Konflikte im Kongo (Afrika)



Kongo

Afrika Konfliktherde

Mai 2019
Der Kongo bekommt die Ebola Epidemie nicht in den Griff.
Seit August 2018 sind nach offiziellen Angaben mehr als 1000 Menschen an der Erkrankung gestorben. Es ist bereits der zehnte Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo seit Ebola 1976 in dem zentralafrikanischen Land entdeckt wurde. Die WHO beklagt, dass im Kongo immer wieder Helfer angegriffen und verletzt werden. Die Regierung in Kinshasa erklärte, seit August seien mehr als 100.000 Menschen gegen Ebola geimpft worden.

Daten, Zahlen und Fakten (Bundeszentrale für politische Bildung)


Interessante Artikel der Tagesschau zusammengefasst:

UN erlauben Blauhelmen im Kongo Griff zu den Waffen (28.03.2013)
Der UN-Sicherheitsrat hat in New York einstimmig eine Resolution verabschiedet, die es den Blauhelmsoldaten erlaubt erstmals offensiv gegen die Rebellen im Kongo vorzugehen. Die neue "Interventions-Brigade" kann künftig allein oder gemeinsam mit der kongolesischen Armee gegen die M23-Rebellen vorgehen.
Gleichzeitig hat die UN ein Ultimatum an den Kongo gestellt. Das Land wurde jetzt durch die UN angewiesen binnen vier Tagen eine Untersuchung von mehr als 100 mutmaßlichen Vergewaltigungen von Zivilisten durch die kongolesische Armee einzuleiten. Andernfalls drohen die Vereinten Nationen mit einem Stopp aller Unterstützung.


Rebellen ziehen aus Goma ab (01.12.2012)
Etwa 300 Kämpfer der gefürchteten Miliz M23 haben die Hauptstadt der Ostprovinz Nord Kivu
an der Grenze zu Ruanda verlassen. Zuvor hatten mehrere afrikanische Staatschefs und Regierungsvertreter einen Rückzug gefordert. Die M23-Rebellen hatten die ostkongolesische Grenzstadt Goma am 20. November nach einer fünftägigen Offensive eingenommen. Die gefürchtete Miliz besteht aus ehemaligen kongolesischen Tutsi-Rebellen, die aus Protest gegen ihre schlechten Lebensbedingungen einst das Militär verließen und nun gegen die Regierung kämpfen.


Rebellen nehmen Provinzhauptstadt Goma ein (20.11.2012)
Die Rebellen der M23 Miliz haben die Provinzhauptstadt Goma im Osten des Kongo fast ungehindert einnehmen können und das trotz der Anwesenheit von 1500 Blauhelmsoldaten in der Provinzhauptstadt. Insgesamt sind im Kongo 20.000 UNO Soldaten stationiert. Es fragt sich nur wozu? Der Osten des Kongo ist sehr rohstoffreich - hier werden Diamanten, Kupfer und das für die Mobilfunkindustrie so wichtige Coltan abgebaut. Die Bevölkerung befürchtet nun erneut Morde und Plünderungen in der Provinzhauptstadt. Hintergrund der jetzigen Kämpfe ist zum Teil auch der alte Konflikt zwischen Hutu und Tutsi. Die Rebellen werden offenbar vom Nachbarland Ruanda unterstützt.


Katastrophe im Osten Kongos befürchtet (19.11.2012)
Erneut gibt es im Osten Kongos massive Kämpfe. Es ist ein immer wieder aufflammender Konflikt zwischen Hutu und Tutsi. Die M23-Miliz des gefürchteten Rebellenchefs "Terminator"- von Tutsi geprägt - ist auf dem Vormarsch und in Sichtweite von Goma, einer Provinzhauptstadt im Osten des Kongo. Bosco Ntaganda, der Anführer der Rebellen wird vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen gesucht. Im Osten des Kongo ist bereits die größte UN-Friedenstruppe mit mehr als 20.000 Blauhelmsoldaten im Einsatz. Derzeit versuchen die UN-Truppen die Gebiete um die Provinzhauptstadt zu sichern, aber allein 60.000 Menschen sind durch diese Angriffe vertrieben worden.


