast alle Ölfelder des Landes eingenommen, was umso gravierender sei, da sich der IS zu einem großen Teil aus dem Ölschmug-
gel finanziere. Volker Schwenk von der ARD berichtet ferner, dass die USA in Ramadi (im Irak gelegen) erneut zahlreiche Luftangriffe geflogen habe. Ramadi gelte als strategisch besonders wichtig, so der ARD Korrespondent. Der Nationale Sicher-
heitsrat der USA berät derzeit darüber, wie die irakischen Bodentruppen in der Provinz Anbar am besten unterstützt werden können.
Die USA denken offensichtlich darüber nach, die irakische Armee auch mit 1000 Panzerabwehrgeschützen zu unterstützen. Die irakische Stadt Ramadi war am Wochenende von IS Kämpfern, die offenbar zahlreiche Autobomben einsetzten, überrannt worden.
IS offenbar in antikem Palmyra (17.05.2015)
Die syrische Stadt Palmyra ist wegen seiner antiken Bauten weltberühmt. Seit kurzem kontrollieren aber offenbar Kämpfer des "Islamischen Staats" den nördlichen Teil der Stadt. Die Weltöffentlichkeit ist alarmiert, denn offenbar zerstörten IS Kämpfer bereits Anfang März die antike Stadt Nimrud am Ufer des Tigris im Nordirak - ein Video von der Zerstörung der antiken Stadt aus dem 13. Jahrhundert vor Christus ist nun kürzlich im Internet aufgetaucht. Auch sollen Kämpfer des IS im Museum in der nordirakischen Stadt Mossul Kulturgut zerstört haben.
Palmyra gehört zu den berühmtesten Zeugnissen römischer Baukunst. Hier sind imposante Säulen, ausladene Straßen und auch riesige Ruinen zu finden, die noch vor dem Syrien-Konflikt tausende Touristen weltweit anlockten. Experten fürchten nun, dass die IS die noch erhaltenen Tempelreste, Säulenstraßen und Bogentore ähnlich wie in der nordirakischen Stadt Nimrud zerstören könnten.
Deborah Lehr von der amerikanischen Nichtregierungsorganisation "Antiquities Coalition" ist überzeugt, dass der IS mit der Vernichtung und Plünderung von Kulturstätten die Weltöffentlichkeit einschüchtern möchte. Viele der gestohlenen Antiquitäten werden von Mittelsmännern über die Grenze in den Libanon zum Beispiel oder in die angrenzende Türkei geschmuggelt und dann nach Europa weiter verkauft. Experten schätzen, dass der Handel mit Kulturgütern den Terrorgruppen bislang etwa sechs Milliarden Dollar einbrachte.
"Ein unersetzlicher Schatz ist bedroht" (15.05.2015)
Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen (UNESCO) ist tief besorgt, denn IS Kämpfer befinden sich nur noch wenige Kilometer vor der antiken Stadt Palmyra. Dort stehen einzigartige Ruinen der ehemaligen Handelsmetropole der legendären Königin Zenobia. Die syrische Staatsführung hat bereits Soldaten zur Verstärkung entsendet. Zusätzlich fliegt die syrische Armee Luftangriffe gegen die Extremisten.
Offenbar ist der Islamische Staat auch im Irak wieder im Vormarsch. In der umkämpften Stadt Ramadi im Zentrum des Landes ist es Kämpfern der Terrormiliz gelungen, das Hauptquartier der Regierung einzunehmen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in den umkämpfen Gebieten bislang fast drei Millionen Menschen auf der Flucht.
PKK entschuldigt sich bei Deutschland (09.04.2015)
Der operative Führer der kurdischen Arbeiterpartei PKK, Cemil Bayik, hat sich in einem Interview mit dem NDR bzw. dem WDR offiziell bei der Bundesrepublik Deutschland für das Vorgehen in den 1990er Jahren entschuldigt. Mittlerweile strebe die PKK in den langjährigen Auseinandersetzungen mit der Türkei keinen eigenen Staat mehr an, sondern eine politische Lösung, so Cemil Bayik. Man wolle dauerhaft auf Gewalt verzichten. Damals in den 199er Jahren war es häufiger zu Autobahnblockaden sowie auch zu Selbstverbrennungen gekommen. Wegen des Umdenkens bei der PKK und ihres lobenswerten Einsatzes gegen den IS im Nordirak erwägt die SPD sogar eine Neubewertung der PKK.
Derzeit kontrolliert die PKK ein Gebiet von rund 50 Quadratkilometern im Nordirak. Im nordirakischen Kandilgebirge kämpft die PKK seit langem gegen den selbster-nannten und gefürchteten "Islamischen Staat", der weite Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht hat.
Im Nordirak liefern sich die PKK Kämpfer in zahlreichen Orten wie beispielsweise in der Stadt Sindschar einen erbitterten Häuserkampf. In Sindschar waren im August des vergangenen Jahres Hunderte Menschen der Glaubensgemeinschaft der Jesiden getötet und entführt worden. Tausende waren vor der Terrormiliz geflohen. Zurzeit hält der IS noch rund Dreiviertel der Stadt. Im Häuserkampf wird die PKK durch Truppen der kurdischen Peshmerga und durch Luftangriffe der internationalen Koalition unter Führung der USA unterstützt.