200 Tote und 1500 Verletzte in Brazzaville (04.03.2012)
In Brazzaville, der Hauptstadt der zentralafrikanischen Republik Kongo sind bei der Explosion eines Munitionslagers 200 Menschen getötet und wohl 1500 verletzt worden. Häuser in der Nähe des Munitionslagers wurden völlig zerstört.

Ban: UN-Soldaten im Kongo reichen nicht (07.10.2010)

UN-Soldaten im Kongo getötet DW-World
(18.08.2010)
Im Kongo sind fast 4000 indische Soldaten im Einsatz. Die kongolesische Regierung
möchte bis Sept. 2011 den Abzug der internationalen Friedenstruppen.

Aufarbeitung eines geduldeten Völkermordes (01.10.2010)

Kritik an UN-Bericht zum Kongo-Krieg (01.10.2010)


Geschichtliches zum Kongo

Konflikte im Kongo
Der Kongo war lange Zeit für Europa und die Welt bedeutungslos. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erkannten die europäischen Mächte den Reichtum des Landes an Edelmetallen, Diamanten und anderen lukrativen Rohstoffen, worauf hin unzählige Wirtschaftsverträge mit den Stammesfürsten geschlossen wurden. Das Gebiet Kongo wurde zunächst Belgien zuerkannt und unter der Herrschaft von Leopold II wurden die Bodenschätze des Landes brutal ausgebeutet und viele Bewohner des Landes Kongo versklavt. Viele verloren dabei ihr Leben.
Erst nach dem 2. Weltkrieg verlor Belgien nach und nach die Kontrolle über das Land, das zunehmend dem politischen Chaos überlassen wurde.Am 30. Juni 1960 wurde der Kongo unabhängig. In den 60er Jahren (auch "Kongowirren" genannt) versuchte Präsident Patrice Lumumba vergeblich die verschiedenen Interessengruppen im Land zusammen zu führen.

Als Sieger der teils gewaltsamen Auseinandersetzungen ging Mobutu Sese Seko hervor, der über Jahre das Land als Dikator mit Gewalt, Korruption und Repression führte. Unter seiner Herrschaft wurde der Kongo bis 1997 als Zaire bezeichnet. Durch Landreformen und eine beträchtliche Migration verschärften sich die sozialen Spannungen im Land, insbesondere im Gebiet um die großen Seen, wo es im Früh-sommer 1994 zu einem Massenmord zwischen Tutsi und Hutu im
Frühsommer kam. Auf Drängen von Ruanda und Uganda wurde Mobutu, dem die Kontrolle über sein Land offensichtlich völlig verloren gegangen war, abgesetzt und im Mai 1997 Laurent Desire Kabila als neuer Staatspräsident vereidigt.

Unter der Regierung von Kabila wurden zahlreiche Friedensverträge geschlossen, doch keiner war von Dauer. Stattdessen wütete der Bürgerkrieg im Land. Im Januar 2001 wurde Kabila ermordet und sein Sohn übernahm die Regierungsverant-wortung. Zwar gelang es ihn, dem Friedensprozess neuen Schwung zu geben, doch bis heute ist die kongolesische Regierung nicht Herr über das eigene Territorium. Nach wie vor wüten in den Städten und Provinzen eigenständige Milizen und Rebellengruppen, die auch vor Massenvergewaltigungen nicht zurück schrecken.
(s. Bericht vom 8.09.2010)



Linktipps:

-> UNO-Soldaten nehmen Milizenführer im Kongo fest (06.10.2010)

-> UNO-Bericht empört Kongos Nachbarn (01.10.2010)

-> UNO räumt Versagen der Blauhelmsoldaten im Kongo ein (Spiegel.de)

-> UNO verurteilt systematische Vergewaltigungen (Spiegel.de)

-> UNO-Truppen ziehen aus Kongo-Kinshasa ab (17.06.2010)

-> Blauhelmsoldaten missbrauchten Kinder (24.03.2010)


Hintergrundwissen: Konflikte in Afrika



32 Tote bei Absturz von UN-Flugzeug (04.04.2011)
Flugzeugabstürze kommen in der Republik Kongo öfters vor. Jedoch ist es das erste Mal,
dass ein UN Flugzeug abgestürzt ist. Die Vereinten Nationen haben mehr als 19.000 Blauhelm-Soldaten in dem afrikanischen Land stationiert, welche die Aufgabe haben, die Zivilbevölkerung vor Übergriffen diverser Milizen zu schützen.