In Deutschland und der Europäischen Union gilt die PKK noch als Terrororganisation, doch wegen des Engagements der PKK gegen den IS und der jetzigen Äußerungen der PKK-Führung erwägt Rolf Mützenich, Fraktionsvize der SPD im Bundestag und außenpolitischer Sprecher, nun eine Neubewertung.
Aufgenommene Syrische Flüchtlinge (Stand März 2015)
Region |
Flüchtlinge |
Türkei |
1.738.448 |
Libanon |
1.191.451 |
Jordanien |
627.295 |
Irak |
246.836 |
Ägypten |
133.619 |
Nordafrikanische Staaten |
24.055 |
Im Vergleich dazu haben nur wenige Syrer Asyl in der Europäischen Union, in Nordamerika oder in anderen Ländern beantragt. Zwischen März 2011 und Februar 2015 haben rund 220.000 Syrer Asyl in einem der 28 EU-Staaten beantragt. Hinzu kommen unter anderem rund 7900 Asylanträge von Syrern in der Schweiz und weitere 3600 in Norwegen.
Flüchtlinge in der EU/Europa |
Anzahl |
Deutschland |
31.000 |
Schweiz |
3.500 |
Schweden |
2.700 |
Norwegen |
2.500 |
Österreich |
1.500 |
Frankreich |
1.000 |
Norwegen |
1.000 |
Finnland |
850 |
Niederlande |
500 |
Italien |
450 |
Dänemark |
390 |
Irland |
310 |
Belgien |
300 |
Spanien |
130 |
Polen |
100 |
Tschechien |
70 |
Luxemburg |
60 |
Ungarn |
30 |
Liechtenstein |
25 |
Portugal |
23 |
Aufgenommende Flüchtlinge nach Zahlen (bis März 2015)
3,6 Milliarden Euro für Syrien (31.03.2015)
Nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) sind 7,7 Milliarden Euro nötig, um den Syrern zu helfen. Auf der Geberkonferenz in Kuwait sind bereits insgesamt 3,6 Milliarden Euro an Hilfszusagen zusammen. In den beiden vorangegangenen Geberkonferenzen waren 1,5 Milliarden (2013) beziehungsweise 2,4 Milliarden Euro (2014) zugesichert worden. Leider wurden jedoch die Zusagen teilweise nicht eingehalten. Von den jetzt zugesagten 3,6 Milliarden Euro kommen 1,1 Milliarden Euro aus der Europäischen Union. Deutschland beteiligt sich mit 255 Millionen Euro, davon entfallen 155 Millionen Euro auf Entwicklungshilfe und 100 Millionen Euro auf humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung. Gastgeber Kuwait möchte 465 Millionen Euro für die Bekämpfung der humanitären Katastrophe in Syrien bereitstellen. Nach Einschätzung der UN leben derzeit vier von fünf Syrern in Armut.
Rund die Hälfte der Bevölkerung ist aus der eigenen Heimat geflüchtet. Mehr als zwölf Millionen Menschen benötigten humanitäre Hilfe. Rund die Hälfte aller syrischen Flüchtlingskinder in den Nachbarländern und drei Millionen Kinder in Syrien können derzeit keine Schule besuchen.
Ankara evakuiert Soldaten aus Exklave (22.02.2015)
Die Türkei hat dutzende Soldaten nach Syrien geschickt, um rund 40 Soldaten zu evakuieren, die ein osmanisches Grabmal nahe der Stadt Kobane bewacht hatten. Die Terrormiliz IS kontrolliert die Region um das Grabmal.
Offensichtlich drang in der Nacht eine Kolonne aus rund 600 Soldaten und 100 Militärfahrzeugen auf syrisches Gebiet vor. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sprach von einer Mission "zum Schutz unserer spirituellen Werte". Konkret ging es, um den Schutz des Grabmals von Suleiman Shah, der als Großvater des Gründers des Osmanischen Reiches gilt. Die Türkei betrachtet das Gelände des Mausoleums als ihr eigenes Hoheitsgebiet. Das Grab soll nun zunächst im syrischen Ort Eschme angelegt werden, etwa 200 Meter von der türkischen Grenze, wo es besser geschützt werden kann. Das syrische Außenministerium wurde zwar vorab informiert, ein Einverständnis aus Damaskus hatte Ankara offenbar aber nicht abgewartet. Daher verurteilte die Regierung in Damaskus den Einsatz als "eklatante Aggression" gegen syrisches Territorium.
Israel tötet iranischen General in Syrien (19.01.2015)
Bei einem israelischen Luftangriff auf die syrischen Golanhöhen sind offensichtlich sechs Hisbollah-Kämpfer und ein General der iranischen Revolutionsgarde getötet worden. Auch der hohe Hisbollah-Funktionär Mohammed Issa soll bei dem gezielten Angriff eines israelischen Kampfhubschraubers umgekommen sein. Nach Angaben der Hisbollah Miliz sind fünf weitere iranische Soldaten bei dem Angriff ums Leben gekommen. Die Hisbollah kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen von Präsident Baschar al Assad. Das weitestgehend schiitische Nachbarland Iran unterstützt sowohl Syriens Regierung als auch die Hisbollah.
Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif verurteilte den Angriff auf den jungen Hisbollah-Funktionär scharf und warf Israel erneut "Staatsterrorismus" vor.
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