Massenvergewaltigungen als Waffe

->

Kurzinhalt für Schüler zusammengefasst:
Im Osten Kongos wurden die Bewohner des Dorfes Luvungi 4 Tage lang brutal vergewaltigt und missbraucht. Die aus Ruanda stammenden Hutu-Extremisten machten sich oft gleichzeitig über ihr Opfer her. Die Un-Blauhelmsoldaten deren erklärtes Ziel es ist, die Zivilbevölkerung zu schützen, waren nur 30 Minuten von dem Dorf entfernt stationiert und hatten nach eigenen Angaben nichts von den Massenvergewaltigungen und Misshandlungen in dem Dorf mitbekommen und das, obwohl die Blauhelme zwischenzeitlich im Dorf gewesen waren.

Die brutale Massenvergewaltigung in Luvungi scheint kein Einzelfall gewesen zu sein. Vielmehr setzen die Rebellen diese Art der Tyrannisierung immer häufiger als gezielte Waffe ein.

08.09.2010)

UNO räumt Versagen im Kongo ein (08.09.2010)

->

Kurzinhalt für Schüler zusammengefasst:
Die UNO räumt ein, bei der Verhinderung der Massenvergewaltigungen in der Demokratischen Republik Kongo versagt zu haben. Vor ca. vier Wochen sind wohl im Osten Kongos 242 Frauen und Kinder mehrfach vergewaltigt worden.
Nach Angaben der UNO seien die in der Nähe des Dorfes (Region Walikale) stationierte Blaumhelmsoldaten wohl aus Angst vor Racheaktionen nicht herbeigerufen worden. Problematisch sei nach Meinung des stellvertretenden Generalsekretärs für UN-Friedensmissionen, Atul Khare auch der unzuverlässige Funkverkehr sowie das nicht vorhandene Mobilfunknetz.

Die UN Sonderbeauftragte gegen sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten Wallström machte die Rebellen der Demokratischen Kräfte für die Befreiung Ruandas (FDLR) und örtliche Milizen für die Vergewaltigungen verantwortlich.



Linktipps:

UNO erhöht Zahl der Soldaten im Kongo (20.11.2008)
Die Truppenstärke im Kongo soll von derzeit 17.000 auf über 20 000 Soldaten und Polizisten
erhöht werden. Die Truppenaufstockung ist zunächst aber nur bis zum 31. Dezember vorgesehen!!!

Keine Friedenstruppen für den Kongo (31.10.2008)

Gefangen in der Hölle von Kivu (31.10.2008)

UN-Truppen von Rebellen im Kongo überrannt
(29.10.2008) welt.de

UN-Soldaten angeblich an Waffenlieferungen beteiligt (28.04.2008) Focus

"Der ethnische Konflikt ist ein Klischee" (29.08.2007)

->

Kurzinhalt für Schüler zusammengefasst:
Nach Meinung des deutschen Afrika-Forschers Prof. Dr. Franz Ansprenger seien ethnische Konflikte in Somalia lediglich ein Klischee. Vielmehr versuchten Nachbarländer des Kongo, darunter Ruanda, Uganda und auch indirekt Simbabwe den darniederliegenden, verfallenen Staat- eigentlich nur noch ein wehrloses Gebiet - sich der leicht abbaubaren Bodenschätze des Landes zu bemächtigen. In Somalia, anders als in Sierra Leone, Liberia oder dem Sudan sei die Regierung zu schwach, um die Begehrlichkeiten von Nachbarregierungen abzuwehren.



Kleine Geschichte Kongos (26.08.2007)


Wahlen im KONGO: (29. Oktober 2006)
Chronologie des Bundeswehr-Einsatzes in DR Kongo
(Bundeszentrale für politische Bildung)

Joseph Kabila heißt der alte und neue Präsident der Demokratischen Republik Kongo.
Kabila erhielt beim 2. Wahlgang in einer Stichwahl gegen seinen Herausforderer, den ehemaligen Rebellenführer Jean-Pierre Bembarund, rund 58 Prozent der Stimmen.
Für Kongo waren es die ersten freien Wahlen seit mehr als 45 Jahren.

Konflikte im Kongo Truppenkontingente
im Kongo

Zur Sicherung der
Wahlen hat die Europäische Union ein 2.000 Mann starkes Einsatzkontingent EUFOR geschickt. Unter den Truppen sind auch 780 deutsche Soldaten, die erstmals die militärische Führung eines autono-men Militäreinsatzes
der EU übernehmen.

Die 17.000 Mann starke UN-Truppe im Kongo umfasst Soldaten aus Nigeria und Malawi, aus Jordanien und Indien, später auch aus Bangladesch und Pakistan.

(vgl. Die mit dem Leben bezahlen, Zeit-online 29.12.2005)

Ende 2005 gibt es 18 Blauhelmmissionen weltweit.
Betrachtet man sich die aktuelle Rangliste der Landeskontingente für diese UN-Einsätze, so stellt man schnell fest, dass insbesondere ärmere Länder wie Bangladesch (9200 Soldaten), Pakistan (8568), Äthiopien (3395) oder Ghana (2854) unter den Top-10 zu finden sind. Westliche Industrienationen stellen dagegen nur winzig kleine Kontingente:

- Großbritannien stellt aktuell 272 UN-Soldaten
- Kanada 212 UN-Soldaten,
- Deutschland nur 31 Soldaten.

780 deutsche Soldaten für Kongo (18.05.2006) Tagesspiegel

Die mit dem Leben bezahlen (29.12.2005)

Wozu sind UN-"Blauhelme" da? (03.03.2005)




Weiterführende interne Linkverweise:


Entwicklungshilfe Gründe für die Notwendigkeit von Entwicklungshilfe
           (politisch/ethisch/ökonomisch)

Entwicklungshilfe Der Teufelskreis der Armut
           (Ökonomisch/humanitär-sozial)

Entwicklungshilfe Entwicklungstheorien
           (Gründe für die Unterentwicklung gemäß der
           Modernisierungstheorie/Dependenztheorie)

Entwicklungshilfe Kennzeichen/Kriterien der Unterentwicklung
           (geografisch/sozial/politisch/ökonomisch)

Entwicklungshilfe Effiziente und weniger effiziente Möglichkeiten der Entwicklungshilfe

           Grenzen und Chancen von Entwicklungshilfe:
           Infrastrukturförderung, Geldtransfer, Techniktransfer, Lebensmittelvergabe

Entwicklungshilfe Grundbedürfnisstrategie
           (Ausschließliche Hilfe in Notsituationen/Katastrophen)

Entwicklungshilfe Einführung der Marktwirtschaft als Lösung ???
           (stichpunktartige Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität)

Entwicklungshilfe Strukturanpassungspolitik (SAP)


Lesen Sie mehr über die Millenniumziele und was sich getan hat, um die Not und das Leid in der Dritten und Vierten Welt zu lindern...

-> UN-Millenniumsgipfel im New York




Aktuelles
aus der Wirtschaft



Afrika. Ein Kontinent und seine Konflikte


Schnelleinstieg:


Außenpolitik
   
Konflikte und Krisen weltweit UN/Vereinte Nationen

-> UN Sicherheitsrat

-> Generalversammlung
    (United Nations)

-> G20 Treffen

-> NATO

-> IWF//WTO

Konflikte und Krisen weltweit China. Wirtschaftsmacht
Konflikte und Krisen weltweit Die Supermacht USA
(unter Joe Biden)

US Politik unter
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US Politik unter
Donald Trump 2. Hj. 2019


US Politik unter
Donald Trump 1. Hj. 2019


US Politik unter
Donald Trump 2018


US Politik unter
Donald Trump 2017


Konflikte und Krisen weltweit Regionalmacht Russland
Konflikte und Krisen weltweit Die Europäische Union

- EU Kommission

- EU Ratspräsident

- EU Parlament

- Europäischer Gerichtshof


Konflikte und Krisen weltweit Griechenland-Krise
Konflikte und Krisen weltweit Österreich/Schweiz
Konflikte und Krisen weltweit Niederlande
Konflikte und Krisen weltweit Großbritannien/England
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Konflikte und Krisen weltweit Schweden
Konflikte und Krisen weltweit Lettland
Konflikte und Krisen weltweit Spanien
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Konflikte und Krisen weltweit Türkei

Pro /Contra Argumente
eines EU-Beitrittes

Konflikte und Krisen weltweit Südamerika.
Krisen & Konflikte
Konflikte und Krisen weltweit Nord- und Südkorea
Konflikte & Krisen
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